Osttirol und Wasser gehören zusammen wie Hütte und Kaiserschmarrn oder Ernst Happel und Zigaretten. In diesem Teil von Tirol finden sich von gemütlichen bis anspruchsvollen Touren eine große Auswahl zu erwandernden Bergseen.
Flüssig, fest, gasförmig. Lebenselixier und Freizeitpark. Wirtschaftsfaktor und Naturgewalt. Aber auch Gletscher, Wildbach und Bergsee. Das alles ist Wasser. Und Osttirol. Denn die Region in Tirol ist zwar vor allem bekannt für den Nationalpark Hohe Tauern, die schroffen Dreitausender und die Sonnenstadt Lienz, aber auch das Element Wasser nimmt hier eine be-deutende Rolle ein. Von den Gletschern über die landschaftsformenden Umbalfälle zu den blau schimmernden Seen der Schobergruppe können Osttirol-Urlauber hier alle Formen des Wassers erwandern.
Wanderung zu den Umbalfällen
An den Umbalfällen wird die Isel zum tosenden Gletscher- fluss. Ihre landschaftsformende Wirkung spüren Wanderer hier am eindrucks-vollsten. Vom Parkplatz in Ströden ge-langen sie über den Natur-lehrpfad zu den Stufenfällen der Isel im Herzen des Nationalparks Hohe Tauern. Hier stürzt der letzte freifließende Gletscherfluss der Alpen über das glatt-geschliffene Grüngestein ins Tal und bietet Wanderern Ein-blicke in die über die Zeit entstandenen Iselkatarakte.
Wassertour zur Schobergruppe
Vom Zettersfeld bei Lienz bis zu den Kammfüßen der Glocknergruppe erstreckt sich die Schobergruppe im Nationalpark Hohe Tauern. Da-zwischen: sechs Täler, zwölf Berghütten, unzählige Gämsen, Steinböcke, Murmeltiere, Bartgeier und Steinadler – und insgesamt 62 grün und blau schimmernde Seen. Fast auf jeder Wanderung liegt einer dieser glasklaren Kleinode, eingebettet zwischen grünen Wiesen und grauem Fels.
Wanderung zum schönsten Schnee: Schlatenkees
„Schnee ist auch nur hübsch gemachtes Wasser“ und am Schlatenkees vor allem ziemlich imposant. Das Schlaten- kees ist ein Gletscher in der Vene-digergruppe und liegt in der Kernzone des Nationalparks Hohe Tauern. Er ist der größte Talgletscher Osttirols und für Wanderer über den Gletscherweg Innergschlöss erreichbar. Start ist am Matreier Tauernhaus. Der Weg gibt Einblicke in die landschaftsfor-mende Kraft der Gletscher und auch in die Auswirkungen des Klimawandels.
Verwechslungsgefahr: Bödensee
Um den Bodensee, das Schwäbische Meer, an einem Tag zu wandern ist unmöglich. Zum Glück gibt es den Namensvetter Bödensee in Osttirol.
In der Lasörlinggruppe liegt die Neue Reichenberger Hütte direkt am Ufer des glasklaren Bödensees auf 2.623 Meter inmitten des Nationalparks Hohe Tauern. Hier oben spiegelt sich die Osttiroler Bergwelt im glasklaren Wasser – ein begehrtes und hart erwandertes Fotomotiv. Am eindrucks- vollsten nähert man sich dem Bergsee auf dem Knappen treck. Diese zweitägige Trekkingtour führt Wanderer in Begleitung eines Nationalpark-Rangers und Haflinger- pferden zum Gepäcktransport vom Defereggental mit Über nachtung in der Neuen Reichenberger Hütte ins gegenüber- liegende Virgental. Die Tour ist inklusive einer optionalen Sonnenuntergangs- oder -aufgangstour auf die Gösleswand (2.914 m) im Juli und August buchbar.
So schön kann blau sein: Laserzsee
Türkisblau, eingerahmt von schroffen Kalksteinflanken, liegt der Laserzsee inmitten der Lienzer Dolomiten. Wenn sich im Tal die Hitze staut, ist der See ein hochgelegener Zufluchtsort. Vorbei an der Dolomitenhütte geht es für Wanderer weitere 600 Höhenmeter bergauf bis zum Laserzsee auf
2.260 Meter. Wanderer können den See umrunden, an ihm verweilen oder in der Karlsbader Hütte an seinem Ufer einkehren.
Für Angler und Wanderer ein lohnendes Ziel: Klapfsee
Auf 1.680 Meter liegt der Klapfsee. Am Ende des Tilliacher Tals und von Obertilliach aus erreichbar, gilt er als Ruhe- spender und Ausflugsziel für Wanderer und Fischer gleicher maßen. Vom See können Wanderer auch noch weiter die Gegend erkunden und zum Beispiel auf die Porzehütte auf 1.942 Meter wandern. Wer noch nicht genug hat, kann auch noch über den Klettersteig auf den Gipfel der Porze steigen.