Heimplanet Nias, das ist der neueste Clou für den Zeltplatz. Heimplanet bietet mit dem Nias ein vollwertiges Vier-Personen-Zelt an, das ohne Gestänge auskommt: In wenigen Minuten ist das Zelt aufgepumpt. Auch einem deftigen Sommergewitter mit Sturm und Hagel, hält das Heimplanet Nias stand, wie wir im Test erleben durften.
Heimplanet hätte ich vor 20 Jahren brauchen können. Da saß ich in den Weiten vom Bayerischen Wald und stellte entsetzt fest, dass dem ganz neugekaufte Zelt eine Stange fehlte. Mit einem dünnen und biegsamen Ast konnte ich mein Zelt halbwegs aufbauen. Derartiges kann beim Nias, dem neuesten Zelt von Heimplanet, zum Glück nicht passieren. Wir stehen auf einem Zeltplatz, völlig frei von Wohnmobilen und Anhängern, als ich das Heimplanet Nias ausrolle. Die ersten Camper sehen sich diese etwas seltsame Konstruktion kritisch und neugierig an. Auch für mich ist es ein Premiere in einem aufpumpbaren Zelt zu schlafen.
Heimplanet Nias: An die Pumpe!
Meine drei Begleiter hassen wie ich, das Lesen von Gebrauchsanweisungen. Rein intuitiv setzen wir die mitgelieferte Luftpumpe an und in wenigen Minuten steht plötzlich wie ein Raumschiff das Nias vor uns. Beeindruckt fassen wir das aufgeblasene Gestänge an. “Macht einen stabilen Eindruck!” ist unser einhelliges Urteil. Mit doppelten Wänden sind die Luftstreben vom Nias ausgerüstet. Mit wenigen Heringen und Abspannleinen ist das Zelt in rekordverdächtiger Zeit bezugsfertig. Während wir begeistert auf unser Zelt starren, zieht über uns am Himmel ein gewaltiges Gewitter auf. Plötzlich kommt ein Sturm auf. Es donnert, Blitze zucken. Schnell die Packtaschen von den Fahrrädern in das Zelt geschmissen und hinterher. Nun legt das Gewitter mit aller Gewalt los.
Wir breiten unsere Isomatten und die Schlafsäcke im Heimplanet Nias aus, während um uns der Regen herabprasselt. Der Sturm rüttelt an der Konstruktion und es donnert so laut, dass und wir uns aus den beiden gegenüberliegenden Schlafkabinen anschreien müssen. “Hoffentlich hält das Zelt auch dem Sturm stand!” höre ich von drüben. Ich halte den Daumen nach oben und bin vielleicht etwas zu optimistisch. Nach fast zwei Stunden Gewitter steht fest: Das Nias von Heimplanet hält dicht und hält auch einem Gewittersturm stand. Am nächsten Morgen, die Sonne scheint wieder kommt ein älterer Camper auf mich zu und meint: “Von der Silhouette her, erinnert mich ihr Zelt an die DB Baureihe 193!” Ich sehe den guten Mann fragend an und er erklärt mir:” Dass ist das Krokodil!” Da fällt es mir wieder ein. Es gab mal so wuchtige, grüne Elektrolokomotiven. Und tatsächlich unser Heimplanet Nias hat von der Form her gewisse Ähnlichkeiten. Mit seinem Packmaß (60 x 30 x 25 cm) und dem Gewicht von 6,8 Kilogramm ist es weniger für Trekkingtouren geeignet. Wer mit dem Rad oder Kanu unterwegs ist, sollte dieses Zelt unbedingt einmal ausprobieren. Leichter und schneller lässt sich ein Zelt nicht aufbauen. Tja, vor 20 Jahren hätte ich dieses Zelt gut gebrauchen können.