Im Harz ist das Bodetal der Tipp für Outdoor Kinder. Hier in Sachsen-Anhalt können Eltern mit den Kindern sagenhaft wandern. Familien mit kleineren Kindern können mit der Seilbahn zum Hexentanzplatz hinaufgondeln, alle anderen wandern durch das sagenhafte Flusstal. Ebenfalls beeindruckend ist die Klamm mit ihren Strudeltöpfen und der Teufelsbrücke. Von hier aus führt ein Pfad zum Hufabdruck des Pferdes von Prinzessin Brunhilde.
Ehrfürchtig bleiben wir vor der Personenkabine stehen. 41 Jahre hat sie die Besucher vom Bodetal hoch zum Hexentanzplatz und zurückgebracht. Jetzt darf sie zusehen, wie jüngere Gondeln Ausflügler, Aktivurlauber und sportliche Abenteurer zu ihren Zielen bringen. Auf dem Hexen-Stieg wandern, in den schroffen Felsen klettern, g
ar mit dem Bike über Stock und Stein springen. Wir haben die Fahrräder zuhause gelassen und sind zu Fuß unterwegs.
Beeindruckt sind die Kinder von der Seilbahn . Der Betreiber, die Thale GmbH, hat eine der neongrünen Kabinen ausgesucht, die einen Fußboden aus Panzerglas haben. „Thales Seilbahnen sind als erste in
Deutschland mit solch einem durchsichtigen Boden ausgestattet“, sagt Maik Zedschack der Marketingleiter stolz und steigt ein. Auf der Bahnlänge von 728 Metern überwindet die Seilbahn einen Höhenunterschied von 244 Metern. In den neuen Kabinen nehmen pro Stunde und Richtung bis zu 1100 Gäste Platz.
Unter uns verläuft ein Teil vom 100 km langen Harzer-Hexen-Stieg. So viel Zeit haben wir heute leider nicht. Dafür ist das Bodetal ein Revier für Familien die mit den Outdoor Kindern wandern wollen. Dazu Michael Hesse vom Tourismusmarketing Bodetal „500 Kilometer Wanderwege ziehen sich durch das Bodetal“, betont Hesse und wirbt für das Tal im Harz. Auf speziellen Wunsch schnürt die Bodetal-Information ein individuelles Urlaubspaket für Familien „Wir stellen die Route mit den einzelnen Tagesetappen zusammen, buchen die Übernachtungen in den Häusern der gewünschten Kategorie und organisieren den Gepäcktransfer“, zählt Hesse einige Serviceleistungen auf.
Dazu gehören auch die „geführten“ Themenwanderungen, etwa die zum Hexentanzplatz oder zur Roßtrappe als berühmte (Kult) Stätten, die seit Jahrhunderten in die Literatur eingehen. Wir sind heute für einen Tagesausflug von Quedlinburg hierher gekommen und wollen mit den Kindern einen abenteuerlichen Tag im Bodetal verbringen.
Wie verhext der Brocken!
Einfahrt Bergstation Hexentanzplatz: Hier oben das altgewohnte, vertraute Bild: Zwischen Verkaufsbuden mit den obligatorischen bunten Brockenhexen wimmelt ebenso bunt gemischt das Besucher-Publikum. Motorradfahrer in Lederkluft (die mögen die kurvenreiche Anfahrt) sind von der Aussicht ebenso gefangen wie wir, die mit festem Schuhwerk und dem Rucksack ausgestattet hier hoch gewandert sind.
Die Sicht zum Brocken ist sehr gut, die zur nahen Roßtrappe sowieso. “Und wo sind jetzt die Hexen?” will die Jüngste wissen. Wir wandern weiter und im Museum Walpurgishalle können die Kinder Szenen aus der Walpurgissage bewundern. Nun steigen wir ins Tal hinab. Wie ein Canyon in Nordamerika verläuft das Bodetal. Unser Weg folgt dem blauen Dreieck talaufwärts. Im Gasthaus Hirschgrund legen wir eine Pause ein.
Vor allem der leckere Kuchen bleibt den Kindern und uns noch lange im Gedächtnis. Doch zuviel Zeit können wir hier nicht verbringen, denn wir müssen weiter zur Teufelsbrücke. Unter uns sprudelt höllisch laut das Wildwasser. Mit dem Kajak möchte ich hier weniger gern fahren. Nun folgen wir dem blauen Punkt, der uns zur Rosstrappe führt. Ein großer Hufabdruck zieht Wanderer wie uns an. Diesen Abdruck soll der Gaul von Prinzessi Gunhilde hinterlassen haben. Ein Kerl namens Bodo mit weniger guten Absichten verfolgte das edle Fräulein. Mit einem gewagten Sprung über das Tal rettete sich Brunhilde. Der Bösewicht hingegen stürzte in den Abgrund. Hollywood könnte es auch nicht besser.
Klettern im Bodetal
Auf der Rückfahrt genießen wir man noch einmal den herrlichen Blick auf Thale mit einer besonderen Attraktion: Die Bodetaltherme bietet Bade- und Wellnessvergnügen bei jedem Wetter. „Wir können Abwechslung für mindestens 14 Tage Urlaub bieten“, wirbt Michael Hesse für „seine“ Bodetalregion. Die ist wegen ihrer schroffen Felsen auch beliebtes Ziel von Anhängern des Klettersports. Auf Nachfrage gibt Schnupperkurse. “Schade, dass wir unsere Ausrüstung nicht dabei haben!” schimpft meine Große. Zum Glück gibt es den Kletter-Wald direkt neben der Talstation der Kabinenbahn. 110 Kletterelemente wie Netze, Seile, wackelige Brücken, Balken und Reifen sind hier zu einem Parcours unterschiedlicher Schwierigkeitsgrade kombiniert, darunter ein Familienparcour.
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Weitere Infos gibt es unter:
www.bodetal.de und www.naturfreude-erleben.de
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