Mit Kindern auf Hütten, ist für die kleinen Bergsteiger ein Erlebnis. Auch im Allgäu bietet sich die Möglichkeit mit Kindern auf Hütten zu übernachten. Etwa ab dem 20. Mai hat die Alpe Gund wieder geöffnet. Ein lohnendes Ziel für eine Familienwanderung. Von Immenstadt führt eine anspruchsvolle Tagestour hinauf zur Alpe Gund. Am Steigbachtal bietet sich für die Kinder die Möglichkeit dort zu spielen, mit selbst geschnitzten Booten eine Regatta zu starten oder ein Wasserrad basteln. Gut einkehren könnt Ihr bei der Mittelbergalpe. Wer mit Kindern auf Hütten übernachten will, reserviert bitte vorher die Schlafsplätze.
„Ist das schön hier!“ schwärmen die Kinder, wenn sie bei der Alpe Gund sind. Doch bis dahin, erwarten Euch ein paar Höhenmeter. Die Tour startet beim Parkplatz in der Nähe vom Immenstädter Friedhof. Gleich am Anfang geht es zur Sache: Steil führt der Weg in das Steigbachtal hinauf. Immer wieder ist er mit wuchtigen Betondämmen aufgestaut. Theoretisch ist es möglich, den Kinderwagen bis zur Mittelbergalpe zu schieben (das habe ich selbst getan und meine Oberarme verziehen es mir zwei Tage lang nicht), doch die Steigungen ziehen sich bei dieser Tour in die Länge. Im Wald geht es steil nach oben. Immer parallel zum Steinbach. Bei der Hölzernen Kapelle rechts halten und nicht den linken Abzweig nehmen. Bei dem kleinen Gotteshaus lohnt es sich eine kurze Rast einzulegen. Wieder geht es bergauf weiter und der Weg führt einige hundert Meter durch freies Gelände. Hier gabelt sich der Weg und dort heißt es links halten. Sofort haben die Kinder den Weiher entdeckt, der sich rechts vom Weg befindet und wollen dorthin. Der Steigbach speist diesen kleinen See und die die Kinder halten Ausschau, ob dort Fische zu sehen sind. Weiter geht es auf dem gut ausgebauten Forstweg bergauf. Bald passiert Ihr das Jagdhaus Ornach. Es liegt rechts abseits vom Weg auf einer Lichtung. Immer bergauf wandert Ihr nun auf den Berggasthof Almagmach zu. Von hier sind es noch einige hundert Meter bis zum Talende. Hier führt der Forstweg in weiten und steilen Serpentinen den Berg hinauf. Für alle die mit Kinderwagen unterwegs sind ist das eine Gewaltleistung. Aus dem Wald gekommen sind die Weideflächen der Mittelberg-Alpe zu sehen. Die ganze Familie hat diese Etappe hinauf geschwitzt und sich eine Rast verdient. Hier auf 1.369 Metern mit einem kühlen Getränk und einer Brotzeit auf den Holzbänken zu sitzen ist der pure Berggenuss mit den Kindern. Der Blick reicht über die benachbarte Seifenmoos Alpe zum Immenstädter Horn. Im Umkreis gibt es einige Alpen und entsprechend beliebt ist diese Strecke bei den Mountainbikern. Von den Kühen sind die Kinder beeindruckt und versuchen vergeblich diese zu streicheln. Nur schwer ist es von hier wieder aufzubrechen. Bergauf geht es nach der Mittelberg-Alpe weiter. Mit dem Kinderwagen ist hier kein Durchkommen mehr. Der ausgeschilderte Weg zur Alpe Gund geht links ab und führt durch einen Wald.
Mit Kindern auf Hütten: Vor uns der Stuiben
Für die Kinder beginnt hier das Abenteuer. An dem schmalen von Wurzeln durchzogenen Pfad wächst an beiden Seiten der Farn hoch. IM Wald befindet sich auch ein kleiner Tümpel, über dem die Libellen kreisen. Von einer Freifläche aus, bieten sich Blicke auf die Nagelfluhkette mit dem Steineberg und dem Bärenköpfle. Diese Bergkette endet am Mittag bei Immenstadt. Voraus liegt der Stuiben (1.794 m), doch den lassen wir links liegen und biegen zur Alpe Gund ab. Auf dem breiten Almenweg kommen wir zu dieser gemütlichen Hütte auf der Hochfläche am Fuß vom Stuiben. Auf jeden Fall lohnt es sich bei der Gund Alpe einzukehren. Wer möchte kann dort auch übernachten, sollte aber zuvor unbedingt reservieren. Beeindruckend ist hier der Blick zur Nagelfluhkette. Die Berge in diesem Teil vom Allgäu bestehen aus dem seltsamen Gestein. Viele Kiesel sind hier zu einer harten Masse zusammengedrückt. Wegen der Ähnlichkeit mit Beton sagen die Einheimischen auch Herrgottsbeton zu diesem Gestein. Auf dem gleichen Weg wie wir aufgestiegen sind, steigen wir wieder zurück zur Mittelberg-Alpe. Alle Höhenmeter die wir beim Aufstieg uns hart erarbeitet haben, gehen wir nun bergab. Den Kindern ist es recht, wenn die Beine wie von alleine laufen und in Immenstadt angekommen, haben sich alle ein Eis verdient.