Familienurlaub im Winter in Tirol ist auch ohne Ski ein großartiges Erlebnis. So attraktiv die Skipisten in Tirol auch sind, abseits davon gibt es eine Menge im Winter für Outdoor Familien zu entdecken. Hier zeigt sich diese österreichische Alpenregion von ihrer wilden und ganz besonderen Seite. Wir stellen Euch vor, was Ihr abseits der planierten Abfahrten mit den Kindern im Winterurlaub alles anstellen könnt.
“Ins fahlt nicht!“ Für Nicht-Tiroler ist dieser Satz schwer zu übersetzen. “Ins fahlt nicht!” könnte auch das Motto der Bewohner vom Villgrater Tal sein. Hier gibt es sie noch zu entdecken, die Berge ohne gigantische Skilifte, Spaßbäder und futuristischen Hotelanlagen.Am Abend wummern hier nirgends die Bässe einer Apres-Skibar. Geht es im Villgrater Tal schon das ganze Jahr über beschaulich zu, im Winter schaltet die Natur noch einmal ein paar Gänge zurück. Wer mit den Kindern das Skilanglaufen ausprobieren will, der steigt hier in Osttirol in die Loipe. Wie in Kanada fühlen sich die Outdoor-Familien, wenn sie mit Schneeschuhen das leise Tal erkunden. Auch Winterwanderwege gibt es hier bei den Orten Innervillgraten und Außervillgraten. Schon am ersten Abend, wenn die Sonne über den verschneiten Gipfeln vom Villgrater Tal untergeht, da stimmen die Familien den Einheimischen zu: “Ins fahlt nicht!” (“Uns fehlt nichts!)
Familienurlaub in Tirol: Die längse Rodelbahn hinunter heizen
Ein Hotspot für alle die gerne Schlittenfahren ist das Stubaital. Insgesamt zwölf mit dem Tiroler Gütesiegel für Naturrodelbahnen ausgezeichnete Rodelbahnen gibt es hier. Dieses Auszeichnung bekommt nur, wer bestimmte Sicherheitsstandards einhält und die Schlittenbahn entsprechend professionell präpariert. Eine Rodelbahn sticht aber besonders heraus. Es ist die am Elfer bei Neustift. 6.400 Meter ist sie lang. Wer möchte steigt mit den Kindern und den Schlitten auf. Etwa 2 1/2 Stunden braucht Ihr bis der Start an der Bergstation Elfer erreicht ist. Wer es gemütlicher haben will, der gondelt hinauf. Los geht es auf 1.820 Metern Höhe. Vor dort aus brettert Ihr über den Obergasslerberg. Das Ziel habt Ihr dann bei der Talstation der Panoramabahn mitten im Dorf erreicht. Hinter Euch liegt eine mittelschwere Rodelbahn, deren Gefälle im Durchschnitt satte 12,9 Prozent beträgt. Jeden Tag ist die Rodelbahn, wenn die Schneelage es zulässt, geöffnet. Am Montag, Mittwoch und Freitag gibt es hier das beliebte Nachtrodeln. Weitere Infos unter www.stubai.at.
Lechtal: 18 Hütten im Winter erwandern und Tirol geschmacklich kennenlernen
Das Kind beißt in die originalen Lechtaler Hauswürste. Sie gehören zu einer Jausenplatte (Brotzeitbrett) welche die Familie mit großen Hunger auf einer urigen Berghütte in der Naturparkregion Lechtal-Reutte verspeist. 18 Hütten machen bei dem Programm „Eppas Guats“ (etwas Gutes) mit. Auch wenn die Speisen, welche auf die Teller kommen, völlig unterschiedlich sind, eines haben sie gemeinsam: Es sind alles regionale Tiroler Produkte die traditionell zubereitet sind. Die schmecken nach einer Winterwanderung oder einer Schneeschuhtour mit der Familie besonders gut. Da wagen sich auch die Kinder an “exotische” Speisen wie einem Gröstl oder der deftigen Knödelsuppe. Wer zu den Hütten aufsteigen will, der lässt die Touristen an den Skilisten hinter sich. Schnallt sich die Tourenski oder Schneeschuhe an und steigt gemütlich mit den Outdoorkids bergauf durch das verschneite Lechtal.
Tannheimer Tal: Schneeschuhwanderung mit größeren Kindern auf den Gamskopf
Beim Parkplatz Bad Kissinger Hütte beginnt die anspruchsvolle Schneeschuhtour hinauf zum Gamskopf (1.900 Meter). Zwölf Kilometer ist diese Rundtour lang und hat einen großen Vorteil: Der Zu- oder Abstieg lassen sich mit der Seilbahn vom Füssener Jöchle abkürzen. Zuerst geht es durch das Seebachtal und weiter ins Sebental. Von hier steigen die Schneeschuhwanderer zur Seebenalpe auf und gehen am Fuß der Sebenspitze weiter. Bald ist dann der Gamskopf erreicht. Bei optimalen Wetter,bietet sich dort ein toller Blick ins Tannheimer Tal. Auf dem gleichen Weg geht es wieder zurück. Zeitlich solltet Ihr knapp sechs Stunden für diese Tour einplanen, bergerfahren sein und die entsprechende Ausrüstung sowie Verpflegung dabei haben.