Ein Kinder Outdoor Abenteuer an das sich die Familie noch lange erinnert ist der Allgäu Skywalk. Hier bekommt Ihr mehr als einen tollen Baumwipfelpfad geboten. Bei diesem Kinder Outdoor Abenteuer im Allgäu erwarten Euch auch ein Streichelzoo und zwei spannende Waldlehrpfade. Besonders spannend ist für die Kinder wenn sie in der Röhrenrutsche und auf den Wackelhindernissen am Skywalk unterwegs sind.
“Ist das jetzt eine Fichte oder eine Tanne?” frägt ein Kind seinen Vater. Zum Glück entdeckt dieser das Schild am Geländer vom Allgäu Skywalk. “Eine Weißtanne!” gibt der Papa schlau als Antwort. Auf übrer 20 Metern Höhe ist die Familie unterwegs. Am Horizont glitzert der Bodensee, auf der anderen Seite erheben sich die Alpen und der Bregenzer Wald. Doch es gibt noch eine interessante Besonderheit. Betreiber vom Allgäu Skywalk ist kein klassisches Privatunternehmen, sondern eine gemeinnützige GmbH, die zur Katholischen Jugendfürsorge gehört. Entsprechend barrierefrei ist der Allgäu Skywalk gestaltet. Wer mit dem Rollstuhl, Rollator oder Kinderwagen unterwegs ist, kommt hier auf über den Bäumen voran. Der Waldwipfelpfad befindet sich in einem Plenterwald. Das ist ein hochsensibler Hochwald und entsprechend vorsichtig ging es beim Bau im Jahr 2010 zu. Beim Bau kamen keine schweren Maschinen zum Einsatz und es wurde so umsichtig wie möglich vorgegangen. Wer den Allgäu Skywalk besucht, kann deshalb ein gutes Gewissen haben. 30 verschiedene Baumarten wachsen hier und diese sind von oben und unten beeindruckend. Könnte jemand alle Bäume von diesem Gelände aufeinanderstapeln, ergäbe sich ein Turm mit einer Höhe von 75.000 Meter. Der Mount Everest ist dagegen ein Zwerg. Immer wieder haben die Besucher die Wahl: Auf den Aussichtsturm gehen? Oder über die Röhrenrutschte absteigen? Hier erwartet Euch ein toller Hindernisparcours, der an der Röhrenrutsche endet. Kinder ab sechs Jahren dürfen dort hinunterflitzen.
Allgäu Skywalk: Beeindruckende Walderlebnispfade
Der Skywalk verschafft Euch unterschiedliche Perspektiven zum Wald. Auf dem Baumwipfelpfad nehmt Ihr die Rolle von einem Vogel ein und seht den Forst von oben. Bei den beiden Walderlebnispfaden seid Ihr wieder in der gewohnten Rolle, der Nachobenschauer. Hier sind liebevolle Spielstationen aufgebaut, die den Kindern und Erwachsenen Spaß machen. So flott und ohne quengeln sind die Kinder noch nie in einem Wald unterwegs gewesen. Dabei lernen sie eine Menge über dieses Ökosystem und seine tierischen Bewohner. Alles bekommen sie spielerisch erklärt und nach dem Entdeckerpfad, können die Kinder problemlos eine Fichte von einer Tanne unterscheiden. Manche Erwachsene haben damit ihre liebe Not. Der Spielplatz ist auch eine Nummer für sich. Hier gibt es nur eines für die Eltern: Hinsetzen und die Brotzeit auspacken. Endlich kommen die Erziehungsberechtigten einmal in Ruhe dazu, das Wurst- oder Käsebrot zu essen. Doch die Freude der Kinder ist noch steigerbar: Der Streichelzoo! Kaninchen, Schafe und Ziefen freuen sich über den Besuch der Outdoorkids und diese sind mit ihren tierischen Freunden völlig im Glück. Wer einen Hund dabei hat, kann diesen in einem speziellen Ruhebereich in einer Hütte unterbringen. Die Macher vom Allgäu Skywalk haben an alles gedacht. Es gibt auch vor Ort ein Restaurant um die Sonne über dem Allgäu zu genießen. Das ganze Areal ist liebevoll angelegt und hervorragend ausgeschildert. Auch das Thema Sicherheit steht wie der Umweltschutz bei den Betreibern ganz oben auf der Agenda. Der Besuch im Allgäu Skywalk nähe Scheidegg ist zu empfehlen.
Unsere Bewertung: Sechs von sechs möglichen Kompassen
Kinder Outdoor Abenteuer im Allgäu
Kinder Outdoor Abenteuer zeigen Euch die spektakulären Seiten der Natur: Wasserfälle, Geysire, Höhlen und andere einzigartige Orte. Wir präsentieren Euch Kinder Outdoor Abenteuer, die alles etwas ganz Besonderes haben. Teilweise sind diese Orte mit dem Kinderwagen erreichbar, teilweise braucht Ihr auch eine Kindertrage dazu.
Eigentlich ist der Rickenbach kaum erwähnenswert. Obwohl doch. Auf einen engen geographischen Raum gibt es gleich zwei davon. Der eine Rickenbach plätschert im österreichischen Vorarlberg dahin. Hier mündet der Bach in den oberen Wiratobel und stürzt 100 Meter in die Tiefe zur Bregenzer Ach hin. Wir meinen aber den zweiten Rickenbach. Der ist fließt, eigentlich, gemütlich auf bayerischer Seite dahin. Bei Scheidegg mündet dieser Bach in die Leiblach. Doch zuvor gibt es ein furioses Finale! Die Scheidegger Wasserfälle. Diese gehören zu den 100 schönsten Geotopen Bayerns! Eine besondere Auszeichnung! Um zu den Wasserfällen zu gelangen dürft Ihr erst einmal Eintritt zahlen, doch dieser ist es wert. Ein Rundweg, wegen der vielen Stufen leider nicht für den Kinderwagen geeignet, führt Euch zu den Wasserfällen. Hinter einen Wassersturz könnt Ihr sogar gehen. Spektakulärer geht es kaum. Hinter diesem rauschenden Vorhang aus Wasser, besonders im Sommer ist es hier angenehm, habt ihr einen eindrucksvollen Blick drauf, welche unbändige Kraft das Wasser entwickeln kann. Verschiedene Plattformen zeigen Euch den großen Wasserfall, er stürzt gut 40 Meter in die von ihm ausgegrabene Schlucht, lassen die Münder von Erwachsenen und Kindern offen stehen. Was für die Outdoorkids noch wichtiger ist: Der Spielplatz und bei diesem dreht sich alles um das Thema Wasser. An einer archimedischen Schraube können die Kinder das Wasser nach oben befördern. Ein Wasserrad treibt ein kleines Karussell an. Langeweile hat hier keine Chance!
Scheidegger Wasserfälle:
- Eintritt: Erwachsene 2 Euro, Kinder ( 5 bis 13 jahrte) 1,50 Euro, Familie 4 Euro
- Geöffnet: Täglich offen bis Ende Oktober 9 bis 19. 00 Uhr (letzter Einlass 18 Uhr und bitte im Eingangsbereich Masken wegen Corona tragen)
- Anschrift: Fürstenmühle 1, 88175 Scheidegg
Unsere Bewertung: Sechs von sechs möglichen Kompassen
Kinder Outdoor Abenteuer: Der Eichhörnchenwald bei Fischen
Kinder Ausflüge für Kinder im Allgäu führen nicht immer auf die Gipfel von Bergen. Auch im Tal gibt es für Outdoorer genug zu entdecken. Ein Kinder Outdoor Ausflug sollte Euch in den Eichhörnchenwald bei Fischen führen. Hier fressen Euch die kleinen Tierchen aus der Hand und außerdem gibt es einen Lehrpfad zum Thema Eichhörnchen. Mit einem geländegängigen Kinderwagen kommt Ihr auch dort problemlos dorch und die Höhenmeter halten sich mehr als in Grenzen. Wir sind für Euch vor Ort gewesen und erlebten einige Überraschnungen.
Einer gegen alle ist unfair. So hieß es früher auf dem Pausenhof. Wahrscheinlich ging es den Eichhörnchen, als wir an einem wolkenverhangenen Tag nach Fischen fuhren. Da tummelten sich gut fünfzig Eltern mit Kindern im Wald und alle hetzten hinter den drei vier Eichhörnchen her, die sich unvorsichtigerweise zeigten. Alle Kinder und Erwachsenen meinten es gut und hatten Nüsse in den Händen. Doch die kleinen Nager hatten für diesen Tag schon genug und liefen so schnell weg wie es ging. Beim Eichhörnchenwald kommt es darauf an, wie viele andere Outdoorer dort unterwegs sind, dann ist es den Tieren einfach zu viel und sie verstecken sich im Geäst oder ziehen sich in ihre Kobel zurück.
Obwohl, wer ein wenig nachdenkt, kann die kleinen pelzigen Tiere auch verstehen. Die haben wahrscheinlich schon schmerzende Bäuche wegen zu viel Futter und wollen einfach mal ihre Ruhe haben. Enttäuscht werfen manche Kinder und Eltern die Nüsse weg. Zumindest die Raben und Ringeltauben freuen sich über das unerhoffte Futter. Wenn sich keine Eichhörnchen zeigen, ist das kein Grund traurig zu sein. Es gibt einen attraktiv angelegten Themenweg über die Eichhörnchen.
Hier lernt Ihr und die Kinder eine Menge über diese kleinen Wald- und Parkbewohner. Von Station zu Station flitzen die Kinder dahin. Kaum seid Ihr fünf Minuten zu Fuß vom Eichhörnchenwald entfernt tauchen sie plötzlich wieder auf: Die Eichhörnchen. Sie sind weniger überdreht und jetzt gilt es, sich richtig zu verhalten. Bleibt ruhig an einem Platz und es ist ziemlich falsch, die Tiere durch das Unterholz zu verfolgen. Werft Ihnen nach und nach Nüsse zu. Wenn die Eichhörnchen Euch vertrauen, kommen sie näher ran. Immer ein paar Zentimeter weiter wagen sich die Tiere heran und dann ist es endlich soweit: Die Eichhörnchen fressen Euch aus der Hand. Es lohnt sich auf jeden Fall den Themenweg über die Eichhörnchen mit den Kindern zu erwandern. Es erwarten Euch keine Steigungen in diesem Mischwald und wenn der Kinderwagen halbwegs dicke Reifen hat, kommt Ihr problemlos mit dem Handporsche weiter. Nach diesem Ausflug im Allgäu wissen die Kinder und Ihr mehr über die Eichhörnchen Bescheid, als die meisten anderen. Dazu gehört auch, den Tieren nur ein paar Nüsse zu geben, zuviel Nahrung schadet ihnen. Wie bei den Menschen auch. Wenn das Wetter passt, könnt Ihr anschließend zum Minigolfspielen gehen.
Eichhörnchenrundweg:
- Länge: etwa 1,5 Km
- Höhenmeter: 5
- Charakter: Leichter Waldweg
- Kinderwagen geeignet: Ja
- Parkplatz: Fischen, Wanderparkplatz Grundbachweg
Ausflüge mit dem Kinderwagen im Allgäu
Wandern mit Kinderwagen im Allgäu bringt Euch diese faszinierende Region in Bayern näher. Dazu braucht Ihr nur einen geländegängigen Kinderwagen und ein wenig Kondition. Wir zeigen Euch die schönsten Plätze im Allgäu, die Ihr mit dem Handporsche erreichen könnt.
Da Kini. Dabei handelt es sich um keinen stylischen Rucksack. Da Kini so nennen die Bayern König Ludwig II. Der Regent ist auch als “Der Märchenkönig” bekannt. Sogar ein Musical Ludwig² gibt es über den ungewöhnlichen Monarchen. Wir wandern heute auf den Spuren vom Kini. Am Alpsee. Es soll der Lieblingssee von Ludwig II gewesen sein. Sagen zumindest die Hohenschwangauer. Aus nahezu jedem Schaufenster blickt einen der Märchenkönig entgegen. Als Gipsbüste, Postkartenmotiv oder als Etikett auf einer Bierflasche. Überall ist der Monarch mit der markanten Frisur. Alles ist auf die Touristen aus der ganzen Welt ausgerichtet. Hier findet jeder sein passendes Souvenier. Durch dieses touristische Epizentrum müsst Ihr mit den Kinderwagen. Das ist so, wie an einem Samstagabend auf dem Weihnachtsmarkt. “Entschuldigung!” “Danke” geht es die ganze Zeit. Bald seid Ihr am Ufer vom Alpsee angelant. Beim Museum der bayerischen Könige könnt Ihr Euch links oder rechts herum halten. Auf der geteerten Fürstenstraße geht es flott voran. Bald kommt Ihr an eine besondere Stelle. Hier steht ein Findling. Die Herren von Seinsheim ließen ihn 1897 errichten und erinnern an Königin Marie. Sie, die preußische Prinzessin, ist die Mutter von Ludwig II gewesen. An dieser Stelle am Alpsee ging Marie Friederike Franziska Auguste Marie Hedwig von Preußen öfter baden. Das könnt Ihr auch. Weiter geht es auf Stegen zum Alpseebad. Dort bietet sich ein grandioser Blick auf Schloß Neuschwanstein und Hohenschwangau. Am schattigen Ufer schiebt Ihr zurück nach Hohenschwangau und seinen Touristen.
Wandern mit Kindern am Alpsee. Zwei Schlösser auf einen Blick, wo gibt es das sonst? foto (c) kinderoutdoor.de
Schloss Hohenschwangau und Schloss Neuschwanstein begeistern auch die Kinder. foto (c) kinderoutdoor.de
Rund um den Alpsee
- Länge: 5,5 Kilometer
- Höhenmeter: 200
- Dauer: zwei bis drei Stunden
Zeitweg in Balderschwang mit Kindern erkunden
Wie das Pendel an einer Kuckucksuhr ging es mit der Gemeinde Balderschwang in den Jahrhunderten hin und her. Mal gehörte das Dorf zu Österreich, dann wieder zu Bayern, fiel wieder an Österreich und ist bis heute bayerisch. Sprachlich sind die Einheimischen mehr an den Nachbarn. Sie sprechen wäldlerisch. Ein Dialekt auf dem österreichischen Vorarlberg. Aus dieser Mundart kommt auch die Redewendung “sich zitlong”. Übersetzt “sich zeitlassen”. Hektik ist den Oberallgäuern eher fremd. Auch wenn sie im Winter rasant auf den Ski oder Snowboard auf den Pisten unterwegs sind. Auf dem Zeitweg kommt Ihr mit dem Kinderwagen gut durch, wenn dieser breite Reifen hat, und es erwarten Euch dort 16 Stationen. Lasst Euch Zeit dafür. Hier erfahrt Ihr und die Kinder eine Menge über die Bergwelt vom Allgäu. Los geht die gemütliche Wanderung für Familien beim Hotel Hubertus. Es ist kaum zu übersehen. Haltet Euch hier links. Geht an der OA 9 Richtung Ortseingang. Dort kommt Ihr am Hof “Bim schwarza Stürar”. Auch das ist wäldlerisch und für alle Nicht-Allgäuer kaum zu verstehen.Überquert die Straße. Wandert nun zur Unteren Balderschwanger Alpe. Wenig hundert Meter oberhalb gabelt sich der Weg. Geht dort links weiter. Es lohnt sich ein kleiner Umweg. Haltet Euch rechts und Ihr gelangt zur Eibe von Balderschwang. Wie alt dieser Baum ist, darüber streiten sich die Experten. Realistisch ist, dass es zwischen 800 und 1.500 Jahre sind. Von dort auch bietet sich auch ein genialer Blick nach Balderschwang. Wandert wieder zurück zur Weggabelung. Der Zeitweg ist entsprechend gut ausgeschildert. Überquert den Bach und wandert etwa 600 Meter weiter. Hier rauscht es rechts runter. Ihr seid nun am Wasserfall oberhalb vom Balderschwang angekommen. Haltet Euch weiter auf dem Zeitweg. Bald passiert Ihr ein Wildgehege. Beim Restaurant Bergblick geht es wieder zurück. Überquert die Straße und wander zurück nach Balderschwang.
Wanderung mit Kinderwagen im Allgäu: Auf dem Zeitweg kommt Ihr an der alten Eibe von Balderschwang vorbei. foto (c) kinderoutdoor.de
Gemütlich geht es mit dem Kinderwagen oberhalb von Balderschwang im Allgäu entlang. foto (c) kinderoutdoor.de
Zeitweg Balderschwang
- Länge: 6 Kilometer
- Höhenmeter: 100
- Dauer: zwei bis drei Stunden
Zu den wilden Osterdorfer Wasserfällen
Wanderung mit Kindern zum Wasserfall, dass ist im Sommer schon ein unglaubliches Abenteuer, doch im Winter hat diese Tour einen ganz besonderen Reiz. Wir wandern mit den Outdoorkids zum Osterdorfer Wasserfall im Allgäu. Normalerweise stürzt sein Wasser gut 40 Meter für die Felsen. Im Winter ist er zu Eis erstarrt. Ein riesiger langer Zapfen, höher als ein Einfamilienhaus. Die Kinder und Erwachsenen sind beeindruckt. Wir haben uns bei einem Schnuddelwettertag für Euch auf den Weg gemacht und standen plötzlich mitten im Abenteuer.
“Wo ist denn der Wasserfall?” fragt das Kind und schiebt die nächste Frage gleich hinterher “Haben die im Winter das Wasser abgedreht?” Auf den ersten Blick sieht es ganz danach aus. Doch hier im Konstanzer Tal (Oberallgäu) ist es bitter kalt und das Wasser ist zu Eis gefroren. Der Weg hierher ist abenteuerlich gewesen und fordert die Familie im Winter. Nur wer trittsicher ist, Trekkingstöcke dabei und Wanderstiefel mit guten Profil an hat, macht sich auf den Weg. In der kalten Jahreszeit besteht sonst die Gefahr, dass Ihr auf den mit Schnee bedeckten Wurzeln und Steinen ausrutscht. Los geht es in Thalkirchdorf. Haltet Euch dort Richtung Osterdorf. Gekennzeichnet ist der Weg mit der Nummer 7 und einem grünen Dreieck. Bereits in der Ortsmitte von Thalkirchdorf sind Wegweiser aufgestellt. Auf der kleinen Straße “Am Pfarrhof” geht es hinaus zum Dorf. Auf dem Geh- und Radweg kommt Ihr an eine Brücke- Überquert diese und haltet Euch Richtung Osterdorf. Rechts von Euch ist die Nagelfluhkette. Sie ist etwa 20 Kilometer lang und ihr höchster Gipfel ist der Hochgrat mit 1.834 Metern. Interessant ist das Gestein, von den Einheimischen Hergottsbeton genannt. Es besteht aus Kieselsteinen die zusammengepresst sein. Experten nennen es Sedimentgestein und das Ganz erinnert an Waschbeton mit dem in den 70ern manche Bausünde geschah.
Winterwanderung mit Kindern zu den Osterdorfer Wasserfällen. Der kleinere Katarakt ist nur teilweise eingefroren. foto (c) kinderoutdoor.de
Der Obere Osterdorfer Wasserfall ist erreicht. Ein Abstieg ist auf dem schmalen Pfad zu gefährlich. foto (c) kinderoutdoor.de
Die Ausschilderung bei dieser Familientour könnte besser sein. foto (c) kinderoutdoor.de
Winterwanderung mit Kindern im Allgäu: Lieber vorsichtig als Gipsbein
Weiter geht es Richtung Osterdorf. Kurz vor dem Ort endet der Weg neben der kleinen Straße und Ihr müsst auf Ihr gehen. Haltet Euch besser am Rand, auch das Aufkommen vom Verkehr hier eher übersichtlich ist. Durch quert Osterdorf und marschiert nun auf das Dorf Konstanzer zu. Zwischen den beiden Orten liegt am rechten Straßenrand ein Gehöft Dort wandert Ihr rechts hinauf. Ein Wegweiser ist aufgestellt und Ihr könnt Euch kaum verlaufen. Überquert zwei kleine Bachläufe und wandert auf den Wald zu. Am Rand vom Forst gabelt sich der Weg. Haltet Euch rechts und geht in den Wald hinein. Dort steht rechts eine große Futterkrippe diese ist kaum zu übersehen. Wer den Unteren Osterdorfer Wasserfall sehen möchte, geht den Weg etwa 50 Meter weiter. Er endet im Talgrund und es bietet sich ein guter Blick auf den kleineren der beiden Wasserfälle. Geht wieder zurück bis zur Futterhütte, damit ist nicht Mc Donalds gemeint, und haltet Euch nun rechts den Berg hinauf. Stufen aus Holz führen hinauf. Passt bei Schnee bitte besonders auf, denn dann sind diese unangenehm glatt. Oben auf dem Rücken vom Tobel angekommen, so sagen die Allgäuer zu einer tiefen Waldschlucht, haltet Ihr Euch rechts. Bei Schnee ist der Weg nur schwer zu erahnen. Haltet Euch rechts von der Geländekante besser fern. Die Gefahr abzurutschen ist groß. Haltet Euch hinauf . Nach etwa 600 Metern seht Ihr den Oberen Osterdorfer Wasserfall. Er überzieht als bizarrer Eisvorhang das Gestein. Im Sommer könnt Ihr hier weitergehen und den Katarakt hintergehen. Im Winter müssen die Voraussetzungen stimmen, denn steil geht der Pfad hinunter in den Grund vom Tobel. Hier rutscht ein Wanderer plötzlich ab und hat beste Chancen die Klinik von Immenstadt kennenzulernen. Sind die Voraussetzungen für einen Abstieg alles andere als optimal, dreht um und geht bitte kein Risiko ein. Die Kinder bekommen auch so einen tollen Eindruck von dem geforerenen Wasserfall. Auf dem gleichen Weg geht es zurück nach Thalkirchdorf und hier lohnt sich die Einkehr. Ein besonderes Abenteuer im Winter haben die Outdoorkids erlebt.
Rauf auf den Grünten
Wandern mit größeren Kindern im Allgäu, sollte ein wenig herausfordernd sein. Eine schweißtreibende, sportliche Tour führt die Familien auf den Grünten. Unterwegs hat immer eine Alpe oder ein Berggasthof offen, um spontan einzukehren. Spannend ist das letzte Stück vor dem Gipfel. Hier geht es durch schroffes Gelände und auf einer kleinen Treppe kommen die Alpinisten über die letzte Stufe zum Gipfelplateau mit einer grandiosen Fernsicht. Wer auf dem Wächter des Allgäus gewesen ist, der erinnert sich oft an den Fernblick.
Seinen Namen hat der Grünten keinesfalls davon, weil er so grün ist, sondern weil er einmal völlig kahl gewesen ist. Grint, so sagen sie Allgäuer zu einem Glatzkopf. Dafür bietet der Grünten ein Bauwerk, das irgendwie wenig in die Gegend passt und manche an eine nepalesische Tschörte erinnert. Los geht’s a m Wanderparkplatz in Rettenberg. Dieser liegt unterhalb der Zötler-Brauerei. Zuerst übe die Brücke am Galetschbach wandern. Auf dem anderen Bachufer steht ein kaum zu übersehender Schilderbaum. Den Wegweisern zur Kammeregg Alm und dem Grünten folgen. Leicht bergauf führt ein Wiesenweg zum Bergwald. Dort zeigt sich wie wichtig hochwertige Bergschuhe sind. Wurzeln und Steine überziehen den Weg und weil ein Wildbach in der Nähe rauscht, ist es hier entsprechend feucht.
Wer nur mit Turnschuhen unterwegs ist, der rutscht entsprechend oft aus. Die Kinder stauen den Bach an oder basteln sich ein Wasserrad um es dort aufzustellen. In Serpentinen geht es weiter nach oben. Bald lichtet sich der Wald und Ihr steht vor saftigen Wiesen. In der Wiese befindet sich ein geschnitztes Flurkreuz mit einer Ruhebank davor. Gut ist von hier aus der Grünten mit den Sendeanlagen vom Bayerischen Rundfunk zu sehen. Über eine schmale Almstraße geht es Kurve um Kurve hinauf zur Alper Kammeregg. Wer etwas essen oder trinken will, kehrt dort ein. Weiter geht es auf der Straße die in den Serpentinen den Grünten hinaufführt. Bald kommt ein Zwischenziel, bei dem sich eine Pause lohnt: Die Grüntenhütte, sie verwechseln manche Wanderer gerne mit dem Grüntenhaus. Wieder ein guter Ort für eine Pause und die Kinder sind auf dem Spielplatz vor alpiner Kulisse unterwegs.
Wandern mit Kindern im Allgäu: Sind wir etwa in Nepal?
Nun geht es rechts den Berg über einen Wiesenweg hinauf. Diese Etappe ist kaum zu übersehen, denn Ihr müsst nur dem Schlepplift folgen. Das Ganze sieht ohne Schnee ziemlich trostlos aus. Oben angekommen müsst Ihr die Augen gut offen halten um zu sehen wie der schmale Bergpfad weitergeht. Er führt Euch durch schroffes und teilweise steiles Gelände. Hier müsst Ihr hintereinander gehen und für die Kinder ist es ein großes Abenteuer auf diesem engen Pfad zwischen den Felsen unterwegs zu sein. In kleinen, steilen Serpentinen wandert Ihr die Flanke vom Grünten hinauf und gewinnt dabei nur wenige Höhenmeter. Eltern und Kindern kommt diese Passage fast endlos vor. Bald ist eine Stahltreppe erreicht. Jetzt könnt Ihr Euch sicher sein, dass der Gipfel ganz nah ist. Steigt die Treppe hinauf und schon seht Ihr die Hochfläche vom Grünten. Das Gipfelkreuz auf dem Grünten ist klein und wunderschön geschmiedet. Dafür fällt das Grüntendenkmal sofort auf. Es ist eine Rotunde aus Bruchsteinen die sich dort seit 1924 erhebt. Es ist das Ehrenmal für die Gebirgsjäger. Besonders ist auch die Aussicht vom Grünten. Die Nagelfluhkette ist gut zu erkennen. Ebenso die Zugspitze und die Tannheimer Berge. Den Alpsee könnt Ihr vom Grüntengipfel aus in der Sonne glitzern sehen. Markant zeichnet sich das Nebelhorn ab und auch das Rubihorn ist wunderbar zu erkennen. Der Grünten selbst ist mit dem über 90 Meter hohen rot-weißen Sendemasten vom Bayerischen Rundfunk „verziert“. Es lohnt sich eine längere Rast auf dem Gipfelplateau einzulegen. Für die Kinder ist es ein besonderes Erlebnis, wenn Ihr ein Fernglas dabei habt und sie damit die Berge betrachten können. Auf dem gleichen Weg geht es wieder hinunter nach Rettenberg. Wer möchte kann zuvor an den Gebäuden vom Bayerischen Rundfunk wandern und zum Grüntenhaus absteigen. Beim Abstieg bitte an dem engen Pfad aufpassen. Lasst Euch hier Zeit. In Rettenberg angekommen könnt Ihr nochmal einen Blick auf den Grünten werfen.
Rodeln am Imberg: Flotte Kufen für alle!
Schlittenfahren und Rodeln im Allgäu bietet alles was die kleinen oder großen Kufenflitzer erwarten. Das Tolle an dieser Rodelbahn: Tag und Nacht könnt Ihr dort unterwegs sein, denn das Nachtrodeln ist ein Erlebnis für sich. Hört sich eigentlich alles nach einem perfekten Platz zum Schlittenfahren und Rodeln mit Kindern im Allgäu an.
“Lieber ein Holländer in der Bundesliga, als hundert auf dem Imberg!” stöhnt ein Vater. Eben ist er mit seiner Tochter den Imberg runtergerodelt und auf dieser Rodelbahn gibt es einen Abschnitt, an dem sich die Rodler und Skifahrer sowie Snowboarder die Piste teilen müssen. Doch dann kam ihm ein niederländischer Wintersportler in die Quere. Abrupt musste er den Schlitten bremsen um einen Zusammenstoß zu vermeiden. In den “Konfetti-Ferien”, über die Faschingstage, zieht es etliche Niederländer in die Berge. Selbst haben sie ja so gut wie keine und deshalb kommt das reiselustige Völkchen gerne nach Österreich, Südtirol oder Bayern. In Steibis auf dem Parkplatz vor der Imbergbahn zeigt sich das Ausmaß: Etliche Autos (keine Wohnwägen!) mit gelben Nummernschildern stehen dort. An der Kasse hängt ein Plakat auf niederländisch, dass zu einer Party einlädt. Hier im Allgäu fühlen sich unsere Nachbarn offensichtlich wohl und die Gastgeber, wissen was sie bieten müssen.
Rodeln und Schlittenfahren mit Kindern am Imberg: Drei heiße Kilometer
Wer in Oberstaufen oder in einem der teilnehmenden Orte seinen Urlaub verbringt und bei einem Gastgeber übernachtet, der die Oberstaufen PLUS Karte anbietet, kann kostenlos einige Lifte nutzen. Auch die Imbergbahn. Mit der Gondel geht es hinauf zur Bergstation. Zu Fuß aufzusteigen ist viel zu gefährlich, weil andere Schlitten- und Skifahrer einem entgegenkommen. Oben auf 1.215 m bei der Bergstation angekommen bietet sich ein wunderbarer Blick auf die Nagelfluhkette. Markant erhebt sich der Hochgrat. Mit seinen 1.834 m ist es der Mount Everest dieser Kette. Auch vom Hochgrat führt eine Rodelbahn hinunter, diese ist sechs Kilometer lang. Wer möchte nimmt auf der Sonnenterrasse vom Imberghaus Platz und genießt die Aussicht, bevor er sich auf den Schlitten setzt. Den könnt Ihr bei Sport Haubner, direkt bei der Talstation, ausleihen. Links am Imberghaus vorbei geht es los. Hier ist der Start der Rodelbahn. In einer, von der restlichen Piste abgesperrten breiten Spur, geht es auf einer langen geraden hinunter. Dort nimmt der Schlitten ordentlich Fahrt auf. Rechts von Euch sind Tipis zu sehen. Das sind keine Allgäuer Indianer, sondern es ist der Bereich für die kleinsten Skifahrer, die dort ihre ersten Stunden im Schnee haben. In einer weiten Rechtskurve geht es am Waldrand entlang. Dieser Abschnitt eignet sich perfekt, um die Schlitten laufen zu lassen.
Nach der Einfahrt in den Wald heißt es Geschwindigkeit rausnehmen. dort warten Kurvenkombinationen auf Euch, für die Ihr den Schlitten sicher steuern können müsst. Nun treffen die Skipiste und die Rodelbahn aufeinander. Links geht es in einer breiten Schneise, hier herrscht ein moderates Gefälle, dem Ziel entgegen. Auch diesen Abschnitt teilen sich die Schlittenpiloten mit den Skifahrern. Unterhalb der Skihütten kommt Ihr an. Auf einem kurzen Gegenhang zieht Ihr den Schlitten wieder zur Taltation der Ski-Arena Steibis. Das Ganze ist nachts noch spannender. Ab 18 Uhr geht es los. Gut ausgeleuchtet ist die Rodelbahn. Ein großer Vorteil: Es sind so gut wie keine Skifahrer mehr unterwegs. Wichtig ist jedoch, dass Ihr gut beleuchtet seid. Damit andere Rodler die nach Euch kommen sehen, dass vor ihnen jemand unterwegs ist, gibt Euch ein Batterierücklicht vom Fahrrad die nötige Sicherheit. Auch eine Stirnlampe kann bei Dunkelfeldern sinnvoll sein. Zur Sicherheit beim Rodeln gehört auch der Helm für Kinder und Eltern. So optimal ausgerüstet brettert Ihr den Imberg runter. Vielleicht überholt Ihr ja den einen oder anderen Rodler aus den Niederlanden.
Rodelbahn: Imberg
- Streckencharakter: Mittel
- Länge: 3,2 km
- Höhenmeter: 357
- Lift: Ja
- Einkehr: ja, Imberghaus
Unsere Bewertung: vier von sechs möglichen Kompassen