Kinder schnitzen einen alten Bekannten aus dem Garten: Den Buchfink. Wie dieser einheimische Vogel, sind wir bei der Materialliste genügsam. Ihr braucht lediglich ein hochwertiges Taschenmesser, ein Stück Astholz und ein paar weitere Kleinigkeiten. Besonders an einem verregneten Herbsttag haben die Outdoorkids viel Spaß, wenn sie mit Euch gemeinsam schnitzen.
“Im Apfelbaume pfeift der Fink
Sein: pinkepink!
Ein Laubfrosch klettert mühsam nach
Bis auf des Baumes Blätterdach
Und bläht sich auf und quackt: »Ja ja!
Herr Nachbar, ick bin och noch da!«
So beginnt das wunderbare Gedicht “Fink und Frosch” von Wilhelm Busch. Es hat noch einige Zeilen mehr und ich kenne jemanden sehr gut, der musste in der dritten Klasse, dieses Gedicht einhundertmal (in Zahlen: 100) komplett abschreiben. Dafür kann er das Gedicht heute noch auswendig. Eine solche “Strafarbeit” (keine Ahnung wie die im heutigen Schulbetrieb heißen) ist fast schon ein Fall für die Menschenrechtler! Auf jeden Fall lohnt es sich das lustige Gedicht zu lesen. Vor dem Schnitzen geht Ihr erst einmal mit den Kindern raus und sucht ein entsprechendes Astholz. außerdem benötigt Ihr einen Malkasten, Pinsel, Schmirgelpapier, einen dünnen Zweig, Taschenmesser und ein Stück Rinde.
Kinder schnitzen mit dem Taschenmesser einen Buchfink: Schnabelarbeit
Zeichnet mit einen Stift die Konturen vom Vogerl auf das Astholz.
Mit der Säge vom Taschenmesser sägt Ihr nun den Rohling vorsichtig aus. Bitte denkt daran, dort wo das Schwänzchen am Körper vom Buchfink ist, das Holz dicker zu belassen.
Als erstes arbeiten wir grob den Schnabel vom Fink heraus. Anspitzen tun wir ihn später.
Mit der kleinen und großen Klinge vom Messer schnitzt Ihr nun vorsichtig den Schnabel spitz zu. Entfernt das Holz an den Seiten, damit der Schnabel frei in der Mitte vom Kopf des Finken ist.
Der Kopf vom Vogel ist doch noch “etwas” eckig. Da habt Ihr völlig Recht! Runden wir die Brust und den Kopf vom Vogel mit der großen Klinge ab. Immer einen schnitt an der Kante und wieder einen. So entsteht eine Halbkugel.
Als nächstes ist der Schwanz vom Vogel dran. Dieser läuft spitz und flach zu. Entsprechend schnitzt Ihr das Holz. Schließlich wollen wir einen Fink und keinen Bartgeier aus dem Holz herausarbeiten.
Nun kommt der spannendste Teil. Nehmt den Buchfink in die Hand und seht ihn mit einem gewissen Abstand an. Verändert immer wieder den Blickwinkel. Plötzlich fällt Euch auf: An der einen oder der anderen Stelle ist der Vogel noch zu eckig. Entsprechend schnitzen die Kinder das Holz ab.
Zeit für den Feinschliff. Bevor Ihr das Schmirgelpapier ansetzt, seht Euch nochmals den Vogel kritisch an. Wo sollte noch Holz weg? Schleift es ab und gebt dem Finken seine endgültige Form.
Klappt die Ahle auf (Stechdorn vom Taschenmesser) und bohrt zwei Löcher in die Unterseite vom Buchfink.
Nehmt nun das Stück Rinde oder Holz und bohrt dort ebenfalls zwei Löcher mit der Ahle hinein. Der Abstand sollte genauso sein, wie bei den Löchern im Körper vom Vogel.
Nun holt Ihr Euch den Zweig und schneidet zwei dünne, gleichlange Stücke davon ab. Das sind später die Beine von unserem Buchfink. Denkt daran, dass der Buchfink kein 100 Meter Sprinter ist und deshalb entsprechend dünne Stelzen hat.
Steckt die Beine in die Löcher an der Unterseite vom Fink.
Steckt nun die beiden anderen Ende der Beine in die vorbereitete Borke.
Zum Schluss malt Ihr, oder die Kinder, den Buchfink an.
Fertig ist unser Buchfink. Da hätte sich Wilhelm Busch auch gefreut.