Eine Regenjacke im Test hatten wir: Die Vaude Tremalzo II. Eigentlich ist dieses Modell für Mountainbiker, Tourenradler oder Rennradfahrer gedacht. Leider schüttete es während unserer Testwoche in Tirol dermaßen, dass unsere Testerin auf Berglauf umstieg und hier die Vaude Regenjacke ausprobierte. Während sich andere auf Sternchen von Internethändlern verlassen, testen wir das Material tatsächlich auf Tour.
“Wohl, wohl. Der Regen tut der Natur gut!” freut ich Luis der Bergbauer. Auf seinem malerischen Hof hatte sich unsere Testerin einquartiert und wollte von dort aus mit dem Mountainbike einige anspruchsvolle Radtouren unternehmen. Es regnete jedoch so in Strömen, dass es unsere Testerin als zu gefährlich einstufte, über glattes Gestein und glitschige Wurzeln zu radeln. Damit hatte sie sich vernünftig entschieden. Anstatt vor dem Computer zu sitzen und nachzulesen wie viele Sternchen vermeintliche Experten der Vaude Regenjacke Tremalzo II gegeben haben, schnürte sich die Bikerin die Laufschuhe. Auch bei Regen beeindrucken die Tiroler Berge. “Außerdem sind heute keine Mountainbiker unterwegs!” meint die Sportlerin schmunzelnd. Zieht den Reißverschluss zu und tritt vor die Tür des Bauernhauses. Wie ein grauer Vorhang hängt der Regen über den Bergen. Knallhart zieht unsere Testerin ihr Programm durch und unternimmt einen Berglauf. Teilweise ist sie auf der Strecke unterwegs, die sie ursprünglich radeln wollte. Kurz nach dem Hof vom Luis geht es in engen Serpentinen steil bergauf. “Da hätten die Reifen kaum gegriffen!” flott lässt es unsere Testerin angehen. Auch bei dem grauen Regenwetter ist sie mit der Vaude Tremalzo II gut zu sehen: Das knallige Indianred sticht aus dem Grau hervor. Ein Pluspunkt bei Unfällen in den Bergen. Wer in Tarnfarben unterwegs ist, kann so Probleme haben, dass ihn Retter zeitnah finden. Zweieinhalb lagig ist diese leichte Jacke. Nur 225 Gramm bringt die von uns getestete Jacke auf die Waage. Das ist weniger als eine Packung “Erdnusslocken”. Die Knabberei wiegt 250 Gramm. Ebenfalls winzig ist das Packmaß. In die Tasche unter dem Sattel oder in den Bikerucksack lässt sich die Tremalzo II Regenjacke problemlos verstauen.
Regenjacke im Test: Vaude Tremalzo II ist so was von grün
Was ist der Unterschied zwischen einer Regenjack und einem Smartphone? Bei dem Handy interessiert sich fast kein Verbraucher wie die Ökobilanz von diesem Gerät ausfällt. Vaude lässt die Tremalzo II Regenjacke aus Material schneidern, welches blue sign zertifiziert hat. Dabei richtet sich auch der Augenmerk darauf, wie die Arbeitsbedinungen beim Textilhersteller sind. Wieder ein Unterschied zum Smartphone. Ebenso kompromisslos zeigt sich Vaude wenn es darum geht, Dieses Produkt ist mit Eco Finish umweltfreundlich imprägniert. Dadurch weist das Außenmaterial das Wasser ab ohne dafür Fluorcarbone (PFC) zu verwenden. Unsere Testerin kommt an ihrem ersten Etappenziel an. “Heit regnts bloß oarmal!” meinte ein Einheimischer, der auch bei strömenden Regen auf die Berge lief. Die Belüftung unter den Ärmeln der Vaude Regenjacke hat die Sportlerin bereits geöffnet. “Da herrscht gleich ein anderes Klima in der Jacke!” Sie hat die Kapuze über den Kopf gezogen und bemängelt, dass diese ein wenig besser an ihrem Platz bleiben könnte. Bisher hält die Vaude Regenjacke, nach einer guten halben Stunde im Tiroler Schnürlregen weiterhin dicht. Die Tropfen perlen an der Oberfläche ab. Durchdacht ist die Bedienung dieser Regenjacke. Große Klettverschlüsse lassen sich auch mit Radhandschuhen bedienen, wie unsere Testerin ein paar Wochen später feststellt. Die Bündchen an den Ärmeln sind breit genug geschnitten um sie zu verstellen. Auch über die Reißverschlüsse kommen die schweren und kalten Regentropfen nicht ins Innere der Vaude Tremalzo II. Diese weisen auch das Wasser ab.
Unsere Bewertung: Fünf von sechs möglichen Kompassen
Wichtiger Hinweis in eigener Sache: Das Testmaterial haben wir uns selbst gekauft. Für den Artikel, den Film, die Fotos und darin enthaltenen Links erhalten wir weder Geld, Sachleistungen oder Provisionen.