Mit Kindern in Dänemark im Urlaub. Wem´s gefällt. Es gibt, mindestens, zehn gute Gründe in die Berge zu fahren. Die Argumente überzeugen und wer mit den Kindern nicht den Urlaub in Dänemark verbringt, kommt auch über die großen Ferien.
Deutschland ist zweigeteilt. Die eine Hälfte fährt in den Süden, die andere Hälfte in den Norden. Erkennbar sind die Nordurlauber schon am Auto. Oft prangt ein Elchaufkleber am Heck. Oder Sticker mit den Nationalfahnen der skandinavischen Staaten. Im Gegensatz zu den Südurlaubern, hängt das Chassis von Fahrzeugen der Nordurlauber stark auffallend nach unten. Dafür gibt es gute Gründe. Schon sind wir beim Thema. Zehn gute Gründe den Urlaub mit Kindern in den Bergen zu verbringen.
Mit Kindern in Dänemark im Urlaub: Das Wetter ist zuverlässig
13. So viele Regentage gibt es in Kopenhagen, durchschnittlich, im Juli. Der hat immerhin 31 Tage. Anders sieht es in Bozen (Südtirol) aus. Hier regnet es im Schnitt, im gleichen Zeitraum, nur sieben Tage. Auch was die Temperaturen angeht, liegt Bozen vor Kopenhagen. 28,1 °C ist das mittlere Temperaturmaximum. Deutlich kühler ist es in der dänischen Hauptstadt mit 20,5 °C Es stellt sich die Frage, wo Kinder wohl lieber spielen……Wie sagte ein guter Bekannter, er fährt mit seiner Familie seit über 30 Jahren immer an denselben Ort der dänischen Nordseeküste “Ja, ja, dass kann schon mal sein, dass es dort drei Wochen am Stück regnet!” Was haben dann die Urlauber in der Zeit vor dem Internet getan?
Mit Kindern in Dänemark im Urlaub: Deutsche Bunker
Wie gestrandete Wale liegen sie vor der Küste und die Wellen schlagen gegen sie. Es sind Riesen aus Beton. Ehemalige Teile der Küstenverteidigung. Die deutschen Besatzer ließen sie im Krieg anlegen. Manche von diesem Betonmonstern holt sich inzwischen das Meer zurück. Doch es gibt noch deutsche Bunker an der dänischen Küste, die sind nach wie vor in Betrieb. Sie haben keine Meterdicken Wände aus Stahlbeton und sind auch nicht unter der Erde versteckt. Sie stehen in Reih und Glied vor den Dünen: Ferienhäuschen. Eines sieht wie das andere aus und vor allem deutsche Urlauber haben sich dort eingemietet. Treffender gesagt: Eingebunkert! Vom Salzstreuer über das nach Kamille duftende Toilettenpapier und Berge von Lebensmitteln kutschieren die Profibunkerurlauber alles nach Norden. Schließlich hat das Nachbarland nicht den Euro und die Auswahl an frischem, bezahlbaren Gemüse oder Obst in den Supermärkten ist überschaubar. Dafür gibt es Meterlange Regalreihen mit Süßigkeiten und eingeschweißte Wurst oder Fleisch. Alles zu teuer für den Touristen in ihren Bunkern. Alles ist dort perfekt rationiert. Vor allem die Küste hübschen diese oberirdischen Urlaubsbunker keinesfalls auf. Nach wenigen Stunden kommt in so einem Container, zum Glück ohne Live Kameras von RTL, die Sehnsucht nach den Bergen.
Mit Kindern in Dänemark im Urlaub: Täglich Kantinenessen
Rød pølse. Schon am Aussehen ist zu erkennen, ohne ein Studium der Chemie oder Ernährungswissenschaften zu besitzen, dass hier etwas nicht ganz mit natürlichen Mitteln zugeht. Oder wie es Marcellus in Shakespeares Tragödie Hamlet auf den Punkt bringt „Something is rotten in the state of Denmark.“ Klar gibt es mit dem Noma eines der besten Restaurantes von Europa in Kopenhagen. Doch es ist keineswegs exemplarisch für die dänische Küche. Die frittiert gerne alles tot. Egal ob Dorsch, Heilbutt oder Makrele. Jeder Fisch muss das Fegefeuer einer dänischen Fritteuse durchlaufen, bevor er auf dem Pappteller landet. Begraben unter einem See aus Majo. Dann doch lieber den rotleuchtenden Rød pølse. Anders fällt die kulinarische Auswahl in den Bergen aus: Diverse Bergkäse die ein Feuerwerk von Geschmacksnoten im Mund entfachen, oder feine Mehlspeisen wie den Kaiserschmarrn. Eine unnatürliche rote Wurst oder kaputt fritierten Fisch, mutet hier niemand den Gästen zu.
Mit Kindern in Dänemark im Urlaub: Kinderfreundlich? Vielleicht morgen!
Wieso Dänemark in den Ruf kam besonders freundlich zu Familien zu sein, dass ist ein Rätsel. An etlichen Scheiben von Schaufenstern prangen Aufkleber auf denen ein Kinderwagen durchgestrichen ist.Bringt in Deutschland ein Händler eine solche Nummer, schafft er es schnell in die Zeitung. Tatsächlich steht in Dänemark ein abgestellter Kinderwagen keine fünf Minuten vor einem Schaufenster und schon kommt ein freundlicher Mitarbeiter raus…..Auch was die Eintritts- und Fahrpreise angeht überrascht Dänemark. Schon die kleinen Kinder “dürfen'” bezahlen.
Mit Kindern in Dänemark im Urlaub: Immer brav eine Nummer ziehen, sonst ist nichts
Postamt, Kinderarzt, Flughafen, Tourismusbüro, Hotel in Dänemark kommt niemand ohne eine Nummer weit. Zuerst gilt es den Automaten zu finden, der Wartenummern ausgibt. Sofort eine Nummer ziehen und sich dann für den Rest des Urlaubstages im Wartebereich häuslich einrichten. Profis haben sogar Gaskocher und Kaffemaschinen dabei. Wenn es mit dem Warten in Dänemark mal wieder ein wenig länger dauert. Zeit ist hier, für all jene hinter dem Schalter, kein Problem. Selbst in einem Dorf an der dänischen Nordseeküste, in dessen Tourismusbüro sich nur ein Tourist verirrte, musste dieser eine Wartenummer ziehen.
Mit Kindern in Dänemark im Urlaub: Alleine im Kollegium
Der V 70 ist oft vor den Urlaubsbunkeranlagen geparkt zu sehen. Herr Oberstudienrat fährt, wie die meisten seiner Kollegen, dieses unglaublich individuelle und alternative Auto. Mir Elchaufkleber am Heck. Der angerostete V 70 ist ja auch so umweltfreundlich und wer fünf Tage die Woche mit einer Aktentasche in die Schule fahren muss, der braucht auch Platz um diese unterzubringen. Auf der Fahrt in den Norden ist dieser, generalstabsmäßig, mit Lebensmitteln befüllt. Ja keinen Zentimeter Platz verschenken, am Ende müsste der Urlauber in einem dänischen Supermarkt einkaufen gehen. Also das geht nun wirklich nicht! Wer diesen gestressten Landsleuten zuhört, wenn sie im seltenen Fall ihre Bunker verlassen, der fängt immer wieder bestimmte Schlüsselwörter auf “Frühpension” “Rücken” “Kur” “Reha” Zum Glück meiden derart schwer Erkrankte die Berge.
Mit Kindern in Dänemark im Urlaub: Die tolle Welt im Glas
Vielleicht hat Dänemark seinen Ruf als pefektes Urlaubsland, weil es dort so viele Ferienparks unter Glas gibt. Muss ja so sein, bei dem Wetter in Dänemark. Während draußen der Regen niederprasselt, rutscht die Familie auf den Wasserrutschen zwischen den Plastikpalmen und den Plastikkakadus dahin. Alle halbe Stunde gibt es Wellen im Schwimmbecken und dazu lässt sich die ganze Meute von Unterhaltungsmusik im Kollektiv beschallen. Zum Essen aus weißen Plastikstühlen quillt beim Rød pølse Myo und geröstete Zwiebeln links und rechts aus dem Aufbackbrötchen. Bei den vier apokalyptischen Reitern hat der Evangelist Johannes die Ferienparks übersehen.
Mit Kindern in Dänemark im Urlaub: Sehenswürdigkeiten haben ihren Preis
Ein schnuckeliges Landschloß besuchen. “Vier Räume und fertig ist die Laube!” wie ein Tourist aus Berlin mahnend sagte, als er das Bauwerk verließ. Einige Kronen ärmer, aber dafür um die Erfahrung reicher, dass ein hoher Eintrittspreis nicht gleich mit viel Erlebnis verbunden ist. Vor allem Familien können hier einiges an Geld liegen lassen um sich danach zu fragen “War es das wert?”
Mit Kindern in Dänemark im Urlaub: Links das Meer und rechts die Düne
Links das Meer und rechts die Düne. Links das Meer und rechts die Düne. Links das Meer und rechts die Düne. So geht es Kilometer lang bei einer Fahrradtour an der dänischen Küste. Manche Orte erinnern eher an den Mittleren Westen der USA. Schnell hingeknallte Bauten. Zumindestens gibt es Abwechslung bei der Rückfahrt: Rechts das Meer und links die Düne. Rechts das Meer und links die Düne. Rechts das Meer und links die Düne.
Mit Kindern in Dänemark im Urlaub: Was gibt es hier zu sehen?
Ein Leuchtturm, der immer mehr versandet ist ein Lichtblick. Dieser verlorene Ort spiegelt das ganze Elend. Manchen Ersttouristen fällt die Decke in ihrem Strandbunker auf die Köpfe. Sie wollen draußen etwas ansehen. Doch da bleibt als Rettung nur dieser Leuchtturm. Leider geht es anderen Nordlandnovizen auch so.Entsprechend zugeparkt ist diese Sehenswürdigkeit. Mit Mietautos, die V 70 stehen bis zur Abfahrt vor den uniformen Ferienhäuschen. Am Fuß von der Leuchtturmruine stehen ratlos die Besucher. Nicht einmal hochsteigen dürfen sie hier. “Du I sag dir was” meint ein Tourist in unverkennbar bayerischem Dialekt zu seiner Familie “Nächstes Jahr fahrn wir wieder in die Berge!”