Wandern mit Kindern zu Almen hat drei große Vorteile: Die Almen liegen, meistens, auf Höhen die auch für Familien zu erreichen sind. Am Ziel angekommen lässt sich gut und gesund einkehren. Die Kinder haben mit der Alm ein Ziel, zu dem sie motiviert wandern. Wir stellen Euch zwei Almen vor, die sich für eine Familientour lohnen.
“Das Apfelbrot müssen wir auch zuhause machen!” fordert ein Kind beim Abstieg von der Harbachalm (Berchtesgadener Land). Am Parkplatz Reiterweg bei Weißbach ging die diese gemütliche Familientour los. An heißen Tagen ist sie ideal, weil die meiste Zeit der Weg im schattigen Wald verläuft, bis Ihr auf 1.612 m Höhe bei der Harbachalm angekommen seid. Der Weg ist optimal ausgeschildert und verlaufen nahezu ausgeschlossen. Von Mitte Mai bis Oktober hat die malerische Harbachalm geöffnet. Wenn Ihr glaubt, dass es sich hierbei um eine ursprüngliche Unterkunft für die Viehhirten handelt, dann liegt Ihr völlig falsch. Die Bergarbeiter lebten hier. Die meisten kennen den Salzabbau in Berchtesgaden, doch in dieser Gegend schlugen die Knappen Kupfer aus dem Felsen. Eine besondere Spezialität dieser Alm ist das Früchtebrot. Das ist aber kein Brot mit Äpfeln belegt, sondern ein Mix aus Früchtebrot und Rührkuchen. Das Tollste aber an dieser Wanderung ist, dass die Kinder an der Vorderen Schwarzache spielen. Im Gegensatz zum Freibad macht es den Kleinen nichts aus, dass das Wasser eiskalt ist. Sie bauen Dämme und lassen Rindenboote um die Wette fahren.
Wandern mit Kindern zur Mordaualm: Auch Kinderwagen geeignet!
Ein Weg der auch mit dem Kinderwagen zu schaffen ist, sollte wenige Höhenmeter haben und gepflegt sein. Das trifft auf den Weg zur Mordaualm auf jeden Fall zu. Ihr startet am Parkplatz bei der Alpenstraße (B 305) auf Höhe vom Weiler Hintersimon. Um sicher über die Straße zu kommen nehmt die Unterführung. Das sind nur wenige Meter Umweg. Auf der anderen Straßenseite angekommen folgt der Beschilderung Richtung Mordaualm. Kurz geht es am Waldrand entlang und anschließend hinein in den Forst am Fuße der Vogelspitz. Auch das ist ein großer Vorteil für Euch: Selbst im Hochsommer habt Ihr es bei dieser Tour angenehm kühl und schattig. Bald gabelt sich der Weg Ihr haltet Euch bitte links und geht weiter bergan. Moderat steigt der gut ausgebaute Wanderweg an. Oberhalb der Stelle wo der Klausgraben entspringt treffen drei Wanderwege aufeinander. Lasst die beiden rechten Abzweige “links” liegen und bleibt auf dem ausgeschilderten Weg zur Mordaualm. Nach wenigen hundert Metern durch den Wald kommt Ihr auf die Weidegründe der Alm. Hier ist eine T-Kreuzung. Haltet Euch, ganz untypisch für Bayern, links bergauf. Die beiden Kaser, so heißen im Berchtesgadener Land die Almhütten, sind zu sehen. Eine Hütte ist sogar ein alter und inzwischen seltener Rundkaser. Von den Almgründen habt Ihr einen genialen Blick hinüber zum Hochkalter. Dieser ist immerhin der fünft höchste Berg von Deutschland. Wer möchte kann zum Jochköpf auf 1.575 m Höhe aufsteigen. Allerdings ist hier für den Kinderwagen Schluss. Dieser lohnenswerte Aussichtsgipfel ist mit der Kindertrage zu packen. Auf dem gleichen Weg geht es wieder hinunter wie auf dem Hinweg.