Schnitzen fördert bei den Kindern die Fähigkeit, mit den eigenen Händen ein wunderbares Naturmaterial zu gestalten. Ein Taschenmesser, ein Stück Holz und wir schnitzen los. Heute schnitzen wir eine Holzgabel mit drei Zinken. Hört sich zu einfach an? Dann probiert es mal aus!
Schnitzen zeigt wie uns Erwachsenen die Kinder in Sachen Kreativität voraus sind. Die kommen mit einem Stück Holz ganz stolz angelaufen und “sehen” bereits das fertige Werkstück. Eine Gabe die nur die ganz großen Künstler haben. Wie soll Michelangelo über sein berühmtestes Werk, den David, gesagt haben:” Der David ist immer schon da gewesen. Ich habe lediglich den überflüssigen Marmor um ihn herum entfernt.” Genauso gehen die Kinder vor, wenn wir schnitzen. Da kam ein Mädchen, hatte einen Haselnuss-Ast in der Hand und meinte “Das ist meine Gabel!” Ich schlug Ihr vor, wir schnitzen eine einfache Holzgabel mit zwei Zinken. Doch die Kleine widersprach mir: “Nein, so eine richtige Gabel!” Sie zeichnete mir die “richtige” Gabel auf: Mit drei Zinken und ich wusste, was zu tun ist. Wie der großartige Michelangelo entfernte das Mädchen mit dem Taschenmesser das störende Holz um ihrer Gabel.
Schnitzen wir eine Gabel; das Messer haben wir schon in der Hand!
Um eine Gabel zu schnitzen braucht Ihr einen Haselnussast, etwa fünf Zentimeter dick, ein Taschenmesser mit Säge und kleiner Klinge. Außderdem benötigt Ihr noch Schmirgelpapier in unterschiedlicher Stärke. Sonst kann das Essen mit der selbst geschnitzten Gabel etwas holzig sein.
Zuerst spalten wir den Ast in drei gleich dicke Teile. Das Mittlere nehmen wir zum Schnitzen her. Wir schnitzen als erstes den Stiel der Gabel und lassen vorne den “Kopf” stehen.
Ob der Stiel jetzt rund oder ekig ist, das entscheiden die Kinder. Wenn die Kleinen Ihre Gabel schnitzen, gibt es kein richtig oder falsch. Die Kinder wissen genau, wie Ihre Gabel fertig aussehen soll. Wenn diese einen runden Stiel hat, dann reden wir als Erwachsene besser nicht rein. Nun sägen wir vorsichtig die Zinken heraus.
Schnitzen mit viel Gefühl!
Jetzt kommen wir zur Feinabstimmung. Wie dünn die Zinken und wie die Linien der Holzgabel ausfallen, das habt Ihr jetzt selbst in der Hand. Richtig knifflig ist es die Zwischenräume der Zinken zu schnitzen. Mit dem Schmirgelpapier gebt Ihr der Holzgabel den letzten Schliff unf könnt hier noch einmal korrigieren.
Weitere Schnitzvorschläge findet Ihr bei unserem Schweizer Freund Felix Immler, taschenmesserbuch.ch, der Taschenmesserqueen Astrid Schulte www.mehr-wald.de und bei Kinderoutdoor.de