Merrell überrascht gerne. Die US-Schuhmarke überzeugt mit ihren Barefoot Laufschuhen und bringt nun mit der Annex Linie eine neue Art von Hiking Schuhen auf den Markt. Dabei setzt Merrell auf Funktion, Desing und Ausstattung. Kann Merrell die eigenen Ansprüche einlösen? Wir haben die neue Merrell Linie getestet.
Foto (c) Merrell
Merrell muss mich überzeugen. Interessant sieht die Sohle vom Annex Mid aus. Diesen Multifunktionsschuh gibt es auch in zwei Versionen als Halbschuh für Outdoorer und für die Stadt. Bei mir muss der Annex Mid mit hohem Schaft beweisen was er so kann. Der Merrell Schuh ist ein Kandidat für gut ausgebaute Wege. Rauf zu einer Alm und gemütlich absteigen, das ist sein Terrain. Doch wie sieht es bei einer langen Wanderung aus? Mit dem Annex Mid von Merrell steige ich vom Königssee zur Gotzenalm auf. Konditionell anspruchsvoll ist die Fünf-Stunden-Tour. Gut 20 Kilometer lege ich dabei zurück und knapp 1.000 Höhenmeter. Auf den Bergen liegt noch Schnee und ich steige von der Talstation der Jennerbahn auf. Bei mir entscheidet sich auf den ersten Metern wie ein neuer Schuh und ich zusammen passen. Merrell hat gute Arbeit geleistet. Der Annex rollt fast wie ein Laufschuh und trägt sich bequem. Im Gegensatz zu den Laufschuhen sparte Merrll nicht an der Dämpfung: Sie ist am Vorfuß 11.5mm und an der 17.5mm dick. Was ich später positiv ist spüre ist das Merrell air cushion™ Luftpolster. Zusammen mit der EVA Mittelsohle absorbiert es Stöße und gibt zusätzliche Stabilität. Auf dem Waldweg hinauf zur Mittelstation der Jennerbahn zeigt die griffige Vibram® Sohle einen guten Grip. Sie dämpft spürbar mit der Merrell eigenen Mittelsohlentechnologie M-Boun jeden Schritt. Auf der Mittelstation angekommen sehe ich nur wenige Höhenmeter weiter oberhalb den Schnee beginnen. Glück gehabt! sage ich mir und marschiere weiter.
Merrell schlägt sich gut
Teilweise ist der Wanderweg, wegen des geschmolzenen Schnees, aufgeweicht. Merrell hat in dem Annex Mid Gore Tex verarbeitet und meine Füße bleiben trocken. Als ich die Königsbach-Alm erreiche bin ich ganz alleine unterwegs. Der Merrell Schuh rollt angenehm. Sein Schaft gibt seitlich gut Halt, wobei er für Touren im unwegsamen Gelände weniger bis nicht geeignet ist. Bei meiner Tageswanderung zur Gotzenalm ist er in seinem Element. Die letzten langen Serpentinen geht es hinauf. Dann ist das Hochplateau erreicht auf dem mein Ziel liegt. Noch hat die Gotzenalm geschlossen, doch ich genieße die Sonnenstrahlen auf der leeren Terrasse und sehe zum Steinernen Meer hinüber. Alle Gipfel sind mit Schnee bedeckt. Auch der Watzmann ist noch von der weißen Pracht überzogen. Was für eine Ruhe hier herrscht. Im Sommer bei bestem Wanderwetter geht es hier schon anders zu. Vom Style her gefällt mir der Annex. Dezent, aber trotzdem ein frisches Äußeres. Weil die Ausflugs-Boote meine Haltestelle Salet noch nicht anfahren, steige ich nicht über die Kaunerwand ab, sondern marschiere auf dem gleichen Weg wie ich hergekommen bin zurück an den Königssee. Die Merrell Schuhe haben sich in diesem leichten Gelände bewährt und mich überzeugt.
