Kindertragen richtig benutzen unf Ihr habt deutlich mehr Freude am Wandern mit den Kindern. Wer seine Bandscheiben schonen will, für den haben wir einen wichtigen Tip. Alle die entspannt am Ziel ankommen möchten, lesen am besten unsere Ratschläge durch.
“Eine Kindertrage ist eigentlich nichts anderes als ein Rucksack mit Sitzgelegenheit!” sinnierte einmal ein Vater vor einer Berghütte im Sommer. Mit viel Schwung lud sich der vermeintliche Experte die Kraxe auf den Rücken und es folgte eine Schmerzensschrei, der sogar die Gämsen in den Felswänden erzittern ließ. Der Outdoor-Fachmann hatte sich einen brachialen Hexenschuss zugezogen. Eigentlich hätte er diesen vermeiden können.
Kindertragen richtig benutzen, Tip 1: Richtig einstellen
Von renomierten Herstellern produzierte Kraxen sind meistens für ein maximales Gesamtgewicht von 22 Kilogramm ausgelegt. Zum Vergleich: Eine Europalette wiegt etwa dasselbe. Mit einer derartigen Last auf dem Rücken die Berge hinauf zu steigen, dass ist schon eine anstrengende Sache, die den Schweiß fließen lässt wie bei den Bergbächen zur Schneeschmelze. Deshalb ist wichtig, dass die Kindertrage optimal auf Euch eingestellt ist. Die Rückenlänge muss passen, die Schultergurte und vor allem der Gurt um das Becken. Darüber solltet Ihr die Hauptlast tragen. Warum denn das? Weil der Beckengurt der dickste Knochen des Menschen ist und entsprechend belastbar. Wer das ganze Gewicht der Kindertrage auf den Schultern trägt, der kann am nächsten Tag die geplante Tour vergessen. Ein weiterer kleiner, aber entscheidender Punkt, ist der Lastenkontrollriemen. Er ist über den Schultergurten angebracht. Etliche Eltern ignorieren dieses Band. Durch ihn justiert Ihr, wie weit sich die Kraxe vom Rücken entfernt befindet.
Kindertragen richtig nutzen, Tip 2: Sicherheit geht vor
Eltern sind oft in Eile. Auch im Urlaub. Um Zeit zu sparen gurten sie nicht das Kind in der Trage an. Dadurch kann es zu schlimmen Unfällen kommen, weil der kleine Passagier ungesichert ist. Deshalb stellt den Sitz für das Kind Optimal ein. Es sollte über das Kinnpolster ein wenig hinwegschauen. Setzt die Kindertrage nur auf den Rücken, wenn sie angeschnallt und alle Verschlüsse der Gurt zu sind.Ansonsten ist das Ganze so sicher wie Autofahren mit deaktivierten Airbag und eingerollten Sicherheitsgurten.
Kindertragen richtig nutzen, Tip 3: Schont die Bandscheiben
Schon mal mit dem Helikopter durch die Berge geflogen? Oder mit dem Jeep von der Alm runtergefahren? Ein exklusives Abenteuer. Wenn die Bergrettung kommt, weil die Bandscheibe schwer geschädigt ist. Wenn alles optimal läuft sind auch noch Zuschauer dabei und dank Handykameras schafft es mancher Held bei Youtube für ein paar Tage zum Star. Sich den Rücken zu ruinieren ist ganz einfach: Das Kind in die Kindertrage setzen und dann mit Schwung und ohne abzusetzen auf den Rücken bugsieren. Da kapitulieren die Bandscheiben. Wer den Urlaub nicht bei Vollpension im Krankenhaus verbringen möchte, der lässt sich beim Aufsetzen helfen. Dafür gibt es am Kopfteil der Kindertrage einen Griff. Erst auf das angewinkelte Knie absetzen, dann weiter auf den Rücken. Oder die Kindertrage auf einem Baumstumpf, Felsen oder Bank abstellen. Da freut sich der Rücken.
Kindertragen richtig nutzen: Tip 4: Da geht noch was rein!
Eine Riesentrappe, sie ist ein flugunfähiger Vogel, kann ausgewachsen bis zu 22 Kilogramm auf die Waage bringen. So viel lässt sich auch in eine Kindertrage packen. Leer wiegt eine Kraxe, je nach Modell, zwischen 2,5 und vier Kilogramm. Hinzu kommt ein Kind mit dem maximalen Gewicht, das empfehlen die meisten Hersteller, von 18 Kilogramm. Sind wir schon zwischen 20,5 und 22 Kilogramm. Es folgen noch vier Kilogramm an Ausrütung und Verpflegung. Das Maximalgewicht von 22Kilogramm ist erreicht, plus dem Leergewicht der Kindertrage. Jetzt sind wir zwischen 24,5 und 26 Kilogramm. Eine Menge um damit zu wandern. Besser ist es deshalb das Gewicht aufzuteilen. Anstatt die Ausrüstung für das Kind in die Kindertrage zu packen, ist es sinnvoller es in einen kleinen Tagesrucksack zu verstauen. Das entlastet den/die Träger/in der Kindertrage.