Skitouren mit Kindern möchten gerne viele Eltern gehen. Bevor Ihr anfellt oder durch den unberührten Pulverschnee gemeinsam ins Tal wedelt, gibt es ein paar Dinge zu beachten. Fünf goldene Tipps haben wir für Euch zusammengestellt, damit die Skitouren mit Kindern von Anfang an gelingen.
Auf der ISPO zeigte sich, dass das Skibergsteigen nach wie vor angesagt ist. Bei allen großen Skiherstellern oder Produzenten von Rucksäcken gab es entsprechende Modelle zu sehen. Noch vor etwa 20 Jahren ist das Tourengehen eher der Wintersport von einer kleinen Gruppe Alpinisten gewesen. Entsprechend übersichtlich fiel die Auswahl an Ausrüstung aus. Damals kam auch so wut wie niemand auf die Idee, eine Skitoure mit Kindern zu unternehmen. Inzwischen bietet Hagan spezielle Tourenski für die Kinder an und es gibt einen praktischen Adapter für die Bindung. Die meisten Eltern sind sich unsicher, ob sie mit den Kindern auf Tour gehen sollen. Wir haben Euch fünf goldene Regeln aufgestellt, um die Entscheidung zu erleichtern.
Skitouren mit Kindern Regel Nummer 1: Sicherheit geht immer vor!
Beim Skibergsteigen geht immer eine Gefahr von Lawinen aus. Sucht Euch für Touren mit Kindern Gipfel aus, die gering oder so gut wie überhaupt nicht lawinengefährdet sind. In den vergangenen Jahren hat sich gezeigt, dass es in Hinblick auf Lawinen keine absolute Gewissheit mehr gibt. Selbst auf Hängen wo über Jahrzehnte Hinweg nie ein Schneebrett abrutschte, passiert es nun. Bevor Ihr mit den Kindern losgeht holt Euch den aktuellen Lawinenlagebericht für Euere Region ein. Auch was die Lawinenausrüstung angeht, solltet Ihr entsprechend ausgestattet sein. Beliebt ist auch bei Skitouren mit Kindern am Rand der Pist aufzusteigen. Auch hier gilt: Verhaltet Euch vorsichtig und achtet bitte auf die zehn Regeln vom DAV zu diesem Thema. Wenn Ihr mit den Kindern nach dem Aufstieg über die Piste wieder abfahrt, setzt bitte einen Helm auf. Der Skihelm ist in Deutschland, im Gegensatz zu anderen Ländern, nicht Pflicht, aber er schützt effektiv.
Skitouren mit Kindern Regel Nummer 2: Lasst Euch Zeit!
Stellt Euch vor Ihr müsstet mit einem ausgezeichneten Skibergsteiger wie Benedikt Böhm von Dynafit den Berg hinauf. Wenn dieser Experte möchte, dann kann er ein Tempo anschlagen, dass der Normalmensch keine fünf Minuten durchhält. Macht Euch diese Situation bewusst, wenn Ihr mit den Kindern auf der Skitour unterwegs seid. Es ist unglaublich frustrierend, wenn die Kleinen hinter den Eltern den Berg hinauf hecheln müssen. Da kommt kein Spaß am Skibergsteigen auf. Eine Faustregel wie viele länger eine Skitour mit Kindern dauert ist schwer zu definieren. Manche Experten sagen Ihr braucht mindestens doppelt so lang, andere wiederum gehen davon aus, dass Ihr vier mal länger unterwegs seid. Vergesst die Aufstiegszeiten und lasst den Kindern das Tempo machen. Genießt die Zeit mit den Kindern auf Tour.
Skitouren mit Kindern Regel Nummer 3: Wolkenlos und Sonnenschein
Was sind wir für tolle Kinder gewesen: Bei jedem Wetter, selbst beim Schneesturm fuhren wir bei minus 15 Grad mit untaillierten Ski die Piste runter. Stundenlang. Manchmal trickst uns die eigene Erinnerung aus und wir sind, im Nachhinein gesehen, die absoluten Superkinder gewesen. Hin und wieder zumindest. Den meisten Kindern macht eine Skitour bei klirrender Kälte oder starken Wind keine Freude. Deshald unternehmt nur eine Sktiour, wenn das Wetter auch kindgerecht ist. Denkt bitte auch daran, dass Kinder deutlich schneller auskühlen als Erwachsene. Deshalb ist es besser, Ihr geht mit ihnen bei Postkartenwetter auf den Berg.
Skitouren mit Kindern Regel Nummer 4: Die passende Tour gemeinsam finden
Alles schweigt, nur einer spricht. So was nennt man Unterricht. Plant mit den Kindern gemeinsam die Skitour. Zeigt Ihnen in Tourenführern oder am Computer wie der Berg aussieht und welche Besonderheiten es dort gibt. Gut ist es immer, wenn Ihr unterwegs eine Berghütte oder einen Gasthof ansteuern könnt. Eine gemeinsame Einkehr kommt bei den Kindern immer gut an. Wichtig ist für die Kinder, dass Ihr ein attraktives Ziel auf der gemeinsamen Skitour habt: Ein toller Aussichtsgipfel beeindruckt die Outdoorkids. Achtet bei der Planung darauf, dass die Abfahrt kindgerecht ist. Eine gute Lösung ist es, wenn Ihr eine bestehende Piste in die Abfahrt integriert.
Skitouren mit Kindern Regel Nummer 5: Gut ausgerüstet auf den Berg
Auch beim Skitourengehen habe ich oft beobachtet, dass die Eltern optimale Kleidung und Ausrüstung anhaben, während die Kinder eher improvisiert ausgerüstet sind. Wer von den Erwachsenen möchte mit einer gewöhnlichen Skijacke bergauf steigen? Da kommen die Tourengeher schnell ins Schwitzen. Den Kindern muten einige Eltern derartiges aber zu. Deshalb achtet darauf, dass die Kinder möglichst optimal ausgerüstet mit Euch auf Skitour gehen. Das beginnt bei den speziellen Tourenstöcken und geht weiter über den Rucksack. Ein Allerweltsrucksack sorgt dafür, dass die Kinder am Rücken schwitzen und er schlackert bei der Abfahrt hin und her. Das ist alles andere als sicher. Packt bitte auch entsprechend Proviant für Euch und die Kinder ein. In Euren Rucksack, damit die Kleinen wenig Gewicht den Berg hinauf bewegen müssen.