Wandern mit Kindern in der Schweiz und Ihr habt die Möglichkeit in der Natur zu selbst zu erleben, wie vielfältig die Eidgenossenschaft ist. Von einem Moorpfad bis hin zum beoabchten alpiner Tiere erwartet Euch eine Auswahl, die so bunt ist, wie der Herbst.
Der Mensch ist inmitten der Natur immer das Kind an sich
Sagte einst der deutsche Philosoph Friedrich Nietzsche. Der große Denker verbrachte sieben Sommer am Silsersee (bitte nicht zu verwechseln mit dem Silbersee, in dem liegt bekanntlich ein Schatz; Ihr müsst nur Karl May lesen) und arbeitete dort zahlreiche seiner Werke aus. Die Oberengadiner Seenplatte ist aber auch im Herbst ein lohnendes Ziel, wenn sie die Lärchenwälder bunt färben. Der knapp 18 Kilometer lange Rundweg um den Silsersee startet in Sils-Maria, dem ehemaligen Wohnort Nietzsches. Er führt zuerst nach Segl-Baselgia, von wo ein Höhenweg in Richtung Maloja führt. Dort lädt das Atelier Segantini zu einem kulturellen Zwischenstopp ein. Vorbei am Weiler Isola geht’s auf der anderen Seeseite wieder zurück nach Sils-Maria. Die Wanderzeit des mittelschweren Weges beträgt rund fünf Stunden; die Strecke bietet wunderschöne Ausblicke auf den See und den Dorfkern von Sils-Maria. www.myswitzerland.com/de-de/einmal-rund-um-den-silsersee.html
Moorpfad mit Torfbecken (Luzern-Vierwaldstättersee)
Rund um den Glaubenberg, zwischen Entlebuch und dem Lungerer- sowie Sarnersee, liegt die größte Moorlandschaft der Schweiz. In dieser artenreichen Landschaft lebt auch das gefährdete Auerhuhn, das sich hier richtig wohlfühlt. Als schwerfälliger Flieger meidet es dichte Wälder und schätzt Gebiete, in denen es bei Gefahr zu Fuß flüchten kann. Auf dem knapp sechs Kilometer langen Moorbäerpfad können Wanderer diese Landschaftsform kennenlernen und an 20 Infostationen mehr zu ihren Besonderheiten erfahren. Im knöcheltiefen Torfbecken beim Schwendi-Kaltbad erleben Neugierige das Hochmoor im wahrsten Sinne des Wortes hautnah. MySwitzerland.com/de-de/reiseziele/moorlandschaft-glaubenberg
Wandern auf dem Kastanienweg (Tessin)
Der knorrige Kastanienweg des Alto Malcantone führt über eine Länge von 15 Kilometern durch die Dörfer Arosio, Mugena, Vezio und Fescoggia. Es geht durch Kastanienhaine und Birkenwälder, der Blick über die Steindächer der Dörfer reicht bis zum Monte Rosa. Unterwegs wird an sieben Stationen die Kultur des Kastanienanbaus in der Region erklärt. Wanderer lernen vieles über Kastanien, die einst in kleinen Steinhäusern auf Holzgittern ausgelegt wurden, damit sie über schwachem Feuer getrocknet und haltbar gemacht werden konnten. MySwitzerland.com/der-kastanienweg
Tiere beobachten im Schweizerischen Nationalpark (Graubünden)
Im Val Trupchun wird es im Herbst laut und bunt: Wenn im September für die rund 500 Rothirsche im Tal die Brunftzeit anbricht, stehen die Chancen gut, dass die Besucher die imposanten Bewohner des Nationalparks sehen und auch hören. Von Mitte September bis Anfang Oktober finden geführte Tageswanderungen statt. Neben den Hirschen können auch Steinböcke, Gämsen, Murmeltiere und mit etwas Glück auch Bartgeier und Steinadler beobachtet werden. Die Kosten belaufen sich auf 25 Schweizer Franken (rund 22 Euro) pro Erwachsenem, eine Anmeldung ist erforderlich.
Die 14 Kilometer lange Rundwanderung von Prasüras oder vom Bahnhof in S-chanf zur Alp Trupchun und zurück über den Höhenweg kann aber auch allein unter die Wanderschuhe genommen nehmen. Fernglas nicht vergessen! www.nationalpark.ch
Panoramaweg über Zürich
Direkt vom Hauptbahnhof in Zürich fährt die Üetlibergbahn auf den 871 Meter hohen Hausberg der Zwingli-Stadt. Ein paar Schritte nach der Bergstation begegnen dem Wanderer Merkur, Venus, Jupiter und andere Planeten. Der „Planetenweg“ erklärt unser Sonnensystem und führt in kurzer Distanz zum Gipfel des Üetlibergs, wo ein Aussichtsturm gerade im Herbst ungetrübte Sicht auf Zürich und den See bietet. Weiter geht der Weg auf dem Grat des Bergrückens bis zur Felsenegg. Von dort bringt eine Seilbahn die Wanderer hinunter nach Adliswil, bevor es mit der S-Bahn zurück nach Zürich geht. Der Panoramaweg ist rund sechs Kilometer lang und mit zwei Stunden Dauer und leichten Anforderungen auch für Familien geeignet. www.myswitzerland.com/de-de/experiences/route/the-panorama-trail-above-zurich/
Les Terrasses de Lavaux (Genferseegebiet)
Bereits im 12. Jahrhundert wurden die Weinterrassen des Lavaux-Gebiets zwischen Lausanne und Vevey angelegt, seit 2007 sind sie Welterbe der UNESCO. An den Hängen des mit 800 Hektaren größten zusammenhängenden Weinbaugebietes der Schweiz lässt sich hervorragend wandern. Der Weg von Saint-Saphorin nach Lutry windet sich in Serpentinen mitten durch die Rebberge und führt in malerische Dörfer, wie zum Beispiel das mittelalterliche Lutry. Die gemütlichen Winzerkeller im Herzen der Dörfer laden ein, die Weine der Region kennenzulernen. Die eher leichte Wanderung hat eine Länge von elf Kilometern und dauert rund drei Stunden. www.myswitzerland.com/de-ch/erlebnisse/route/terrasses-de-lavaux-die-schweizer-weinroute/
Gastlosen Tour (Fribourg Region)
Voraus der Blick auf ein messerscharf gezacktes Massiv, im Rücken die grünen Weiten: Die elf Kilometer lange Rundtour um die Gastlosen führt durch eine spektakuläre Landschaft. Die Rundwanderung im Süden von Jaun bietet in punkto Geologie und Flora große Abwechslung und beeindruckt mit einer grandiosen Aussicht auf die Berner Alpen. Ausgangspunkt der mittelschweren Wanderung ist die Bergstation der Gastlosen-Sesselbahn. Von dort führt der Weg über sanfte Alpweiden und lichte Waldpassagen immer näher zu den zerklüfteten Kalkbergen der Gastlosen. Auf teilweise etwas ausgesetzten Pfaden wird „Wolfsort“ erreicht, der mit 1921 Metern höchste Punkt der Wanderung. Auf der Ostseite der Gastlosen führt der Weg zurück zur Bergstation. Berggänger sollten für die mittelschwere Rundtour etwa vier Stunden Wanderzeit einplanen. www.myswitzerland.com/de-ch/erlebnisse/route/gastlosen-tour/
Auf Goethes Spuren im Berner Oberland
Am 12. Oktober 1779 wanderte Johann Wolfgang von Goethe von Grindelwald aus über die Grosse Scheidegg bis ins Haslital. Dabei hat er das Rosenlauital durchquert, das auch heute noch durch seine Naturbelassenheit beeindruckt. Wanderer können das wildromantische Tal bequem mit dem Postauto kennenlernen. Die Route schlängelt sich durch mächtige Wälder und sanfte Alpwiesen, vorbei an urtümlichen Alphütten und prachtvollen Käsespeichern. Im ganzen Tal warten wuchtige Wasserfälle, romantische Grotten und bizarre Felsschliffe. Die Gletscherschlucht Rosenlaui ist täglich geöffnet und bietet gerade bei Regen ein nahezu mystisches Erlebnis. https://jungfrauregion.swiss/de/sommer/product/page/rosenlaui-total-665, MySwitzerland.com/hikegoethe
Wanderungen in der Region Bern
Die Seele baumeln lassen, Natur erforschen oder körperliche Herausforderungen meistern: In der Region Bern gibt es für jeden Geschmack die passende Wanderroute. Auf den rund 10.000 Kilometer Wanderwegen, die die Region zu bieten hat, kann man Natur pur hautnah erleben. Wanderer haben die Qual der Wahl, ob sie hochalpine Gebiete oder liebliche Hügellandschaften mit Blick auf Thuner-, Brienzer- oder Bielersee durchwandern wollen. Besonderes Highlight im Berner Oberland: das atemberaubende Panorama im UNESCO-Welterbe Schweizer Alpen Jungfrau-Aletsch. www.madeinbern.com/de/erlebnisse/aktivitaeten/wandern
Wildtierbeobachtungen am Niederhorn
Der Niederhorngrat ist in vielerlei Hinsicht spektakulär: zur Rechten die Sicht auf Eiger, Mönch und Jungfrau, zur Linken die steile Felswand, die ins Justistal hinunterführt. Genau diese Wand ist es auch, in die sich das Steinwild gerne zurückzieht. Die Steinböcke und Gämsen am Niederhorn sind nicht schüchtern. Besonders nahe kommen Tierfreunde den Alpenbewohnern auf Wildtierführungen, die von den Niederhornbahnen angeboten werden. www.madeinbern.com/de/geschichten/wildbeobachtung-niederhorn-de
Den Freiberger Pferden auf der Spur im Parc du Doubs (Jura & Drei-Seen-Land)
Der Freiberger ist auf der jurassischen Hochebene der Freiberge zu Hause. Das Freiberger Pferd ist die einzige Pferderasse schweizerischen Ursprungs. Neu lassen sich die frei auf den weiten Weiden lebenden Tiere mittels einer Online-Karte lokalisieren, per Computer oder mit dem Smartphone. Die Züchter geben täglich den Standort ihrer Pferde ein, worauf Besucher ihre Wanderung entsprechend planen können. Vor Ort sind Angaben zur Anzahl der Pferde, zu Jungtieren, Besonderheiten und Besitzer abrufbar. Darüber hinaus können Besuche beim Pferdezüchter auf dem Bauernhof angemeldet werden, wo es viel Interessantes über einzelne Pferde zu erfahren gibt. Vielleicht ist dort auch ein frischgeborenes Fohlen zu sehen. www.parcdoubs.ch, www.chevaux-jura.ch
Yak-Trekking in der Walliser Bergwelt in Les Haudères – einzigartig in Europa
Im Frühling und Herbst bietet Rosula Blanc mit ihren Yak-Ochsen zwei- bis viertägige Trekkings an. Unterwegs wird im Zelt übernachtet. Da Yaks Hochgebirgstiere sind, fühlen sie sich in der Höhe am wohlsten, wo es nicht zu heiß ist. Die Yaks tragen das Gepäck, so dass die Teilnehmer unbeschwert wandern und dabei die Schönheit der Berge und die Präsenz der Tiere genießen können. Auf jedem Trekking sind zwei Führer dabei, die auch die Yaks leiten. Pro Tag werden vier bis sieben Stunden gewandert; dabei werden oft große Höhenunterschiede überwunden. Eine gute Kondition und Trittsicherheit im Hochgebirge sind daher Voraussetzung für die Teilnahme. www.yakshuloche.ch
Kleine Forscher am Rotbach in Sörenberg (Luzern – Vierwaldstättersee)
Während der Rotbach in der UNESCO Biosphäre Entlebuch vor sich hinplätschert, schwirren in seinem Wasser eine ganze Menge von Kleinlebewesen umher. Auf dem Auen-Forschungsausflug spüren die Kinder diese auf, nehmen sie sorgfältig ins Netz und erforschen sie. Dazu gehört natürlich auch Wasser stauen, Dämme bauen und Spielen am Wasser. Das Angebot richtet sich an Familien mit Kindern, die Freude am Forschen und Entdecken in der Natur haben. www.biosphaere.ch/de/bildung-forschung/biosphaerenakademie
Wanderung auf den Spuren der Steinböcke in Pontresina (Engadin St. Moritz)
Auf dieser gemütlichen Tour geht es zuerst mit dem Sessellift hinauf auf die Alp Languard auf 2326 Metern. Von hier führt die Wanderung ins Val Languard. Das Mitführen eines Feldstechers ist fast schon Pflicht, denn in diesem Tal gibt es einiges zu beobachten: Murmeltiere beim Sonnen und mit etwas Glück sogar Steinböcke, die hier am Piz Albris wieder angesiedelt wurden. Der Marsch zur Paradis Hütte wird mit einem „himmlischen“ Stück Kuchen belohnt. Nach der Stärkung führt der Weg der Krete entlang, vorbei an einigen herrlichen Aussichtspunkten mit Blick auf das Bernina-Massiv. Ab der Baumgrenze führt der Zickzackwaldweg wieder hinunter Richtung Pontresina. www.pontresina.ch
Die Schweiz lässt im Herbst tief blicken!
Wanderungen über Hängebrücken sind nur geeignet für Schwindelfreie, denn es geht über tiefe Schluchten. Belohnt werden Wanderer aber mit atemberaubenden Ausblicken und Panoramen. Wir stellen fünf spektakuläre Wanderungen in der Schweiz vor, die über Hängebrücken führen. Weitere Wandervorschläge finden Sie auf MySwitzerland.com/sommer-herbst/wandern
Raiffeisen Skywalk (Luzern-Vierwaldstättersee)
Mit 374 Metern Länge ist der „Skywalk“ eine der längsten Fußgänger-Hängebrücken Europas; sie überquert das Lauitobel in 58 Metern Höhe. Unterwegs auf dem Rundweg Richtung Herrenboden können Wanderer auf dem Themenweg „der pfad“ an verschiedenen Orten die Kräfte der Natur spüren. Start- und Zielort der vier Kilometer langen leichten Wanderung (Dauer circa eine Stunde) ist die Station Mostelberg. MySwitzerland.com/raiffeisen-skywalk
Von den Rheinzuflüssen zur Rheinschlucht (Graubünden)
Start- und Zielpunkt dieser mittelschweren Rundtour ist Reichenau. Der Weg geht entlang des Vorderrheins in die wilde Rheinschlucht bis Trin Station. Hier führt eine 100 Meter lange Hängebrücke über den Rhein. Nach einem kurzen, steilen Aufstieg können Wanderer durch den Bonaduzer Wald zur Aussichtsplattform Wackenau laufen. Von dort geht es weiter in Richtung Bonaduz und dann nach Reichenau zurück. Familien und entschleunigte Wanderer haben die Möglichkeit, mit dem Zug ab Trin Station nach Reichenau zurückzukehren. Die Wanderung ist zwölf Kilometer lang und dauert rund dreieinhalb Stunden. MySwitzerland.com/de-de/erlebnisse/route/vom-zusammenfluss-der-rheine-in-die-rheinschlucht
Hinauf zur Kirche von Negrentino (Tessin)
Die Wanderung beginnt in Acquarossa an der Hauptstraße und steigt zuerst sanft nach Prugiasco. Weiter geht es auf einem alten Saumpfad bergwärts. Den Höhepunkt der Wanderung bildet die Kirche San Carlo di Negrentino. Der romanische Bau ist sowohl aufgrund seiner architektonisch reizvollen Anlage als auch wegen der kostbaren romanischen und spätgotischen Fresken von großer Bedeutung. Seit 2007 verbindet eine Fußgängerbrücke die Kirche direkt mit dem Dorf Leontica. Vorbei an der Kirche von Leontica führt der Saumweg wieder hinunter nach Acquarossa. Die sechs Kilometer lange, mittelschwere Wanderung dauert rund zwei Stunden. MySwitzerland.com/hinauf-zur-kirche-von-negrentino
Brückenweg Thunersee (Bern)
Die Fußgänger-Hängebrücke Sigriswil über die Gummischlucht ist mit einer Spannweite von 340 Metern und einer maximalen Höhe von 182 Metern über Grund eine der vielen Attraktionen des Panorama-Rundwegs Thunersee. Sie verbindet die Dörfer Aeschlen und Sigriswil. Der Weg Richtung Oberhofen führt anschließend durch eine wunderschöne Landschaft mit Sicht auf das atemberaubende Panorama der Berner Alpen über dem tiefblauen See. Zuerst ohne große Höhendifferenz, geht es dann im Wald Richtung Oberhofen hinunter. Im Gebiet Blooch erreichen die Wanderer die ersten Häuser und finden den Weg zum Strandbad oder zum Schloss Oberhofen. Der Weg ist rund fünf Kilometer lang und die Dauer der Wanderung beträgt circa 1,5 Stunden. MySwitzerland.com/de-de/erlebnisse/route/der-brueckenweg
Hängebrücke Aspi-Titter (Wallis)
Die 160 Meter lange Hängebrücke am Fuße des Fieschergletschers verbindet seit August 2016 die Aletsch Arena mit dem Goms. Somit wurde ein durchgehender Höhenweg geschaffen, der vom Gotthard bis ins Chablais führt. Die Brücke liegt mitten im Herzen des UNSECO-Welterbes und führt über die 120 Meter tiefe Weisswasserschlucht. Ob auf einem Tagesausflug oder einer Mehrtageswanderung – viel Tiefblick ist immer inklusive. www.aspi-titter.ch, MySwitzerland.com/die-verbindende-haengebruecke-aspi-titter
Am Lago Maggiore (Tessin)
Die Region um Ascona und Locarno ist geprägt von mediterranem Flair. Wegen des südlich milden Klimas ist der Herbst die perfekte Zeit, die Gegend zu erkunden. Spektakulär ist die Wanderung von Ronco sopra Ascona hoch auf die Corona dei Pinci. Die faszinierende Aussicht lässt Wanderer den steilen Anstieg von tausend Höhenmetern glatt wieder vergessen. Der Blick schweift weit über die Magadino-Ebene, das Maggia-Delta und den Lago Maggiore. Der Rückweg verläuft über Wiesen, Alpen und Waldstücke – zumeist Kastanienwälder. Der Herbst ist auch die perfekte Jahreszeit, die kulinarischen Spezialitäten des Tessins zu probieren, am besten in einem traditionellen Grotto. Neben Kastanien und Polenta werden vor allem Wurst, Käse und natürlich auch Wein aufgetischt. Auch der Besuch eines traditionellen Volksfestes gehört zum Pflichtprogramm für jeden Besucher. www.myswitzerland.com/de-ch/herbsttipps-ascona-locarno.html
Themenwege für Familien im Tessin und 10.000 Kilometer Wanderwege
Im größten Kanton der Schweiz warten insgesamt 10.000 Kilometer markierte Pfade auf Wandervögel: von entspannten Kulinarik-Routen über familienfreundliche Themenwege bis hin zu anspruchsvollen Hochtouren. Bei einer so großen Auswahl fällt es schwer, sich für eine Wanderung zu entscheiden. Nun schafft Graubünden Abhilfe und präsentiert die schönsten Touren der Region – gewählt von Bündner Wanderbegeisterten. Informationen zu diesen und weiteren Wanderungen in Graubünden gibt es auf www.graubuenden.ch/top10wanderungen.
Für Ursprüngliche: Wanderung zur Quelle des Rheins
In den Graubündner Bergen beginnt die 1232 Kilometer lange Reise des Rheins. Sie führt durch vier Länder und endet in der Nordsee. Zu seiner Quelle, dem Tomasee in 2345 Metern Höhe, geht der Aufstieg ausschließlich zu Fuß. Die kürzeste Route ab dem Oberalppass dauert nur gut zwei Stunden. Genügend Zeit sollten Wanderer trotzdem einplanen, denn im Hochsommer bietet das frische Wasser des Bergsees eine willkommene Abkühlung. Hungrige können sich in der Maighelshütte einfache Gerichte schmecken lassen und die Aussicht auf einen weiteren See, den Lai Urlaun, genießen. www.maighelshuette.ch
Für Naturfreunde: Hüttentour über die unberührte Greina-Hochebene
Auf der dreitägigen Hüttentour von der Surselva auf den Lukmanierpass geht es gleich durch zwei Schweizer Kantone – Graubünden und das Tessin. Gestartet wird in Vrin in der Val Lumnezia, einem Bergdorf wie aus dem Bilderbuch. Auf dem Weg zur ersten Hütte legen Wanderer gerne einen Zwischenstopp im Café Greina ein. Dort serviert die Wildhüterin Pirmina Caminada in einer Jurte Käse und Trockenfleisch sowie selbstgebraute Getränke aus Bergkräutern. Kurz darauf wartet dann der Höhepunkt der Tour: die Durchquerung der Hochebene Greina, eine vom Menschen unberührte Landschaft, durch die sich kleine Flüsse ziehen. Tagesziel ist die Scalettahütte am Rand der Greina-Ebene. Am zweiten Tag geht es steil hinunter ins Bleniotal, bevor der Weg ebenso steil wieder aufsteigt. Dieser Abschnitt ist im Herbst, wenn die umliegenden Lärchenwälder gelb leuchten, besonders schön. Die dritte und letzte Tagesetappe führt von der Hütte Capanna Bovarina zurück auf den Lukmanierpass, von wo die Wanderer mit dem Postauto in die Surselva zurückkehren können. www.cafegreina.ch, www.capannabovarina.ch
Für Kulturfans: Auf den Spuren der Säumer
Schwankende Stege, enge Brücken, abgrundtiefe Schluchten – für den Saumweg von Thusis über den Splügenpass in das italienische Chiavenna benötigten Reisende früher starke Nerven. Heute ist der über 60 Kilometer lange Weg breit und sicher, aber nicht weniger eindrucksvoll. Er zählt zu den beliebtesten Weitwanderrouten der Region. Auf der ersten der vier Etappen können Wanderer mit einem Besuch der Viamala-Schlucht besonders tief in die Geschichte der einst so wichtigen Alpentransitroute eintauchen. Denn diese hat ihren Namen – Viamala bedeutet „schlechter Weg“ – nicht umsonst erhalten. Tagesziel ist Andeer, wo sich die müden Muskeln im gleichnamigen Mineralbad entspannen und neue Kräfte für den nächsten Tag sammeln können.
Für Familien: Entlang der Bahnstrecke am Albulapass
Die Albulalinie der Rhätischen Bahn trägt nicht umsonst den Titel UNESCO-Welterbe. Die Bahnstrecke ist so einmalig in die Landschaft gebaut, dass spätestens bei der Überquerung des Landwasserviadukts allen Passagieren der Mund offen stehen bleibt. Auf dem Bahnerlebnisweg Albula, der parallel zur Strecke verläuft, können kleine und große Bahnfans das Zusammenspiel von Landschaft und Technik auch zu Fuß entdecken – und von unten sind die hohen Brücken noch imposanter. Entlang des Wanderwegs gibt es Tafeln mit aktuellen und historischen Informationen, die der ganzen Familie spannende Einblicke in die Welt der Bahn bieten.
Die Schweiz und ihr Käse: Wandert doch zu Schaukäsereien
Frische Schweizer Milch von glücklichen Kühen auf saftigen Wiesen: Das Ausgangsprodukt ist in allen Schweizer Regionen das Gleiche. Doch was in den Käsereien daraus entsteht, könnte variationsreicher nicht sein. Eine wahre Fundgrube für Käsespezialitäten sind die Schaukäsereien, wo die Besucher dem Käser über die Schulter gucken und zum Teil auch selbst Hand anlegen dürfen. www.myswitzerland.com/schaukaesereien
450 Käsesorten
In der Schweiz gibt es über 450 Käsesorten, darunter den weltberühmten Emmentaler, den würzigen Appenzeller, den zartschmelzenden Vacherin Mont-d’Or, kräftige Käsesorten wie den Sbrinz, rassige wie den Gruyère oder den kunstvoll zu Rosetten geschabten Tête de Moine. Käse ist in der Schweiz nicht einfach nur Käse, sondern ein lebendiges Stück Volks- und Genusskultur. www.schweizerkaese.ch
Käserei Les Martel – Gruyère (Jura & Drei-Seen-Land)
Eine perfekte Gelegenheit, die verschiedenen Etappen der Herstellung einer der berühmtesten Schweizer Käsesorten zu entdecken, ist der Besuch in der Käserei Les Martel. Durch eine verglaste Besuchergalerie können Interessierte die Arbeit der Käser mitverfolgen und zum Abschluss eine Kostprobe des Gruyère genießen! Geöffnet Montag bis Samstag von 7.00 bis 12.00 und 17.00 bis 19.00 Uhr, sonntags ab 8.00 Uhr bei freiem Eintritt. www.fromagerie-les-martel.ch
Alpsennerei Maran – Churer Alpenkäse (Graubünden)
Auf den ersten Blick wirkt das Chalet mit seiner braun-weißen Fassade auf der Maraner Ebene bei Arosa wie ein ganz gewöhnliches Ferienhaus. Doch hier entsteht seit 40 Jahren der lokale Alpkäse. Im Sommer strömen täglich 400.000 Liter Milch via Pipeline den Berg hinunter in die Sennerei. Sie kommt von den vier umliegenden Alpen: der Carmenna, der Maraner, der Sattel- und der Prätscheralp. Die Milch wird zum würzigen Churer Alpkäse verarbeitet. Besucher können im „Lädeli“ essbare Souvenirs kaufen oder die Spezialitäten gleich vor Ort im Bistro oder auf der großen Sonnenterrasse kosten. Im Winter täglich von 10.00 bis 17.00 Uhr geöffnet. http://sennerei-maran.ch
Moderne Augstbord-Käserei in Turtmann – 180 Tonnen Walliser Raclette im Jahr
180 Tonnen Raclette-Käse entstehen jährlich in der modernen Schaukäserei in Turtmann. Die Milch stammt von Kühen aus der weiteren Umgebung. Wie diese anschließend zum Käse wird, kann von der Plattform im ersten Stock aus verfolgt werden – von dort lässt sich der Käsemeister nämlich ins „Chessi“ gucken. Der Schauraum lädt gegen Voranmeldung zum gemütlichen Raclette-Essen. Ganzjährig von Montag bis Samstag von 8.00 bis 12.00 geöffnet, freier Eintritt. www.augstbordkaeserei.ch
Appenzeller Schaukäserei (Ostschweiz/Liechtenstein)
Mitten in der urtümlichen voralpinen Hügellandschaft entsteht in der Appenzeller Schaukäserei der berühmte Appenzeller Käse. Das Leben der Appenzeller Bauern und Sennen wird in vielerlei Hinsicht von uralten Traditionen bestimmt. In der Appenzeller Schaukäserei in Stein vereinen sich traditionelles Brauchtum und modernste Käseherstellung zu einer gelungenen Mischung. Die Reise führt von der Handwerkskunst des Käsens bis in die Weiten und Klänge des Appenzellerlands. Im neuen Schaubereich der Schaukäserei mit Kessel und imposantem Keller kommen Bonvivants dem Geheimnis etwas näher, wieso der Appenzeller Käse der würzigste Käse überhaupt ist. Dennoch bleibt das Rezept der Kräutersulz streng geheim. Die Besucher können eigene Kräutermischungen erstellen und als Andenken mit nach Hause nehmen. Täglich geöffnet von 9.00 bis 17.30 Uhr; im Sommer bis 18.30 Uhr. www.schaukaeserei.ch
Beim Käsermeister im Tessin – blumengelber Halbhartkäse mit alpenwürzigem Aroma
Ein Stück Tessin zum Mitnehmen: In der Käserei Gottardo in Airolo stellen Gäste aus der Milch der Region San Gottardo und unter Anleitung erfahrener Käser den würzigen „Gottardo“ oder „Tremola“ her. Anschließend nehmen die Hobbykäser gleich eine Käseform, die bereits in den Kellern der Molkerei zur Köstlichkeit herangereift ist, mit nach Hause. Kosten: 50 Schweizer Franken für die Führung und Degustation, mit eigenem Käse 160 Schweizer Franken (rund 145 oder 45 Euro). Geöffnet täglich von 7.00 bis 20.00 Uhr und außerdem leicht zu erreichen: Die Käserei liegt nur 200 Meter von der A2-Autobahnausfahrt Airolo und 50 Meter von der Talstation der Pesciüm-Luftseilbahn entfernt. www.caseificiodelgottardo.ch/kaeserei