Skitour mit Kindern ist auch für die Erwachsenen attraktiv. Die Tour hinauf auf´s Hochgrat (1.833 Meter) im Allgäu dauert etwa zwei einhalb bis drei Stunden und unterwegs gibt es die Möglichkeit in eine urige Hütte einzukehren. Teilweise steigt Ihr auf der Piste auf, aber keine Sorge, dieses Skigebiet ist eher weniger stark besucht. Bei der Abfahrt müsst Ihr und die Outdoorkids entscheiden: Fahrt Ihr über die präparierte Piste ab oder brettert über eine Freeride Variante ins Tal.
“Der Hochgrat ist ein waschechter Mount Everest!” sagt ein Einheimischer und grinst dabei. “Dieser Gipfel ist der Höchste in der Nagelfluhkette!” Schon im Mittelalter zog dieser Berg die Adeligen an: Sie gingen in den tiefen Wildreichen Wäldern auf die Jagd. Heute jagen Snowboarder und Skifahrer die Hänge hinunter. Die Abfahrten gehören zu den lämgsten in der Region und sind weniger überlaufen. Nach der Talstation bei der Hochgratbahn schnallen wir die Ski an. Manche Kinder tun sich etwas selbst leid, wenn sie sehen, wie andere Familie mit der Kabinenbahn hinauf gondeln, während sie mit den Tourenski mühsam aufsteigen. Gemütlich geht es los. Nach der Bushaltestelle links in den Wald aufsteigen. Haltet Euch auf der Unterlauch Abfahrt am Rand. Ein paar hundert Meter geht es durch den Wald, immer der Abfahrt folgend. Bald macht die Abfahrt einen scharfen Knick nach links und führt ins freie Gelände. Steigt mit den Ski weiter in Richtung Unter Lauchalpe auf. Rechts von Euch liegt in Sichtweite entfernt die Untere Stieg Alpe. Ihr haltet Euch weiter bergauf und passiert die Untere Lauchalope. Diese liegt malerisch auf 996 Metern. Links von Euch verläuft parallel die Hochgratbahn etwa 200 Meter entfernt. Steigt auf der Abfahrt weiter auf und oberhalb der Alpe erreicht Ihr eine echte Sensation. Hier steht eine Eibe, die über 1.000 Jahre alt sein soll. Die Betonung liegt auf soll, denn wie alt dieser Baum exakt ist, darüber sind sich die Experten uneinig. Steigt auf die Hochgratbahn zu und überquert den zugefrorenen Horbach. Ihr habt nun die Hauptabfahrt erreicht. Haltet Euch dort bitte am Rand, um Zusammenstöße mit den herabfahrenden Wintersportlern zu vermeiden. Am Rand geht Ihr an einem kleinen Waldstück vorbei. Bitte durchquert es nicht, weil es ein wichtiger Rückzugsraum für die Tiere ist. Eine weiter Rechtskurve führt Euch am Waldrand bergauf. Links von Euch ist die Hauptabfahrt vom Hochgrat. Diese macht Lust auf die Abfahrt nachdem Ihr den Gipfel erreicht habt.
Skitour mit Kindern: Röstzwiebeln machen Skibergsteiger glücklich
Die Obere Lauchalpe ist erreicht. Legt eine kurze Pause ein und steigt weiter am Rand von der Piste bergauf. Nun geht es deutlich steiler hinauf. Etwa 80 Höhenmeter bevor Ihr die Bergstation erreicht habt, seht Ihr rechts das Staufner Haus vom DAV liegen. Im Winter ist diese urige Hütte vom 26. Dezember 2017 bis zum 25. März 2018 geöffnet. Bitte beachtet, dass diese Unterkunft von Montag bis Mittwoch geschlossen ist. Wer möchte, kann dort auch übernachten. Es gibt elf Betten in drei Zimmern und 62 Schlafplätze in den Matratzenlagern. Auch eine Dusche ist vorhanden und das Staufner Haus ist vom DAV in der Kategorie II klassifiziert. Bekannt ist die Hütte auch, wegen des leckeren Essens. Der Hüttenwirt hast sein Handwerk als Koch richtig gelernt und die Gäste schmecken das. Hier kommen regionale Spezialitäten auf die Teller. Besonders beliebt sind die Allgäuer Kasspatzen mit Hittisauer Bergkäse. Dazu geröstete Zwiebeln und die Bergsteiger sind die glücklichsten Menschen. Wer möchte kann nach der Tour dort einkehren oder übernachten. Allerdings müsst Ihr zuvor reservieren. Die letzten Meter zur Bergstation schmerzen so richtig in den Oberschenkeln und die Kinder klappen hier die Steighilfe aus. Bei der Bergstation angekommen fellen die Tourengeher erst einmal ab und stellen die Bindung um. Nun gilt es zu überlegen: Eine Freeride Abfahrt nehmen oder auf der präparierten Piste zur Talstation zu fahren. Wenn die Kinder im Tiefschnee weniger geübt sind, ist die Piste die bessere Wahl. Von diesem Berg schwärmen die Outdoorkids noch lange. Schließlich ist der Mount Everest der Nagelfluhkette eine Nummer für sich.