Ostereier lassen sich ohne Chemie färben. Mit Pflanzen bekommt Ihr ganz tolle Farben und Muster hin. Wir zeigen Euch, wie einfach das funktioniert.
So hat es wohl 1916 auf den Schlachtfeldern der Westfront auch gestunken. Ein stechender Geruch dringt aus der Küche. Die Kinder verlassen diesen Ort gerne. Es ist wieder die Zeit vor Ostern, wenn viele Eltern mit den Kleinen Eier färben. Hier verwandelt sich die Küche in ein chemisches Labor. Zum Glück sind in vielen Dingen die Verbraucher in Deutschland weniger nachtragend und nachfragend. Wer sich schon immer einmal dafür interessiert, was hinter diversen E Farbstoffen steckt, der schaut sich die Packungen von Eierfarben an und rechiert diese anschließend. Eine paradoxe Situation einerseits kaufen die Eltern (zum Glück!) Bioeier die mit der 0 gekennzeichnet sind, andererseits greifen sie auf ein ansehnliches chemisches Arsenal beim Färben zurück. Hier stellt sich die Frage: Wie färbten unsere Großeltern und Urgroßeltern die Ostereier? Ganz einfach: Mit Hilfe der Natur! Schon sind beim Thema Outdoor: Raus mit Euch und Pflanzen sammeln. Bitte verwendet keine geschützten Blumen oder Kräuter. Nehmt Löwenzahn, Klee, Gräser und was Ihr sonst so findet. Kakteen eignen sich für diese Bastelei weniger. Diese sorgen für die Muster auf den Eiern.
Dazu braucht Ihr:
- alte Feinstrumpfhosen
- Zwirn
- Schale Wasser
- Pflanzenteile
- Schere
Schneidet ein Stück der alten Strumpfhose ab, es sollte ein wenig länger sein als ein Ei. Anschließend halbiert Ihr es. Feuchtet in der Schale Wasser die Pflanzenteile an und befestigt sie damit an der Schale vom Ei. Stülpt nun die den vorbereiteten Strumpfrest darüber und bindet das Ganze so fest es geht mit dem Zwirn zu. Präpariert so alle Eier.
Höchste Zeit, den Sud vorzubereiten. Beginnen wir am besten mit der Negativliste. Das Internet ist voll von halbgaren Dingen (die Erde sei eine Scheibe) dazu gehört auch das Gerücht, dass folgende Naturstoffe sich zum Färben von Eiern eignen. Aus eigener Erfahrung kann ich sagen: Hier haben wir Leute (ab)geschrieben, die keine Ahnung haben. Das ist für Influencer und Affilate Parasiten bekanntlich der normale Zustand. Folgende Färbemittel könnt Ihr vergessen:
- Karottensaft
- Kamillentee
- Kurkuma
- Spinat
- Rotkraut
Spart Euch bitte diese Versuche und das Geld für diese natürlichen Färbemittel. Schade ums Gemüse oder den Tee. Bessere Erfolge erzielt Ihr mit
- Zwiebeln–>Rotbraun
- Holundersaft–>Weinrot
- Birkenblätter–>zartes Gelb
- Saft der roten Rübe –> zartes pink
- Blätter der Brennessel–>helles gelb/grün
- Kaffeesatz–>braun
Eine Frage die sich immer wieder stellt: Was ist zum Färben idealer? Weiße oder braune Eier. Die Weißen nehmen die Farben besser an, während bei den Braunen die Farbtöne deutlich dunkler sind. Liegt in der Natur der Sache.
Schneidet das Gemüse/Blätter klein. Das Mischverhältnis ist immer 1:2 also 500 Gramm Blätter/Gemüse dazu 1 Liter Wasser. Eine halbe Stunde den Sud kochen und absieben. Kocht den Sud nochmal auf und legt die Eier für zwölf Minuten hinein. Dann sollten sie die Farbe angenommen haben.
Legt die Eier in eine Schale und schreckt diese mit kaltem Wasser ab.
Schneidet mit der Schere den Strumpf auf und entfernt ihn sowie die Pflanzenteile.
Wenn die Eier getrocknet sind, könnt Ihr sie mit Rapsöl einreiben. Dadurch bekommen diese einen wunderbaren matten Glanz.