Bestimmte Marken haben weltweit ein derart positives Image, das mit noch so großem Werbeaufwand unerreichbar ist. Bei den Autos ist es Ferrari oder Rolls Royce. Auch in der Outdoor-Branche gibt es Hersteller die ein unglaubliches Vertrauen ihrer Kunden genießen. Hilleberg Zelte gehören auf jeden Fall dazu. Seit 1971 stellt der Schwede Bo “Bosse” Hilleberg legendäre Zelte her und ist bei den Outdoorern auf der ganzen Welt bekannt. Im Gespräch mit Kinderoutdoor.de gab der bekannte Zeltmacher wertvolle Tipps weiter.
Kinderoutdoor.de: Wann haben Sie zum ersten Mal in einem Zelt übernachtet?
Bo Hilleberg: Ich weiß es nicht mehr genau. Ich denke, ich war in etwa 7 oder 8 Jahre alt, als wir unser erstes Camp aufgebaut haben. Das war aber nicht so aufregend. Mit 10 Jahren habe ich begonnen mit Rucksack in die Wälder zu laufen und mir eigene kleine Höhlen zu bauen. Richtige Zelte habe ich dann wohl wieder mit etwa 15 Jahren für mich entdeckt.
Welche Erinnerungen haben Sie daran?
Bo Hilleberg: Die Waldtouren und die selbstgemachten Camps waren sehr aufregend. Ich denke, das war die Zeit, als mein Interesse an Outdoor-Leben geboren wurde.
Für viele Kunden ist die Wassersäule bei dem Außenzelt das entscheidende Kaufkriterium. Je höher, die Wassersäule, um so dichter ist das Zelt. Ist diese Denkweise richtig?
Bo Hilleberg: Das ist vielleicht nicht ganz korrekt. Insbesondere, wenn man ein Zelt für viele Jahre nutzen möchte. Die Wassersäule ist wichtig. Jedoch ist die Qualität des Stoffes und der Beschichtung, die das Zelt wasserdicht macht, wichtiger. Es ist relativ leicht eine hohe Wassersäule zu erreichen. Einen Stoff herzustellen, der jahrelang hält, ist dagegen eine große Herausforderung. Eine gute und zuverlässige Beschichtung ist sehr teuer. Ich habe viele Materialien getestet, die anfangs eine hohe Wassersäule hatten, dann jedoch schnell nachgelassen haben. Genauso wichtig für die Zuverlässigkeit des Stoffes ist außerdem die Konstruktion und Aufbau eines Zeltes. Alles wirkt zusammen.
Woran erkennen Laien ein hochwertiges Zelt?
Bo Hilleberg: Das ist fast unmöglich. Es gibt viele kleine Details, die man als Laie nicht sieht oder erkennt. Ohne die Ausrüstung zu testen fällt es schwer zu erkennen, ob die Zeltstangen und der Stoff hochwertig sind. Eine gute Informationsquelle können Bekannte sein, die das selbe Modell bereits seit einiger Zeit besitzen. Nützliche Information gibt es im Internet und bei Testberichten von speziellen Magazinen. Das Problem dabei ist jedoch, dass diese Tests meist nicht über einen längeren Zeitraum stattfinden. Sie können also keine zuverlässige Aussage treffen, wie die Qualität nach ein paar Jahren sein wird.
Ab wann dürfen Kinder mit zum Zelten und worauf sollten Eltern achten?
Bo Hilleberg: Man kann relativ bald nach der Geburt damit beginnen. Gute Ausrüstung ist mit kleinen Kindern natürlich Grundvoraussetzung. Wenn man sich mit Kindern auf den Weg macht, ist es wichtig, nicht allzu lange Strecken zurückzulegen. Kurze Strecken und zwischendurch Zeit zum Spielen geben. Für Kinder gibt es überall Abenteuer und Dinge zu erforschen.
Sie kommen aus Frösön in Schweden. Welchen Outdoor-Geheimtipp haben Sie für Familien, die nach Schweden reisen?
Bo Hilleberg: Für Familien mit Kindern gibt es überall Plätze. Man findet sie in den Waldgegenden, den Bergen, an der Küste oder an einem der Tausend Seen. In einigen Regionen Schwedens gibt es außerdem markierte Trails. Diese gehen meistens in spannende Gegenden. Fragen Sie die lokalen Touristenbüros – die haben – je nach Anspruch – eine passende Tour. Infos gibt es außerdem auf:
www.svenskaturistforeningen.se
Danke Bo für das Gespräch!