Schlittenfahren und Rodeln im Allgäu bietet alles was die kleinen oder großen Kufenflitzer erwarten. Das Tolle an dieser Rodelbahn: Tag und Nacht könnt Ihr dort unterwegs sein, denn das Nachtrodeln ist ein Erlebnis für sich. Hört sich eigentlich alles nach einem perfekten Platz zum Schlittenfahren und Rodeln mit Kindern im Allgäu an.
“Lieber ein Holländer in der Bundesliga, als hundert auf dem Imberg!” stöhnt ein Vater. Eben ist er mit seiner Tochter den Imberg runtergerodelt und auf dieser Rodelbahn gibt es einen Abschnitt, an dem sich die Rodler und Skifahrer sowie Snowboarder die Piste teilen müssen. Doch dann kam ihm ein niederländischer Wintersportler in die Quere. Abrupt musste er den Schlitten bremsen um einen Zusammenstoß zu vermeiden. In den “Konfetti-Ferien”, über die Faschingstage, zieht es etliche Niederländer in die Berge. Selbst haben sie ja so gut wie keine und deshalb kommt das reiselustige Völkchen gerne nach Österreich, Südtirol oder Bayern. In Steibis auf dem Parkplatz vor der Imbergbahn zeigt sich das Ausmaß: Etliche Autos (keine Wohnwägen!) mit gelben Nummernschildern stehen dort. An der Kasse hängt ein Plakat auf niederländisch, dass zu einer Party einlädt. Hier im Allgäu fühlen sich unsere Nachbarn offensichtlich wohl und die Gastgeber, wissen was sie bieten müssen.
Rodeln und Schlittenfahren mit Kindern am Imberg: Drei heiße Kilometer
Wer in Oberstaufen oder in einem der teilnehmenden Orte seinen Urlaub verbringt und bei einem Gastgeber übernachtet, der die Oberstaufen PLUS Karte anbietet, kann kostenlos einige Lifte nutzen. Auch die Imbergbahn. Mit der Gondel geht es hinauf zur Bergstation. Zu Fuß aufzusteigen ist viel zu gefährlich, weil andere Schlitten- und Skifahrer einem entgegenkommen. Oben auf 1.215 m bei der Bergstation angekommen bietet sich ein wunderbarer Blick auf die Nagelfluhkette. Markant erhebt sich der Hochgrat. Mit seinen 1.834 m ist es der Mount Everest dieser Kette. Auch vom Hochgrat führt eine Rodelbahn hinunter, diese ist sechs Kilometer lang. Wer möchte nimmt auf der Sonnenterrasse vom Imberghaus Platz und genießt die Aussicht, bevor er sich auf den Schlitten setzt. Den könnt Ihr bei Sport Haubner, direkt bei der Talstation, ausleihen. Links am Imberghaus vorbei geht es los. Hier ist der Start der Rodelbahn. In einer, von der restlichen Piste abgesperrten breiten Spur, geht es auf einer langen geraden hinunter. Dort nimmt der Schlitten ordentlich Fahrt auf. Rechts von Euch sind Tipis zu sehen. Das sind keine Allgäuer Indianer, sondern es ist der Bereich für die kleinsten Skifahrer, die dort ihre ersten Stunden im Schnee haben. In einer weiten Rechtskurve geht es am Waldrand entlang. Dieser Abschnitt eignet sich perfekt, um die Schlitten laufen zu lassen. Nach der Einfahrt in den Wald heißt es Geschwindigkeit rausnehmen. dort warten Kurvenkombinationen auf Euch, für die Ihr den Schlitten sicher steuern können müsst. Nun treffen die Skipiste und die Rodelbahn aufeinander. Links geht es in einer breiten Schneise, hier herrscht ein moderates Gefälle, dem Ziel entgegen. Auch diesen Abschnitt teilen sich die Schlittenpiloten mit den Skifahrern. Unterhalb der Skihütten kommt Ihr an. Auf einem kurzen Gegenhang zieht Ihr den Schlitten wieder zur Taltation der Ski-Arena Steibis. Das Ganze ist nachts noch spannender. Ab 18 Uhr geht es los. Gut ausgeleuchtet ist die Rodelbahn. Ein großer Vorteil: Es sind so gut wie keine Skifahrer mehr unterwegs. Wichtig ist jedoch, dass Ihr gut beleuchtet seid. Damit andere Rodler die nach Euch kommen sehen, dass vor ihnen jemand unterwegs ist, gibt Euch ein Batterierücklicht vom Fahrrad die nötige Sicherheit. Auch eine Stirnlampe kann bei Dunkelfeldern sinnvoll sein. Zur Sicherheit beim Rodeln gehört auch der Helm für Kinder und Eltern. So optimal ausgerüstet brettert Ihr den Imberg runter. Vielleicht überholt Ihr ja den einen oder anderen Rodler aus den Niederlanden.
Rodelbahn: Imberg
Streckencharakter: Mittel
Länge: 3,2 km
Höhenmeter: 357
Lift: Ja
Einkehr: ja, Imberghaus
Unsere Bewertung: vier von sechs möglichen Kompassen