Schulanfänger haben sich nun langsam an die erste Klasse gewöhnt. Manche mühen sich mit dem Rucksack oder Schulranzen ab und da sind wir schon bei einer Frage, welche die Eltern bewegt: Was darf so ein Schulranzen von einem Schulanfänger eigentlich wiegen? Wir haben Expertentipps, auch was die Kleidung und Schuhe für den Weg zur Schule angeht.
Schulanfänger tragen manchmal schwer an der Bildung. “Also der Schulranzen von unserer Tochter ist täglich zentnerschwer!” schimpfte ein Mutter beim Elternabend der ersten Klasse los. Manche nickten dazu und andere stimmten in die Schimpfkanonade mit ein. “Da haben wir doch einen Experten für Rucksäcke!” meinte eine andere Mutter und sah auf mich. Mein Kopf war sofort rot wie eine Tomate. Da hatte ich es mir an diesem Abend ganz gemütlich eingerichtet und auf Durchzug geschalten. Grundsätzlich stellt sich für viele die Frage: Klassischer Schulranzen oder Schulrucksack? Egal für was Ihr Euch entscheidet, der Rucksack oder Schulranzen sollte leer maximal 1,5 Kilogramm wiegen und ein Volumen von höchstens 15 l haben. Das empfehlen die Fachleute von der Aktion gesunder Rücken e.V.
Schulanfänger: 10% oder 20%, das ist hier die Frage
In unserem Land gibt es für fast alles eine Norm. Das Deutsche Institut für Normung, DIN, hat die Norm 58124 für Schulranzen erarbeitet. Sie sieht unter anderem vor, dass mindestens 10% der Seiten- und Vorderflächen von einem Schulranzen flouriszierendes Material haben. Was das Gewicht von einem bepackten Schulranzen- oder Rucksack angeht, das gehen wir zurück ins Jahr 1889. Da beschäftigten sich die beiden anerkannten Wissenschaftler Christian Wilhelm Braune und Otto Fischer wie viel Kilogramm ein Soldat auf dem Marsch mit sich tragen sollte. Diese beiden Forscher legten den Grundstein der Biomechanik. Seitdem gilt die Faustregel maximal 10% vom Körpergewicht. Wir sprechen aber von einem erwachsenen Rekruten und keinem Erstklässler. Die Aktion gesunder Rücken e.V. stellt fest, dass es keine fundierten Belege gibt, dass “Rücken- und Haltungsschwächen dem Tragegewicht geschuldet sind”. Wichtig ist, jedes Kind individuell zu betrachten. Ein fittes Kind kann auf dem Weg zur Schule, der ist zu Fuß selten länger als 30 Minuten, bis zu 20% vom Körpergewicht im Rucksack oder dem Schulranzen haben. Das ergab eine Studie der Universität vom Saarland aus dem Jahr 2008. Schwächere Kinder hingegen sollten weniger tragen. Wichtig ist, zu wissen, dass es keine allgemeingültige Norm gibt wie viel ein Schulranzen- oder Rucksack befüllt wiegen darf.
Schulanfänger: Sichtbarkeit ist alles!
Besonders im Herbst und Winter ist es wichtig, dass die Kinder auf dem Weg zur Schule gut zu sehen sind. Dunkle Kleidung in Tarnfarben sind an einem nebligen Herbsttag gefährlich. Zum Glück bieten viele Hersteller von Outdoorjacken viele Modelle in knalligen Farben an. Inzwischen ist es auch Standard, die Kinderjacken mit flouriszierenden Aufdrucken zu versehen. Das erhöht in der dunklen Jahreszeit die Sicherheit auf dem Schulweg. Ärgerlich ist es für die Kinder, wenn es unterwegs zu regnen beginnt. Da hilft es wenig wenn die Outdoorjacke dicht ist, aber das Wasser in die Schuhe hineinläuft. Deshalb zieht in dieser nasskalten Zeit den Kindern Schuhen mit Membranen wie GORE-TEX oder Sympatex an. Da bleiben die Füße der Schulanfänger trocken. Weitere hilfreiche Tipps für die Erstklässler haben wir bei diesem kostenlosen Ratgeber gefunden, den eine bekannte Autorin verfasst hat.