Der Familienurlaub in Innsbruck ist anders als in den meisten Städten, denn die größte Stadt Tirols liegt mitten in den Bergen. Hier in Innsbruck lässt sich am Vormittag durch die historische Innenstadt schlendern und wenige Stunden später mit der Familie zu einer malerischen Alm wandern. Wie einfach sich das alles kombinieren lässt zeigen wir Euch, was an einem Wochenende in Innsbruck beim Familienurlaub alles möglich ist.
“Innsbruck liegt herrlich in einem breiten, reichen Tale zwischen hohen Felsen und Gebirgen.” Das schrieb im September 1829 der bekannteste deutsche Dichter Johann Wolfgang von Goethe in sein Buch über die “Italienische Reise”. Wie es sich für ein Genie gehört, hat der Dichterfürst damit alles in einem einzigen Satz gesagt. Was lässt sich alles, entspannt, bei einem Familienurlaub über´s Wochenende in Innsbruck anstellen?
Freitag, 9.00 Uhr: Je lauter das Bimbam, desto größe die Glocke!
Die ersten Stunden in einer neuen Stadt sind ganz besonders spannend. Und die vielen Museen und Erlebniswelten in und um Innsbruck sind es auch. Die meisten bieten sogar eigene Kinder- oder Familienführungen an. Abhängig von Alter und Interessenslage der Kinder stehen zahlreiche unterschiedliche Themen und Attraktionen zur Auswahl: Das Audioversum entführt große und kleine Besucher in die spannende Welt des Hörens. Im interaktiven Museum sind Mitmachen, Experimentieren und Staunen angesagt. In der Glockengießerei Grassmayr werden die Ohren, aber auch andere Sinne angesprochen: Seit 1599 werden hier Glocken für überall auf der Welt gegossen, im preisgekrönten Museum verbinden sich Ausstellung und Klangraum. Wer sich lieber auf die Spuren von Prinzessinnen und Herrschern begibt, sollte einen Besuch von Schloss Ambras nicht verpassen. Besonders interessant und spannend wird die Geschichte des wenige Minuten oberhalb von Innsbruck gelegenen Renaissanceschlosses im Rahmen der Kinderführungen vermittelt. Ein Highlight für die ganze Familie ist das jährlich im August stattfindende Schlossfest. Und für jene, die den Vormittag lieber ruhig angehen möchten und sich ganz entspannt akklimatisieren wollen, empfiehlt sich der Hofgarten als wahre Oase im Herzen der Stadt: Die Kinder finden am herrlichen Spielplatz inklusive Ritterburg, Riesensandkiste und Wasserstation mit Pumpen, Schleusen und Rinnen gewiss stundenlang Beschäftigung, während sich die Eltern unter einem der vielen schattenspendenden Bäume ausrasten können oder im Hofgarten Café eine Erfrischung einnehmen. Familien mit größeren und geschichtsinteressierten Kindern sei als Alternative noch das Tirol Panorama am Bergisel empfohlen: in einem Riesenrundgemälde wird die für Tirol so bedeutsame Schlacht am Bergisel detailgetreu nachgestellt – sehr imposant, aber nichts für zart besaitete oder ganz kleine Kinder. Egal, wofür man sich entscheidet: der Vormittag vergeht auf jeden Fall wie im Flug und Reisende mit hungrigen Kindern wissen es zu schätzen, dass in der Tiroler Landeshauptstadt nahezu an jeder Ecke ein Imbiss, Gasthaus oder Restaurant zur Einkehr lädt. Innsbrucks Gastronomie bietet sowohl heimische und regionale Spezialitäten als auch Speisen aus nahezu jedem Teil dieser Erde: Italienisch, Griechisch, Mexikanisch, Nepalesisch, Thai, Indisch, Japanisch … Und je nach Wahl alles für die kleinere aber auch für die größere Geldbörse. Wer hier hungrig bleibt, bleibt es überall.
14:00 Uhr: Wo ist das Goldene Dachl?
Die Innsbrucker Altstadt ist ein wahres Kleinod: Historische Gebäude spiegeln sich in modernen Fassaden, die imposante Nordkette blickt auf das geschäftige Treiben in der Stadt herab und zahlreiche Straßenkünstler laden zum Innehalten und Staunen ein. Bei einem gemütlichen Spaziergang durch das malerische Zentrum – entweder auf eigene Faust oder im Rahmen einer kurzweiligen Führung – gibt es allerlei Sehenswertes zu entdecken. Wohlwissend, dass sich stundenlange Stadtbesichtigungen selten positiv auf die Gemütslage des Nachwuchses auswirken. Aber: Das weltberühmte Goldene Dachl, der Stadtturm inklusive Aussichtsplattform mit traumhaftem Blick, die verwinkelten Gassen, die zahlreichen Geschäfte und die kaiserliche Hofburg bieten sowohl für Mamas, Papas als auch für die Kids genügend Attraktionen für eine spannende Entdeckungstour. (Wer die Hofburg gerne im Rahmen einer Kinderführung besichtigen möchte, dem sei der Sonntag empfohlen, immer um 14:00 Uhr findet eine Familienführung statt.) Und zum wohlverdienten Abschluss locken die zahlreichen Eisdielen und Konditoreien mit allerlei süßen Versuchungen, die Groß und Klein gleichermaßen schmecken. Für heute lassen wir es gut sein und gehen ins Schwimmbad im ehemaligen Olympischen Dorf.
Samstag, 9.00 Uhr: Hinauf auf den Berg, der für jeden einen Schatz bereit hält
Ein Urlaub in Innsbruck ist gekennzeichnet von der Verschmelzung urbaner und alpiner Freizeitaktivitäten. Deshalb geht es heute in die Feriendörfer rund um die Tiroler Landeshauptstadt. Der Muttereralmpark ist ein bei Einheimischen und Urlaubern gleichermaßen beliebter „Abenteuerberg“, denn hier kommt wirklich jeder auf seine Kosten. Man gondelt gemütlich und bequem mit der Bergbahn hinauf auf 1.600 m und findet sich inmitten herrlicher Naturlandschaft wieder. Die Kleineren können sich im Goldschürfen versuchen oder im Zauberwasser mit Wasserläufen und Riesenwasserrädern herumplantschen. Der Generationen-Motorikpark sowie die Baumelhäuser verlangen ihren Besuchern Geschicklichkeit ab und ein besonders rasantes Vergnügen bereitet die Abfahrt mit einem Mountain Cart. Teens und sportliche Eltern finden im Bikepark Innsbruck auf den Mountainbike-Downhill-Strecken den besonderen Kick, während sich auch jüngere Bike-Neulinge im neuen Trainingsbereich beim Bergrestaurant mit dieser Sportart vertraut machen können. Bikes können bei der Talstation der Muttereralmbahn gegen ein kleines Entgelt ausgehliehen werden. Und ein spannendes Erlebnis für die ganze Familie ist Geocaching – die Schnitzeljagd des 21. Jahrhunderts. So viel Action und frische Luft machen hungrig – mittags kann man sich im Erlebnis-Bergrestaurant oder bei einem Picknick am idyllischen Speichersee stärken.
15.00 Uhr: Blaupause am Natterer See
Nach so vielen Abenteuern ist der Natterer See unweit der Muttereralm der ideale Ort, um den erlebnisreichen Tag entspannt ausklingen zu lassen. Obwohl: Beim Anblick des spektakulären See-Aquaparks mit Action Tower, High Roller, Wassertrampolin, Wackelbrücke, schwimmenden Planeten, Riesenwasserrutsche und vielem mehr werden die Wenigsten am Handtuch liegen bleiben.
Sonntag, 10.00 Uhr: Auf Du und Du mit Steinbock, Adler und Co
Der Alpenzoo am Fuße der Nordkette ist zwar Europas höchstgelegener Zoo (750 m), trotzdem ist er in nur wenigen Minuten aus dem Stadtzentrum erreichbar. Allein die Auffahrt mit der topmodernen Hungerburgbahn – die Stationen wurden von Star-Architektin Zaha Hadid geplant – ist schon ein Erlebnis. Beim Rundgang durch das rund vier Hektar große Gelände mit naturnah gestalteten Gehegen, Terrarien und Aquarien können Luchse, Adler, Schlangen, aber auch Wölfe und Bären aus nächster Nähe bestaunt werden. Insgesamt beherbergt der Innsbrucker Alpenzoo über 2000 Tiere von rund 150 verschiedenen Arten – nirgendwo sonst auf der Welt bekommt man einen umfassenderen Überblick über die Tierwelt des europäischen Alpenraums. Ein Abenteuerspielplatz sowie gastronomische Einrichtungen runden das Angebot ab.
15.00 Uhr: Jetzt geht’s richtig hoch hinauf
Nachdem am Vormittag die tierischen Bewohner des Alpenraums erkundet wurden, gilt es nun, in deren natürlichen Lebensraum einzutauchen. Die Hungerburgbahn und die Seegrubenbahn lassen Groß und Klein mühelos auf knapp 2.000 Meter Seehöhe hinaufschweben. Wer noch höher hinauf will, gelangt mit der Hafelekarbahn auf 2.256 m. Und von dort offenbart sich ein atemberaubender Blick – auf der einen Seite die Stadt Innsbruck, die einem zu Füßen liegt, und auf der anderen Seite die ungezähmte Wildnis des Karwendels. Wer Glück hat, erspäht dort oben vielleicht sogar den einen oder anderen Genossen aus dem Alpenzoo in seiner „echten“ Umgebung. Und das Foto vorm Gipfelkreuz zählt bestimmt zu den Highlights im Familienalbum.