Wandern mit Kindern kann eine spannende Sache sein, wenn Ihr nachts unterwegs seid. Wichtig ist, dass alle eine gute Stirnlampe dabei haben. Schon seid Ihr bei der Nachtwanderung mit den Kindern im höchsten Abenteuer. Der Vorteil an dieser Nachtwanderung mit den Kindern: Der Peißenberg bietet Tag und Nacht einen unglaublichen Ausblick.
Es dämmert als wir in Hetten losgehen. 250 Höhenmeter und etwa zwei Stunden Wanderzeit erwarten uns. Die Kinder haben alle die Stirnlampen eingeschalten. Wir sind eine große Gruppe und ganz gespannt sehen mich die kleinen Outdoorer an, als ich ihnen anhand der Karte unsere Tour erkläre. Leise sind die Knilche und angespannt. Eine Nachtwanderung auf einen richtigen Berg hinauf, das hat noch keiner erlebt. Mit warmer Kleidung und Verpflegung sind die Rucksäcke gut gepackt. Zuerst geht es am Gasthof Hetten vorbei. Im Schein der Stirnlampen lesen die Kinder die Wegweister vor “Zum Berg” und “Kapellenweg” buchstabieren sie in der Dunkelheit mühsam. Über die Oberfeldstraße kommen wir an den Ortsrand. Nun geht es bergauf. Wir passieren eine Kapelle und kommen an einem Wegkreuz für eine ermordete englische Wanderin vorbei. Bewusst verzichte ich darauf den Kindern zu erzählen, was für eine tragische Bluttat sich 1988 hier ereignet hat. Immer wieder leuchten die Kinder in den Wald hinein, weil sie dort Bären, Wölfe oder Schlangen vermuten.
Wandern mit Kindern: Nachts die Berge anschauen
Bald steht die ganze aufgekratzte Meute vor einem Zaun. Er sichert das Observatorium, dass sich sich hier befindet. Seit 1781 ist diese Beobachtungsstelle ununterbrochen besetzt. Wahrscheinlich ist dieses Observatorium weltweit die älteste Bergwetterstation. Heute kümmern sich die Wissenschaftler dort um die Klimaentwicklung. Weiter geht es auf dem nächtlichen Berg zur Wallfahrtskirche Mariä Himmelfahrt. eine Straße führt hier herauf. “Da hätten wir auch das Auto nehmen können!” beschwert sich ein Kind. Doch der nächtliche Anstieg ist vor allem ein tolles Abenteuer. Nun sehen wir vom Gipfel des Peißenbergs in die Nacht hinein. Vor uns liegt das Fünfseenland. Die Dörfer sind an ihren Lichtern gut zu erkennen. Schwieriger ist es bei den Bergen. Hier zeigt sich vereinzelt ein Licht. Die Kinder sind begeistert. Wir legen eine Brotzeit ein und steigen auf unserem Hinweg auch wieder ab. Für meine kleinen Mitwanderer endet ein richtiges Abenteuer in den bayerischen Bergen.