Goldwaschen mit Kindern ist das pure Abenteuer. Die Outdoorkids kommen sich plötzlich wie beim Goldrausch in Alaska vor. Wir stellen Euch drei Ausflugsziele, wo Ihr mit den Kleinen Euer Glück versuchen könnt. Wie Ihr an das Edelmetall kommt, erklären die Fachleute vor Ort. Selbst wenn Ihr leer ausgeht: Die Kinder sind glücklich über dieses besondere Outdoor-Abenteuer und erzählen noch lange davon.
“Wenn Du Dich zuhause auch so gründlich waschen würdest!” scherzt eine Mutter mit ihrem Sohn. Hochkonzentriert steht er mit der Goldwaschpfanne in der Hand da und versucht mit vorsichtigem schwenken, Gestein vom Edelmetall zu trennen. Im hessischen Geopark Waldeck-Frankenberg ist es möglich mit den Kindern im “Claim” zu schürfen. Werkzeuge braucht niemand mitbringen, die Fachleute rüsten Euch vor Ort aus und weisen Euch in die Kunst des Goldwaschens ein. Was wichtig ist, dass Ihr die Kinder mit Outdoorkleidung und Gummistiefel anzieht. An Teichen stehen die Eltern und Kinder und schwenken vorsichtig die speziellen Pfannen. Wer leer ausgeht kann sich in einem kleinen Laden Versteinerungen und Edelsteine kaufen. Täglich ist der Goldwelten-Claim, außer mittwochs, offen. Von Mai bis zum Oktober haben die kleinen und großen Goldgräber von 10 bis 18 Uhr Zeit ihr Glück dort zu (ver)suchen.
Goldwaschen mit Kindern: Auf den Spuren der Weltmeister im Raurisertal
Goldberg. Der Name ist vielversprechend. Im Nationalpark Hohe Tauern wartet eine lange Tradition vom Goldabbau auf Euch. Wie die Bergleute vor Jahrhunderten das Edelmetall aus dem Berg holten, das erlebt Ihr auf zwei interessanten Themenwegen: 2,7 Kilometer lang ist der Tauerngold-Lehrweg und ist eher für Familien mit Jugendlichen gedacht. Steil geht es vom neuerbauten Schutzhaus zum Schrägaufzug hin zu den früheren Stollen aus denen die Knappen das Gold schlugen. In welchen Unterkünften die Bergleute leben mussten, das gibt es hier auch noch zu sehen. Am Ende kommt Ihr unter der Fraganterscharte an. Auf wenigen Kilometern erwarten Euch einige Höhenmeter. Ein Zehntel, des weltweit geförderten Goldes, soll aus den Hohen Tauern gekommen sein. Am Goldwaschplatz Bodenhaus versucht Ihr aus der Hüttenwinkl Ache Goldflitter herauszuholen. Je nach Wetter ist hier von 9.30 bis 17 Uhr Waschtag. Für wenig Geld könnt Ihr dort einen Kurs belegen oder das Werkzeug ausleihen. Mit der Rauriser Hochalmbahn gondelt Ihr hinauf bis zur Mittelstation. Hier an der Heimalm seht Ihr schon das Wasserrad. Für 10 Euro bekommt Ihr von einem Fachmann erklärt, wie Ihr dort Gold finden könnt. Wenn die Hochalmbahn läuft, ist auch dieser Goldwaschplatz geöffnet. Beim Gasthof Sportalm macht Euch der Regen wenig aus, denn hier ist der Platz überdacht. Von Juni bis Ende September sind hier die Goldsucher, außer am Montag wenn Ruhetag ist. Für die Kinder ein tolles Erlebnis. In einem kleinen Röhrchen nehmen sie den gefundenen Goldflitter mit. Experten schätzen, dass in der Goldberggruppe ungefähr 120 Tonnen Gold enthalten sind. Das dürfte für den Familienurlaub ausreichen.
Goldige Zeiten im Ilzer Land
Der bayerische Wald ist ein wahrer Naturschatz. Doch auch hier lagert Gold im Boden. Alle Nachwuchstrapper treffen sich von Juli bis September immer am Montag um 14 Uhr beim Parkplatz am Pfarrgarten von Perlesreut. Die nächsten zwei Stunden stehen in Zeichen von Gold und Edelsteinen. Bei Niederperlesreut geht es los. Die Kinder wandern mit der Leiterin dieser Exkursion zum Goldbach. Damit ist wohl alles klar. Pferde transportieren, wie es sich für echte Goldsucher gehört, das Equipment. Intensiv durchsieben die Kinder jetzt den Sand aus dem Goldbach. Auch Halbedelsteine finden sich darin, doch die Kinder wollen Gold finden. Dieses ist eher homöopathisch enthalten. Das nimmt den Kindern aber keinesfalls die Motivation. Ganz im Gegenteil. Fleißig arbeiten sie mit den Goldwaschpfannen , den Blick auf den feinen Sand gerichtet und vergessen alles um sich herum. Gemeinsam geht es nach zwei Stunden wieder zurück.