ist wichtig, wenn Ihr mit den Kindern auf Tour geht. Den kleinen Outdoorern geht es so wie Euch, wenn sich an den Fersen, Zehen oder im Fußgewölbe Blasen gebildet haben. Hier endet der Spaß. Bei jedem Schritt haben die Kleinen oder Großen Schmerzen. Spaß beim Wandern mit der Familie sieht anders aus. Im Idealfall lasst Ihr die Blasen an den Füßen gar nicht entstehen. Wenn es doch passiert ist, dann erklären wir Euch heute, was zu tun ist.
Als ich auf dem Hochkalter, ein 2.607 Meter hoher Berg im Berchtesgadener Land, saß dort ein anderer Bergsteiger unter dem Gipfelkreuz und grinste mich an. Als höflicher Alpiniste grüßte ich den fremden Wanderer. Er nickte nur und grinste weiter. “Könnten Sie bitte ein Foto von mir machen?” bat ich den Alpinisten. Wieder nickte er und grinste mich an. Ich posierte unter dem Gipfelkreuz und der Andere drückte den Auslöser. Wieder grinste er. Ein seltsamer Vogel, dachte ich mir.Vielleicht ist der Höhenrausch Grund für das penetrante Gegrinse? rätselte ich. Aus meinem Rucksack packte ich meine Brotzeit aus. Der andere Bergsteiger zog seine Bergstiefel aus und dann die Socken. “Um Gottes Willen!” stieß ich hervor. Es ist kaum zu beschreiben wie schlimm die Füße von dem Mann unter den Gipfelkreuz aussahen. Etliche Blasen, manche mit Blut gefüllt und einige bereits offen sowie entzündet zogen sich über seine Füße. Gemeinsam verarzteten wir zwei so gut es ging diese malträtierten Füße. Er biss die Zähne zusammen und meinte nur”Wenn ich nicht grinse, dann muss ich schreien!” In seinem Fall sind es ganz neue und zu große Bergstiefel gewesen, völlig falsche Socken (“Tennissocken”) und eine Tour, bei der er sich überforderte. Damit Ihr und die Kinder immer mit gesunden Füßen vom Wandern zurückkommt, haben wir Euch ein paar Tipps zusammengestellt. Medizinisch grob gesagt besteht die Haut von uns Menschen aus drei “Schichten”. Außen liegt die Oberhaut. Sie liegt über der Lederhaut und der dritten “Schicht”: Die Unterhaut. Diese drei Schichten sind miteiandern “verzahnt”. Durch permanente Reibung lösen sie sich voneinander. Es sickert Flüssigkeit vom Gewebe oder Blut ein. Fertig ist die schmerzende Blase.
Blasen an den Füßen vermeiden: So wird ein Schuh draus!
Egal ob bei den Kindern oder bei Euch: Die Wanderschuhe müssen passen. Nur weil das XY Outdoorheft einem bestimmten Schuh im Test sehr gut bewertet hat, ist nicht gesagt, dass Euch dieses Modell perfekt passt. Manche Hersteller schustern ihre Wander– oder Outdoorschuhe eher breiter. Andere Outdoormarken bieten Schuhe mit schmalen Leisten an. Um zu wissen ob Euch oder den Kindern ein Modell perfekt passt, müsst Ihr es vor Ort beim Fachhandel anprobieren. Über das Internet einen Wander- oder Outdoorschuh zu kaufen, kann sich als fatal herausstellen. Ein besonderer Service, den Skifahrer bereits kennen, ist das so genannte Bootfitting. Tecnica bietet für Wanderschuhe diese Technologie an. Im Inneren erwärmt der Fachhändler vor Ort den Schuh und dieser passt sich perfekt an den Fuß an. Auch sollte das Modell zu dem Terrain passen, auf dem Ihr unterwegs seid. Für eine Wanderung mit den Kindern hinauf zur Alm benötigt niemand einen Hochtourenschuh mit extrem harter Sohle. Wer über den Gletscher aufsteigt, kommt mit einem Multisportschuh nicht weit. Egal für welchen Schuh Ihr Euch entscheidet: Nehmt ihn vor der eigentlichen Tour immer wieder her. “Eingehen” sagen die Experten dazu.
Blasen an den Füßen vorbeugen: Wer gut schmiert, der wandert gut!
Bevor Ihr in die Socken schlüpft, cremt Euch und den Kindern die Füße ein. Ein altes und damit bewährtes Hausmittel von den Bergsteigern ist der Hirschtalg. Das Fett vom Hirsch. Nehmt bitte ein Produkt, dass ein wenig parfümiert ist. Sonst riechen die Schuhe und die Waschmaschine nach Rotwild.
Blasen an den Füßen verhindern: Das ist Socken Roll!
Zwischen dem Schuh und den Füßen sind die Socken. Auch wenn Baumwolle angenehm auf der Haut ist, das natürliche Material saugt den Fußschweiß auf und es bilden sich Falten. Diese reiben und drücken auf die Haut. Besser ist es deshalb, wenn die Kinder und Ihr Socken aus Funktionsmaterialien anzieht. Diese sind so gestrickt, dass an den Problemzonen der Füße (Ferse und Fußballen) das Material verstärkt ist. Außerdem nehmen diese Socken keine Feuchtigkeit in sich auf.
So verhindet Ihr Blasen an den Füßen: Nachschnüren wirkt Wunder!
Wenn Ihr etwa zehn Minuten oder einen Kilometer gewandert seid, legt eine kurze Pause ein und schnürt die Schuhe nach. Dadurch lässt sich eine mechanische Reibung an der Haut vermeiden.
Wenn die Blasen da sind
Wer keine speziellen Blasenpflaster im Rucksack dabei hat, nimmt ein gewöhnliches Tape. Klebt es über die Blasen und achtet darauf, dass sich beim Tape keine Falten bilden. Einen großen Nachteil hat diese Methode: Wenn Ihr das Tape abzieht, verletzt Ihr immer die Haut der Blase. Am besten ist: Lasst es erst gar nicht dazu kommen.
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