Ein Zelt mit Kindern im Wald bauen und Ihr punktet bei den Kleinen nachhaltig. Daran erinnern sich die Outdoorkids noch lange. Einen, für die Kinder, öden Spaziergang im Wald oder Park gebt Ihr damit eine ganz tolle Wendung. Um ein Zelt zu bauen braucht Ihr kein Material einzupacken. Alles was Ihr dazu benötigt findet sich im Wald oder dem Park. Wer einen wasserdichten Unterstand möchte, der nimmt eine Plane oder Überlebensfolie mit. Die passt in die Jackentasche. Heute demonstrieren wir Euch, wie Ihr ein freistehendes Zelt aus Ästen errichtet.
“Es gibt Menschen, die nicht leben, sondern gelebt werden” dieses Zitat stammt von mir. Leider nicht. Den Satz habe ich nicht bei Facebook aufgegabelt, sondern ein bekannter Schriftsteller aus Sachsen soll ihn einmal geschrieben haben: Karl May. Manche Erwachsene sind zurückhaltend wenn es darum geht, mit den Kindern zu spielen oder für sich selbst zu spielen. Es könnten ja andere Erwachsene sehen, wie glücklich man mit dem Kettcar auf dem Parkplatz Slalom fährt und schon haben die einen Grund zum Spotten. Oder mit den Kindern im Wald ein Zelt bauen. Hier besteht die Gefahr, dass einen die anderen zu den Alternativen und Ausgeflippten zählen. Wer will das schon? Dafür wird man erfolgreich gelebt. Anstatt selbst zu entscheiden, was im Augenblick für die Kinder und einen selbst gut ist, unterwirft sich Mama oder Papa dem Diktat der anderen. Ein selbstbestimmtes Leben sieht anders aus. Dafür gucken die Kinder traurig drein, wenn wir Erwachsenen keine Lust haben mitzuspielen. Dabei ist es doch viel mehr als “nur” ein Zelt im Wald aus Ästen zu errichten. Gemeinsam schaffen wir uns etwas mit den Händen und das in der Natur. Klar ist es leichter, an einen Kurs ein derartiges Abenteuer im Wald zu delegieren. Den Beitrag für´s Kind zahlen und plötzlich haben wir Zeit für uns. Doch die Kleinen wollen mit uns Eltern etwas erleben. Deshalb: Baut doch mit den Kindern ein Zelt.
Zelt mit Kindern im Wald bauen: Ohne Ast und Ruh
Für unsere heutige Bushcraft Aktion braucht Ihr eigentlich kein Material mitbringen. Alles was Ihr dazu benötigt findet Ihr im Wald. Unser Zelt ist nur ein Beispiel. Ihr dürft es gerne anders bauen. Anstatt mit einer Folie lässt es sich auch ganz Klasse mit großen Rindenstücken, Reisig oder Ästen von Fichten abdecken. Das Besondere an unserem Zelt ist: Es steht frei. Eine Möglichkeit ist, Ihr nehmt den Stamm von einem Baum als “Mittelstange” und lehnt im Kreis herum die aufgesammelten dicken Äste daran. So entsteht auch ein Indianer Tipi. Wir suchen zuerst eine gerade Fläche im Wald. Mit Hanglage ist es deutlich schwerer ein standfestes Zelt hinzukriegen. Den Anfang machen zwei dicke Äste. In unserem Fall sind sie so um die zwei Meter lang und etwa dick wie ein Unterarm gewesen. Diese beiden bilden die Hauptstützen. Rammt sie, wenn möglich mit den Enden in den Waldboden und lehnt sie gegeneinander. Wenn einer der zwei Äste eine Gabel hat, umso besser. Nehmt nochmals zwei Äste in gleicher Stärke und Länge und leht sie seitlich dagegen. Jetzt sieht die Konstruktion wie eine Pyramide aus. Jetzt habt Ihr die vier “Grundpfeiler” für das Indianerzelt. Das Ganze hält ohne Seil, Schnur oder Nägel. Für die Kinder kommt nun ein spannender Teil. Sie sammeln Äste und lehnen sie gegen diese Grundgerüst. Verwendet bitte nur Holz, dass am Boden liegt. Immer rundherum arbeiten. Dadurch sind die Seitenwände vom Tipi gleichmäßig und das restliche Holz stützt sich gegenseitig. Denkt bitte auch daran, eine Öffnung als Türe einzuplanen. Es dauert, je nach Größe, eine Zeit bis das Zelt erkennbar ist. Es liegt bei Euch, wie groß oder klein dieses ausfällt. Wer möchte kann das Zelt mit großen Moosstücken abdecken. Auch Rinde oder Reisig sind dazu geeignet. Wer eine Rettungsdecke dabei hat, sie passt in jede Jackentasche, kann damit das Zelt einhüllen und schon habt Ihr einen wasserdichten Unterstand. Ist das Tipi fertig, spielt mit den Kindern Waldindiander.
“Es gibt Menschen, die nicht leben, sondern gelebt werden”