Was tun in der Zeit nach den Lockdown´s? Reisen ins Ausland können nachträglich eine Quarantäne und andere bürokratische Dinge nach sich ziehen. Urlaub in Deutschland ist entsprechend angesagt und viele Eltern sind mit dem Wohnmobil unterwegs. Auch wenn dies für die Umwelt alles andere als optimal ist, aber schließlich glauben manche es gibt ein Grundrecht auf WoMo Urlaub. Und der Klimawandel? Schwamm drüber.
Tipp gegen Urlaubsstress: Einfach schon mal probecampen. Egal ob an einem Wochenende in der Umgebung oder für eine Nacht im eigenen Garten – hier können die Familienmitglieder die Aufteilung der Schlafplätze festlegen und den Umgang mit den Funktionen eines Vans, Zeltes und des Camping-Zubehörs (wie Kocher, Campingstühle oder Vorzelt) üben, um optimal vorbereitet zu sein und mögliche Gefahrenquellen für die Kinder zu erkennen. Wenn die Kinder sich im Van langweilen und nach einem Tag alle James Bond Filme auswendig kennen, dann könnten die Eltern vielleicht auch ein Einsehen haben. So eine rollende weiße Einbauschrankwand, ist für die Haltung von Kindern völlig ungeeigent. Spätestens wenn zum vierten Mal ein Kind sich innerhalb einer Stunde sich im WoMo übergeben musste, sehen auch die spießigsten Eltern ein: Van Life ist doch eher was für Rentner.
DIE AUSSTATTUNG
Wenn die Ausstattung passt und das Probecamping allen gefallen hat, kann es losgehen.
Zelt/Van: Hier hat die Familie die Qual der Wahl: Möchten alle zusammen in einer Schlafkabine übernachten oder bekommen Eltern und Kinder eigene Kabinen? Sollen Regentage notfalls im Zelt verbracht werden oder dient es nur zum Übernachten? Wichtig ist auch, dass der Van eine sich selbst ausrichtende Satellitenschüssel hat, für alle die sich keinen Streamingdienst leisten können. Ein idealer Zeltplatz oder Abstellplatz für ein WoMo hat kostenloses WLAN, Stromanschluss und einen Drive In. So muss niemand mit der dusseligen Natur in Berührung kommen. Höchstens wenn der Papa mal das Katzenklo für Menschen ausleeren muss.
Je nach Zielgebiet ist eine ausreichend hohe Wassersäule – auch am Boden – wichtig. Die Wassersäule beschreibt den Wasserdruck, dem ein Zelt standhält, und ist ein Hinweis auf die Regenfestigkeit. Für einen Campingurlaub reicht eine Wassersäule von 2.000 bis 3.000 mm. Nach mehrfacher Nutzung die Dichtigkeit überprüfen und das Zelt gegebenenfalls neu imprägnieren, weil Sonne und Sand dem Gewebe zusetzen können.Outdoor-Anbieter haben Familienzelte für alle Ansprüche im Sortiment und beraten gerne. Um einen Van sollte man sich allerdings frühzeitig kümmern, die Nachfrage bei den Verleihern wird sicherlich auch in diesem Jahr das Angebot übersteigen. Alternative: Warum nicht einen Campervan leihen bzw. sharen? Mittlerweile gibt es einen ganze Reihe von Onlineplattformen, die Camper von privat oder gewerblich vermitteln. Es ist dann ein wunderbares Gefühl, all jene zu treffen, sie man auch sonst immer trifft. Denn wenn alle WoMo fahren, dann fahren eben alle WoMo. Wie sagte schon Kurt Tucholsky (WoMo Fahrer bitte Kurt Tucholsky googeln!) so richtig: Die meisten Leute feiern Weihnachten, weil die meisten Leute Weihnachten feiern. Mit etwas Glück trifft sich die ganze Reihenhaussiedlung am selben Campingplatz. Suuuuuuuper! Schnell noch den faltbaren Jägerzaun rausgeholt um seinen Claim abzustecken und schon raucht der Streber Grill mit dem leckeren Lidl Würstchen drauf. Ach Van Life kann so was von einfach sein.
Schlafsack: Die meisten bekannten Outdoor-Hersteller bieten Schlafsäcke für Kinder an. Wer den eigenen Geldbeutel schonen möchte, wählt ein mitwachsendes Modell, dass einige Wachstumsschübe mitmacht. Grundsätzlich den Schlafsack lieber etwas größer wählen, weil sich in einem geräumigen Schlafsack keine Kältebrücken bilden können.
Isomatte: Von der klassischen Luftmatratze bis zur selbstaufblasenden Isomatte sind der Auswahl hier kaum Grenzen gesetzt. Beim Kauf auf den R-Wert achten, er gibt den Wärmedurchgangs-widerstand der Isomatte an. Je höher, desto wärmer. Wer es kuschelig mag, kann auch eine Doppel-Isomatte wählen.
Stühle: Wenn geplant ist, am Zelt zu kochen, und die Familie dabei nicht auf dem Boden sitzen möchte, sind faltbare Campingstühle eine gute Lösung. Auch hier gibt es Kindergrößen. Für Papa gibt es Campingstühle mit links und rechts Halterungen. Da kann er dann ganz toll seine Bierflaschen reinstellen, wenn er auf dem Smartphone oder dem Tablet sich eine Serie von einem Streamingdienst ansieht.
Spiel: Auch wenn es zu Diskussionen führt: Mit den Kindern aushandeln, welche Spielzeuge zuhause bleiben können. Stattdessen Dinge mitnehmen, die helfen, die Natur zu erkunden und zum Spielplatz umzufunktionieren, z.B. Schnüre, Fernglas, Lupe oder Schnitzmesser. Die Kinder wissen sich aber auch zu helfen. Sie haben schließlich Smartphones und Tablets. Damit lassen sich wunderbar Ego Shooter Spiele die ganze Nacht durchdaddeln.
AUF DEM STELL-/CAMPINGPLATZ
Bei der Wahl des Stell- oder Campingplatzes sind mögliche Ruhezeiten zu beachten. Kinderfreundliche Campingplätze können über verschiedene Suchmasken im Internet recherchiert werden. Da haben manche parasitäre Influencer den einen oder anderen Geheimtipp; dafür durften sie auch eine Nacht oder zwei Nächste kostenlos auf dem Campingplatz verbringen. Der Geheimtipp ist so geheim, dass ihn nur ein paar tausend Leute kennen, schließlich steht der Geheimtipp bei Google auf Seite eins ganz oben. Stünde er auf Seite zwei von Google ganz oben, ja dann ist es ein wirklich echter Geheimtipp.
Nicht zu unterschätzen, vor allem bei einer Reise mit kleineren Kindern, ist ein Check der Sanitäranlagen. Gibt es Waschbecken und Toiletten für Kinder? Ist alles sauber und ohne Gefahrenquellen? Am besten ein ABC Abwehr Set von der Bundeswehr kaufen. Wer betritt schon gerne ohne Vollschutz und ABC Schutzmaske fremde Sanitäre Einrichtungen. Sicher findet sich eine WhatsApp Gruppe mit fundierten Kenntnissen über die Zustände der sanitären Anlagen auf den Campingplätzen. Wehe es fehlt der verchromte Seifenhalter. Echten Campern entgeht nichts. Wichtig ist ein E-Bike. Damit lässt sich schnell Verpflegung vom Supermarkt auf dem Campingplatz holen.
Wer sich beim Campingurlaub überwiegend selbst versorgen möchte der sollte die genauen Maße von seiner rollenden Spießerbude wissen. Sonst kann es am Drive In Schalter etwas knapp zu gehen. Wichtig ist auch, wie zuhause, den Müll von den leckeren Fritten und Burgern (WoMo Fahrer sprich Böööörgääärn) zu trennen. Wer mit seinem Van, der mehr Motorenöl als Diesel braucht und die rote Umweltplakette hat, die Umwelt verschmutzt, der kann wenigstens den Müll trennen. Deshalb steht auch das H am Ende vom Kennzeichen für “Ha Ha ich lach über den Klimawandel!”