Das Hochpustertal kennt Ihr sicher aus dem Kino. Von “Honig im Kopf” drehte Til Schweiger einige Szenen im Hochpustertal. Doch es gibt nicht “Das” Hochpustertal, sondern ein Teil liegt in Südtirol und der andere in Osttirol. Wir zeigen Euch heute, was das Hochpustertal im Süden zu bieten hat: Rentiere, die steilste Skiabfahrt Italiens und Rentiere!
In weniger guter Erinnerung habe ich eigentlich das Hochpustertal. Daran bin ich selbst schuld gewesen. Für einen Artikel im Skimagazin probierte ich die steilste Piste von ganz Italien. Satte 71% hat die Holzriese Piste. Schon alleine der Blick hinunter verschlägt einem den Atem. Ich fuhr los und eine minmale Unachtsamkeit genügte: Schon stürzte ich. Aber wie! Habt Ihr schon mal versucht an einer Hauswand aufzustehen und Ski wieder festzumachen? Dann könnt Ihr Euch vorstellen wie es mir ging. Zum Glück gibt es im Hochpustertal nicht nur solche Abfahrten, sondern auch ganz tolle Häng für Familien. Bei Innichen liegt der Familienskiberg Haunold. Hier geht es keine 71% hinunter. Dafür gibt es Späße wie eine Cross-Strecke für die Kinder oder eine Snow-Tubing-Bahn. In großen mit Luft gefüllten Reifen rodeln die Kinder den Hang hinunter.
Hochpustertal: Rentiere anschauen
Seit elf Jahren scharwenzeln Rentiere im Hochpustertal herum. Aus Finnland kamen diese typischen skandinavischen Tiere. Auf den Rotwandwiesen leben die Rentiere und sind das einzige Rentierrudel in ganz Italien. Doch Vorsicht! Im Winter laufen die Rentiere im Hochpustertal frei herum. Mit etwas Glück seht Ihr bei einer Schneeschuhwanderung die Rentiere friedlich durch die Dolomiten ziehen. Übrigens: Eine Übungspiste für Kinder hat Ihren Namen von diesen Tieren: Rudi Rentier Piste. Dort stehen am Pistenrand Rentierfiguren und erklären den kleinen Rennsemmeln was sie beim Skifahren dürfen oder besser lassen sollen. (Das hätte ich mir vor der 71% Abfahrt vielleicht auch mal anschauen sollen)
Hochpustertal: Rodeln für alle Kufenfreunde
Drei Rodelbahnen sind im Südtiroler Hochpustertal besonders zu empfehlen:
- Rotwand / Croda Rossa. Mit der Kabinenbahn gondelt Ihr von den Rotwandwiesen hinauf zur Bergstation. Dort geht es los. Fünf Kilometer ist die Rodelbahn lang und Ihr baut teilweise richtig hohe Geschwindigkeit auf. Ein wilder Ritt durch die Bergwälder und 600 Höhenmeter Gefälle erwarten Euch. Deshalb setzt besser einen Helm auf. Am Ende kommt Ihr wieder bei der Liftstation Rotwandwiesen raus.
- Signaue. Gegenüber der Rotwand Rodelbahn befindet sich die Schlittenstrecke Signaue. Sie ist 2,1 Kilometer lang und hat immerhin 280 Höhenmeter. Es ist ratsam, dass Ihr vielleicht erst die Rodelbahn Signaue ausprobiert und Euch dann an die Rotwand wagt.
- Haunold. Im Gegensatz zum Schlittenberg im Stadtpark müsst Ihr die Rodel zum Start der Haunold Rodelbahn nicht hinauf ziehen. In Innichen nehmt Ihr die Sesselbahn und los geht es an der Riese-Haunold-Hütte. Nun steuert Ihr den Schlitten auf der 2,1 Kilometer langen Rodelbahn hinunter. Es gibt einige Kurven, bei denen Ihr die Rodel gut unter Kontrolle haben müsste und insgesamt 300 Höhenmeter sind auch eine Packung. Am Ende kommt Ihr wieder am Lift in Innichen raus.
Hochpustertal: Wildpark Toblach und Gustav Mahler
Das ganze Jahr über ist der Wildpark in Toblach ein lohnendes Ziel. Hier bekommen die Kinder aus nächster Nähe typische Alpentiere zu sehen. Murmeltiere gibt es dort ebenso wie Schneeeulen, Luchse oder Hirsche. Weitläufig ist der elf Hektar große Wildpark im Hochpustertal angelegt. Eine ungewöhnliche Besonderheit hat dieser Wildpark. In ihm befindet sich eine kleine Hütte. Darin zog sich der weltbekannte Komponist Gustav Mahler zurück und erfand dort neue Musikstücke. Für die Kinder vielleicht weniger prickelnd, aber trotzdem ganz interessant.