Der Ritten in Südtirol bietet viel für Outdoor Familien. Hier warten im Urlaub Abenteuer in einer beeindruckenden Natur auf Kinder und Erwachsene. Besonders praktisch ist die beliebte Rittenbahn. Mit Ihr lassen sich manche Wanderungen verkürzen. Eine Wanderung auf´s Rittener Horn und Ihr könnt einen grandiosen Ausblick auf die Dolomiten genießen.
Angenehm sommerliche Temperaturen, die atemberaubende Aussicht auf das Südtiroler Bergpanorama und aufregende Naturphänomene – das Sonnenplateau Ritten ist für Groß und Klein das perfekte Ziel für einen entspannten Sommerurlaub! Jetzt, da alle Keller ausgemistet, die Homeschooling Aufgaben erledigt und jedes Unkraut gezupft ist, ist die beste Zeit, um mit Kind und Kegel Kraft zu tanken und endlich wieder raus in die Natur zu fahren. Und nirgendwo ist der Sommer so vielseitig, wie auf dem Sonnenplateau Ritten im Herzen Südtirols.
Das Sonnenplateau Ritten liegt nur eine kurze, aussichtsreiche Seilbahnfahrt von der Südtiroler Hauptstadt Bozen entfernt und bietet einen grandiosen Ausblick auf die umliegende Bergwelt. Über allem erhebt sich das Rittner Horn, der mit 2.260 Metern höchste Berg der Region. Von seiner Spitze hat man den schönsten Rundumblick Südtirols, der sich frei bis über das Weltkulturerbe der Dolomiten, Schwarz- und Weißhorn und den Großglockner erstreckt. Und ebenso weit, wie der Blick, reicht auch die Natur, die in aller Ruhe und mit viel Abstand erkundet werden will.
Die Freiheit spüren ab Juli 2020: Auf Du und Du mit dem König der Lüfte
Adler gelten nicht umsonst als die Könige der Lüfte. Wie sie elegant und scheinbar mühelos durch die Lüfte gleiten, fasziniert uns Menschen seit jeher. Am Ritten machen vor allem die kleinen Urlauber Bekanntschaft mit einem besonderen Exemplar dieser Tierart: Toni der Adler, seines Zeichens Maskottchen des neuen Familien-Erlebnisweges sorgt auf 2.260 Metern Höhe dafür, dass Langweile in diesem Sommer ein Fremdwort bleibt! Im Juli 2020 eröffnet „Toni’s Fabelhafte Welt“, ein pädagogischer Abenteuer- und Lernspielplatz mit allerlei Stationen. Auf drei Kilometern reiten die Kinder hier bei frischer Bergluft auf einem Riesenadler, finden ihren Weg durch ein sagenhaftes Labyrinth oder spielen am Ufer eines Zauberteiches.
Die Anden in Südtirol und tierisch viel Spaß
… haben die Kinder auch auf dem „Wald-Wild-Wunderweg“ im „Funimal Forest“. Hier stellen heimische Wald- und Wiesenbewohner sich selbst und ihre Umgebung vor. Ivo, der Igel, Fiona, der Fuchs, und Co. warten als große bunte Installationen entlang des Weges und machen das Lernen zum Erlebnis. Doch auch andere flauschige Tiere kann man am Ritten entdecken: Lamas und Alpakas! Auf dem Kaserhof in Oberbozen leben etwa 170 der knuffigen, ursprünglich aus den Anden stammenden Wollträger, die sich brav regelmäßig von den Besuchern zum Lamatrekking ausführen lassen.
Warum lieben Kinder das Wandern mit Tieren?
Beim Wandern mit Tieren (Lama, Ziege, Esel) müssen sich die Familien auf ihre vierbeinigen Begleiter einlassen. Diese geben das Tempo vor. Die Kinder sind so fasziniert von den Tieren, dass sie überhaupt nicht quengeln. Außerdem müssen sich die Outdoorer unterwegs um das Tier kümmern und Futter sowie Trinken sicher stellen. Ein Vierbeiner ist immer für eine Überraschung unterwegs gut.
Jenseits von Ägypten: Pyramiden mit Hut
Um Pyramiden zu besuchen, muss es nicht gleich Ägypten sein. Denn die sogenannten Rittner Erdpyramiden sind mindestens genauso spektakulär. Die sonderbaren Gesteinstürme zählen zu den faszinierendsten Naturphänomenen Europas und tragen ihren Namen aufgrund ihrer dreieckigen Form. An den Stellen, an denen der einst ebene, lehmige Boden von einem Stein bedeckt war, konnte er durch Regen und Gletscherwasser nicht abgetragen werden. So bildeten sich nach und nach kleine „Säulen“ mit Hut heraus, die sich von drei Wanderwegen aus bestaunen lassen, und zwar am Finsterbachgraben in Lengmoos, am Katzenbachgraben in Oberbozen und am Gasterergraben in Unterinn.
Wie entstanden die Erdpyramiden?
Als Grundstock brauchen die Erdpyramiden einen Moränenlehm. Diesen haben die eiszeitlichen Moränengletscher hinterlassen. Wasser schneidet tiefe Rinnen in den Lehm. Es kommt zu einer Bodenerosion. Ein Deckstein auf der entstehenden Pyramide schützt diese. Sobald der Stein abfällt, zerlegt sich die Erdpyramide bei Regen und Schnee.
Kinder wandern in Südtirol
Das Sonnenplateau Ritten liegt nur eine kurze, aussichtsreiche Seilbahnfahrt von der Südtiroler Hauptstadt Bozen entfernt. Es ist ein ideales Gebiet für Familien, insbesondere für Familien mit kleineren Kindern. Die Region ist einfach zu erwandern und bietet viele attraktive Ziele wie die Erdpyramiden, das Bienenmuseum, einfache Wanderungen und Promenaden sowie den Wolfsgrubner See zum Schwimmen und Eislaufen. Dazu kommen das Rittner Horn auf 2.260 Metern als idealer Ausgangsort zum Wandern und Skifahren – auch auf leicht befahrbaren Pisten – sowie Panoramaaussichten zum Niederknien. Familienfreundliche Betriebe und Hotels runden das Angebot auf dem Ritten ab.
Warum wandern Kinder am Ritten in Südtirol gerne?
Der Ritten ist ideal um dort mit Kindern zu wandern.
- Auf den Hochweiden, sie erinnern mehr an Irland als an Südtirol, laufen Haflinger und Esel frei herum. Da kommen die Kinder ins Schwärmen!
- Mit der Ritten-Card seid Ihr ohne Auto mobil!
- Kinder lieben es mit der nostalgischen Ritten Schmalspurbahn zu fahren. Damit lassen sich auch Wanderungen abkürzen
- Wanderungen mit Lamas zu den berühmten Erdpyramiden
- Auf dem Naturerlebnispfad „Wald-Wild-Wunder-Weg“ bei Oberbozen wandern die Kinder gerne.
- Nach dem Wandern können die Kinder im malerischen Wolfsgruber See baden und sich abkühlen
- Mit der Seibahn gondelt die Familie hinauf zum Rittner Horn und hat dort einen grandiosen Panoramablick auf die Gipfel der Dolomiten
Auf Du und Du mit dem König der Lüfte:
Die Erlebniswelt des Adler Toni beginnt mit der Seilbahnfahrt ab Pemmern. Mit der Rittner Horn Kabinenbahn fliegen Groß und Klein zur Schwarzseespitze hinauf. Nur wenige Minuten zu Fuß sind es von hier aus bis zum Panoramaturm. Wie sieht ein Adler? Hier lässt es sich spielend leicht ausprobieren! Weiter geht es geflügelten Schrittes zum riesigen Adlernest – Klettervergnügen pur – und zu „Tonis Wasserspielen“ mit Kneippbecken und Platz zum Planschen im erfrischenden Nass. Zahlreiche Rastplätze am Wegesrand laden dazu ein, die Aussicht zu genießen, das Treiben der Kleinen zu beobachten oder die wärmenden Sonnenstrahlen zu genießen.
Wie lange ist die Erlebniswanderung am Ritten?
Der Rundweg ist etwa zwei Kilometer lang und startet an der Bergstation der Bergbahn Rittner Horn bei der Schwarzseespitze. Von dort aus geht es weiter zum Unteren Horn und führt wieder zurück zum Start. Diese Wanderung ist auch für den Kinderwagen geeignet.
Was für Stationen gibt es bei der Kinderwanderung?
Euch erwarten
- ein Panoramaturm auf dem Ihr wie ein Adler den perfekten Überblick habt
- ein riesiger Adlerhorst (so heißt dem Greifvogel sein Nest)
- ein Labyrinth aus dem hoffentlich wieder alle Kinder rausfinden
- Klettermöglichkeiten
- eine Wasserwelt zum Planschen
Darf ich mich vorstellen? Adler Toni, mein Name!
„Wir brauchten einen roten Faden, der durch die ‚echten Rittner Sagen‘ führt und einen guten ‚Erzähler‘ darstellt. Da es am Rittner Horn tatsächlich Adler gibt und dieser Vogel für seine Erhabenheit und Weisheit steht, gefiel er uns als Geschichtenerzähler und Überlieferer der Tradition recht gut. Der Name Toni wurde von der Arbeitsgruppe gewählt, denn er funktioniert gleichermaßen gut in Deutsch, Italienisch und Englisch, was die Kommunikation mit den kleinen Gästen verschiedener Nationen vereinfacht“, so Monika Mayr, Direktorin des Tourismusverein Ritten. Wie Adler Toni zum Geschichtenerzähler wurde, können Kinder im eigens aufgelegten Pixie-Büchlein nachlesen. Dieses ist für einen Euro Schutzgebühr in den Büros des Tourismusvereins und an der Rittner Horn Kabinenbahn erhältlich.
Weitere Informationen unter www.ritten.com
und unter https://www.ritten.com/de/sonnenplateau/rittnerhorn/tonis-sagenwelt.html
Erdpyramiden, Dinos und Venezianische Säge
„Die bauen wir uns im Sandkasten nach!“ meint ein Kind als es die Erdpyramiden am Ritten sieht. Doch so einfach ist das Ganze dann doch nicht. Hier kommt einiges zusammen, damit die Natur etwas derart spektakuläres schaffen kann. Wer mit dem Kinderwagen oder der Kindertrage unterwegs ist startet in Klobenstein. Hier ist der Weg mit der 24 markiert. Knapp zwei Kilometer sind es vom Bahnhof bis zu den Erdpyramiden. Der Wanderweg verläuft ohne große Anstiege und so kommt Ihr auf 75 Höhenmeter. Dafür gibt es untewegs einiges zu sehen: Ihr habt einen grandiosen Blick auf die Dolomiten und natürlich auf die Erdpyramiden. Gemütlich ist dieser flache und gut ausgeschilderte Weg in einer Stunde zu schaffen.
Dinos wir kommen!
Dinos kommen bei den Kindern immer gut an. Da gibt es nur ein Ziel für Euch: Wandert mit der Familie im Jurassic Parc von Südtirol, der Bletterbach-Schlucht. Hier dreht Ihr Schritt für Schritt die Zeit um mehrere Millionen Jahre zurück. Damals weideten im heutigen Südtirol keine Kühe, sondern Dinosaurier. Für die Kinder ist es ein unvergessliches Erlebnis, durch diese Schlucht zu wandern, die teilweise 400 Meter tief ist. Was die Outdoor Kids besonders anzieht, sind die Spuren vom Pachypes Dolomiticus. Das ist ein friedlicher, pflanzenfressender Dinosaurier gewesen, der hier vor Millionen Jahren lebte. Im Felsen der Bletterbachschlucht sind noch heute seine gewaltigen Tritte zu sehen.
Bergsteigen mit Kindern: Der Klassiker von Südtirol
Sein oder nicht sein? So eine ähnliche Frage stellt Ihr Euch am Anfang unserer Tour. Nehmt Ihr die Pemmern Seilbahn oder steigt zu Fuß auf. Der Aufstieg verläuft rechts am Waldrand entlang. Überquert den Dreisteig Bach und haltet Euch links. Paralell verläuft links die Pemmern Seilbahn. Unterquert sie. Weiter geht es am Waldrand. Rechts von Euch ist die Schwarzseespitze. Quert eine Weidefläche und geht und haltet Euch Richtung Unterhorn. Dort ist ein wunderbares uriges Gasthaus. Gratulation Ihr seid auf über 2.000 Metern angekommen. Der letzte Kilometer zum Ziel steht bevor. Steigt nach der Pause am Unterhorn hinauf zum Rittnerhorn. Auch dort oben gibt es eine wunderbare Berghütte. Das Rittner Horn Haus. Hier soll der österreichische Bergsteiger und Lehrer Ludwig Purtscheller einmal gesagt haben„Wer Tirol mit einem Blick übersehen will der besteige diese Höhen“ Recht hatte der Bergpionier. Von hier aus wirkt es tatsächlich, als ob einem Südtirol zu Füßen liegt. Bevor wir auf dem gleichen Weg wieder absteigen, oder mit der Seilbahn runter gondeln, stärken wir uns im Rittner Horn Haus.
Rauf aufs Rittner Horn
Länge: 11,5 Kilometer
Dauer: Sechs Stunden
Höhenmeter: 750
Schwierigkeit: Schwer
Familienwanderung in Südtirol: Es klappert die Mühle
Das Tierser Tal ist ein wunderbarer Ort für aktive Familien. Hier gibt es Burgen, alte Bauernhöfe, Touren mit dem Mountainbike und Wanderrouten. Unbedingt solltet Ihr bei der Steger Säge gewesen sein. Dort könnt Ihr eine venezianische Säge bei der Arbeit sehen und es gehört ein kindgerechtes Naturparkhaus dazu. Im Freigelände befindet sich ein kleiner Weiher und hier können die Kinder Kaulquappen fischen und im Becherlupenglas beobachten. Los geht ihr in Tiers und folgt dem Weg mit der Nummer sechs. Mäßig geht es bergauf bis Ihr das Weißlahnbad ereicht. Dort am Wald entlang und nun steigt hinunter zum Tschaminbach. Hier nört Ihr sie schon klappern: Die Venezianische Säge. Es ist ein unglaublicher Lärm, wenn das Mühlenrad die Säge antreibt. Leonardo da Vinci soll dieses System erdacht haben. Hierdrückt sich der Baumstamm mit einem eigenen Gewicht in die historischen Sägeblätter. Wer den Rückweg lieber gemütlicher haben will, nimmt den Bus.
Familientour nach Skandinavien
„Wahnsinn ist der kalt!“ schreit ein Bursche und springt wie ein Känguru sofort aus dem Wasser. Mit diesem Sprung hätte der junge Bergsteiger bei den Bundesjugendspielen einen vorderen Platz eingenommen. Nur wenige Meter ist er in den Kratzberger See gestiegen. Selbst im Hochsommer eignet sich der Bergsee kaum um darin zu baden. So einladend sein Wasser auch sein mag, es ist darin so warm wie im Eismeer. Es gibt verschiedene Möglichkeiten zum Kratzberger See aufzusteigen. Über den Hirzergipfel (2.781 m) kommen Alpinisten dorthin. Für Kinder ist diese Tour ungeeignet. Eine Rundtour führt vom Sarntal hinauf zum Kratzberger See und zurück ins Tal. Über sechs Stunden dauert die Wanderung und ist für die meisten Kinder zu lange.
Welche Ausrüstung brauchen Kinder beim Wandern?
- Tagesrucksack 20 – 40 l
- Kindertrage (hier gibt es preiswert Kindertragen zu leihen)
- Bergschuhe (wehe ich erwische einen mit Trekkingsandalen!)
- Funktionsunterwäsche
- Regenjacke
- Fleecepulli- oder jacke
- lange Wanderhose
- Wandersocken
- Sonnenmütze
- Wechselwäsche
- Kompass und Karte
- Getränke (Minimum ein Liter pro Person!)
- Sonnenschutz
- Erste-Hilfe-Set
- Handy
- Rettungsdecke
- Trekkingstöcke (je nach Gelände)
- Taschenmesser (zum Basteln und Wurst oder Käse schneiden)
- Stirnlampe (wenn es mal später wird)
- Verpflegung
- Buch für die Kinder und kleine Spiele
- Geld
- Bei Kleinkindern: Windeln, Brei, Schnuller, Lätzchen, Feuchttücher ……..packt am besten das ganze Bad ein!
Kinder Trekking über das Pfiffinger Köpfl
Doch es gibt eine Variante, die für größere und trittsichere Kinder geeignet ist. Wer sich das Geld für die Seilbahn sparen möchte, der startet im Dorf Falzboden. Hinauf geht es dort zum Pfiffinger Köpfl (1.900 m). Alle anderen gondeln hinauf und sparen sich den Weg. Von dort aus dem Wanderweg mit der Nummer 3 folgen. Links von Euch erhebt sich markant der Ifinger (2.581 m). Auf diesen Berg führt der Heini-Holzer-Klettersteig hinauf. Auf einem breiten Wanderweg geht es moderat hinauf. Unterwegs gibt es für die Kinder immer wieder Holzpferde. Darauf nehmen die Kleinen gerne Platz. Unterwegs stehen Haflinger und Kühe auf den Weiden. Sie grasen gemächlich vor sich hin. Die kleinen Wanderer rupfen Löwenzahn, Gras und andere Leckereien, die sie den Haflingern sowie Kühen anbieten. Dadurch ist die Tour zum Kratzberger See entsprechend kurzweilig.
Die wilde Seite von Südtirol
Wer möchte kann auf dem Weg zum Missensteinjoch bei der Waidmann Alm einkehren. Weiter geht es zum Joch. Kuhglocken bimmeln rechts vom Weg. Skilifte zerschneiden diese beeindruckende Landschaft. Auf der rechten Seite erhebt sich die Eisenbergspitz. Moderat geht es bergauf und die 2.000 Meter Grenze ist bereits längst hinter uns. Immer wieder ist es beeindruckend hinauf zur Oswaldscharte mit der Kühleitn Hütte. Bald ist das Missensteinjoch erreicht. Dort steht ein Gedenkkreuz. Von hier haben die Wanderer einen wunderbaren Blick ins Sarntal. Es breitet sich regelrecht vor den Betrachtern aus. Hier haben wir den europäischen Fernwanderweg E 5 erreicht. 3.200 Kilometer ist dieser lang und beginnt am bretonischen Kap Pointe du Raz. Von der Klippe führt der E 5 über Frankreich, die Schweiz, Deutschland, Österreich nach Südtirol und von dort weiter zum Ziel nach Venedig. Wer zum Kratzberger See will, der folgt dem E 5 für etwa 30 Minuten.
Bergsteigen mit Kindern: Zeitverschiebung
Auf den Wegweisern steht zwar, dass es nur 20 Minuten bis zu dem Bergsee sind. Doch selbst schnell gewandert, ist die angegebene Zeit kaum zu schaffen. Wenn die Kinder am Joch bereits wenig motiviert sind, ist es besser mit ihnen umzukehren und zur Waidmann Alm zu wandern. Der kommende Abschnitt erfordert Konzentration und Kraft. Gekennzeichnet ist dieser finale Abschnitt mit zwei roten Balken, zwischen denen E 5 steht. Auf einem schmalen Pfad geht es durch schroffes Gelände los. Immer am Fuß vom Plattinger (2.615 m) geht es dahin. Es sind nur wenige Höhenmeter dabei zu wandern. Nur wenige kurze Passagen sind zur Talseite hin ausgesetzt. Hier ist es wichtig trittsicher zu sein. Einige Wanderer unterschätzen diesen Abschnitt und sehnen sich den See herbei. Im Schatten der Hinteren Verdinser Plattenspitz (2.660 m) liegt der Kratzberger See. Wie ein Fjord wirkt das Gewässer mit den Felsen die dort hineinreichen. Es ist still am Kratzberger See. Malerisch entspringt hier der Kratzbergbach, als kleiner Wasserfall, der im See seinen Ursprung hat. Einige Höhenmeter darunter liegt die Kratzberger Alm.
Der Fjord in Südtirol
Auf dem Felsblöcken nehmen die großen und kleinen Wanderer Platz. Sie lassen diesen kargen Ort auf sich wirken. Das grüne Wasser ist im Kontrast zu den grauen Felswänden. Sie und vorbeiziehende Wolken spiegeln sich darin. Auf dem gleichen Weg geht es wieder zurück zum Missensteinjoch. Weiter zur Waidmann Alpe. Wem nach einer deftigen Speise ist, der bestellt sich Bratkartoffeln mit Spiegeleiern, alle die Süßspeisen lieben lassen sich den klassischen Kaiserschmarrn kommen. Gut gestärkt geht es zurück zur Bergstation oder nach Falzboden. Unterwegs stehen wieder die Haflinger und Kühe auf der Weide. Sie denken sich ihren Teil.
Tour Kratzberger See
- Länge: 13 Kilometer
- Dauer: vier bis fünf Stunden
- Höhenmeter (Aufstieg): 360 m
- Schwierigkeit: Mittel
Sagenhafte Touren mit Hexen, wilden Burschen und kegelnden Hünen
Die Spitzige Lun ist noch ein Geheimtipp unter Wanderern. 2.324 Meter erhebt sich der Berg über dem Vinschgau. Auch für Familien, wenn sie konditionell und am Berg fit sind, ist dieser Aussichtsgipfel zu schaffen. Anstatt vom Dorf Matsch, startet Ihr in Planeil. Um die 160 Menschen wohnen in den Haufendorf. Parkt hinterhalb der Sankt Nikolaus Kirche auf dem Wanderparkplatz beim Punibach. Wer übrigens von den Kindern glaubt, dass hier in Planeil die Gleichaltrigen der Schule entkommen irrt sich. Hier gibt es eine Bergschule mit acht Kindern. Wandert auf dem Orlgesweg parallel zum Bach. Nach etwa 200 bis 300 Metern trefft Ihr auf den Hauptweg zur Spitzigen Lun. Folgt dem Weg mit der Nummer 12 A. Biegt hier rechts ab. Folgt dem Weg und er bringt Euch in den Wald. 50 Meter nach dem Waldrand geht links ein Weg zur versunkenen Alm ab. Diesen Abzweig bitte nicht nehmen.
Wie lassen sich Kinder beim Wandern beschäftigen?
- Unternehmt mit den Kindern unterwegs Spiele wie „Ich sehe was, was Du nicht siehst!“
- Bastelt mit den Kindern während der Wanderung. In einer Pause lassen sich Wanderstöcke oder Pfeifen schnitzen.
- Beobachtet unterwegs mit den Kindern die Natur in den Bergen und erklärt Ihnen etwas dazu
Im Wald ist es so schön schattig
Bergauf geht es weiter durch den Wald. Das ist an heißen Tagen besonders angenehm. 500 Meter vor dem Gipfel kommt Ihr aus dem Wald heraus und seht den höchsten Punkt von der Spitzigen Lun.Malerisch liegt unterhalb am Berg der Lechtlhof. Von diesem malerischen Anwesen gibt es folgende Sage: Die Bäuerin vom Lechtlhof in Matsch hatte gerade ein Kind bekommen. Doch entgegen der Sitte, kurz nach der Geburt im Haus zu bleiben, verließ sie das Wochenbett. Sie ging aus dem Hof hinau und wollte ihren Mann und die Knechte zu Tisch rufen. Plötzlich raste ein wild gewordener Stier von der Nachbarwiese auf die junge Mutter zu. Entsetzt suchte die Bäuerin Schutz bei einem Thymianstrauch. „Stündest Du nicht am Karwendelstock, dann würd‘ ich Dich schon holen“, schnaubte das Tier wütend – und verschonte sie. Aus Dankbarkeit ließ die Frau ebenda, wo die Pflanze wuchs, ein Kirchlein errichten. Dazu müsst Ihr wissen: Beim dem wilden Bullen steckte der leibhaftige Teufel drinnen. Thymian alias Karwendel aber galt den Einheimischen im Vinschgau als Heilkraut und verfügte dem Glauben nach sogar über die Kraft, den Satan fern zu halten. So rettete das Gewächs der jungen Mutter vom Vinschgauer Lechtlhof das Leben. www.lechtlhof.it
Wandern mit Kindern in Südtirol: Der Wolfsgrubener See am Ritten
Los geht die kurze Tour im Dorf Wolfsgruben. Hier liegt im Wald, unübersehbar, der Wolfsgrubener See. Ein beliebter Badsee auf einer Höhe von 1.172 Metern. Entsprechend kalt ist das Wasser. Folgt dem geschotterten Wanderweg mit der Nummer 13. Er führt Euch zur Signater Aussicht. Von hier aus geht es weiter zu einem kleinen Steig. Steil geht es weiter und am Ende der Steigung angekommen folgt dem Wanderweg Nummer 12. Bald erreicht Ihr den Mittelstielersee. Von hier aus wandert Ihr auf dem Weg Nummer 12 A weiter. Bald erreicht Ihr wieder einen geschotterten Weg. Oberhalb vom Seeufer geht es wieder zum Parkplatz zurück.
Wandern mit Kindern am Ritten: Vorsicht Hexen!
Eine gar grausame Sage, hier sollte eigentlich der Jugendschutz greifen, gibt es vom Hexenbödele. Es liegt in der Nähe vom Haidgerberhof. Kaum zu übersehen ist die mächtige Lärche, welche in der Mitte dieser Lichtung wächst. Ihre Statur ist sehr speziell, denn eine dichte Wucherung von Ästen und Zweigen erinnert verblüffend an einen Hexenbesen. Kein Wunder, dass sich dort in alten Zeiten angeblich die Hexen tummelten. Der Legende nach feierten sie nachts mit Luzifer ausgelassene Gelage. Einmal wettete ein forscher Jungspund, dass er sich vor schwarzer Magie kein bisschen fürchte. Also begab er sich zur Geisterstunde ans Hexenbödele, kehrte aber nie mehr zurück. Am nächsten Morgen fanden ihn die Dorfbewohner tot, hineingestampft ins Erdreich. Zur Erinnerung an den mutigen Mann brachten sie ein Kruzifix an dem Nadelbaum an, wo es bis heute hängt. Seither hat der Spuk ein Ende.
Wandern mit Kindern in Südtirol: Sagenhaftes Schloß Wolfsthurn
Im Eisacktal hat der Bergbau über Jahrhunderte die Landschaft und Menschen geprägt. Los geht die Familienwanderung beim Naturlehrpfad Schloß Wolfsthurn. Folgt ihm bis zu einer Wegkreuzung. Dort wechselt Ihr vom Naturlehrpfad zum Wanderweg mit der Nummer 3 A . folgt ihm bis zur nächsten Wegkreuzung. Hier nehmt Ihr den Weg Nummer 9 Richtung Gasse. Jetzt folgt Ihr dem Weg „Obere Erzstraße“. Gemütlich geht es auf der Oberen Erzstraße entlang. Die abwechslungsreiche Tour endet beim Bergbaumuseum in Maiern. In den Mauern von Schloß Wolfsthrun soll der Geist einer Nonne unterwegs sein. Ein Ritter hatte sie aus dem Kloster gekidnappt und verschleppte sie auf das Schloß. Hier lebte sie mit dem Edelmann lange zusammen und ist nun ruhelos als Geist unterwegs. I
Wandern mit Kindern in Südtirol: Kegelnde Mander in Villnöss
Die wohl älteste Schafrasse in Südtirol ist das Villnösser Brillenschaf. „Ist das schön!“ rufen die Kinder verzückt, wenn sie das wollige Tier sehen. Eine gemütliche Wanderung führt Euch von der Edelweisshütte hinauf zur Schatzerhütte. Bei der Edelweisshütte ist ein Wanderparkplatz. Folgt dem Weg Nummer 4. Bald erreicht Ihr den Egarter Gampen und kommt von dort zur Schatzerhütte. Dort gibt es richtig deftiges Essen, dass Kindern und Erwachsenen gleichermaßen gut schmeckt. Dort gibt es auch die eine oder andere Sage aus Villnöss zu hören. Um den rund 800 Jahre alten Oberkantiolhof in Villnöss ranken sich mehrere abenteuerliche Erzählungen, zum Beispiel die der „wilden Mander“. Die Riesen lebten unter der Berggruppe Geisler im hintersten Villnösstal. An finsteren und stürmischen Abenden vernahmen die Bauern dort stets laute Geräusche und ein Krachen, das wie fallende Kegel klang.
Vorsicht vor den Riesen!
Dem unheimlichen Getöse folgte ein röhrendes Gelächter und ohrenbetäubendes Fluchen. Eines Tags kamen zwei Söhne des Oberkantiolhofs spät von der Holzarbeit. Bei Einbruch der Dunkelheit beschlossen sie, in einer Almhütte zu übernachten. Kaum hatten sie sich ins Heu gelegt, öffnete sich die Tür und zwei der übergroßen Gesellen traten hinein. Auch sie wollten sich zur Ruhe betten, ohne die Brüder allerdings sonderlich zu beachten. Die aber waren vor Schreck erstarrt und wagten kaum zu atmen. Gerade als es sich die Neuankömmlinge bequem gemacht hatten, erscholl prompt wieder der Lärm des Kegelspiels, allerdings lauter und furchterregender als je zuvor. Erst bei Tagesanbruch trat Ruhe ein. Als sich die Giganten wieder auf ihren Weg machten, drehte sich einer von ihnen um und sagte zu den Geschwistern: „Hättet’s uns g’fragt, hätten wir’s Euch g’sagt.“ Doch weil diese zu ängstlich waren, den Mund aufzumachen, bleibt das Geheimnis der kegelnden Riesen für immer verborgen.
Wie verhaltet Ihr Euch auf Almen gegenüber Kühen richtig?
- Haltet Abstand zu den Kälbern und streichelt diese nicht!
- Umgeht die Kühe
- Lasst die Kühe und Kälber in Ruhe (Bullen sowie so!)
- Behaltet die Kühe im Auge
Mit Kindern wandern: Berghütten in Südtirol
„Die Berge in Südtirol sind alle hoch!“ mit dieser Weisheit versucht eine Mutter ihren Sohn zu motivieren. Doch es ist ein Unterschied, ob jemand die hochalpine Tour auf den Ortler (3.905m) versucht oder eine gemütliche Familientour unternimmt. Mit Kindern zur Gatterer Hütte wandern ist eine leichte und lohnende Tour. Zuerst fahrt Ihr nach Vals und folgt der Straße bis zum Ende des Tals. Auf dem Parkplatz lasst Ihr das Autos stehen. Das Tolle für Familien ist, dass es einen Shuttlebus zum Almdorf gibt. Von der Haltestelle aus sind es fünf (in Zahlen 5) Minuten bis zur Hütte. Die Fane Alm hier befindet sich die Gatterer Hütte, ist ein kleines Dorf auf 1.739m. Im Mittelalter ist es eine Isolierstation für Menschen die an Pest oder der Cholera erkrankt sind gewesen. Es lohnt sich den Milchweg zu wandern, denn dort erfahrt Ihr eine Menge über das weiße Gold der Almen. Auf dem Milchsteig seid Ihr etwa eine Stunde bis zur Gatterer Hütte auf der Fane alm unterwegs. Bis Allerheiligen ist die Hütte geöffnet.
Was ist eine Alm?
Es handelt sich um eine hochgelegene Bergweide. Dort kommen Kühe, Rinder, Pferde, Ziegen oder Schafe in den heißen Sommermonaten hin. Zu einer Alm gehört auch eine Hütte. Dort verarbeiten die Sennerinnen und Senner oft die vor Ort gemolkene Milch zu Käse oder Butter.
Wandern mit Kindern in Südtirol: Lüsner Alm
Abenteuerlich ist für viele Flachländer der Weg bis zum Parkplatz Schwaiger Böden. Von hier geht es durch den Wald hinauf zur Lüsner Alm. Sie ist von der Fläche her die zweitgrößte in ganz Südtirol. Seit 1932 steht die Schutzhütte Kreuzwiesen Alm dort und zählt, ohne Zweifel, zu den Schönsten im Land. Ihr könnt hier in gemütlichen Zimmern oder auf dem Matratzenlager übernachten. Martha, die Hüttenwirtin, weiß was sich die Gäste wünschen und dazu gehört auch ein gutes Essen. Ein besonderer Genuss auf der Kreuzwiesen Alm ist der Bergkäse, den sie hier mit viel Handarbeit herstellen. Vom Parkplatz Schwaiger Böden wandert Ihr mit den Kindern gemütlich zwei Stunden hinauf zur Lüsner Alm.
Wandern mit Kindern in Südtirol: Bacherhütte
Wer mit einem Kinderwagen unterwegs ist und gute Kondition hat, schafft den etwa eineinhalb stündigen Aufstieg zur Bacherhütte. Los geht es an der Talstation der Gitschbergbahn. Wer möchte kann auch bis zur Mittelstation hinaufgondeln und wandert von dort etwa 20 Minuten gemütlich bis zur Bacherhütte (1.744 m). Von dort sind Wanderungen auf den Gitschberg (2.510 m) oder den kleinen Gitsch (2.262 m) möglich. Im Winter startet nur wenige hundert Meter unterhalb eine tolle Rodelbahn.
Wie viele Höhenmeter können Kinder pro Stunde wandern?
Das ist pauschal schwer zu sagen. Es hängt von der Kondition und Motivation der Kinder ab. Zwischen 200 und 250 Höhenmeter sollte ein durchschnittliches Kind pro Stunde schaffen. Weitere Faktor, welche die Anzahl der Höhenmeter beeinflussen: Das Wetter (bei Hitze oder Regen wandert es sich schlechter) und auch der Zustand des Weges. Im schroffen Gelände kommen Bergsteiger langsamer voran als auf einem gepflegten Wanderweg.
Wandern mit Kindern in Südtirol: Auch ohne Gipfel glücklich
Zwei Sorten Obst bestimmen die Umgebung von Eppan: Äpfel und Weintrauben. Beides taucht bei uns in den Supermärkten auf: Die Äpfel mit roten Backen in Folie verpackt und der Wein im Regal. Zwischen den Weinbergen und Obstfeldern stehen verstreut mittelalterliche Herrschaftshäuser. In Südtirol Ansitze genannt. In Eppan gibt es genug davon und ein Ansitz ist beeindruckender als der andere. Ihr startet am Rathausplatz von Sankt Michael. Hier folgt Ihr den AVS Schild mit der Nummer 3. Zuerst bekommt Ihr ein paar Eindrücke von dem Weinbauort. Marschiert auf der Bahnhofstraße Richtung Osten. Bald kommt Ihr zu einem Kreisverkehr. Haltet Euch hier logischerweise in die Montiggler Straße. Einen halben Kilometer später erreicht Ihr eine Linkskurve. Hier geht rechts der AVS Weg Nummer 3 ab. Hier seid Ihr an einem interessanten Übergang von der Kulturlandschaft aus Weinfeldern und Obstplantagen zu einem Wald.
Orientierung ist wichtig!
Auf dem Forstweg haltet Ihr Euch südlich. Für diese Tour solltet Ihr Euch gut orientieren können, sonst kann es sein, dass Ihr unfreiwillig zusätzliche Kilometer zurücklegt. Immer wieder zweigen von dem Forstweg Radl- oder Wanderwege ab. Bleibt bitte stur auf dem AVS Weg Nummer 3. Bald steht Ihr an einer Straße für Fahrräder. Hier ist Südtirol manch anderen Ländern offensichtlich voraus. Auf Ihr wandert Ihr bis in das Dorf hinein. Montiggl hat um die 100 Einwohner. Doch an den beiden Seen tummeln sich im Sommer bei heißen Temperaturen deutlich mehr Besucher. Schon im Mittelalter zankten sich die Gemeinden Kaltern und Eppan zu wem dieses Dorf denn gehören soll. Diese Frage ist inzwischen geklärt und Montiggl ist ein Teil von Eppan. Wenn Ihr an der Kirche angekommen seid, lohnt sich ein kurzer Besuch von diesem kleinen Gotteshaus. So es sich heute präsentiert ist die Kirche zu den Heiligen drei Königen aus dem Jahr 1470. Also spätgotisch. Doch im Inneren erwartet Euch ein frommer Stilmix: Neugotik, Barock, Frühbarock und Rennaisance finden sich hier. Aber Kirche von Montiggl folgt Ihr dem AVS Schilde mit der Nummer 5. Bald erreicht Ihr ein Hotel. Das viele Schilf zeigt Euch an: Ihr seid am See!
Wandern mit Kindern in Südtirol: Wunderbar baden im Montiggler See
Im Westen vom Großen Montiggler See ist die moderne Badeanstalt. Hier lohnt sich ein Besuch und die Kinder können sich im Wasser abkühlen. Wenn alles genug gebadet hat, geht es weiter Richtung Norden. Folgt dem Wanderweg mit der Nummer 6. Jetzt steht Ihr am Ufer vom kleinen Montiggler See. An diesem ist es deutlich leiser und er ist naturbelassener. Wunderschön liegt dieses Gewässe mitten im Wald. Zeit für den Rückweg. Moderat geht es auf dem Forstweg mit der Nummer eins bergan. Bald ist eine Anhöhe erreicht. Kurz, aber heftig ist der Abstieg. Hier heißt es aufpassen, damit Ihr nicht den Weg Nr. 2 Verpasst. Er weist Euch Richtung Girlan, einem malerischen Dorf. Ihr kommt nun bei den Parkplätzen von der Sportstätte Rungg an. Quert die Zufahrtswege und haltet Euch in den Wald. Ihr erreicht den Fuß vom Mendelkamm. Bald erreicht Ihr auf der kleinen geteerten Straße einen Abzweig. Hier weist Euch das AVS Schild mit der Nummer 6 die Richtung nach Sankt Michael. Ihr erreicht am Ortsanfang einen Kreisverkehr. Von hier aus kommt Ihr zur Bahnhofstraße und von dort geht es weiter zum Rathausplatz im Zentrum vom Sankt Michael. Hier kehrt Ihr mit den Kindern ein oder gebt ihnen ein Eis aus, weil sie so wunderbar gewandert sind.
Wandern mit Kindern in Südtirol: Zwei Alm Touren für Familien
„Jo des sein 60 bis 100 Liter am Dog wos so a Kuah trinken duat!“ erklärt der Senn den Kindern und schiebt hinterher, dass es auch davon abhängt ob eine Kuh bei ihm auf der Bergwiese oder im Stall steht. „Des sein de drei großen W: Wetter, Wiese und Wosser!“ Die Natur bestimmt wann die Tiere auf der Nieder- oder Hochalm stehen. Weniger einfach ist die Jenesier Jöchl Alm (1.664 m) einzuordnen. Während der Ort Jenesien im Süden vom Tschögglberg liegt, befindet sich das Jöchl aber im Norden. Der Name dieser Alm bringt manche Wanderer so durcheinander, wie es Louis de Funès in seinen Filmen immer gewesen ist. Oberhalb vom Ortsteil Flaas befindet sich der Schermoos Sattel hier geht die Tour los. Folgt dem Wanderweg mit der Nummer fünf, er führt Euch an den Farerhöfen vorbei. Links geht es nun bergan. Bald sind die Höfe von Lueger (1.600 m) erreicht. Weiter dem Wanderweg folgen bis Ihr den Hof Holdertal erreicht. Auf dem Zufahrtsweg wandert Ihr weiter bis die Jenesier Jöchl Alm erreicht ist. Gemütlich braucht Ihr von Schermoos bis zu Alm etwa 1 1/2 Stunden. Die Alm ist unglaublich urig und bietet einen wunderbaren Ort zum Rasten. Auch ohne Gipfel sind Kinder und Eltern zufrieden, setzen sich in die Sonne und genießen den Blick in die Südtiroler Berge.
- Länge: 10 Km
- Dauer: 3 Stunden
- Höhenmeter: 220
- Kinderwagen: Nein
Wandern mit Kindern in Südtirol: Valler Gold auf der Kuttnhütte probieren
Im Dorf Vals beginnt die Wanderung. Wer genügend Kraft in den Armen und einen geländegängigen Kinderwagen hat, kann diese Tour sogar mit dem Handporsche schaffen. Zuerst folgt Ihr der Straße hinaus zum Dorf und haltet Euch in das Tal. Orientiert Euch an den Wegweisern mit der Nummer 17. Bald ist die Kurzkofelhütte erreicht. Bis hier her ging es moderat bergauf. Ab hier ist der Wanderweg enger und es deutlich heftiger bergauf. Vielleicht wäre die Kindertrage doch die bessere Wahl gewesen, denkt sich mancher der schwitzend den Kinderwagen anschiebt. Wer möchte kann auf die kleine Straße ausweichen. Sie verläuft neben dem Wanderweg. Beeindruckend ist es auch zu sehen wie sich der Valser Bach in das Gestein gegraben hat. Wenn die Kräfte vom Anschieber des Kinderwagens schwinden, dann ist plötzlich eine Hochebene erreicht. Das Tal weitet sich und die Kinder merken schon, dass das Ziel kurz vor ihnen liegt. Auf 1.739 m habt Ihr das Almendorf Fane erreicht. Hier steht auch die Kuttnhütte. Eltern und Kinder haben sich dort eine Einkehr verdient. Geöffnet ist die Kuttnhütte von Mitte April bis Mitte November. Probiert dort das Valler Gold. So nennen die Einheimischen den heir hergestellten Käse. Die Milch stammt von den Kühen dieser Alm und eine Käserei im Almendorf verarbeitet ihn. Regionaler geht es kaum und interessant ist es auch zu kosten, wie die unterschiedlich lange gereiften Käse schmecken. Wer möchte kann zur Labesebenalm weitergehen. Diese liegt auf 2.138 m und ist, gutes Bedingungen und Kondition vorausgestezt, auch mit dem Kinderwagen zu erreichen. Auf dem gleichem Weg wie Ihr aufgestiegen seid, geht es wieder hinunter nach Vals. Dieses mal läuft der Kinderwagen deutlich besser und Ihr wisst am Ziel, dass eine Bremse für den Handporsche kein purer Luxus ist.
- Länge: 4 Km
- Dauer: 3 Stunden
- Höhenmeter: 320
- Kinderwagen: Ja
Wandern mit Kindern in Südtirol: Um das Dorf Tirol durch die Weinberge
Dorf Tirol. Wer keine Freude am langen Suchen nach einem freien Parkplatz und rangieren auf engstem Raum hat, der nimmt den öffentlichen Bus um in den wohl bekanntesten Ort Südtirols zu kommen. Hier herrscht kein Mangel an Restaurants, Gästezimmer und Andenkenläden. An besonders sonnigen Tagen sind hier Parkplätze so Mangelware wie in der Londoner City. Deshalb schont Eure Nerven und die der Kinder, tut was für die Umwelt und nehmt den Bus. Im Dorfzentrum startet Ihr am Parkplatz bei der Hauptstraße. Geht links Richtung Falknerpromenade. Der Name kommt nicht von den Falknern beim Schloss Tirol, sondern von dem Erbauer Hans Norman Falkner. Auf dem Fußweg kommt Ihr kürzer zum Schloss Tirol hinauf. Es lohnt sich immer wieder mal kurz mit den Kindern stehen zu bleiben und den Blick über die Weinberge schweifen zu lassen. Diese sind sogar im Winter beeindruckend. Oder im Frühling wenn sich die ersten grünen Blätter an den Weinstöcken zeigen. Der Blick reicht von der Falknerpromenade auch hinüber zur Texelgruppe. Markant hebt sich dort der Gipfel der Zielspitze ab, ein bekannter 3.000er. Keine Sorge, dorthin muss heute niemand mit den Kindern steigen. Am Rand vom Dorf Tirol angekommen erreicht Ihr nun den Schlossweg. Dieser geht in den Köstengraben über und bringt Euch hinauf zum Schloss Tirol.
Wandern mit Kindern in Südtirol: Erdpyramiden und deftige Einkehr
Vom Stammsitz der Grafen von Tirol habt Ihr einen genialen Ausblick. Ein Besuch der Falknerei lohnt sich. Hier gibt es täglich eine Flugschau um 11.15 und 15.15 Uhr. In den Volieren lassen sich die Greife bewundern. Wenn Ihr schon hier seid, dann unternehmt doch auch einen Besuch vom Schloss Tirol. Dort bekommt Ihr und die Kinder Einblicke über das Leben im Mittelalter. Ihr wandert mit den Kindern in Richtung Norden. Bald gabelt sich der Weg. Ihr nehmt den linken Weg. Wer mit kleineren Kindern unterwegs ist, braucht eine Kindertrage um weiter zu kommen. Schmal ist der Weg und von hier aus seht Ihr am Gegenhang die Erdpyramiden. Wasser und Wind haben den Boden hier abgestragen und es sind diese riesigen Kegel entstanden. Jetzt kommt die steilste Passage der Wanderung, sie führt Euch hinauf zum Gasthaus Farmerkreuz. Dabei unterquert Ihr die Hochmuth Seilbahn. Wer sich so angestrengt hat wie die Kinder, hat sich beim Gasthaus Farmerkreuz eine Einkehr verdient. Nehmt auf der sonnigen Terrasse Platz und erholt Euch von dem Anstieg. Haltet Euch nun Richtung Osten. Der Weg verläuft unterhalb der Mutspitze. An heißen Tagen tut es gut, wenn Ihr nun den Wald erreicht. Hier trefft Ihr auf eine Wegspinne. Wählt den Fitnessweg auf der rechten Seite. Für die Kinder ist dieser Teil der Wanderung kurzweilig, denn auf den Infotafeln unterwegs gibt es sportliche Übungen zum Nachmachen. Bald erreicht Ihr eine kleine Straße. Auf der anderen Seite befindet sich der Gasthof Tiroler Kreuz. Nun nehmt Ihr den Weg mit der Nummer 9. Zwei mal müsst Ihr eine Straße überqueren und kommt am Schloss Auer vorbei. Steigt weiter ab und kommt an Wetzl und Finele vorbei. Der Tiroler Weg trifft auf den Pyramiden Weg und haltet Euch dort rechts. Am Seminarweg kommt Ihr wieder zurück ins Dorf Tirol. Dort lässt es sich gut einkehren und mit dem Bus geht es wieder zurück.
Wandern mit Kindern in Südtirol: Der Plima Schluchtenweg
Treffen sich zwei Yetis. Sagt der eine Yeti zu dem anderen: „Du ich habe gestern den Reinhold Messner gesehen!“ Da meint der andere Yeti „Unfug! Den gibt´s doch gar nicht!“ Den Plima Schluchtenweg gibt es wirklich und er ist richtig spektakulär. Wenn Ihr dort mit den Kindern wandert, erwarten Euch eine Hängebrücke und architektonisch gelungene Aussichtsplätze. Anstatt einer Holzkanzel seht Ihr von einer schwungvollen Stahlkonstruktion hinunter auf die wilden Wasser. Die Wanderer sollen „so nah wie möglich ans Wasser“, sagt die einheimische Architektin Heike Pohl. Sie hat sich diese gelungenen Bauwerke entworfen. „Wir leiten lediglich hin zu dem, was es schon gibt. Die wahre Attraktion ist die Schlucht.“ sagt Pohl zu diesem ungewöhnlichen Projekt im Hinteren Martelltal. Eigentlich findet die offizielle Eröffnung erst am 18. Juni 2017 statt, doch wer mit den Kindern diesen gut fünf Kilometer langen Rundweg wandern möchte, der darf es bereits tun.Egal wann Ihr mit den Kindern in Südtirol diesen neuen Weg im Vinschgau wandert, Ihr müsst keinen Cent Eintritt bezahlen. Die Benutzung ist kostenlos! Das schont die Reisekasse der Familie und Ihr bekommt dafür eine geballte Ladung Bergabenteuer. Es rauscht unter Euch wie hunderte von aufgedrehten Duschen. Die wilde Plima mit den Strudeln und Katarakten ist fast zum Greifen. So kommt es den Wanderern zumindest vor und alle sind froh, eine gewisse Distanz zum Wildwasser zu haben.
Wandern mit Kindern in Südtirol: Noch ist die Plima Schlucht ein Geheimtipp
Nur wenige konnten bisher in diesem schwer zugänglichen Abschnitt der Schlucht wandern. Nun ist auch deiser zugänglich. Hier bieten sich Euch und den Kindern das spektakel von ungezähmten Wildwasser. Vier Aussichtsplattformen führen Besucher an markante Punkte am und über den Rand der Schlucht: Durch eine Stahlkonstruktion, die wie eine überdimensionale Kelle in die Tiefe ragt und mithilfe eines Hubschraubers am Fels montiert wurde, erleben Wanderer nach dem Hinabsteigen Wasser, Gischt und blanke Steinwände fast auf Augenhöhe. Das ist pures Abenteuer. Von der Panoramasichel an einem Geländevorsprung bietet sich ein offener Rundblick zu den gegenüberliegenden Gipfeln und ins hintere Martelltal im Vinschgau. „Der Besucher kann den Kantenabbruch direkt nachgehen“, sagt Architektin Heike Pohl.Die dritte Plattform gleicht einer Kanzel, die über dem Abgrund schwebt. Das Bauteil aus einem Guss wurde in einer komplizierten logistischen Aktion per Helikopter an seinen Standort gebracht. Entsprechend berichteten auch die Medien darüber.
Plötzlich sind die Kinder vorsichtig
Wenn Ihr auf der Kanzel steht, dann geht der Blick von den Kindern erst einmal vorsichtig senkrecht nach unten. Beeindruckend ist dieser Tiefblick. doch es kommt noch besser. Wandert mit den Kindern weiter und Ihr kommt an eine Hängebrücke. Auch mancher Erwachsener muss sich ein wenig überwinden um hinüber zu gehen. Diese führt Euch hoch über die Plima hinweg und ist das vierte Schluchtenweg-Bauwerk. Sie ist so konstruiert, dass sie sowohl im Sommer von Wanderern wie Euch, als auch im Winter von Tourengehern zu benutzen ist. So viel Aussicht macht hungrig und durstig. Damit die Kinder nicht zu meckern beginnen lohnt sich eine Einkehr. Flott ist die Zufallhütte auf 2.256 Metern Höhe erreicht. Diese Berghütte liegt am Ende des Rundweges. Dort lohnt es sich eine Pause einzulegen und die Vinschgauer Spezialitäten zu probieren. Gestärkt geht es auf die letzten Meter dieser Tour. Gemütlich ist diese Rundwanderung in eineinhalb bis zwei Stunden zu schaffen. Wie sagte Heike Pohl die Architektin der vier spektakulären Bauten in der Plima Schlucht über dieses Projekt: „A Riesen-Freid für alle Beteiligten.“Das gilt auch für die Wanderer.
Gibt es Wanderungen in Südtirol die auch für Kinderwagen geeignet sind?
In vielen Regionen von Südtirol gibt es attraktive Wandertouren, die auch für Kinderwagen geeignet sind. Hier eine kleine Auswahl:
- Im Eisacktal zur Schatzer- und Enzianhütte
- Zur Leadner Alm (bei Meran)
- Vom Pragsertal zur Grünwaldalm
- Im Vinschgau zur Schliniger Alm
- Marteller Talweg zur Staumauer Zufrittsee
Wandern mit Kindern in Südtirol: Der Bozner Burgenweg führt zu Rittern und edlen Fräuleins
„Schau mal, dahinter standen die Bogenschützen!“ erklärt ein Junge seiner Familie auf der Ruine Helfenburg die verfallenen Mauern im Wald. Begeistert sieht er sich in der ehemaligen Festung um. Beim Wandern mit Kindern im Süden von Südtirol sind die fünf Burgen: Schloss Runkelstein, die Ruinen Rafenstein, Greifenstein, Helfenburg und Neuhaus. Damit Ihr für die Familientour das Geschichtsbuch zuhause lassen könnt, sind alle fünf Festungen mit Infotafeln ausgeschildert. Dort gibt es auch Tipps für Kinder zu lesen. Es lohnt sich auch unterwegs bei einer Pause mit den Kindern Holzschwerter zu schnitzen. Perfekt verteilt sind die Burgen: Ungefähr alle nach drei Kilometern steht Ihr wieder vor historischen Wehrmauern. Ein weiterer Vorteil für Eltern: Wenn Ihr mit den Kindern den Bozner Burgenweg wandern wollt, dürft Ihr auswählen, ob Ihr in Bozen, Jenesien, Glaning oder Siebeneich losgehen wollt. Dadurch verkürzt sich die Tour entsprechend. Beeindruckend ist Schloss Runkelstein. Die Anlage ist komplett erhalten und eine Führung lohnt sich auf jeden Fall. 1237 ließen die Brüder Beral und Friedrich von Wangen das Schloss bauen. Ein anderes Brüderpaar gab dem Schloss Runkelstein einen besonderen Schatz: Franz und Niklas Vintler stammten aus einer reichen Kaufmannsfamilie aus Bozen ab. 1385 kauften sie die Festung und gaben den Auftrag für beeindruckende Fresken vor denen heute noch die Kinder und Erwachsenen ehrfürchtig stehen. Ein mittelalterlicher Comic über das sagenhafte Leben von König Artus.
Wandern mit Kindern in Südtirol: Fünf unterschiedliche Burgen für kleine Entdecker
Langeweile kommt bei dieser Familientour zu keinem Zeitpunkt auf. Zu interessant sind die fünf Burgen. Eine richtig gute Geldeinnahmequelle ist das Schloss Rafenstein gewesen. Sie gehörte dem Bischof Friedrich von Wangen und die Festung machte aus ihm einen reichen Mann. Denn diese Burg stand an dem wichtigen Handelsweg der von Norden nach Süden führte. Eine Art Autobahn vom Mittelalter. Wer Schloss Rafenstein passieren wollte musste Wegezoll an den Bischof abdrücken. Vergleichbar ist dieses Vorgehen mit den heutigen Mautstationen an den Autobahnen. Eine besondere Legende rankt sich um die Burg Greifenstein. Diese Festung belagerte eine feindliches Heer und versuchte die dortige Besatzung auszuhungern. Die griffen zu einer List und warfen das letzte Schwein aus der Vorratskammer über die Mauern. Die Belagerer verstanden die Nachricht und zogen ab ohne Burg Greifenstein zu erobern. Weniger jugendfrei ging es in Burg Neuhaus zu. Hier soll angeblich ein Ritter gelebt haben, dem die Herzen der Frauen nur so zuflogen. Entsprechend ging es auf der Burg zu. Für die Kinder lohnt sich eine Pause auf dem Salten. Das ist eine Hochebene auf der auch Haflinger weiden. Ritter und Pferde gehören schließlich zusammen. Das wandern mit den Kindern auf dem Bozner Burgenweg endet in Terlan. Von dort kommt Ihr mit dem Bus wieder zurück. Nach dieser Familientour erzählen die Kinder noch lange von ihren Erlebnissen auf den fünf Burgen.
Wandern mit Kindern in Südtirol: Spiel, Spaß und Aussicht auf dem Weg nach St. Helena
Reinhold Messner, Hans Kammerlander oder Christoph Hainz sind bekannte Bergsteiger aus Südtirol. In extremen Felswänden auf der ganzen Welt sind diese drei schon unterwegs gewesen. In der Heimat von diesen bekannten Alpinisten gibt es auch Gipfel, die nur Topathleten vorbehalten sind, aber auch Wege die zum Wandern mit Kindern ideal sind. Einer davon führt Euch von Deutschnofen im Eggental zu einer besonders idyllischen Kirche. Ihr startet im Zentrum von Deutschnofen und wandert zum Hotel Pfösl. Dort haltet Ihr Euch Richtung Wald und seht bald den ersten Wegweiser nach Sankt Helena. Kaum hat Ihr den Rand vom Wald erreicht springen die Kinder los wie die Gämsen. Selbst wenn sie sonst zum Wandern nur schwer zu bewegen sind. Hier verläuft nämlich ein Walderlebnispfad. Anstatt mit Papas Handy können hier die Outdoorkids mit dem Waldtelefon hantieren. Bei verschiedenen Mitmachstationen probieren die Kinder aus wie geschickt sie sind oder was sie über die Natur wissen. Besonders viel Spaß haben die Kinder an dem großen Xylophon. Hier schimpft kein Nachbar, wenn die Kinder unfreiwillig experimentelle Musik intonieren. Als Eltern müsst Ihr Euch ranhalten um mit den Kindern mithalten zu können. Verkehrte Welt in Südtirol. Am Obermoserhof endet dieser kurzweilige Weg. Doch das Abenteuer beginnt erst richtig!
Wandern mit Kindern in Südtirol: Latemar, Rosengarten und Schlern im Blick
Beim Obermoserhof wechselt Ihr auf die andere Straßenseite und haltet Euch dort links. Folgt nun den Schildern vom Panoramaweg. Bald erreicht Ihr den Weißbaumerhof. Unterwegs versteht Ihr, woher der Panoramaweg seinen Namen hat. Das markante Schwarzhorn ist wunderbar zu erkennen, ebenso das Weißhorn. Auch auf die Gipfel vom Latemar habt Ihr eine grandiose Sicht. Vom Panoramaweg aus ist auch der Ritten zu sehen, der Rosengarten und etliche andere bekannte Berge von Südtirol. Hoffentlich habt Ihr gutes Wetter beim Wandern mit Kindern und einen halbwegs leeren Speicher auf dem Mobiltelefon für die Fotos. Bald ist das Kirchlein von Sankt Helena erreicht. 1326 taucht es zum ersten Mal in Urkunden auf. Kirchenhistoriker gehen davon aus, dass auf dem Regglberg dieses Gotteshaus schon länger steht. Auch für den Laien ist an den Fresken zu erkennen, dass hier in unterschiedlichen Zeitabschnitten verschiedene Meister gepinselt haben. Diese Vielfalt in einem so kleinen Raum beeindruckt die Besucher und der Ausblick: Von der St. Helena Kirche ist der Rosengarten und das Latemar zu sehen. Eine Sicht wie aus dem Tourismusprospekt. Auf jeden Fall solltet Ihr mit den Kindern heir einkehren. Damit ist weniger das Seelische sondern leibliche gedacht. Probiert hier als Jause den schmackhaften Käse und die deftigen Würste bevor Ihr Euch auf den Rückweg nach Deutschenofen begebt. Wir wandern mit den Kindern zurück auf dem Hinweg, bis wir den Weipbaumerhof erreicht haben. Hier halten wir uns aber links und folgen dem Panoramaweg zurück nach Deutschenofen. Unterwegs kommt Ihr an einem Aussichtspunkt vorbei und hier lohnt sich eine kurze Pause. Der Schlern ist in all seinen Facetten zu sehen. Bald seid Ihr wieder in Deutschenofen angekommen.
Wandern mit Kindern: Deutschenofen / Eggental (südtirol)
- Länge der Wanderung: etwa 4 Kilometer
- Höhenmeter: 70
- Dauer: Etwa 1 1/2 bis 2 Stunden
- Kinderwagen geeignet: Leider nein nehmt am besten eine Kindertrage mit
- Einkehr: Ja bei der Kirche St. Helena
- Besonderes: Unterwegs erwartet Euch ein Walderlebnispfad
Themenwege für Kinder: In Hafling auf das Pferd gekommen
„Haflinger sind nicht stur, sie geben den Reitern lediglich die Chance, ihre Entscheidung nochmals zu überdenken!“Ein Gebirgspferd mit Charakter. So lässt sich der Haflinger mit wenigen Worten beschreiben. Markant an diesem Pferd ist seine blonde Mähne und Schwanz. Wer sich auf den zwei Kilometer langen Weg von Hafling nach Sankt Kathrein macht, lernt mit den Kindern unglaublich viel über diese beliebte Kleinpferdrasse. Übersichtlich ist das Dorf Hafling. Doch schon vor dem Ort ist der eigentliche Star zu sehen, wenn auch aus rostigen Metall: Ein Haflinger streckt an einem kleinen, akkurat angelegten Springbrunnen am Straßenrand seine Hufe in die Höhe. Auf der anderen Seite weiden lebendige Kollegen von diesem Poser und würdigen das Metallpferd keines Blickes. Haflinger haben auch ihren Stolz, dass können Besitzer von diesen Tieren bestätigen. Am Bürgeleweg geht es los. Der Start liegt mitten in Hafling und ist kaum zu übersehen. Ein Haflinger Fohlen namens „Foly“ erwartet die Kinder. Insgesamt sind es zwölf Stationen, welche die großen und kleinen Wanderer erwarten. Schon am Start bekommen alle einen ersten Eindruck davon, was sie erwartet. Gleich am Anfang gilt es die einzelnen Teile von einem Puzzle richtig hinzudrehen. Diese Spielstation ist ansprechend gestaltet und die Infotexte auf drei Sprachen: Englisch, italienisch und deutsch. Die Haflinger, gemeint sind die Pferde, weltweit anzutreffen. Mit akutellen und historischen Fotos ist jede der zwölf Stationen ansprechend gestaltet.
Themenwege für Kinder: Was Ihr schon immer über Haflinger wissen wolltet
Ein weiterer Vorteil an diesem Themenweg: Er ist auch für Kinderwagen problemlos geeignet. Wobei wir hier bei dem wirklich einzigen Kritikpunkt an diesem außergewöhnlichen Erlebnisweg sind. Gut ein Drittel von seinem Verlauf ist weniger attraktiv. Es geht über den Bürgeleweg hinunter, einer gesperrten Straße mit verrostenden Leitplanken, eine Station befindet sich neben einem Abstellplatz für Baumaterial und Geräte. Ein kurzer Abschnitt führt an der vielbefahrenen LS/SP 98 Straße vorbei. Das wirkliche Wandergefühl stellt sich am Sinichbach oder der letzten Etappe nach Sankt Kathrein ein. Die Streckenführung könnte in manchen Abschnitten attraktiver sein, doch die einzelnen Stationen sind mit viel Liebe gestaltet und die Kinder spüren dies auch. Ein Höhepunkt ist der geschnitzte Haflinger. Ein Modell eins zu eins und so was von lebendig wirkt dieses Pferd aus Holz. Im Gegensatz zu seinem Kollegen aus dem antiken Troja. Hier müssen sich die Kinder gleich draufsetzen.
Was erwartet die Kinder wenn sie den Haflinger Pferdeweg wandern?
Attraktiv und kurzweilig ist der Haflinger Pferdeweg angelegt.
- zwölf Spielstationen erwarten Euch (unter anderem ein „Klettersteig aus Hufeisen“ oder eine „Schmiede“)
- Interessante Infotafeln über die Haflinger Pferde
- flott geht es bei den Hürden zu
Haflinger sind als Rasse noch jung
Eigentlich sind die Haflinger als Pferderasse relativ „jung“. Eigentlich steht die „Wiege“ der Haflinger im Dorf Schluderns. Dort kam 1874 der Hengst 249 Folie zur Welt. Sein Vater der Hengst 133 El Bedavi XXII mit orientalischen Einschlag und seine Mutter aus einem heimischen Stallt. Damals erkannten die Experten was für einen Schatz sie auf vier Beinen hatten und so begann, staatlich gefördert, die Zucht der Haflinger. Bereits vor dem Ersten Weltkrieg kamen die ersten dieser genügsamen Gebirgspferde nach Bayern. Das Militär und die Landwirte erkannten wie nützlich diese kleinen Pferde sein können und so blühte die Zucht der Haflinger auf. Eine perfekte Mischung haben die Macher von diesem Themenweg gefunden: Stationen zum Nachdenken, mit motorischen Geschick oder Sportlichkeit fordern die Kinder. Die meisten Eltern sind auch begeistert von diesen Spielen und machen motiviert mit. Perfekt ist das Thema spielerisch umgesetzt: An einer Station dürfen die Kinder schmieden, an einem „Klettersteig“ gehen sie statt auf schnöden Trittbügeln auf Hufeisen am Felsen entlang. Ein Höhepunkt ist sicher der Parcours mit Startglocke. Wer kommt am schnellsten über die Hindernisse. Was an diesem Themenweg auch positiv auffällt: Er kommt völlig ohne digitalen Firelfanz aus. An heißen Tagen können die Kinder am Kiesufer vom Sinichbach spielen. Auf dem gleichen Weg, wie die Kinder nach Sankt Kathrein mit der malerisch einzeln vor einem grandiosen stehenden Panorama Kirche gekommen sind, wandern sie auch wieder zurück nach Hafling. Und nachts träumen die kleinen Wanderer von einem Haflinger: Von einem eigenen!
Haflinger Pferdeweg
- Länge: 2,3 Kilometer
- Höhenmeter hin: 60
- Höhenmeter zurück: 115
- Dauer: 1 1/2 bis 2 Stunden
- Start: Dorf Hafling
- Ziel: Sankt Kathrein
- Spielstationen: 12
- Kinderwagen geeignet: Ja