Wandern mit Kindern in Südtirol ist eigentlich kein Problem. Hier gibt es viele Ziele, bei denen sich die Outdoorkids kaum bitten lassen, dorthin zu marschieren: Burgen, Wasserfälle oder geheimnisvolle Ruinen faszinieren die Kleinen. Ein Klassiker ist die Seiser Alm. Im Winter brettern hier die großen und kleinen Sportler die Hänge hinunter. Im Sommer sind hier Wanderer und Mountainbiker unterwegs. Wir stellen Euch eine ideale Familientour zur Mahlknechthütte vor.
“Warum düfen die das und wir nicht?!” Blankes Entsetzen klingt aus den Stimmen der Kinder. Was ist passiert? Auf dem Weg zur Mahlknechthütte begegnen wir Gleichaltrigen. Allerdings sind diese hoch zu Ross. Entsprechend grinsen sie auch auf die Wanderer herab. Tja, das Glück dieser Erde, liegt doch auf dem Rücken der Pferde. Etwas durcheinander sehen die Haflinger drein, die nicht verstehen, warum die Outdoorkids so verstimmt sind. Gemächlich trotten diese gutmütigen Pferde wieder weiter. Bei uns dauert es deutlich länger, bis die Stimmung wieder besser ist. Erst am Schutzhaus Mahlknechthütte sind die Kinder wieder besser gelaunt. Seit 1902 steht hier eine Berghütte auf 2.054 m. Den Namen Mahlknechthütte hat es erst seit 1993. Zuvor hieß diese malerisch gelegene Unterkunft Rifugio Molignon oder Molignon-Haus. Der Weg dorthin ist einfach uns niemand braucht dazu Hochtourenstiefel.Beim Dorf Compatsch gehen wir los. Eine ideale Familientour, denn die Strecke ist mit 5,8 Kilometern zu schaffen und auch die Höhenmeter halten sich in Grenzen. Schließlich liegt Compatsch auf 1.854 Metern Höhe. Von dort aus folgt Ihr dem Weg Nummer 7. Moderat geht es bergauft. Achtet bitte darauf, dass die Kinder aufpassen, denn immer wieder kommen von oben Mountainbiker angeradelt. In einem großen Bogen wandert Ihr zum Sessellift. Von dort aus schlägt der Weg nochmals eine große Kehre bergan. Ihr trefft auf dem Weg mit der Nummer sechs. Tut das Gleiche wie mit bellenden Hunden: Ignoriert ihn. Bald gabelt sich der Weg in der Nähe vom Hotel Goldknopf. Ihr wandert links. Immer wieder bieten sich Euch prächtige Ausblicke auf die Dolomiten. Noch zwei mal unterquert Ihr den Sessellift.Weiter bergauf halten und Ihr kommt zur Mahlknechthütte. Um den Weg hierher zu finden braucht niemand ein GPS Gerät mitnehmen. Das ist nur überflüssiger elektronischer Ballast und die Route ist optimal ausgeschildert.
Familienwanderung auf der Seiser Alm: Wenig Höhenmeter und viel Ausblick
Der Aufstieg zur Hütte hat sich gelohnt. Alleine schon wegen diesem Blick über die Dolomiten. Sie sind immerhin UNESCO Weltnaturerbe. Das Essen hier auf der Berghütte gehört auch besonders geschützt. Während andere Küchen alles geschmacklich kaputt frittieren, kommen hier frische Zutaten in den Pfannen und Töpfe. Das schmecken die Wanderer. Von halb zwölf bis 14.30 Uhr kommen hier warme Speisen auf die Teller. Südtiroler Spezialitäten finden sofort dankbare Esser. Liebevolle angerichtete Teller runden das Ganze ab. Wer am Nachmittag auf der Mahlknechthütte ankommt, muss keinen Kohldampf schieben. Hier kommen Brotzeitplatten und Suppen auf die Tische. Ist es die Bergluft, die Aussicht oder die Kombination aus beidem? Die Kinder entwickeln hier einen beachtlichen Appetit und lassen es sich schmecken. Wer möchte kann auf der Hütte mit den Kindern übernachten. In den hochwertig ausgestatteten Zimmern lässt es sich komfortabel schlafen. Wer es lieber rustikaler will, der schläft im Bettenlager. Hier kommen elf Bergsteiger unter. Wie bei allen Berghütten ist es wichtig, rechtzeitig vor der eigentlichen Tour zu buchen. Der Weg hinauf zur Mahlknechthütte hat keine besonders ausgesetzten Stellen und ist somit ungefährlich. Nach der SAC Skala handelt es sich um einen Weg der Klasse 1: Leicht. Entsprechend viel Energie haben die Kinder, wenn Ihr bei der Hütte ankommt. Hier gibt es auch einen Spielplatz auf denen sich die Outdoorkids austoben. Nutzt diese seltene Gelegenheit und genießt zu zweit in aller Ruhe, ohne Gläser festhalten zu müssen bevor sie umkippen, eine Brotzeit. Elternluxus pur! Auf dem gleichen Weg wie dem Hinweg kommt Ihr wieder auf der größten Hochalm Europas zurück nach Compatsch und geht den Haflingern aus dem Weg!