Wandern mit Kindern im Allgäu auf den Spuren von Schmugglern und Wilderern. Von der Fallmühle, sie ist einmal Gremnzstation gewesen und befindet sich in der Nähe von Pfronten, wandert Ihr hinauf zum Breitenberg. Wenn Ihr auf demselben Weg wieder zurückkommt erwartet Euch in der Fallmühle ein deftiges, unverfälschtes Allgäuer Essen.
Die Fallmühle gibt es seit 1783. “Fahlar” nannten die Gäste ihre Wirte. Für die Älpler und Holzknechte ist es der pure Luxus gewesen, hier bei einem Bier zusammen zu sitzen. Von der Fallmühle aus ist die Grenze zu Österreich schnell erreicht und der Weg dorthin führte, damals wie heute, durch unwegsames Gelände. Für unsere Familientour wandern wir in der Fallmühle los. Bis Österreich zur Europäischen Union kam, ist das Vilstal eine beliebte Route der Schmuggler gewesen. In den dicht bewaldeten Hängen konnten sie Depots anlegen oder sich vor den Grenzern verbergen. 1783 errichtete hier Michal Reichart hier seine Leinölmühle. Reichhart hatte einen Grund warum er sich in die Einsamkeit zurückzig, er wollte weit weg vom Klerus und der staatlichen Gewalt sein. Sein Sohn Nikolaus Reichart baute einen Gasthof auf. Hier trafen sich Waldarbeiter, Jäger und wahrscheinlich auch manch finstere Gestalt. Doch die Fallmühle ist auch Teil des behördlichen Apparats gewesen. Sei 1829 befand sich dort ein Nebenzollamt. Zwei Haustüren gab es hier: Die eine für die Amtsstube, die andere für die Wirtsstube. Im ersten Stock der Fallmühle wohnten die Grenzer, während sich in der Gaststube Wilderer und Schmuggler eingekehrt sein sollen. Sogar der Schlagbaum für die Grenze zwischen Deutschland und Österreich befand sich bis Mitte der 1950er Jahre vor der Fallmühle. Obrigkeit und weniger Gesetzestreue lagen oft eng zusammen. Es lohnt sich in der Fallmühle einzukehren und dort zu übernachten. „De Fahlar“ bringen regionale Produkt auf die Teller und es schmeckt richtig gut.Wenn Ihr den Kindern zur Ostlerhütte am Breitenberg aufsteigen wollt, dann sollten die Kinder trittsicher sein und eine gute Kondition haben.
Wandern mit Kindern im Allgäu: Aufstieg zum Breitenberg.
Hinter der Fallmühle ist der Weg zum Gipfel vom Breitenberg gut ausgeschildert.Es lohnt sich aufzusteigen, denn von dort bieten sich wunderbare Blicke auf die Allgäuer Voralpenlandschaft und auf den benachbarten Aggenstein. Wer dort oben, nahe der Grenze zu Österreich steht, kann verstehen warum in dieser Gegend die Schmuggler und Wilderer sich wohlfühlten. Von der kleinen Teerstraße geht es steil in den Wald hinauf. Die ersten Kilometer von dieser Tour sind steil und zehren an der Kondition. Dafür gewinnt Ihr flott an Höhe. Wer seine Trekkingstöcke dabei und den Rucksack nicht überladen hat, kommt an dieser Passage gut voran. Wenn es geregnet hatte, ist dieser Weg weniger zu empfehlen, denn das herunter gefallene Laub auf dem Waldboden führt dazu, das Ihr trotz Bergschuhe immer wieder ausrutscht. Am Brenteneck geht es weiter hinauf. Der Wald lichtet sich und in Serpentinen geht es bergan. Der Weg ist zum Glück gut ausgeschildert. Paralell zu einer Kante, die unglaubliche Tiefblicke bietet, geht es weiter in Richtung Breitenberg. Deutlich gemütlicher seid Ihr auf dem Weg unterhalb vom Grat untewegs. Kein Vergleich mit der steilen Passage am Anfang. Immer wieder ist der Blick frei auf die Lechtaler Alpen oder die Berge vom Tannheimer Tal. Noch einmal geht es flach durch den Bergwald und bald steht Ihr vor der Ostlerhütte am Breitenberg. Hier habt Ihr Euch eine Einkehr verdient. Nun gibt es zwei Möglichkeiten wie Ihr wieder runter kommt: Entweder Ihr wandert den Hinweg wieder zurück, oder Ihr steigt Richtung Aggenstein zur Bergstation der Breitenbergbahn ab und gondelt mit Ihr ins Tal. Von dort geht Ihr zur Haltestelle der Bahn und fahrt zurück nach Pfronten und kommt mit dem Ortsbus zur Fallmühle. Hier übernachtet Ihr oder kehrt nach dieser Tour noch einmal ein.