Eine Kanutour für die Familie gibt es auf einem Zufluss der Elbe. Auf dem Oberlauf der Ilmenau stört Euch bis Lüneburg kein Schiff. Doch das Ganze geht noch besser: Es erwarten Euch auf dieser Zwei-Tages-Tour keine Hindernisse! Ihr braucht keine Wehre zu umtragen! Dafür seid Ihr auf einem alten Handelsweg für das weiße Gold unterwegs. Damit sind allerdings keine Drogen gemeint!
95 Cent kosten 500 Gramm Salz im Supermarkt. Manche Preise liegen auch darunter. Im Mittelalter soll ein Faß mit Salz den Gegenwert von einem Haus in der Stadt entsprochen haben. Dafür gibt es es zwei Gründe: Um im Mittelalter Lebensmittel zu konservieren, bot sich vor allem das Salz an. Was das “Weiße Gold” so teuer machte, ist der Transport gewesen. Das Salz kam von der Küste oder aus den Bergen. Doch der Weg in die Städte verursachte hohe Kosten. Auf Tragtieren, in Fuhrwerken oder mit Lastkähnen kam das Salz zu den großen Umschlagplätzen und Märkten. In Lüneburg gibt es das Deutsche Salzmuseum. Mehr als 1.000 Jahre lang produzierte die Saline vor Ort Salz und dadurch kam Lüneburg zu Reichtum. Auch über die Ilmenau schipperten Lastkähne mit der kostbaren Fracht. Heute sind dort Paddler unterwegs und wir zeigen Euch eine Familientour auf dem Oberlauf der Ilmenau.
Paddeln mit Kindern auf der Ilmenau: Kein Wehr weit und breit!
In Medingen, einem Ortsteil von Bad Bevensen, setzten wir an der Königsbrücke die Kanus ein. Hier ist der Fluss noch nicht schiffbar und es gibt keine Wellen von den großen Pötten, die uns zu schaffen machen könnten. Gemächlich fließt die Ilmenau dahin und ist deshalb ideal für alle die das Paddeln mit der Familie einmal ausprobieren wollen. Trotzdem ist es wichtig, bevor Ihr ablegt, die ganze Ausrüstung in wasserdichte Tonnen oder Packsäcke zu verstauen. Wenn Ihr die halbe Eskimorolle ausprobiert, dann müsst Ihr nicht in einem nassen Schlafsack vor Kälte bibbern. Zwischen Feldern und Wiesen geht es gemütlich dahin. Bäume hängen über dem Fluss und geben Euch Schatten. Weit und breit niemand zu sehen. Bald erreicht Ihr Bruchstorf. Ran an die Paddel und weiter geht es Richtung Wichmannsburg. Hier gibt es am linken Ufer einen Rastplatz für Kanuten. Dort schlagen die Paddler die Zelte auf, auch eine Toilette ist vorhanden. Vom Rastplatz aus ist das Dorf zu Fuß leicht zu erreichen. Wenn Ihr am nächsten Tag wieder ablegt, seid bitte so ehrlich und legt Geld in die Spendenbox. Die Gemeinde kümmert sich nämlich darum, diesen Rastplatz zu erhalten. Wer lieber auf einem ausgebauten Campingplatz nächtigen will, der fährt weiter bis Melbeck. Wenn Ihr die erste Brücke passiert kommt ein wenig Leben in die Ilmenau. Hier ist ein kleiner Schwall, der aber auch Anfänger keine Schwierigkeiten bereitet. Bald ist Bienenbüttel erreicht. Hier besteht die Möglichkeit, dass Ihr einkehrt. Weiter geht es auf der Ilmenau. Ihr paddelt unter eine Straßenbrücke hinduruch und passiert bald Deutsch Evern. Wieder kommt eine Brücke und Ihr seid bereits vor den Toren von Lüneburg. Hier an der Roten Schleuse ist dahinter auf der rechten Seite des Flusses ein Campingplatz. Die Ilmenau führt Euch weiter durch Lüneburg. Zuerst geht es unter einer Brücke für die Eisenbahn und kurz darauf unter einer für Autos hindurch. Die letzte Brücke dieser Zwei Tages Kanutour für Familien ist eine historische Eisenbahnbrücke. Dahinter ist auf dem linken Ufer der Ilmenau der Anleber des örtlichen Kanuvereins. Wie zentral Ihr angekommen seid, seht Ihr daran, dass es nur wenige hundert Meter bis zum Bahnhof sind. In Lüneburg lohnt es sich Zeit zu nehmen und durch die Hansestadt. Seit 200z darf sich Lüneburg wieder so bezeichnen. Wenn Ihr mehr wissen wollt über das Salz, dann geht mit den Kindern in das Deutsche Salzmuseum. Einen Besuch ist die Ausstellung auf jeden Fall wert. Wenn Ihr seht, was für 500 oder 600 Jahren das Salz gekostet hat, dann wisst Ihr was das “Weiße Gold” einmal für einen Wert hatte. Deutlich mehr als 95 Cent für 500 Gramm.