Klettersteige reizen immer mehr Erwachsene und Familien. Immer noch entstehen in den Alpen und auch Mittelgebirgen neue Klettersteige. Doch so einfach wie es aussieht ist diese Form des Alpinimus nicht. Einfach nur die Karabiner in das Drahtseil der Klettersteige einklincken und dann rauf, hat mit dem Ganzen wenig zu tun. Wir haben Profitipps der Sport 2000 Österreich für sicheres Gehen der Klettersteige bekommen.
Klettersteige sind auch frü Familien eine tolle Sache. Eine Via Ferrata (ital. “Eisenweg”) ist anspruchsvoller als wandern und doch noch nicht klettern. Wer mit den Kindern erstmals Klettersteige hochkraxelt, sollte über die nötige Erfahrung verfügen. Denkt daran, auch die Kinder gesondert zu sichern. Erst dann sind Klettersteige ein unbeschwertes Abenteuer in den Bergen für große und kleine Gipfelstürmer. Doch Klettersteige sind auch eine Herausforderung an die Kondition, an das Beherrschen der Technik und vor allem an die Ausrüstung. Die SPORT 2000 -Experten aus Österreich haben die wichtigsten Ausrüstungstipps zusammengestellt:
Mit der richtigen Ausrüstung auf die Klettersteige
Auch bei der Kleidung setzen Klettersteige besondere Ansprüche an das Material. Es ist unglaublich, was ich an manchen Eisenwegen schon zu sehen bekommen habe! Mit Turnschuhen und kurzen Sporthosen bekleidet wollte eine vierköpfige Familie den Klettersteig hoch. Zum Glück für alle Beteiligten, kamen sie über die ersten Meter nicht hinaus. Für das Erklimmen der Klettersteige ist eine Kleidung mit atmungsaktiven Material sowie einer hohen Abriebfestigkeit ein Muss. Eine Hose mit verstärkten Einsätzen an Knien und Hintern bietet zusätzlichen Schutz vor möglichen Kratzern oder Abschürfungen, Klettersteig-Handschuhe schützen die Hände vor Blasen und abstehenden Drähten am Stahlseil. Da das Wetter im Gebirge rasch umschlagen kann, gehört leichte, wetterfeste Funktionsjacke in den Rucksack. Die offizielle UIAA (Internationale Union der Alpinismusvereinigungen) sieht in Ihrer Ausrüstungsempfehlung für Klettersteig zusätzlich zur passenden Bekleidung, den Schuhen und dem Witterungsschutz für alpines Gelände, die Verwendung eines Hüft- und Brustgurtes, einen Bergsteigerhelm und ein Klettersteigset vor. „Schuhe, Helm, Gurt und Seil müssen topp sein, damit man am Klettersteig sicher unterwegs ist und einmal mehr gilt es, auf Material und Sicherheit zu achten“, erklärt Mag. Christoph Krahwinkler, Marketingleiter von SPORT 2000 Österreich.
Richtiges Profil für die Klettersteige
Schuhe für die Klettersteige müssen robust, aber nicht zu schwer sein, um noch genügend Flexibilität und sicheren Tritt zu bieten. Geeignet ist ein flexibler und formbeständiger Volllederschuh mit gutem Sohlenprofil, der auch für Wandern und Hochtouren verwendet werden kann. Für leichte Steige ist auch ein Leichtwanderschuh mit flexibler, griffiger Sohle einsetzbar. Hüft- und/oder Brustgurt gehören zum Klettern am Klettersteig wie das Amen im Gebet. Für Kinder gibt es mittlerweile spezielle Klettersteiggurte, in Kombination eines Brustgurtes sind auch Alpin- und Sportklettergurte für Klettersteige geeignet.
Unverzichtbar: Das Klettersteigset und der Helm
Ein weiteres wichtiges Sicherungselement neben der Gurtkombination ist das Klettersteigset. Im Wesentlichen besteht es aus einem Seil mit zwei Karabinern und einer Bremsplatte. Bei einem Sturz muss das Seil durch die Bremsplatte – dem Herzstück des Ganzen – und reduziert den Fangstoß auf ein erträgliches Maß. Aufgrund der Steinschlaggefahr in felsigem Gelände ist die Sicherheitsfunktion eines Kletterhelmes nicht zu vernachlässigen. Einem guten Freund von mir fiel eine Digitalkamera auf den Helm, die einem Kletterer weit oberhalb von ihm aus den Händen glitt. Die Kamera hinterließ einen bleibenden Eindruck im Helm! Ergonomisch geformt muss der Helm so gebaut sein, dass er das Gesichtsfeld frei lässt und den Kletterer zwar schützt, aber nicht stört. Beim Material ist neben der Leichtigkeit und Langlebigkeit im Zusammenhang mit UV-Einstrahlung auch die Bruchsicherheit ein wichtiges Thema. „Nimmt man nicht nur die richtige Ausrüstung sondern auch noch genug zu trinken, eine ordentliche Jause, Sonnenschutz und für die Erinnerungsbilder eine kleine Kamera mit, steht einem Abenteuer in den Bergen nichts mehr im Weg“, erklärt Krahwinkler abschließend mit einem Zwinkern.