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Schnitzen mit Kindern: Ein Boot mit Raketenantrieb

Schnitzen mit Kindern im Sommer führt Euch ans Wasser. Heute schnitzen wir mit Kindern einen Boot und zwar ein richtig, richtig, richtig flottes: Ein Raketenboot. Keine Sorge, dazu muss niemand mit Chemikalien hantieren, es reicht ein Luftballon und ein Taschenmesser. Interessanterweise funktioniert eine Rakete für den Weltraum, nach dem gleichen Prinzip wie unser Boot. Der Rückstoß treibt es an.

“Raketen-Fritz” fuhr vor 90 Jahren mit dem Opel Sander Rakwagen eine Höchstgeschwindigkeit von 235 km/h. Auch auf die Schiene brachte der Liebhaber von Feststoffraketen einen Geschwindigkeitsrekord, ebenfalls 1928, auf der Hasenbahn beim niedersächsischen Burgwedel raste Fritz von Opel mit einer speziellen Lok 254 km/h dahin. Auch ein Flugzeug stattete Raketenfritz mit seinem feurigen Lieblingsantrieb aus. “Trophée de Paris”  gewann 1927 der Raketenpionier. Das damals wichtigste Motorbootrennen in Europa. Mit über 100 km/h flog die Opel II auf der Seine dahin. Die Zuschauer klatschten und französische Zeitungen schrieben voller Respekt über den waghalsigen Deutschen. Das Alles geschah nur zehn Jahre nach Ende des Ersten Weltkrieges. Um ein wenig an berühmten Raketen-Fritz zu erinnern, er ist der Enkel vom Firmengründer Adam Opel gewesen, basteln wir heute ein Rennboot. Allerdings ohne Feststoffrakete. Folgendes Material benötigt Ihr dazu:

Wir verzieren das Ganze ein wenig und spendieren unser Boot mit einer Fahne am Bug.

Schnitzen mit Kindern: In weniger als zehn Minuten rast unser Boot los

Zum Schnitzen mit Kindern könnt Ihr Euch den Weg in den Baumarkt sparen, um ein Holzbrett zu kaufen. Es reicht ein Restholz aus der Abfallkiste vom Schreiner oder Ihr leiht Euch eines heimlich aus dem Baucontainer. Schon können die Kinder schnitzen. Zuerst sägt Ihr den Bug vom Schiff auf. Der läuft bekanntlich spitz zusammen und so lassen sich dann hohe Geschwindigkeiten erzielen.

Schnitzen mit Kindern: Zuerst kommt der Bug von unserem Holzschiff dran.
foto (c)kinderoutdoor.de

Im nächsten Schritt sägen die Kinder mit dem Taschenmesser oder dem Multitool das Heck. Wenn es möglich ist, rundet Ihr es ein wenig ab.

Die Kinder schnitzen den Bug von unserem Schiff und schon hat sich das Brett verwandelt.
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Unser Wellenflitzer soll optimal im Wasser liegen. Wir schnitzen mit den Kindern nun den Unterwasserkörper vom Schiff rund ab. Dadruch gleitet es besser durch die Wellen und liegt stabiler im Wasser. Mit dem Dosenöffner vom Taschenmesser oder dem Multitool entfernt Ihr nun das Holz aus dem Bootsinneren. Mit ein wenig Druck auf das Werkzeug geht es flott voran. Wenn Ihr Fichtenholz erwischt habt, erleichert das die Arbeit.

Wir Schnitzen mit den Kindern den Frachtraum vom Holzschiff aus.
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Unseren Antrieb platzieren wir, wie es bei Booten üblich ist, am Heck. Dazu bohrt Ihr ein Loch mittig in das Heck. Mit der Ahle, dabei handelt es sich um den Stechdorn auf der Rückseite vom Taschenmesser, lässt sich der Antriebskanal ausarbeiten. Bohrt zuerst mit der Ahle ein kleines Loch schräg durch das Holz und verbreitert es dann. Es sollte vom Durchmesser etwas dünner sein, als der “Hals” vom Luftballon. Steckt am besten mal zum Test den Ballon durch das Antriebsloch und pustet ihn auf. Kommt Luft durch und bleibt der Ballon an Bord? Super, dann seid Ihr so gut wie fertig damit. Tritt keine oder nur wenig Luft aus, müsst Ihr den Kanal noch ein wenig verbreitern.

Bohrt mit der Ahle ein Loch für den Raketenantrieb.
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Auf die Optik kommt es auch an, deshalb stechen wir vor in den Bug in die Mitte ein kleines Loch. Dort stecken wir später den kleinen Fahnenmasten hinein.

Bohrt ein kleines Loch für den Fahnenmasten in den Bug.
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Schnitzt aus einem dünnen geraden Zweig, je nach Größe vom Schiff zwischen drei und fünf Zentimeter lang. Den steckt Ihr in das Loch am Bug. Zum Schluss noch die Fahn dranstecken, sie besteht aus einem Fitzelchen Altpapier. Fertig ist unsere Boot mit Raketenantrieb für seine erste Fahrt.

Vorne am Bug noch eine Fahne gehisst und die Raketenfahrt kann losgehen.
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Pustet den Luftballon auf, bevor Ihr das Boot ins Wasser lasst. Haltet anschließend das Loch vom Luftballon zu. Legt das Boot ins Wasser und schon geht´s los! Die Luft drückt aus dem Ballon und muss dabei den engen Kanal im Bog vom Bootskörper. Dadurch baut die Luft ordentlich Druck auf. Sie strömt nun unter dem Wasser aus dem Ballon und treibt damit das Boot an. Unter dem Bug blubbert es kräftig und die Kinder sind begeistert.

Schnitzen mit Kindern: Einen Kutter für die Fischer

Zu den Wahrzeichen der Nordsee gehören die Krabbenkutter. Kleine, gedrungene Wasserfahrzeuge. Wir schnitzen mit kindern dieses traditionelle Schiff der Fischer. Übersichtlich fällt unsere Materialliste aus:

  • Astholz
  • Taschenmesser oder Multitool (mit Säge)
  • kleines Stück Netz (vom Knoblauch oder Zitronen)

Als erstes sucht Ihr Euch dazu einen Ast. Dieser sollte leicht gebogen sein. Die Kinder schnitzen hier so, dass Heck und Bug bald zu erkennen sind. Wenn Euer Taschenmesser oder das Multitool eine Säge haben, dann sägt im nächsten Schritt die Brücke von dem Krabbenkutter aus. Wir schnitzen mit Kindern dort auch einen Kamin heraus. Mit dem Dosenöffner vom Taschenmesser höhlt Ihr den Frachtraum vom unserem Schiff aus. Am Bug bohrt Ihr mit der Ahle zwei Löcher hinein. Hier steckt Ihr zwei kleine Zweige rein. Nun habt Ihr Ausleger, dieser ist für die Krabbenkutter so typisch. Befestigt daran das Netz. Da nahmt Ihr am besten eines von den Orangen, Zitronen oder Knoblauch her. Legt als Ballast in den Krabbenkutter kleine Kieselsteine und schon kann es auf große Fahrt auslaufen.

Schnitzen mit Kindern: Ein Floß für das Ihr weder Nägel noch Schnur benötigt

Kinder schnitzen gerne wenn sie am Wasser sitzen. Dann kommt das Taschenmesser raus und die Kleinen schnitzen ein Boot oder ein Floß. Ein Floß hat aber eine große Schwierigkeit: Ohne Nägel oder Schnur hält es nicht zusammen. Doch wer hat so etwas beim Wandern oder einer Kanutour dabei? Für uns ein Grund eine Schnitzanleitung zu erfinden, bei der Ihr ohne das Ganze auskommt. Trotzdem schnitzen wir mit den Kindern  stabiles Floß. Ihr braucht ein Taschenmesser mit Ahle und Säge.“Herrschaftzeiten!” hörte ich einen Vater am Ufer vom Chiemsee schimpfen. Er hatte mit seinen Kindern ein Floß aus Ästen gebastelt. Dazu verzurrte er die Äste mit einer Paketschnur verzurrt. Doch was passierte? Nur wenige Minuten, nachdem das Floß im Chiemsee schwamm, zerlegte es sich in der leichten Dünung von selbst. Überall trieben die einzelnen Äste sanft dahin. So was ist ärgerlich. Der Vorteil von unserer heutigen Schnitzanleitung ist, dass Ihr überall dieses Floß mit den Kindern bauen könnt. Trockene Äste und ein Taschenmesser das Säge sowie eine Ahle hat.Ihr benötigt folgendes Material:

  • trockene Äste diue gleich dick sind
  • Taschenmesser
  • dünner Zweig
  • Altpapier fürs Segel (das findet sich sicher…..)

Mit der Säge schneidet Ihr gleich große Teile vom Ast ab. Wichtig ist, dass Ihr später eine ungerade Anzahl an Aststücken habt. Warum? Ganz einfach:  Auf den  mittleren Ast setzt Ihr später den Mast. Bohrt mit dem Stechdorn, auch Ahle genannt, vom jeden Ast an den beiden Enden durch. Dazu braucht es Kraft. Bitte passt auf, dass die Löcher bei allen Ästen auf der gleichen Höhe liegen, sonst passt anschließend das Floß nicht optimal zusammen. Rundet mit der großen Klinge die einzelnen Äste hinten und vorne ab. Nehmt jetzt den grünen Zweig und stecht damit durch die Löcher. Somit verbindet Ihr die Äste miteinander. Das Ganze oben und unten. Jetzt habt Ihr ein stabiles Floß. Bohrt in die Mitte ein Loch steckt den Masten hinein. Zum Schluß kommt unser Segel dran. Nehmt ein Stück Altpapier oder ein Taschentusch aus Papier und spießt es über den Masten auf. Fertig ist Euer Floß. Es liegt stabil im Wasser, kann kaum kippen und was am wichtigsten ist: Es zerlegt sich nicht bei der kleinsten Dünung von selbst. Schnitzen mit Kindern muss nicht im Frust der Kleinen enden, weil das stolz floß plötzlich in seinen Einzelteilen dahintreibt.