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Outdoor Abenteuer Baden-Württemberg: Da pfeift das Spätzle!

Outdoor-Abenteuer im Ländle solltet Ihr mal ausprobiert haben. Zwischen Ulm und Konstanz erwarten Euch vielfältige Möglichkeiten, draußen mit den Kindern unterwegs zu sein.

Gemeinsam rätseln, Schätze entdecken und nebenbei den Schwarzwald und den Bodensee erkunden: Die familienfreundlichen Ferienorte in Baden-Württemberg haben für Eltern und Kinder unterhaltsame Geocaching-Touren zu Märchen, Obstsorten und anderen Besonderheiten ihrer Region entwickelt.Geocaching ist für viele ein beliebtes Freizeit- und Ferienvergnügen. Die moderne Schnitzeljagd, bei der die Suchenden nicht bunten Kreidestrichen, sondern GPS-Daten folgen, zieht Erwachsene wie Kinder in den Bann. Sie ist nicht zuletzt eine hervorragende Möglichkeit, um Kinder und Jugendliche spielerisch für Wandern oder Bewegung zu begeistern. Deshalb haben viele Urlaubsorte, die das Gütesiegel „familien-ferien Baden-Württemberg“ tragen, Geocaching-Touren für ihre Gäste angelegt.

Geocaching in Baiersbronn und die Kinder sind wie verzaubert. foto (c) kinderoutdoor.de

Sie führen durch schöne Landschaften, vermitteln ganz nebenbei Wissenswertes über die Natur oder die Region und enden immer mit einer Belohnung.Dabei gibt es dieses Angebot schon für Familien mit kleinen Kindern, wie etwa in Baiersbronn im Schwarzwald: Der „Sankenbach-Cache“ dauert nur rund zwei Stunden und der „Vier-Räder-Cache“ ist sogar barrierefrei, also auch mit Kinderwagen oder Rollstuhl begehbar. Länger und anspruchsvoller ist der „Märchen-Cache“. Er greift Wilhelm Hauffs Geschichte „Das kalte Herz“ auf und stellt den Teilnehmern sechs Rätselaufgaben, die zum Schatz führen. Selbst geübte Geocacher sollten dafür sechs Stunden einplanen. Schonach bietet seinen Gästen ebenfalls ganztägige Touren an, die durch Wälder, vorbei an einer Sprungschanze und zu Aussichtspunkten über den Schwarzwald führen. Die Schatzsuche kann aber auch variiert und auf einen halben Tag verkürzt werden.Die Themen der Geocaching-Touren sind je nach Ort individuell ausgewählt. In Immenstaad am Bodensee, wo zahlreiche Apfelbäume die Landschaft prägen, dreht sich auch die Schatzsuche um diese Früchte. Baiersbronn hat einen Baum-Cache ausgearbeitet, bei dem man Nadeln, Blätter und Rinde sammelt und am Ende damit ein eigenes Baumlexikon gestalten kann. In Loßburg tauchen Familien in die Geschichte der Schwarzwaldflößer ein. In Freudenstadt führt eine vier Kilometer lange Tour rund um Deutschlands größten Marktplatz und hinauf zum Hausberg.Ob Freudenstadt, Loßburg, Freiamt oder die Gemeinden im Hochschwarzwald: Überall bieten die Tourist-Informationen auch GPS-Geräte zum Ausleihen an – inklusive Einweisung. Das gilt ebenso für Immenstaad und Ailingen am Boden-see.Aber auch ganz ohne Smartphone oder GPS-Gerät ist eine Schatzsuche möglich: „Annis Schwarzwald Geheimnis“ heißt die etwa drei Kilometer lange Wanderung in Baiersbronn, bei der Familien gemeinsam knifflige Rätsel lösen. Dazu brauchen sie kein elektronisches Gerät, sondern nur die Hinweise aus einem Rucksack, der im Wander-Informationszentrum ausgeliehen werden kann. Und natürlich wartet auch hier am Ende eine Belohnung.

Tierisches in Baden-Württemberg: Hier kräht Euch was!

Kinder lieben Tiere. Das wissen auch die Urlaubsorte, Bauernhöfe und Ausflugsziele der „familien-ferien in Baden-Württemberg“ und sorgen für spannende Ferientage mit Vierbeinern & Co. Im Schmetterlingshaus, im Falkner-Schnupperkurs oder beim Spaziergang mit Lamas und Ziegen finden Familien während ihres Urlaubs in Baden-Württemberg vielfältige Gelegenheiten, ihren tierischen Freunden näher zu kommen.Schon ein Spaziergang mit Hund kann für Kinder, die zuhause kein Tier haben, ein Erlebnis sein. In Begleitung von Lamas, Eseln und Ziegen wird der Ausflug zum Abenteuer. Möglich ist das in verschiedenen Ferienorten und -regionen Baden-Württembergs, die sich besonders auf die Wünsche von Eltern und Kindern eingestellt haben. Beispielsweise im Hochschwarzwald bei der geführten Tierwanderung des Eselhofs in Lenzkirch-Kappel: Die Teilnehmer lernen unterwegs, dass Lamas zu den Kamelen gehören, nur selten spucken und jedes seinen eigenen Charakter hat (www.hochschwarzwald.de). Auch in Loßburg bei Freudenstadt können Familien mit den zotteligen Vierbeinern, die in den Anden als Haustiere gehalten werden, zur Wanderung aufbrechen. Sie müssen nur festes Schuhwerk und etwas Geduld mitbringen (www.viehmann-lamas.de).

Dass Ziegen nicht nur meckern, sondern höchst aufgeweckt und neugierig sind, erleben Eltern und Kinder, die mit ihnen zu einer Tour aufbrechen. Dabei führen sie die Vierbeiner nicht an der Leine, sondern die Spaziergänger werden in die Herde integriert. Solche Wanderungen gehören zum Ferienprogramm für Urlauber in Überlingen am Bodensee und in Unterkirnach im Schwarzwald. In beiden Orten gibt es noch mehr Gelegenheit, Tieren zu begegnen. Im Haustierhof Reutemühle bei Überlingen dürfen Kinder Quessantschafe streicheln, die kleinste Schafrasse der Welt, und zahme Hörnchen füttern (www.haustierhof-reutemuehle.de). Unter den 200 verschiedenen Arten, die auf dem Hof leben, finden sich auch Exoten, wie Erdmännchen, Nasenbären, Präriehunde und Kängurus. In Unterkirnach sind sowohl die große Spielscheune als auch die Tierscheune beliebte Ziele bei jungen Gästen: Hier dürfen sie beim Füttern von Kühen, Ziegen, Kaninchen und anderen Tieren helfen – für Kinder oft die liebste Urlaubsbeschäftigung (www.ueberlingen-bodensee.de; www.unterkirnach.de).

Möglich ist dies auf vielen Bauernhöfen, die als Gastgeber zu den Preisträgern der „familien-ferien in Baden-Württemberg“ gehören. Darüber hinaus gibt es Landwirte, die auch Besucher ausdrücklich willkommen heißen, die nicht über Nacht bleiben. Dazu zählt der Schwarzwälder Schul- und Erlebnisbauernhof in Schramberg-Waldmössingen: Ihn bevölkern unter anderem Hängebauchschweine, Lamas, Gänse, Katzen, Pferde und Esel. In dem Bioland-Betrieb kommen Gäste den Tieren nah und erfahren nebenbei vieles über regionale Lebensmittel (www.erlebnis-bauernhof.de).

Sogar auf der Insel Mainau im Bodensee, die vor allem für ihre üppige Pflanzenpracht bekannt ist, gibt es einen Bauernhof. Dort leben einige Vierbeiner im Kleinformat, nämlich Zwergponys, -esel und -rinder. Der tierische Höhepunkt liegt für viele aber im Schmetterlingshaus, das eines der größten in ganz Deutschland ist: Über 120 Arten flattern dort umher, mit bis zu 30 Zentimetern Spannweite (www.mainau.de).

Auf etwas mehr Spannweite kommen die Greifvögel, die Familien beim Schnuppertag mit dem Falkner in Löffingen im Hochschwarzwald kennenlernen können. Wenn Uhus, Steppenadler und Falken auf ihren Handschuhen landen und man sie füttern darf, ist das ein Erlebnis, von dem die Teilnehmer noch lange nach ihrem Urlaub erzählen. Der Falkner zeigt außerdem im Schwarzwaldpark Löffingen, auf dem Feldberg, am Titisee und in Hornberg regelmäßig spektakuläre Flugshows mit seinen Tieren (www.falknerei-ruchlak.de).

Heiligs Blechle! Radeln mit der Familie im Ländle

In Baden-Württemberg, wo das Fahrrad vor über 200 Jahren erfunden wurde, gibt es auch für Eltern und Kinder viele Möglichkeiten, sich im Urlaub auf den Sattel zu schwingen. Die Orte und Gastgeber der „familien-ferien in Baden-Württemberg“ bieten interessante Touren und außerdem Leihräder und innovative Anhänger an.Im Schwarzwald trainieren Mountainbiker und Rennradfahrer für ihre Wettkämpfe, doch Eltern mit jüngeren Kindern finden im bergigen Terrain auch gemütliche Routen. Sogar rund um den Feldberg im Hochschwarzwald, der zu den familien-freundlichen Regionen in Baden-Württemberg gehört und sich mit seinem Ferienprogramm und weiteren Angeboten auf jüngere Gäste eingestellt hat. Ausflügler müssen auf dem rund 26 Kilometer langen Bähnle-Radweg nur wenige Höhenmeter überwinden. Der Radweg verläuft zu einem Gutteil auf einer historischen Bahntrasse – mit weiten Kurven, langen Geraden und dem schönen Klausenbach-Viadukt. Er verbindet Titisee-Neustadt mit Bonndorf und bietet unterwegs tolle Aussichten auf die Wutachschlucht und die Gutachbrücke (www.hochschwarzwald.de).

Mountainbiken mit Kindern ist auf der Tonbach Tour von April bis November möglich. Foto: Baiersbronn Touristik

Dass es im Schwarzwald hoch hinausgeht, können sich Familien zunutze machen: Wo ein Weg bergauf führt, kann man auch die umgekehrte Route wählen und bequem bergab radeln. Eine Möglichkeit ist die rund 67 Kilometer lange „Tour de Murg“, die von Freudenstadt und Baiersbronn bis nach Rastatt reicht. Hier kann man es einfach mal rollen lassen – und genießen: die schöne Landschaft des Tals und die vielen Bade- und Grillplätzen am Fluss. Sollte man darüber die Zeit vergessen, ist auch das kein Problem: Vielerorts können Radler auf die Bahn umsteigen und sich ein Stück vorwärts oder zurück in den Ferienort bringen lassen. Dasselbe gilt auch für den gut 90 Kilometer langen Kinzigtal-Radweg, der Freudenstadt mit Offenburg verbindet: Der Fluss ist immer nah, die Täler des Schwarzwalds sind beeindruckend und die Ausflügler können unterwegs an vielen Punkten samt ihren Rädern in die S-Bahn steigen. Am Kinzigtal-Radweg liegt auch der familienfreundliche Ferienort Loßburg. Von hier aus können große und kleine Biker gemeinsam zu einer weiteren gemütlichen Tour aufbrechen, einer Rundfahrt vorbei an etlichen traditionellen Bauernhöfen. Außerdem bietet die Tourist-Information regelmäßig begleitete E-Bike-Touren an, die auch für Familien geeignet sind. Leihräder stehen zur Verfügung (www.freudenstadt.de, www.baiersbronn.de, www.lossburg.de).

Mountainbiken mit Kindern im Schwarzwald, da ist Baiersbronn eine gute Wahl. Rund um diesen Ort gibt es einige Touren die für Familien geeignet sind. foto Foto: Baiersbronn Touristik

Mit der Tour „St. Georgen“ finden Eltern mit jüngeren Kindern auch im familienfreundlichen „Ferienland Schwarzwald“ eine Strecke, die nicht zu anspruchsvoll ist: Die Radler sind auf rund 16 aussichtsreichen Kilometern rund um den Röhlinwald unterwegs (www.dasferienland.de).Mit bester Aussicht aufs Wasser und die Berge, vielen Bademöglichkeiten und hübschen Städten zählt der Bodensee-Radweg zu den beliebtesten in ganz Deutschland. Für Eltern mit Kindern eignet er sich ganz besonders, da man – je nach Kondition und Alter – eine passende Etappe aussuchen kann. Fähren und Bahn-verbindungen ermöglichen auch kürzere Rundtouren und bringen die Radler bequem zum Ausgangspunkt zurück. Als Startpunkt bieten sich mit Immenstaad, Überlingen und Ailingen Orte am Bodensee an, die das Gütesiegel „familien-ferien in Baden-Württemberg“ tragen. Räder, Anhänger, Fahrradsitze und sogar Helme gibt es in allen Orten an Verleihstationen. Über den Bodensee-Radweg hinaus finden Eltern mit Kindern dort weitere Vorschläge für Touren. So führt eine Tagesfahrt mit wenig Steigung und viel Abwechslung von Immenstaad aus auf die deutsche und die Schweizer Seeseite. Friedrichshafen, Romanshorn, Konstanz und Meersburg liegen auf der Strecke und die Radler überqueren den Bodensee gleich zweimal mit der Fähre (www.immenstaad-tourismus.de, www.ailingen.de, www.ueberlingen-bodensee.de).Auch auf der Schwäbischen Alb, im familienfreundlichen Ferienort Münsingen, gibt es geeignete Touren für jüngere Fahrer. E-Bikes und normale Räder mit Anhänger und Kindersitz stehen zur Vermietung bereit. Es gibt außerdem einen innovativen Anhänger, auf dem auch größere Kinder Platz nehmen und mit in die Pedale treten können (www.muensingen.com).

Hexenküche bei Albstadt: Da braut sich was zusammen!

“Wo ist denn die Hexe?” fragen manche Kinder ihre Eltern. Auf einem schmalen mit Kies belegten schmalen Waldpfad geht es bergan. Tatsächlich überraschte es nicht, wenn plötzlich hinter einem Baum eine Hexe mit Besen und Kater hervorspringt. Mit dem Thema “Hexenküche” haben die Verantworlichen ein angesagtes Thema bei den Kindern gefunden. Bücher sind diese seltsamen Dinger, für die weder eine App, noch eine Internet-verbindung oder gar ein Lesegerät nötig ist. Ein Blick in die Regale von Buchhandlungen oder Bibliotheken genügt um diese These zu belegen: Die kleine Hexe (Klassiker von Otfried Preußler; auch als Kinofilm ein Erfolg) oder die Kleine Hexe Lilli die mit ihrem Bruder Leon einige haarsträubende Abenteuer erlebt oder die kleine Hexe Bilderbuch Reihe von Lieve Baeten (leider verstarb diese wunderbare belgische Autorin viel zu früh!) oder die Hexe Pollonia. Sie alle schaffen es die Kinder von den Büchern aus zu verzaubern. Daher auch der Ausdruck Zauberbuch. Doch schafft dieses Kunststück auch das Traufgängerle “Hexenküche”? Wir wollten es wissen und fuhren selbst nach Albstadt. Ein paar hundert Wandertouren aus den Netz lieblos zusammenschustern ist weniger unser Ding.

Albstadt ist bei vielen als Outdoor-City oder Mountainbike City bekannt. Hier ist der Firmensitz von der Outdoormarke Maier Sports. Regelmäßig ist hier der Mountainbike Weltcup zu Gast und es gibt um Albstadt vielfältige Wanderung. Besonders interessant sind die Premiumwege “Traufgänge”. Für die meisten Kindern sind diese jedoch zu anstrengend. So hat der Traufgang Hossinger Leiter knapp neun Kilometer Länge und über 290 Höhenmeter bergauf. Hier haben die Verantwortlichen eine Lücke entdeckt und diese jetzt geschlossen mit dem Traufgängle “Hexenküche”. Der Rundweg beginnt beim Parkplatz Waldheim. Hier gibt es auch einen Biergarten, Waldgaststätte und einen wunderbaren Waldspielplatz. Die ganze Familie ist somit umsorgt. So jetzt sind die Kleinen optimal ausgerüstet. Nach etwa 600 Metern hört Ihr es laut schnaufen und scharren. Hexen? Nein, es sind Wildschweine.

Die Rotte durchwühlt im Gehege genüsslich mit den Rüsseln den Waldboden. Der erinnert mehr an den bedauerlichen dauerhaften Zustand von manchem Kinderzimmer. Auf einer überdachten Aussichtsplattform lassen sich die Tiere wunderbar beobachten. Außerdem sind im Wald als Schatten verschiedene Waldtiere dargestellt. Wie diese Waldbewohner wohl heißen? Unterwegs gibt es in der ersten Hälfte noch einen ausgehöhlen Baumstamm zum Reinkelltern oder verstecken. Bald wisst Ihr warum dieser Erlebnisweg für Kinder so genial ist. Ihr kommt wieder beim Parkplatz mit dem Abenteuerspielplatz nach gut zwei Kilometern heraus. Wer möchte, kann hier die Tour beenden. Aber dann entgehen Euch bizarrste Felsformationen. Weiter geht es zur eigentlichen Hexenküche. Woher haben diese Felsen im Wald ihren Namen? Wie mir Eingeborene erzählten, steigen immer wieder Dunst-schwaden aus diesem Teil des dichten Buchenwaldes. Wenn also die Nebelschwaden aufsteigen dann sagen manche Leute in Albstadt ” Da kocha die Hexa!” Unterwegs bieten sich immer wieder tolle Tiefblicke auf Albstadt. Aber vorsichtig sein bitte. Wer keinen fliegenden Hexenbesen sein Eigen nennt, der kann tiefer fallen als mancher Prominente der im Dschungelcamp Würmer und andere ekligen Dinge vor laufender Kamera verspeisen muss. Durch ein Portal aus Felsen wandert Ihr in die faszinierende Welt der Hexen. Wichtig ist aber, damit Ihr Euch keinen Hexenschuss einfangt, zieht Wanderschuhe an. Bekanntlich sind Laufschuhe zum Laufen da oder Turnschuhe zum Turnen. Deshalb bleiben diese Treter zuhause. Immer wieder gibt es in der links neben dem Traufgängele aufragenden Felsen kleinere “Höhlen”.

Für die Kinder das absolute Abenteuer. An einer offenen Grotte steht tatsächlich ein Hexenbesen und die Felsendecke ist verraucht. Ganz klar: Hier lebt die Hexe. Rauf geht es wieder und bald erreicht Ihr Baumstämme zum Klettern. Wer möchte wandert zum Schloßfelsen. Gleich vorweg. Hier stand einmal ein Schloß, besser gesagt eine Burg. Hier auf dem Felsensporn oberhalb vom Stadtteil Ebingen stand einmal Burg Häringsteing. Wahrscheinlich um das Jahr 1100 errichtet. Bereits gut 200 später ist von der Festung kaum mehr was zu sehen. Steigt auf dem dortigen Aussichtsturm. Er ist 24 Meter hoch und bietet Euch, wenn die Hexen nicht in den Wäldern kochen und Nebel aufsteigt, einen wunderbaren Blick. Gegenüber von Euch ist der Ochsenberg sowie der Malesfelsen. Wenn es das Wetter besonders gut mit Euch meint, sind sogar die Schweizer Alpen zu sehen. Und das alles kostenlos. Vom Schlossfels sind es um die 600 Meter bis Ihr das Ziel und zugleich den Ausgangspunkt der Erlebnistour für Familien erreicht habt. Hier ist es höchste Zeit für eine Einkehr im Waldheim. Typische schwäbische Spezialitäten kommen hier frisch auf die Tische. Während die Kinder auf dem Waldspielplatz toben,könnt Ihr in Ruhe das Essen verspeisen. Was für ein seltener Luxus! Sollten die Kinder wieder bei Kräften und motiviert sein, geht mit ihnen in den benachbarten Kletterwald.

Die legendäre Älblertour

Wandern mit Kindern zu Vulkanen auf der Schwäbischen Alb. Die Auswahl an erloschenen Feuerbergen ist dort groß. foto (c) kinderoutdoor.de

Was haben ein US General und die Altälertour gemeinsam? Beide haben vier Sterne. Vom ADFC bekam diese Radtour auf der Schwäbischen Alb vier von fünf möglichen Sternen. Somit darf sich diese Tour in Baden-Württemberg Qualitätsroute nennen. Auf der Alb gibt es einige bissige Steigungen, so auch bei dieser Rundtour und deshalb solltet Ihr sie mit großen Kindern radeln. Je nach Räder und wie gut Ihr konditionell seid, lässt sich die Qualitätsradroute in einem Tag, zwei, drei oder vier Tagen absolvieren. Wer sich Zeit nimmt, bekommt mit den Kindern einige Sehenswürdigkeiten zu sehen, die es nur auf der Alb gibt. Am nächsten Tag geht es weiter durch das Donauried. Ein riesiger Schwamm ist dieses Gebiet mit viel Schilf durchzogen und etliche seltene Vogelarten leben hier. Immer wieder geht es knackig bergauf. Wer nicht auf einem Rad mit drei Gängen und überquellenden Satteltaschen unterwegs ist, der packt auch diese Anstiege. Bald seid Ihr beim Archäopark Vogelherdhöhle. Dort fanden sich die ältesten Skulpturen der Menschheit. Ein Besuch lohnt sich. Im Freigelände gibt es für die Kinder einige Mitmachstationen. Ein paar Kilometer weiter habt Ihr die Höhlenerlebniswelt Charlottenhöhle erreicht. Eine wunderbare Tropfsteinhöhle die nach der ehemaligen Königin von Württemberg benannt ist. Im Brenztal gibt es einen riesigen Spielplatz für die Kinder. Von hier geht es zum Etappenziel nach Giengen. Dort ist die Welthauptstadt der Bären: Margarete Steiff erfand hier den Teddybären. Bis heute kommen diese besonderen und hochwertigen Plüschtiere aus Giengen. Ein Besuch im Steiff-Museum lohnt sich auf jeden Fall.

Tausende von Höhlen gibt es auf der Schwäbischen Alb, einige sind für die Öffentlichkeit zugänglich, wie hier die Scherteleshöhle. foto (c) kinderoutdoor.de

Radtour mit Kindern: Es ist brenzlig!

Der frühere Brundespräsident Karl Carstens, das Staatsoberhaupt wanderte für sein Leben gerne, bezeichnete einmal das Eselsburger Tal als eines der schönsten Täler Deutschlands. An der Brenz entlang kommt Ihr auch an den Steinernen Jungfrauen vorbei. Das sind markante Felssäulen. Wer ist der Bergkönig in der Familie? Ein knackiger Anstieg bringt Euch hinauf auf die Kuppenalb. Von hier nehmt Ihr die Abfahrt durchs Roggental. Hier lohnt es sich in der Oberen Roggenmühle einzukehren. Für die Kinder gibt es einen Abenteuerspielplatz mit Floß und Lamas. Zum Schluß folgt eine Abfahrt nach Geislingen. Hier begann die Fußballerkarriere von einem gewissen Jürgen Klinsmann. Hier warf 1984 der SC Geislingen den amtierenden deutschen Fußballmeister HSV mit einem 2 :1 aus dem DFB Pokal. Die nächste Etappe führt Euch durch zwei zentrale Täler auf der Schwäbischen Alb. Zuerst radelt Ihr durch das Eybtal und kommt auch nach Bad Überkingen. Das Mineralwasser in den Flaschen kennt wohl jeder. Schon im Mittelalter kamen aus ganz Europa vom Leid Geplagte in diesen Kurort um hier zu baden. Die Etappe endet in Bad Ditzenbach, wo ebenfalls Thermalwasser aus dem Boden sprudelt. Hoffentlich habt Ihr für die letzte Etappe noch genügend Kraft in den Beinen. Es geht wieder hinauf. Bei Wiesensteig, dort ist der Filsursprung und die Scherteleshöhle, geht es wieder rauf auf die Albhochfläche. Da spürt Ihr jedes Kilogramm in den Satteltaschen. Ab Merklingen könnt Ihr die Räder zum Ausgangspunkt nach Amstetten rollen lassen. 

Wandern mit Kindern auf der Schwäbischen Alb bietet auch grandiose Fernblicke. foto (c) kinderoutdoor.de

Radfahren mit Kindern: Fohlenhaus und Donautal

Im Amstetten steigt Ihr in die Sättel. Selbstständlich könnt Ihr auch von einem anderen Ort losfahren. Von Amstetten geht es zuerst nach Urspring. Hier ist er Lonetopf. Mit Topf bezeichnen die Eingeborenen Karstquellen. Am bekanntesten dürfte der Blautopf sein. Mitten im Ort Urspring ist die Quelle vom Fluß Lone. Ihr folgen wir, was ein wenig schwer ist. Immer wieder ist die Lone nur ein Rinnsal. Im Lonetal kommt Ihr zum Fohlenhaus. Auch dieser markante Felsen der, mit viel Phantasie, die Form von einem Fohlen hat geht auf das tropische Urmeer zurück. Später siedleten sich unsere Vorfahren in der kleinen Höhle an. Vor dem Fohlenhaus befindet sich ein kleines Schutzhaus mit Feuerstelle. Folgt dem Radweg bis nach Langenau im Donautal.

Wandern mit Kindern zum Bad Uracher Wasserfall. Da haben wir eine deutlich kürzere Version für Euch um dorthin zu kommen. foto (c) kinderoutdoor.de

Wasserfälle in Ba-Wü: Hier lässt es der Süden rauschen

“Bei den Schwaben, würde das Wasser spärlicher fließen!” scherzt eine Badener auf den Stufen der Allerheiligen Wasserfälle. 250 Stufen führen seitlich an den Kaskaden hinauf. 66 Meter tief stürzt das Wasser hier in die Tiefe. Mit dem Kinderwagen ist hier kein Weiterkommen. Am Ende der Treppen angekommen geht es weiter zur größten Klosterruine von Baden-Württemberg. Von 1195 bis 1803 bestand das Prämonstratenser Chorherrenstift im Lierbachtal. Unterwegs seid Ihr auf einem Sagenrundweg unterwegs. Dort erfahrt Ihr auch die Sage warum Arbeiter an dieser Stelle das Kloster errichteten. Eine Stifterin, die Herzogin Uta von Schauenburg, konnte sich mit anderen Wohltätern nicht über den Standort einigen. Die schlaue Adelige ließ einem Esel einen Sack voller Geld aufbürden. Bald schüttelte das Grautier seine Last ab und dort wo der Geldsach liegen blieb, legten die Stifter das Fundament. Gar grausig sind die Sagen über Bruder Pauli, der gerne wilderte, und das steinerne Bild. Was soll ich zu solchen Sagen noch sagen?

Die Schwäbische Alb! Ein ideales Wanderrevier für Familien. Foto (c) kinderoutdoor.de

Wunderschön, aber für manche Kinder viel zu lange ist der Wasserfallsteig bei Bad Urach. Doch es gibt eine Variante, die lässt sich sogar mit einem Kinderwagen meistern (dicke Reifen, Geländegängikgeit und genügend Kraft vorausgesetzt). Ein weiterer Pluspunkt: Diese Version ist deutlich kürzer als der ausgezeichnete Wasserfallsteig. Ihr stellt das Auto am Parkplatz Schulmeisterbuche ab. Vorbei am Schlossberg mit der Ruine Hohenurach (die könnt Ihr beim Rückweg ansehen). Auf der Unteren Schlosssteige geht es steil bergauf. Bald kommt Ihr an eine Kreuzung. Hier steht die Kreuz Hütte. Ein offener Unterstand für regnerische Tage. Für alle die gerne in der Natur grillen, gibt es hier eine gemauerte Feuerstelle. folgt weiter dem breiten Forstweg durch den dichten Buchenwald. In einem rotbrauen Ton haben sich die Blätter gefärbt und überall am Boden raschelt es deswegen. Endlich sied Ihr angekommen: Die Wasserfall Hochwiese liegt vor Euch. Sogar Prominenten wie den schwäbischen Autoren Eduard Mörike verschlug es hierher. Dort setzte er dem Bad Uracher Wasserfall ein kleines literarisches Denkmal:

Ein Wasserfall, mein Freund
Uns beiden wohlbekannt.
Wie manchmal standen wir davor,
An ihm berauschend Aug und Ohr
Da wir noch andre Burschen waren……

Die Kinder gehen zur Kante wo der Wasserfall 37 Meter tief nach unten rauscht. An Spitzentagen können es über 400 Liter Wasser sein, die pro Sekunde hier ins Tal hinabfallen. Auf dem gleichen Weg kommt Ihr wieder zurück zum Parkplatz an der Schulmeisterbuche.

Kinderwagen geeignet: nein

Baden? Geht nicht nur in Baden-Baden!

Strahlende Sonne, blauer Himmel, hohe Temperaturen – Sommerzeit ist Badezeit. An heißen Tagen gibt es kaum etwas Schöneres als einen Sprung ins kühle Nass. In Baden-Württemberg laden zahlreiche Seen zur Abkühlung ein: in idyllischer Lage, mit alter Tradition oder besonderem Ausblick. Ausgewählte Badeplätze im Süden stellt diese Übersicht vor.

Tiefer See Maulbronn: Baden im Klosterweiher

Schon seit 1898 ist der Tiefe See in Maulbronn ein öffentlicher Badesee. Seine Geschichte reicht aber noch weit länger zurück. Oberhalb des UNESCO-Weltkulturerbes Kloster Maulbronn legten ihn die Mönche vermutlich schon im 12. Jahrhundert beim Bau der Klosteranlage an. Er diente nicht nur als Wasserreservoir und zur Fischzucht, das Wasser konnte auch zu Verteidigungszwecken in die rund um das Kloster verlaufenden Gräben abgelassen werden. Heute kann man hier inmitten eines Weltkulturerbes baden.

Steegersee: Abkühlung im Moorwasser

Oberschwaben ist bekannt für seine Thermalquellen und die urtypische Moorlandschaft. Letztere beeinflusst auch das Wasser des Steegersees. Dort erfrischt weiches, wohltuendes Moorwasser die Badegäste an warmen Sommertagen. Dem Moorwasser wird eine heilende und kräftigende Wirkung auf den Körper zugesprochen. Umgeben von Schatten spendenden Bäumen liegt der See unweit von Aulendorf. Rundherum verläuft ein Naturpfad, der über Geschichte, Flora und Fauna informiert.

Bucher Stausee: Erholen am Limes

An den Ausläufern der Ostalb liegt das Ellwanger Seenland. Zahlreiche Badeseen bieten dort verschiedenste Freizeitmöglichkeiten. Neben Baden und Schwimmen besteht auch die Möglichkeit zum Surfen und zum Segeln. Der Bucher Stausee besticht noch durch eine weitere Besonderheit: Direkt am See befinden sich Mauerreste eines römischen Kastellbads und Gästehauses. Sie gehören zum Limes-Park Rainau, in dem noch weitere Zeugnisse aus der Römerzeit erhalten sind.

Bodensee: Badespaß rund um den See

Zwischen Palmen und Hibiskus glitzert das Wasser in der Sonne an Deutschlands größtem Binnensee. Rund um den Bodensee gibt es unzählige Möglichkeiten, den Sommer am Wasser zu genießen. Etwa am Naturstrand Friedrichshafen-Manzell, wo man echten Bodenseesand unter den Füßen spürt. Besonders schön ist der Ausblick vom Strandbad Reichenau, vor allem wenn die untergehende Sonne den See in Rot- und Lilatöne taucht. Außergewöhnlich ist auch das Strandbad in Unteruhldingen – dort badet man in nächster Nähe zum UNESCO-Weltkulturerbe Pfahlbauten. Aber am besten findet jeder seinen persönlichen Lieblingsplatz am „See“, wie der Bodensee von den Einheimischen kurz genannt wird.

Bürgerseen: Naherholung unter der Teck

Drei nebeneinander liegende Seen bilden zusammen das Naherholungsgebiet Bürgerseen bei Kirchheim unter Teck. Idyllisch von Wald umgeben, sorgt der „Untere See“ für Abkühlung und Badespaß im Sommer. Im „Mittleren See“ kann geangelt werden, während der „Obere See“ als Biotop mit artenreichen Uferpflanzen dient. Mehrere Spazier- und Wanderwege führen um den See und das Waldgebiet.

Schluchsee und Titisee: Baden mit schönstem Schwarzwald-Panorama

Mitten im Hochschwarzwald, nicht weit voneinander entfernt, liegen der Schluchsee und der Titisee. Der Schluchsee ist nicht nur der größte See im Schwarzwald, er zählt auch zu den höchstgelegenen Stauseen in Deutschland. Der ehemalige Gletschersee hat sich zu einem Wassersportzentrum im Schwarzwald entwickelt. Neben Angeln, Surfen, Tauchen oder Segeln können sich Wasserratten in einem der saubersten Badeseen Deutschlands auch einfach nur abkühlen. Im Titisee badet man mit Blick auf den Feldberg. Der Bergsee ist nicht nur ein weltbekanntes Ausflugsziel, sondern eignet sich ideal zum Schwimmen, Planschen und Baden. Schönstes Schwarzwald-Panorama inklusive.

Breitenauer See: Entspannen mit Blick auf Weinberge

Östlich von Heilbronn und unmittelbar an der Württemberger Weinstraße liegt der Breitenauer See. Dank seiner Lage ist beim Baden, Schwimmen und Sonnen der Blick frei auf Weinberge, Wälder und Felder. Das Naherholungsgebiet Breitenauer See bietet neben einer Abkühlung im Wasser auch genügend andere Freizeitmöglichkeiten, wie etwa Stand-Up-Paddeling, Segeln oder Surfen.

Ebnisee: Baden auf den Spuren der Flößerei

Mitten im Schwäbischen Wald und nicht weit von Stuttgart liegt der Ebnisee. Der See lädt im Sommer nicht nur zum Baden oder Boot fahren ein, er erzählt auch von der Bedeutung des Waldes und der Flößerei in vergangenen Zeiten. Bereits im 18. Jahrhundert als Stausee angelegt, diente der Ebnisee ursprünglich als Sammelpunkt für die geschlagenen Bäume aus dem Wald. Von hier wurden die Stämme über die Flüsse Rems und Neckar bis in die Residenzstädte Stuttgart und Ludwigsburg geflößt.