Schlitten ist nicht gleich Schlitten. Wir vergleichen für Euch die gängigsten Modelle und zeigen, wo deren Vor- sowie Nachteile liegen. Hat der klassische Davoser ausgedient oder ist der Plastikbob ein perfekter Allrounder? Wir wollten es wissen und haben in Tirol die Schlitten getestet.
Schlitten zu vergleichen ist schwieriger, als wir uns anfänglich vorgestellt hatten. Dazu betrieben wir einigen Aufwand. Ein Skiclub ist so freundlich gewesen und stellte uns eine Lichtschranke für die Geschwindkeitsmessung zur Verfügung. Außerdem bauten wir einen Hütchenslalom auf um testen zu können, wie gut oder weniger optimal sich die Schlitten lenken lassen.
Holzschlitten: Robust, gerät aber leicht ins Schleudern
Die klassischen Holzschlitten überzeugen durch ihr zeitloses Design. Wenn die Kinder sie entsprechend behandlen, halten sie viele Jahre lang. Schwer sind für die Kinder diese Klassiker zu lenken. Dazu ist eine gewisse Übung notwendig. Selbst manche Erwachsenen haben Probleme, bei richtig langen Naturrodelbahnen in den Alpen.
Vorteile:
- Robust
- Für Kinder und Erwachsene geeignet
- Nachhaltig produziert
Nachteile:
- Auf vereisten Passagen rutschen die Kufen weg
- sinkt in den Neuschnee ein und fährt dann entsprechend langsam
- Schwer den Berg hinauf zu ziehen
Lodelwok: Alles andele als optimal
Dank Stefan Raab sind die Wok´s populär. Allerdings weniger um damit zu kochen, sondern um einen Eiskanal runterzurodeln. Die Plastikpfannen überzeugen nur auf kurzen Hängen im Stadtpark. Für lange Naturrodelbahnen sind sie ungeeignet, weil sie sich nicht präzise steuern lassen. Bei tiefen und neuen Schnee sinken die Wok´s ein.
Vorteile:
- langlebig
- hoher Spaßfaktor für die Kinder
- lange haltbar (hängt von der Qualität des Kunststoffes ab)
Nachteile:
- Schwer
- kaum präzise zu lenken
- sinken in frischen Schnee ein
- schwer zu starten (anschieben mit den Füßen geht schwer)
Poporutsche: Preiswert und flott
Für wenige Euro ist eine Poporutsche erhältlich. Sie trainiert auch, ganz nebenbei, die Bauchmuskeln der Rodler. Bei einer vereisten Bahn oder wenn der Schnee fest zusammengetreten ist, trumpfen diese seltsamen Rodeln auf. Sie lassen sich gut steuern und wiegen wenig. Allerdings sieht es mit der Haltbarkeit weniger gut aus.
Vorteile:
- leicht und preiswert
- einfach zu steuern
- keine Sturzhöhe
Nachteile:
- geht schnell kaputt
- Im Neuschnee schwer zu benutzen
Plastikbob: Beliebt bei den Kindern
Bei vielen Kindern steht der Plastikbob bei den Schlitten in der Beliebtheitsskala ganz oben. Schnittig sehen diese Bobs aus Kunststoff aus. Es gibt dabei zwei Arten: Die Lenkbobs. Ein Lenkrad mit Kufen hilft den Plastikbob zu steuern. Bei einer anderen Variante lenken die Kinder den Bob mit zwei Bremsgriffen an den Seiten.
Vorteil:
- leicht in der Handhabung
- weniger Gewicht als ein Holzschlitten
- einfach zu lenken
Nachteil:
- weniger langlebig als eine klassische Rodel aus Holz
- bei vereisten Hängen schwerer zu steuern
Zipfelbob: Keine Kufen und trotzdem flott
Dieser Plastikschlitten ist eine Kategorie für sich. Um flott damit unterwegs zu sein, braucht der Zipfelbob eine feste Schneedecke. Mit dem Steuerknüppel lässt er sich, leider, weniger optimal lenken als es den Anschein hat.
Vorteil:
- Leicht
- baut bei optimalen Bedingungen schnell Tempo auf
- kostet wenig
Nachteil:
- weniger gut zu steuern