Nadelfilzen mit Kindern ist einfacher, als Dreiradfahren. Wenn Euch oder die Outdoorkids die Panik packt, weil für Oma, Tante oder sonst einem lieben Menschen noch ein Geschenk fehlt, dann müsst Ihr nicht online gehen. Für das Trockenfilzen braucht Ihr keine Vorkenntnisse und extrem wenig Material. Die Kinder haben in kürzester Zeit kapiert, wie sie tolle Anhänger für den Weihnachtsbaum selbst filzen. Wir zeigen Euch, wie Ihr das Ganze problemlos hinbekommt.
“Und noch ein Stich und noch einer!” babbelt ein Kind vor sich hin. Völlig konzentriert sitzt es am Tisch und sticht immer wieder mit einer Filznadel in die Wolle, welche in einer Ausstechform steckt. Da kommen manche Eltern ins Grübeln, wenn sie die Kinder derart still und konzentriert arbeiten sehen. Statt Mandala ausmalen basteln die Outdoorkids Last Minute Geschenke, die garantiert gut ankommen weil sie handgemacht und Unikate sind. Niemand, weder Eltern noch die Kleinen, müssen eine Eins im Zeugnis im Fach Handarbeit haben um mit der Nadel zu filzen. Das Ganze ist furchtbar einfach und kurzweilig. Die spezielle Filzwolle bekommt Ihr für wenig Geld in Bastelgeschäften oder Fachläden für Wolle. Niemand ist in diesem Land gezwungen alles über das Internet zu bestellen.Was für die Kinder so aufregend ist: Die Filzwolle gibt es in vielen verschiedenen Farben und da ist sicher auch der persönliche Lieblingston dabei. Streng genommen handelt es sich bei der Filzwolle um ein Vlies. Die Wollfasern haben keine einheitliche Länge und sind kurz oder lang. Der Vorteil für Euch daran ist, dass sich auch kleinere Mengen wunderbar aus der Wolle zupfen lassen. Mit dieser Filzwolle lässt sich auch Nassfilzen. Der Vorteil daran ist, Ihr habt mit den Kindern gebastelt und braucht anschließend nur noch über den Boden zu wischen. Er ist nämlich schon gut nass. Für das Trockenfilzen braucht Ihr spezielle Filznadeln. Die bekommt Ihr auch im Bastel- oder Wollfachgeschäft. Außerdem benötigt Ihr noch die Ausstechformen für Plätzchen und eine Unterlage. Bei uns hat sich alter Schaumstoff als praktisch erwiesen.
Nadelfilzen mit Kindern: Engel, Glocken und bunte Rentiere
Zuerst legt Ihr die Plätzchenform auf die Unterlage. In unserem Fall eine mit weihnachtlichen Motiv. Lasst die Kinder die Farbe oder Farben aussuchen die später der Anhänger für den Christbaum haben soll. Besonders bei Sternen sieht es attraktiv aus, wenn sie aus mehreren Farben bestehen. Es darf ruhig was von der Filzwolle aus der Plätzchenform herausschauen. Mit der Nadel stechen die Kinder nun immer wieder in die Filzwolle hinein. Wenn Ihr eine Form habt mit vielen Details, wie ein Rentier mit seinem aufwändigen Geweih, ist es wichtig verstärkt am Anfang am Rand zu stechen. So arbeitet Ihr die markanten Linien heraus. Wenn an mancher Stelle der Filz zu dünn ist, legt mit neuer Filzwolle nach. Es folgen tausende von Stiche. Wichtig ist auch, immer wieder die Form umzudrehen. Bearbeitet Ihr von beiden Seiten den Filz, ist es besonders dicht und gleichmäßig. Stechen und drehen. Auf diese drei Wörter lässt sich reduzieren, was die Kinder in den nächsten zehn Minuten tun. Wenn manche Outdoorkids zu stark einstechen, kann es sein, dass die Filznadel abbricht. Wer möchte kann mit andersfarbigen Filz auch Gesichter oder Muster auf die Anhänger einarbeiten. Dazu braucht es aber ein wenig Übung. Faszinieren ist immer wieder zu sehen, was die Kinder tun, wenn sie fertig gefilzt haben: Sie fangen sofort mit einem anderen Motiv an. Hin und wieder sticht sich ein Kind mit der Filznadel. Es ist sinnvoll, wenn Ihr für diesen Fall ein paar Pflaster griffbereit habt. Zum Schluß nähen die Kinder, oder Ihr, einen Faden an dem Filzanhänger fest. Nun lässt sich diese tolle Handarbeit am Weihnachtsbaum aufhängen. Viel Spaß beim Nadelfilzen und die Kinder haben noch mehr Freude diese Kunstwerke zu verschenken.