Das Outdoor Beil von der schwedischen Traditionsmarke Gränsfors Bruk bezeichnen gerne andere Outdoorer als den Rolls Royce unter den Schneidwerkzeugen. Zum einen ist der Vergleich ziemlich ausgelutscht, zum anderen lässt sich mit einer britischen Nobelkarosse nur von A nach B fahren ( in diesem Fall lässt man sich chauffieren) während ein Outdoor Beil deutlich vielseitiger ist. Nachdem ich dieses Handbeil schon länger verwende ist es an der Zeit, dass ich es Euch vorstelle.
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“Wenn ich acht Stunden Zeit hätte um einen Baum zu fällen, würde ich sechs Stunden die Axt schleifen.” Dieses Zitat stammt von keinem Outdoorer sondern von einem ganz anderen Prominenten. Den klugen Satz soll der 16. US Präsident Abraham Lincoln gesagt haben. Seinen aktuellen Nachfolger lassen wir an dieser Stelle außen vor. Ein stumpfes oder qualitativ weniger hochwertiges Beil bringt jeden Outdoorer zur Weißglut. Immer wieder lassen sich wahre Dramen beobachten, wenn das Werkzeug schon bei dünnen Ästen versagt. Mein heftigstes Erlebnis mit einem schlechten Beil, ging zum Glück glimpflich aus. Ich entastete einen dickeren Stamm, weil ich mit Freunden ein Floß bauen wollte. Plötzlich schlug etwas einen knappen Meter neben mir in den Boden ein. Ich drehte kurz den Kopf und dann musste ich mich erst einmal hinsetzen. Von einem guten Freund, der ebenfalls einen Stamm bearbeitete, hattes ich der Kopf von seiner Axt gelöst, als er mit dem Werkzeug ausholte. Mit viel Schwung schlug der flüchtige Axtkopf neben mir ein. Mir ist dieses Erlebnis eine Lehre gewesen. Bis heute. Deshalb schaffte ich mir kein Handbeil aus dem Baumarkt an, sondern eines aus Schweden. Vor über 100 Jahren, 1902, startete Anders Pettersson in Gränsfors mit seiner eigenen Schmiede. Es gab jedoch schon lange zuvor in dem Ort eine Axtschmiede und Pettersson führte die Tradition fort. Es gibt noch eine zweite Wurzel in der Geschichte von diesem Traditionsunternehmen: Svedbro Smide. Als Mitte der 80er die Axtschmiede insolvent ist, kauft Svedbro Smide sie auf. Während es in Norwegen und Dänemark keine Schmieden für Äxte mehr gibt, haben in Schweden immerhin vier davon überlebt. Outdoorer auf der ganze Welt wissen die hochwertigen Beile und Äste aus Skandinavien zu schätzen.
Outdoor Beil von Gränsfors Bruk: Die großen SCH
Eigentlich sind “nur” (in ganz dicken Gänsefüßchen) drei Arbeitsgänge für eine Axt nötig: Schmieden, schleifen und schaften. Die drei großen SCH eben. Doch hier zeigt sich die ganze Qualität von einem Werkzeug und zwar über Jahre. Bei 1.200 ° Celsius haben die Schmiede das Outdoor Beil bearbeitet. Der Schmied stanzt immer seinen Initialien in den Kopf vom Beil. Der anfänglich rechteckige glühende Glumpen ist dann als Axt oder Beil zu erkenen. Experten härten und schleifen im nächsten Arbeitsgang das Werkzeug. Zum Schluss bekommt das Werkzeug seinen Stiel. Warum ich die Fertigung Euch kurz erkläre hat seinen Grund: Es ist die pure Handarbeit und hat nichts mit der industriellen Produktion der Baumarkt-Ware gemeinsam. Für das Handbeil habe ich mich daher entschieden, weil der Stiel nur 24 Zentimeter kurz ist. Dadurch passt es perfekt in einen Rucksack. Mit seinem Gewicht von etwa 600 Gramm trägt das Beil nicht zu sehr auf. Vielseitigkeit ist der große Vorteil von diesem Modell. Während der Einsatzbereich von einer klassischen Forstaxt eher begrenzt ist, trumpft das Handbeil auf. Kleinere Bäume lassen sich damit in kurzer Zeit umschlagen. Ebenfalls flott geht das Entasten. Schräghieb und Gegenhieb, schon ist der Ast weg vom Stamm. Um ein Lagerfeuer anzuzünden ist das Holz mit dem Gränsfors Handbeil flott gespalten. Auch lässt sich damit die Rinde wunderbar abschaben. Damit das Lagerfeuer in Gang kommt, braucht Ihr Späne. Mit einem schnittigen Outdoor Beil ist das kein Problem. Ein weiteres Einsatzfeld ist Bushcraft. Für den Bau von kleineren und größeren Dingen aus rohen Holz ist das Gränsfors Handbeil ein gutes Werkzeug. Die Schweden geben 20 Jahre Garantie darauf. “Wenn ich acht Stunden Zeit hätte um einen Baum zu fällen, würde ich sechs Stunden die Axt schleifen.”
Unsere Bewertung: Sechs von sechs möglichen Kompassen
(*wir schreiben es hin, um unnötigen juristischen Stress zu vermeiden)