“Beeindruckt hat mich dieser Canyon, als wir in den See gepaddelt sind. Überall ragen steil die schroffen Granitwände auf. Dazu kommt noch diese Ruhe und die interessanten Tiere am Ufer.” begeistert berichtet ein Kanu-Urlauber von seinen Erlebnissen. Wer glaubt der Tourist ist durch die Wälder von Kanada gepaddelt, irrt sich. Zusammen mit seiner Familie ist der Urlauber den Schwarzen Regen bis zum Blaibacher Stause runtergeschippert. Anfänger paddeln den Regen hinunter und kommen nach fünf Tagen in Regensburg an.
Lieber auf dem Regen fahren, als im Regen stehen. In fünf Tagesetappen, können Familien mit Kanus 107 km bis nach Regensburg paddeln. Unterwegs gibt es keine nennenswerten Stromschnellen. Selbst Anfänger kommen auf dem ruhigen Wanderfluss gut durch. Am Tag sitzen sie etwa sechs Stunden im Boot. Preiswerte Übernachtungsmöglichkeiten gibt es am Ende von jedem Abschnitt. Die lange Suche nach einer Pension oder Zeltplatz entfällt. Unterwegs können die Paddler Rastplätze ansteuern. Dort gibt es Sitzgelegenheiten und teilweise auch Feuerstellen. Also los! An die Paddel! Vom Blaibacher Stausee aus führt die erste Tagesetappe mit 22 km nach Cham. Bei Urleiten befinden sich Findlinge, das sind riesige Granitblöcke mitten im Wasser und verblocken die Weiterfahrt. In Cham lässt es sich wunderbar auf dem Zeltplatz vom Kanuclub Graf Luckner übernachten. Wer kein Mitglied im Deutschen Kanuverband (DKV) ist zahlt als Erwachsener 4,50€, Jugendliche 3€ und Kinder pro Nacht 2 €. Dafür bietet der Zeltplatz saubere Toiletten, Duschen und ein Vereinsheim, in dem auch die Gäste einkehren können. (http://www.kc-cham.de) Der Zeltplatz liegt direkt am Regen und in wenigen Minuten ist die historische Altstadt von Cham erreicht. Hier gibt es etliche urige Gasthöfe für jeden Geschmack. Vor allem Kinder lieben es, nach einem Tag auf den Fluss, gut einzukehren.
Am nächsten Tag geht es weiter nach Roding. Vorbei an alten Burgen, Kirchen und Mühlen vergeht die Zeit auf dem Fluss sehr schnell. Hier lohnt es sich den Kindern die eine oder andere Sage zu erzählen. Am idyllischen Schloß Thierlstein fühlen sich die Besucher wie auf einer Märchenburg. Eine Pause lässt sich in Untertraubenbach am Rastplatz für Paddler einlegen. Dort können sich die kleinen und großen Paddler erholen. In Roding angekommen befindet sich der Zeltplatz am Esper, das ist eine Art Stadtpark. Etwa 200 m zu Fuß sind es von dort bis zu den Sanitäranlagen im Vereinsheim der Eisstockschützen. Hier gibt es auch Getränke zu kaufen. Wer den Zeltplatz nutzt muss eine Kaution von 75€ hinterlegen, die es wieder zurückgibt.
Infos:
Tourismusbüro Stadt Roding
Tel. 09461 941815
Die dritte Tagesetappe ist mit 23,5 km die längste und endet in Nittenau. Mit entsprechenden Pausen ist dieses Stück kein Problem für Kinder. Sieben Wehre gilt es bis dorthin zu umtragen. Das erste Wehr der Petermühle, können geübte Paddler durchfahren. Beeindruckend ist die Burg Regenpeilstein, eine Festung auf dem 13. Jahrhundert. Von ihrem Felsensporn aus, wacht sie über das Regental. Es folgen die Klöster Reichenbach und Walderbach. Bei beiden Ortschaften sind die Floßgassen stillgelegt und die Boote müssen aus dem Wasser. Bald ist Nittenau erreicht. Das Venedig am Regen. Von zahlreichen Kanälen ist die kleine Stadt am nördlichsten Punkt des Regens durchzogen. Vom Wasser aus bietet sich manch interessanter Blick in den einen oder anderen Garten. In Nittenau befindet sich der Zeltplatz beim Freibad. Pro Zelt fallen 2€ und pro Erwachsenen 5 € an. Kinder bis 14 Jahren zahlen die Hälfte. Der Eintritt ins Freibad ist inbegriffen.
Infos
Touristikbüro Nittenau
Tel. 09436 902733
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Geheimtipp!
In Nittenau unbedingt einen PeBoNi (Peter Bock Nittenau) trinken. Von der Zitronenlimonade über Orange-Kürbis-Melone bis hin zum Cola Mix ist für jeden Geschmack etwas dabei. Die Softdrinks schmecken deutlich besser, als manche Zuckerplörre von Getränke-Konzernen. Für alle Biertrinker, gibt es das hauseigene Thierlstein.
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Geister, Burgen und Bierpanscher
20,5 km auf dem Wasser warten am vierten Tag auf die Paddler. Ziel ist Ramspau. Vorbei geht es an den Geisterburgen von Hof am Regen und Stefling. Dort wartet das erste Wehr des Tages. Durch blühende Wiesen führt der Regen nach Marienthal. Hier lohnt sich ein Pause im Gasthaus Wittmann (http://www.gasthofmarienthal.de) mit einem der schönsten Biergärten von ganz Bayern! Hier kommen deftige regionale Gerichte auf den Tisch. Lohnenswert ist eine Überfahrt mit der Fähre auf die andere Flußseite und eine kurze Wanderung zur Burg Stockenfels. Hier im Bierpanscher-Walhalla müssen Wirte, Brauer und Bedienungen die zu Lebzeiten das Bier mit Wasser streckten, ihr Dasein als Geister fristen. Zur Strafe müssen sie das selbst gepanschte Bier trinken. So die Legende. Da ist es besser eine halbe Bier vom Geisterbräu zu versuchen. Etwas flotter zeigt sich der Regen auf den nächsten vier Kilometern. Bald ist das Etappenziel Ramspau mit seinem Barockchloß in der Ortsmitte erreicht. Auf dem 1.000 qm großen Zeltplatz hinter der Brücke, herrschen moderate Preise. Für ein Zelt sind 4,00 € fällig, Erwachsene zahlen für die Nacht 1 € und Kinder 50 Cent. Infos erhalten die Paddler am Kiosk vom Badeplatz.
Tourist-Info Regenstauf
Tel: 09402 509-0
Am nächsten Tag folgt das Finale nach Regensburg. Aber Vorsicht! Wer einmal in Regensburg gewesen ist, will immer wieder dorthin! Als erstes passieren die Kanuten Regenstauf. Dort zwingt ein Wehr zum Aussteigen. Auf einer Halbinsel befindet sich die Eichmühle, welche Kinder und Erwachsene beeindruckt. Zum Schluss hin lässt es der Regen gemächlich angehen. In Regendorf wartet das nächste Wehr. Das letzte Wehr nach über 100 km ist in Pielmühle. Wer in den vergangenen fünf Tagen sicher im Umgang mit dem Kanu ist, kann sich hier durch die Bootsgasse sacken lassen. In der Nähe der Nibelungenbrücke mündet der Regen in die Donau. Ein Abenteuer für die Kinder und Eltern geht zu Ende. Doch es warten in Regensburg viele interessante Sehenswürdigkeiten. Für die Hauptstadt der Oberpfalz sollte mindestens ein Tag eingeplant sein. Beeindruckend sind die mittelalterliche Innenstadt, die Steinerne Brücke, die römische Porta Pretoria, der Dom Sankt Peter, das Alte Rathaus und vieles mehr.
Wer in Regensburg zelten will, kann dies am Azurcampingpark (Tel. 0941 270025)
www.azur-camping.de/regensburg tun. Zentral gelegen ist die Jugendherberge in der 2.000 Jahre alten Stadt. http://www.jugendherberge.de/jh/bayern/regensburg/
Tourist-Information Regensburg
Tel. 0941 507-4410
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Unterkünfte:
Streicheltiere, eine Kinderspielscheune und nur wenige Meter bis zum Fluss Regen; das ist der Bio-Bauernhof Sechs Ferienwohnungen zwischen 36 bis 63 qm können Familien buchen. Der Biobauernhof von Familie Dirnberger liegt im Ortsteil Muckenbach, Nittenau.
Familien mit Kleinkindern sind in Unterdorf bei Regen sehr gut untergebracht. Der Bauernhof bietet eine Spielscheune und verfügt über eine Spezielle Ausstattung für Kleinkinder sowie Babys.
Bootsverleih:
http://www.kanuverleih-camping-bayern.de/
http://www.kanutouren-regen.de/
http://www.bayerisch-kanada.de/
http://www.kanuverleih-bayerwald.de/
Ausrüstung:
# Wechselwäsche
# wasserdichter Packsack
# Zelt, Schlafsack, Isomatte
# Trinkflasche
# Mütze, Hut
# Sonnencreme
# Verpflegung
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