Speed Hiking die die flottere Variante in den Bergen oder Mittelgebirgen unterwegs zu sein. Wer größere und sportliche Kinder sollte es einmal ausprobieren. Vom bayerisch–südtirolerischen Spezialisten für Bergsport, Salewa, bekamen wir ein interessant Interview mit Paul Guschlbauer. Einem Paraglider, der auch zu Fuß schnell unterwegs ist und sich schwer auf nur eine alpine Sportart festlegen lässt. So stand der gebürtige Grazer bei extremen Wettbewerben wie dem Red Bull Dolomitenmann oder dem Red Bull X-Alps öfters am Start und auf dem Podest.
werbung (*)
SALEWA: Paul, du bist nicht nur ein passionierter Bergsteiger, sondern auch einer der besten Gleitschirmflieger der Welt. Erklär uns doch mal, was du unter Speed Hiking verstehst und wie Speed Hiking mit dem Gleitschirmfliegen zusammenpasst?
Paul: Für mich beschreibt Speed Hiking das, was mir passiert wenn ich mich mit meiner Gleitschirmausrüstung von daheim auf den Weg zum Startplatz mache. Im Flachen jogge ich meistens sogar noch, aber sobald es steil den Berg hinauf geht bin ich überdurchschnittlich schnell beim Wandern… ich nutze das Speed Hiking um zum Ausgangspunkt für meinen Flug zu kommen. Speed Hiking ist mein Training! Neben der Bewegung bezeichnend: die leichte Ausrüstung.
Salewa: Wie viele Stunden trainierst du die Woche und wie sieht ein typischer Trainingstag von Paul Guschlbauer aus? Hast du eine Lieblingstour oder einen Hausberg?
Paul: Ich habe das Glück in Salzburg mitten in den Bergen zu wohnen und habe daher mehr als einen Berg den ich inzwischen als Hausberg bezeichnen würde. Ein typischer Trainingstag besteht bei mir im Sommer meistens ganz einfach aus einer ausgedehnten Tour mit meinem Gleitschirm. Ich habe noch nie nach Trainingsplan trainiert – wenn das Wetter gut ist, nehme ich meinen Rucksack, gehe oder laufe von daheim auf einen Startplatz, fliege so lang und weit wie es geht und Spass macht und wenn ich nicht wieder bis zu meinem Ausgangspukt zurück fliegen kann, nütze ich diese Strecke um noch ein paar extra Kilometer zu sammeln…
Salewa: Du hast mehrfach sehr erfolgreich bei so genannten Hike&Fly-Wettkämpfen teilgenommen. Wie muss man sich so ein „Rennen“ vorstellen?
Paul: Die Idee der Hike&Fly Wettbewerbe ist es, nicht auf Fahrzeuge und Seilbahnen zurückzugreifen, um mit dem Gleitschirm größere Strecken zurückzulegen. Um fliegen zu können muss man erst mal zu einem Berg und dann rauf gehen… Wer am schnellsten läuft und fliegt gewinnt am Ende.
Salewa: Was ist dir bei deiner Ausrüstung für Training und Wettkampf besonders wichtig?
Paul: Beim Training für den Red Bull X-Alps Wettkampf zum Beispiel versuche ich, mehrmals die Woche, so viele Höhenmeter wie möglich zu machen. Ich liebe es, schnell und leicht in den Bergen unterwegs zu sein. Und auch bei schlechtem Wetter bleibe ich natürlich nicht daheim. Es ist essentiell, dass gerade meine Bekleidung die ganze
Trainingseinheit mitmacht: im Tal ist es manchmal noch warm, Richtung Gipfel wird es kalt und oben pfeift es oft ordentlich. Die Pedroc-Kollektion ist für mich ein Alleskönner und begleitet mich eigentlich fast jeden Tag.
Salewa: Du hast die Bekleidung angesprochen. Gutes Schuhwerk und ein passender Rucksack
sind sicher genauso wichtig. Worauf achtest du bei deiner Ausrüstung?
Paul: An oberster Stelle stehen für mich Gewicht und Funktionalität. Meine Ausrüstung muss leicht sein, weil ich jedes einzelne Gramm selbst tragen muss. Bei der Bekleidung sind mir Atmungsaktivität und die Anpassungsfähigkeit an die Bedingungen extrem wichtig. Gleichzeitig muss sie wenn möglich warm und wasserdicht sein. Meine Schuhe müssen
agil sein, ein komfortables Abrollverhalten und Grip auf jedem Terrain, bei Trockenheit und Nässe mitbringen. Keine einfachen Voraussetzungen. Ich darf regelmäßig Prototypen testen und den Produktmanagern Feedback zu den Produktentwicklungen geben. Wenn möglich, setzen sie meine Ansätze um.
Salewa: Was hast du dabei wenn das Wetter wechselt bzw. was trägst du im Rucksack immer mit?
Ich habe immer eine Primaloft Jacke und eine ganz leichte Gore-Tex Jacke dabei wenn die Möglichkeit besteht, dass das Wetter schlecht werden könnte. Ausserdem ist es beim Fliegen immer kalt, das heisst, alles was ich dabei habe, kann ich da sowieso gut gebrauchen.
Salewa: Wie schwer ist deine komplette Ausrüstung dann?
In Summe komme ich mit kompletter Flugausrüstung, Kleidung und Wasser auf ca. neun Kilo. Wenn man beim Aufstieg Tempo und Höhenmeter machen muss, ist man froh um jedes Gramm, das man nicht schleppen muss. Für die schnellen Anstiege mit dem Gewicht am Rücken habe ich immer ein Paar Stöcke dabei.
- schreiben wir hin um keinen Ärger zu bekommen. Für den Artikel und die darin enthaltenen Links bekamen wir weder Geld, Sachleistungen oder andere Zuwendungen.