Kinder wandern im Thüringer Wald und der bietet mehr als nur Bäume. Hier sind junge und alte Entdecker richtig. Tiere die in anderen Regionen selten zu erspähen sind, bekommen hier die großen und kleinen Outdoorer zu sehen. Außerdem ist der Thüringer Wald voll mit Geschichten.
337 Quadratkilometer umfasst das UNESCO-Biosphärenreservat Thüringer Wald und über 80 Prozent davon sind mit Wald bedeckt. Es ist das ältestes Waldreservat Deutschlands inmitten des Naturparks Thüringer Wald. Auf gut beschilderten Wegen kann man nicht nur entlang des sagenumwo-benen Rennsteigs geheimnisvolle Moore, ausgedehnte Bergmischwälder oder glasklare Gebirgsbäche entdecken. Was spricht sonst noch für den Thüringer Wald im Herbst?
- 982 Meter misst der Große Beerberg, der höchste Berg des Mittelgebirges Thüringer Wald.
- Der Rennsteig, Deutschlands ältester, und bekanntester Wanderweg verbindet gleich drei Nationale Naturlandschaften miteinander: den Naturpark Thüringer Wald, das UNESCO Biosphären-Reservat Thüringer Wald und den Naturpark Schiefergebirge/ Obere Saale. Zahlreiche weitere Wanderwege durch die Naturregion zu unvergesslichen Aussichten oder einmaligen Sehenswürdigkeiten, viele davon werden im Winter zu Loipenkilometern.
- Absolut lohnenswert ist eine Fahrt mit der Oberweißbacher Bergbahn, eine Standseilbahn aus dem Jahr 1923, oder ein Besuch des Rennsteiggartens, dem größten und artenreichsten Alpingartens Deutschlands.
- Sogar eine in Europa einzigartige Ursaurier-Fundstelle befindet sich im Thüringer Wald am Bromacker bei Tambach-Dietharz. Ein Saurier-Erlebnispfad mit 17 lebensgroßen Ursauriern macht Urgeschichte greifbar.
Auch das größte zusammenhängende Stauseegebiet Europas – Bleilochtalsperre und Hohenwarte Stausee – gehört zur Naturregion Biosphäre Thüringer Wald. Auf insgesamt 80 Kilometern windet sich die Saale an steilen Felsen und weiten Wäldern entlang. Die fjordähnliche Flusslandschaft, das sogenannte Thüringer Meer, bietet nicht nur eine einzigartige Flora und Fauna sondern auch zahlreiche Wassersportmöglichkeiten.
Haben Eichhörnchen eigentlich ein gutes Gedächtnis? Was tun Wölfe für den Wald? Leben Bäume tatsächlich in Partnerschaften und wie haben sich die Wilderer in früheren Zeiten durch den dichten Thüringer Wald bewegt? Auf der rund dreistündigen Wanderung „Unsere Waldzeit“ am 26. September, die im Rahmen der Genuss-Woche „Außergewöhnlich WILD“ im UNESCO-Biosphärenreservat Thüringer Wald angeboten wird, gibt es zahlreiche kuriose und spannende Geschichten zu hören. Und weil so eine Wanderung durch den Wald hungrig macht, hat der Wanderführer ein ordentliches Picknick im Rucksack. Am Höllteich wird die Picknickdecke ausgebreitet und mit allerlei deftigen Spezialitäten aus der Region gedeckt. In der Woche vom 20. bis 29. September 2019 begeistern neben Themenwanderungen und Mountainbike-Touren durch den herbstlichen Thüringer Wald die Biosphären-Gastgeber mit kreativen und regionalen Wild-Gerichten.
Weitere Informationen unter www.biosphaerenreservat-thueringerwald.de und www.draussenimwald.de
Auf dem Fröbelwanderweg zu den Ursprüngen der Kindergarten-Idee
1840 war die Idee revolutionär: Einen Garten schaffen, in dem Kinder unter liebevoller Pflege wie Pflanzen wachsen und ihre schöpferischen Potentiale entfalten können. Das war die Grundidee von Friedrich Fröbel als er 1840 in Bad Blankenburg im Thüringer Wald den ersten Kindergarten gründete. Diese Idee und auch das Wort „Kindergarten“ haben die Welt erobert.
Der sogenannte Fröbelweg verbindet Bad Blankenburg und Keilhau, die Wirkungsstätten des Pädagogen, der 1782 in Oberweißbach geboren wurde. Hier, am nördlichen Rand des Thüringer Waldes, gibt es zahlreiche steile Abbrüche der Muschelkalk-Hänge, von deren Kanten aus man weite Ausblicke über den Thüringer Wald hat. An einem dieser Aussichtspunkte, dem sogenannten Fröbelblick, soll Friedrich Fröbel beim Anblick der gartenähnlichen Landschaft unter ihm den Begriff „Kinder-Garten“ erfunden haben. Dies und einiges mehr aus Fröbels Leben erfährt man entlang des Weges auf verschiedenen Info-Tafeln. Die Markierung des Wanderweges bilden rote Piktogramme von Kugel, Walze und Würfel – die von Fröbel für Kinder erfundenen „Spielgaben“. Noch mehr zu Fröbels Ideen und Spielgaben gibt es in Bad Blankenburg im Friedrich-Fröbel-Museum zu entdecken.
Weitere Informationen unter www.froebel-museum.de und www.bad-blankenburg.info
Die Unterwelt von Thüringen entdecken: Die Feengrotten
8 – 10 °C zeigt das Thermometer in den thüringischen Feengrotten an, während es draußen um die 36 °C hat. Da macht selbst das Freibad nur wenig Spaß. Einen Weltrekord hält das ehemalige Bergwerk: Nirgendwo auf der Welt, gibt es eine Schaugrotte mit derart vielen natürlichen Farben. Wer glaubt, untertage ist alles nur schwarz der irrt sich. Mehr als 100 verschiedene Brauntöne gibt es hier zu bewundern. Seit die Feengrotten geöffnet haben, im Jahr 1914, ziehen sie die Besucher an. Auf drei Sohlen, so nennen Experten die “Etagen” in einem Bergwerk, beeindruckt eine bunte Welt aus Tropfsteinen und Wasser die Besucher. Beginnen wir mit dem obersten Stockwerk. Dort bekommen die Kinder einiges über die Arbeit und das Leben der Knappen zu sehen. Auch ein Heilstollen befindet sich dort. Weiter geht es runter in die mittlere, zweit Sohle. Hier entdeckten Experten 1910 die Feengrotten. Eigentlich suchten die Gelehrten, woher das Wasser kam. Es soll heilend gewirkt haben und bis vor 50 Jahren gab es das Wasser aus den Feengrotten in Flaschen abgefüllt zu kaufen. Dann versiegten die Quellen.Besonders beeindruckend ist die dritte Sohle. Der Märchendom zieht die Kinder in seinen Bann und der Name passt perfekt. Wie in einem Märchen sieht es hier aus. Bizarre Formen bilden die Tropfsteine und während übertage die anderen im Freibad schwitzen, träumen in die Feengrotten die Kinder bei 8 – 10 °C von Märchenhelden.
Wasserreise zur Werraquelle: Dreiquellenwanderung am Rennsteig
Der Thüringer Wald ist nicht nur wasserreich, sondern auch bekannt als Wasserscheidepunkt zwischen der Elbe im Norden und der Weser sowie dem Rhein im Süden. Mit dem Naturparkführer Ralf Kirchner geht es am 20. Oktober 2019 auf eine Dreiquellenwanderung am Rennsteig rund um den deutschen Dreistromstein, ein Obelisk, der genau jenen Wasserscheidepunkt markiert. Durch Bergfichtenwälder und über sumpfige Bergwiesen wandert die Gruppe bis zur Werraquelle nahe Siegmundsburg. Wie wichtig das Wasser für die Bewohner des Thüringer Waldes war, erfährt man unterwegs. Genauso wie viele Geschichten über Köhler, Goldsucher, Wetzsteinmacher und Pechsieder, die einst die Gegend besiedelten.
Weitere Informationen unter www.gebirgspfade.de und www.naturpark-thueringer-wald.eu
Hirsche röhren hören – mit dem Jäger auf der Suche nach dem König der Wälder
„Auf Jägers Spuren“, so heißt die Wanderung am 21. September 2019, ebenfalls im Rahmen der Genuss Woche. Unter der fachkundigen Anleitung eines Jägers begibt sich die Wandergruppe für rund vier Stunden in den Wald rund um Masserberg. Die Mission: Spuren des Königs der Wälder finden.
Im Herbst ist Brunftzeit und auch wenn man die imposanten Wildtiere eher selten zu Gesicht bekommt, so kann man sie doch ab und zu hören. Der Jäger weiß, wo sich Hirsch und Hirschkuh am liebsten aufhalten, wie man ihre Spuren erkennt und wie sich diese von Reh-Spuren unterscheiden. Stimmungsvoll ist der Ausklang der Wanderung in einer Gaststätte mitten im Wald: Auf einem offenen Feuer lassen Guide und Jäger ein köstliches Wild-Gulasch köcheln und servieren es den Teilnehmern zum krönenden Abschluss.
Weitere Informationen unter: www.biosphaerenreservat-thueringerwald.de
Immer schön langsam auf dem Rennsteig
Wer kennt sie nicht, Thüringens heimliche Nationalhymne: Herbert Roths Rennsteiglied „Ich wand‘re ja so gerne am Rennsteig durch das Land…“ und das auf 169,3 Kilometern. Der wohl bekannteste Höhenwanderweg Deutschlands lockt jährlich Hunderttausende Gäste in den Thüringer Wald, den Frankenwald und das Thüringer Schiefergebirge. Und obwohl mit 700 Jahren schon sehr betagt, hat er an Reiz, Attraktivität und Anziehungskraft nichts verloren. Ob Radeln, Wandern, Langlauf oder Alpinski –der Rennsteig macht sportliche Urlauber und aktive Genießer gleichermaßen glücklich. Dabei lockt nicht nur der Weg selbst, sondern die Landschaft im Thüringer Wald sowieso. Erstmals 1830 im Ganzen durch Topografen abgelaufen Julius von Plänckner, Topograf aus Gotha, wanderte imJahre 1830 den Rennsteig erstmals im Ganzen ab. Seine Berichte machten auch andere neugierig und der Rennsteig wurde zunehmend bekannter. Einst Grenz-und Handelsweg sowie Sprach-und Wasserscheide, ist der Rennsteig heute ein gut ausgebauter und markierter Wanderweg. Rund 1.300 Rennsteig-und Grenzsteine markieren seinen Verlauf von der Werra bei Hörschel bis zur Saale bei Blankenstein. Links und rechts des Weges warten historische, geologische und botanische Erlebnisse auf den Wanderer. Das weiße „R“ aufSchildern und Bäumen sorgt dafür, dass niemand vom rechten Weg abkommt. Gasthäuser, Schutzhütten und Bänke laden zur Rast ein. Wer die gesamten 168,3 Kilometer des Weges unter die Wanderschuhe nehmen will, dem werden sieben bis acht Etappen empfohlen. Passende Angebote für „Wandern ohne Gepäck“ gibt es dazu ebenfalls. In einer Sage zum Rennsteig heißt es übrigens: Der wahre Wanderfreund nimmt sich vom Ursprung des Rennsteigs einen Stein aus der Werra und trägt ihn bis zum Ende des Rennsteigs. An der Saale wirft er ihn dort dann wieder ins Wasser. Zahlreiche Sehenswürdigkeiten am und in der Nähe des Rennsteigs Auf dem Rennsteig verbinden sich zudem Natur und Kultur zu einem einmaligen Erlebnis. Der Rennsteig führt vorbei an den höchsten Gipfeln des Thüringer Waldes, wie z.B. am Inselsberg, am Großen Beerberg, am Schneekopf oder am Großen Finsterberg. Städte wie Eisenach mit der Wartburg, die Fachwerkstadt Schmalkalden, Meiningen mit seinem Theater, Oberhof, Masserberg, Suhl, die Glasbläserstadt Lauscha, Neuhaus am Rennweg, Sonneberg und viele mehr liegen nahe dem Rennsteig und sind einen Abstecher wert. BesondereAnziehungspunkte sind der Rennsteiggarten in Oberhof, das wildromantische Schwarzatal oder das Rennsteigmuseum in Neustadt am Rennsteig. Insgesamt 44 Rennsteig-Leitern verbinden die umliegenden Orte mit der Strecke und ermöglichen Wanderern tolle Ein-und Ausblicke. Außer Wanderern nutzen auch Radfahrer den Rennsteig-Radwanderweg Und nicht nur Wanderer nutzen den Rennsteig zur aktiven Erholung. Auch Radfahrer haben die landschaftliche Schönheit sowie das anspruchsvolle Streckenprofil für sich entdeckt. Über genau 199 Kilometer erstreckt sich der Radweg. Im Gegensatz zum Wanderweg verläuft die Rad-und Mountainbikestrecke nur zum geringen Teil über den origianlen Rennsteig. Die Rennsteig-Orte und ihre Menschen haben sich auf die Rennsteigbesucher eingestellt und zeigen ihre Thüringer Gastlichkeit. Unterkünfte, die besonders auf Wanderer spezialisiert sind, erkennt der Gast an dem Siegel „Qualitätsgastgeber Wanderbares Deutschland“.
Mit Kindern durch die wilde Drachenschlucht wandern
Wandern mit Kindern im Thüringer Wald ist spekatkulär: Schon der Name Drachenschlucht verheißt Abenteuer! Von der Länge her lässt sich diese Familientour gut variieren: Entweder Ihr wandert einfach durch die Drachenschlucht bis zur Hohen Sonne und fahrt dann mit dem Bus zurück, oder Ihr kehrt bei der Hohen Sonne ein und wandert wieder auf dem gleichen Weg zurück oder Ihr packt noch ein weiteres Abenteuer drauf!
“Wo ist denn der Drache” fragen die Kinder. Gemütlich geht es das Mariental auf einem Wanderweg der parallel zur Straße verläuft den Berg hinauf. Am Prinzenteich in Eisenach ging es los. Für die Kinder ist es schwer, von dort aufzubrechen. Schließlich locken Tretboote und ein Eiscafe. Warum also durch die Drachenschlucht wandern? Weil es sich lohnt! Bereits 1961 ernannten die Verantwortlichen die Drachenschlucht bei Eisenach zum Naturschutzgebiet. Auch aus diesem Grund leben dort seltene Tierarten wie der Ruderflusskrebs oder der Feuersalamander. Sie haben dort in der kühlen, moosigen Schlucht einen perfekten Rückzugsraum. Am Eingang der Drachenschlucht steht war die Wanderer erwartet. Mit dem Kinderwagen durchkommen ist unmöglich und nur wer Wanderschuhe anhat, sollte den Aufstieg wagen. Die engste Stelle, so warnt das Holzschild, ist nur 68 Zentimeter schmal. Die Wildecker Herzbuben bekommen dort wahrscheinlich Probleme.Beliebt ist die Drachenschlucht bei den Wanderern, allerdings sind hier keine solche Besuchermassen unterwegs, wie sie sich manchmal auf der Wartburg drängen. Über dem Eingang zur Schlucht ist er endlich zu sehen: Der Drache. Wunderschön geschnitzt ziert er eine Tafel. Bald verengen sich die mit Moos überzogenen Felswände. Warum Wanderschuhe sinnvoll sind, zeigt sich nach den ersten hundert Metern: Auf einem Laufgitter geht es dahin. Darunter plätschert der Bach. Immer wieder ist es rutschig. Auch führt der Weg über Holztreppen die rutschig sein können. Für die ganze Familie ist die Drachenschlucht ein Erlebnis. Feucht und kühl ist es im Talgrund. Wie ein zischender Drache hört sich der rauschende Wildbach an.
Manchmal geht es eng zu, wenn Wanderer von oben entgegenkommen. Die Länge der Schlucht ist so, dass Kinder im Grundschulalter problemlos sie durchwandern können. Am Ende der Schlucht ist die Hohe Sonne. So hieß ein früheres Ausflugslokal, das heute vor sich hinverfallend dort oben steht. Auf dem Dach hatte es eine goldene Sonnenscheibe. Dafür kehren die Wanderer bei dem Kiosk ein und genießen typische Thüringer Spezialitäten wie die Rostbratwurst. Wer weitergehen möchte überquert die Straße und steigt mit den Kindern über die ebenfalls spektakuläre Landgrafenschlucht ab. Hier ist der Weg teilweise an besonders steilen Stellen mit Drahtseil gesichert. Diese Schlucht endet am Mariental. Von dort aus geht es wieder zurück zum Prinzenteich. “Wo ist das Eis?” wollen die Kinder wissen und schnüren sich die Wanderschuhe auf.
Goldwaschen im Thüringer Wald: Steinreich!
Gemeinsam können Outdoor Kinder mit ihren Eltern im Thüringer Wald Goldwaschen. Dazu erhalten die kleinen Schatzsucher fachkundige Anweisungen und Ausrüstung. An originalen Fundplätzen versuchen sie Gold zu finden. Informationen zur Geschichte vom Goldwaschen im Thüringer Wald und dem Edelmetall bekommen sie im Deutschen Goldmeusum in Theuern. Thüringen ist ein goldiges Bundesland, im wahrsten Sinne des Wortes. Im Mittelalter bauten dort die Menschen an 200 Bächen Gold ab. In Theuern befindet sich das Deutsche Goldmuseum. Von hier gehen die Kinder raus in den Thüringer Wald, um das Edelmetall zu finden. Auf der Tour erfahren die Outdoor Kinder viel Interessantes über das Goldwaschen und die Geologie. Damit das Ganze für die Outdoor Kids noch verständlicher ist, steigen sie in den Bach und versuchen mit der Goldwaschpfanne das Edelmetall zu finden. Sobald die Kinder mit den Gummistiefeln im Wasser stehen und zum ersten Mal ausprobiert haben Gold zu finden, kommt sofort Wild West Stimmung auf. Doch um an das begehrte Edelmetall zu finden sind zwei Dinge wichtig: Geduld und Glück. Die Teilnehmer brauchen für das Goldwaschen im Thüringer Wald gute Gummistiefel, Wetterfeste Outdoor Kleidung und Wechselwäsche. Denn manch kleiner oder großer Goldgräber ging unfreiwillig baden. Ein Geologe leitet die Kinder an und gibt ihnen tolle Tipps zum Goldwaschen und alle Infos rund um das glänzende Metall. So vergehen die zwei einhalb Stunden beim Goldwaschen wie im Flug. Während im Wilden Westen manches Nugget mit dem Revolver in der Hand den Besitzer wechselte, geht es im Thüringer Wald zivilisierter zu. Die kleinen Schatzsucher dürfen Ihre Funde behalten. Wir wünschen viel Glück beim Goldwaschen!
Rund um die bekannteste deutsche Burg wandern
Durchatmen. Im thüringischen Eisenach atmen einige Bürger durch. 2017 endete das Jubiläumsjahr 500 Jahre Reformation. Schließlich übersetzte Martin Luther auf der Wartburg die Bibel ins Deutsche. Gläubige aus der ganzen Welt wollten auf den Spuren des Reformators unterwegs sein und besuchten diesen geschichtsträchtigen Ort. Das ansehnliche Eisenach hat noch mehr zu bieten. Dazu gehört auch das Bachmuseum. 1685 kam in Eisenach Johann Sebastian Bach zur Welt. Eine perfekte Kombination zur Kultur ist eine Wanderung mit den Kindern zur Landgrafenschlucht. Los geht es am Parkplatz “Paradies2. Zuerst wandert Ihr ins Mariental. Ein großes Holztor zeigt Euch an, dass Ihr am Einstieg zur Landgrafenschlucht steht. Schweißtreibend geht es gleich los. Ihr steigt hinauf zum Königsstein. Oben angekommen geht es runter in die Schlucht. Bereits zur Zeit der DDR, 1977, stellten die Verantwortlichen die Drachen- sowie die Landgrafen-schlucht unter Naturschutz. Folgt der Schlucht. Teilweise geht es steil in den Talgrund hinab. Derartige Stellen sind mit Stahlseilen gesichert. Für die Kinder ist es abenteuerlich hinunter zu den rauschenden Bach zu sehen. Geht diesen Weg nur, wenn es seit ein paar Tagen trocken ist. Selbst mit Wanderschuhen ist es sonst zu rutschig und gefährlich. In steilen, engen Kurven steigt Ihr auf. Oben angekommen seid Ihr am Dornheckenweg. Er verläuft in gleicher Richtung zur Landgrafenschlucht. Die Kinder freuen sich, dass es wieder bergab geht.
Bald erreicht Ihr, zuerst rechts abbiegen, die Paulinenhöhe. Hier habt Ihr einen wunderbaren Überblick zum Thüringer Wald. Auf engen Pfaden geht es weiter zurück nach Eisenach. Ihr kommt im Villenviertel heraus. Malerische, herrschaftliche Häuser zum Teil im Jugendstil gibt es hier zu bewundern. Sie fielen, zum Glück, den sieben Luftangriffen im zweiten Weltkrieg nicht zum Opfer. Weil sich in Eisenach ein Automobilwerk befand stand die Lutherstadt als Ziel auf den Plänen der Bomberpiloten. Wandert durch das Villenviertel bis Ihr den Prinzenteich erreicht habt. Hier können die Kinder mit dem Ruder- oder Tretboot fahren. Die gibt es auch in Form von einem riesigen Schwan. die Eltern können zwischenzeitlich einkehren. Als nächstes geht es in einem weiten Bogen an der Wartburg vorbei. Weiter geht es bis zum Felsenparadies. Auf einer Treppe steigt Ihr auf zum Gasthof “Sängerwiese” die sich malerisch im Wald befindet. Folgt dem Lutherweg und geht zur Wartburg. Einmal um die Festung herum und rechts geht es hinunter zum Denkmal für Hans Lucas von Cranach. Dabei handelt es sich um keinen Maler aus dem Mittelalter. Dieser Herr von Cranach ist in Eisenach ein Mäzen für die Kultur gewesen und mit dem Denkmal erinnern die Bürger an ihn. Weiter wandert Ihr zum Felsenparadies. Dieser Abschnitt von unserer Rundtour macht seinen Namen alle Ehre. Kurz darauf geht es wieder hinauf. Noch einmal aktivieren die Kinder ihre konditionellen Reserven. Dafür gibt es einen guten Grund: Nach dem Aufstieg über eine Treppe können wir einen Abstecher zum Waldgasthaus „Sängerwiese“ machen. Dann gehen wir den Lutherweg zurück zur Wartburg. Diese umkreisen wir wieder rechts herum, und steigen rechts ab zum Cranachdenkmal. Von hier aus geht es wieder zurück zum Parkplatz Paradies.
Hier rauscht es in Thüringen!
Ob künstlich oder nicht ist uns egal//wir wandern gern im Trusetal! Diesen kurzen Reim ritzte ein dichtender Wanderer in eine Ruhebank im thüringischen Trusetal. Dort stürzen sich die Trusetaler Wasserfälle 58 Meter in die Tiefe. Allerdings sind diese seit 1865 künstlich angelegt, doch das stört hier im Thüringer Wald niemanden. Um Mühlen anzutreiben leiteten damals die Arbeiter die Truse um. Seitdem stürzt sich das Wasser von diesem Fluss in drei Kaskaden in die Tiefe. Der Trusetaler Wasserfall ist ideal um dorthin mit Kindern zu wandern. Der Rundweg ist 3,5 Kilometer lang und ihrer startet am Truse-Stauwerk. Gut ausgeschildert ist der Weg zu dem Wasserfall. Alle die es bei der Familientour etwa eiliger haben steigen die über 200 Stufen hinauf und schon sind sie am Ziel. Am nächsten Tag erinnern sich die Wadenmuskeln an diese Abkürzung. Was den Kindern besonders Spaß macht ist die nachgebaute Kugelmühle. Dieses Modell befindet sich unterhalb vom Wasserfall. In solchen Mühlen zerkleinerten die Müller das Mahlgut. Im inneren der sich drehenden Trommel befinden sich Kugeln. Diese stürzen immer wieder auf das Mahlgut und mahlen es dadurch fein. Was das für ein Lärm gewesen sein muss, könnt Ihr Euch vorstellen!
Buchen solltet Ihr besuchen!
Mehr als 5 Millionen Menschen besuchten seit der Gründung am 31. Dezember 1997 den in die Weltnaturerbeliste der UNESCO aufgenommenen Nationalpark Hainich. Als dritte Naturfläche in Deutschland schaffte es ein Verbund von fünf deutschen Buchenwäldern, zu denen der Nationalpark Hainich zählt, zum Naturerbe der Menschheit ernannt zu werden. Aus der Fläche zweier ehemaliger Übungsplätze mit forstlich kaum genutzten Flächen ist der 5000 Hektar große Park entstanden.Rundwanderwege durch den Nationalpark Das Besondere des Nationalparks zeigt sich allen Besuchern schon nach wenigen Schritten. Hier stehen die Bäume nicht in Reih und Glied, sondern hier ist der Wald noch sich selbst überlassen. Bäume aller Größen, bunt gemischt, liegendes und stehendes Totholz, besetzt mit Moosen, Flechten und Pilzen bestimmen die Landschaft. Natürlich versammeln sich hier auch besondere Tierarten, wie zum Beispiel die Wildkatze und verschiedene Fledermausarten, aber auch Rehe, Dachse, Wildschweine, Grasfrösche und noch viele mehr. Der Nationalpark Hainich zählt zu den größten zusammenhängenden Laubwaldgebieten Mitteleuropas. Hier erwartet die Besucher der „Urwald mitten in Deutschland“. Schließlich ist ein Großteil der Flächen des im Westen von Thüringen liegenden Nationalparks seit mehreren Jahrzehnten kaum oder gar nicht genutzt worden. Heute durchziehen unter anderem 19 Rundwanderwege und barrierefreie Erlebnispfade den Park. Anjedem Wochenende gibt es ein großes Angebot an geführten Wandertouren durch den Park.
Wildkatzendorf in Hütscheroda
Im Wildkatzendorf in der Nationalparkgemeinde Hütscheroda findet der „Star des Thüringer Urwaldes“ einZuhause und ist vor allem auch für Besucher zu sehen: die Wildkatze. Vier Wildkatzen, die aus Züchtungen stammen, sind im Wildkatzen-Gehege zu Hause. In einem angegliederten Ausstellungsgebäude gibt es zudem noch Informationen über Wildkatzen und ihre Gewohnheiten. Entlang des angrenzenden Wildkatzenpfades können Wanderfreunde auf 7 Kilometern die Wildkatzenlebensräume des Nationalparks Hainich erkunden. Höhepunkt auf dem Weg ist die Beobachtungsplattform Hainich-Blick. Von hier bietet sich ein atemberaubendes Panorama bis hin zum Thüringer Wald. Baumkronenpfad ist die Attraktion im NationalparkZum absoluten Besuchermagneten hat sich der Baumkronenpfad entwickelt. Er ist Europas höchste Anlage dieser Art. Dem Urwald aufs Dach steigen -der Baumkronenpfad im Nationalpark Hainich macht es möglich. Er gewährt den Besuchern auf einer Länge von 530 m einen tiefen Einblick in das “Ökosystem Baumkronen” und schon mehr als 2 Mio. Gäste wollten seit der Eröffnung wissen: Wie sieht der Wald im Nationalpark Hainich von oben aus? Dem Wald aufs Dach steigen –aus 40 Metern Höhe den Wald bestaunen Der Pfad führt in Schwindel erregender Höhe in weitem Bogen durch die Baumkronen und ermöglicht den direkten Einblick in die Welt der Insekten und anderer Baumwipfelbewohner. Auf dem Dach des Baumhauses in 40 Metern Höhe befindet sich eine Aussichtsplattform, die mit einem weiten Blick über das Thüringer Becken belohnt. Der Baumkronenpfad ist von April bis Oktober von 10 bis 19 Uhr und im November und März von 10 bis 16 Uhr geöffnet. Von Dezember bis Februarkann der Baumkronenpfad am Wochenende von 10 –16 Uhr erkundet werde. Der Eintritt (Baumkronenpfad und Erlebniswelten) kostet für Erwachsene Euro 11Euro, ermäßigt 9Euro und für Kinder von 6 bis 12 Jahre 2,00 Euro. Weitere Attraktion:Die Wurzelhöhle Eigentlich steckt der Inhalt schon im Namen –es geht um Wurzeln, Erfurt, Humus und natürlich Bäume. Im Nationalpark Hainich gibt es eine neue Attraktion: die Wurzelhöhle. Direkt am Eingang des Nationalparkzentrums am Baumkronenpfad geht es auf einer barrierefreien, nach unten führenden Schräge in die Höhle. Als Mensch im Mini-Format durchschreitet der Besucher die neue Wurzelhöhle und trifft auf seinem Weg nicht nur auf die Kreaturen der Dunkelheit, sondern erfährt auch, wie die Baumriesen Wasser und Nährstoffe zum Wachsen aus dem Boden aufnehmen, wie die “Unterwelt” lebt und funktioniert und welche wichtigen Erdbewohner zum Beispiel für die Müllentsorgung zuständig sind.Die Besucher erwartet eine multimediale Ausstellung in einer mystischen Umgebung mit greifbaren Modellen, Gucklöchern, Animationen und interaktiven Bildschirmen. Es wird gezeigt, wie Wurzeln Nährstoffe aufnehmen, wie die Wassersuche funktioniert und welche Arten von Wurzeln es überhaupt gibt. Auch die Bioakustik –die Kommunikation der Pflanzen –wird erläutert. Im Ausstellungsabschnitt “Kreaturen der Dunkelheit” soll das Innenleben einer Hand voll Boden simuliert werden. So werden in der Wurzelhöhle auch Kinderfragen beantwortet, die jeden Erwachsenen interessieren.