Fossilien faszinieren die Kinder, ohne dass sie wissen, wie viele Millionen Jahre alt die Fundstücke sind. Heute zeigen wir Euch, wie Ihr mit den Kindern Fossilien präparieren könnt. Schließlich sind diese Versteinerungen das Naturmaterial schlechthin. Dann schnappen wir uns mal die Fossilien.
Fossilien habt Ihr sicher schon zufällig bei Outdoor Aktivitäten entdeckt. Plötzlich kommt eines der Kinder angesprungen und hält einen Stein in der Hand, bei dem sich das Muster einer Versteinerung abzeichnet. “Das sieht nur so aus wie eine Fossilie!” sagen manche Eltern und schon landet der von den Kindern gefundene Schatz wieder in der Natur. Geht doch bewusst zum Wandern um Versteinerungen zu finden. Die Schwäbische Alb, der Hochrhein oder das Altmühltal sind dafür bekannt, dass dort Fossilien zu finden sind. Auch gibt es ehemalige oder aktive Steinbrüche in denen Ihr mit den Kindern versteinerte Urtiere suchen könnt. Dort könnt Ihr Euch auch die Ausrüstung ausleihen. Wer will packt sich einen Geologenhammer, Meissel, Klappspaten und Schutzbrille ein. Los geht´s! Die Kinder kommen sich dabei schnell wie Indiana Jones, der berühmte Archäologe aus dem Film, vor und hämmern was das Zeug hält. Wenn Ihr eine versteinerte Muschel oder Schnecke gefunden habt, befreit sie erst einmal vom groben Material. Hier ist der Geologenhammer ideal dafür. Packt das Fundstück in den Rucksack und ab geht es nach Hause. Profis arbeiten mit kleinen Fräsen mit Diamantaufsätze und Druckluftstichel aber das geht mit Kindern zu weit. Euch reichen
- Ein kleiner und ein großer Hammer
- Meisseln in unterschiedlichen Größen
- Schaber (da haben wir einen gebrauchten kostenlos vom Zahnarzt bekommen)
- Schutzbrille (ansonsten lernt der Haus- oder Augenarzt auch etwas über Euere Sammelleidenschaft von Fossilien kennen)
Nun reinigt Ihr mit Bürste sowie Wasser das Fundstück und lasst es trocknen. Legt alte Zeitungen auf die Werkbank (bitte nicht am Ess- oder Wohnzimmertische die Fossilien präparieren, das gibt Stress der Euch Millionen von Jahren verfolgt). Bevor Ihr loshämmert schaut auch die Versteinerung genau an. Wo ist sie beschädigt? Gibt es Risse? Ist es nur eine Fossilie oder mehrere? Es gilt die alte Archäologenregel: Vom Groben ins Feine. Beginnt mit einem groben Meissel das Fundstück zu bearbeiten. Tauchen noch andere Versteinerungen auf? Ansonsten befreit mit den Kindern, soweit es geht, die Fossilien von dem umgebenden Gestein. Dafür braucht Ihr Kraft, Fingerspitzengefühl und Geduld, schließlich sind die Fossilien einige Millionen Jahre alt. Schritt für Schritt legt Ihr Eueren Fund frei. Da kann es auch ganz schön dabei stauben. Nun geht es es mit der Feinpräparation, wie die Archäologen sagen, weiter. Mit dem Kratzer oder notfalls einen alten, feinen Schraubenzieher die feinen Gesteinsreste entfernen. Das ist eine Arbeit für die Ihr Zeit einplanen solltet. Die Kinder schulen dabei ganz spielerisch ihre motorischen Fähigkeiten.
Ist es nicht traurig? Bei vielen Kindern reicht die Motorik nur noch so weit, dass sie mit den Fingern über einen Tabletcomputer oder Smartphone wischen können.
Besonders Spaß haben die Kinder, wenn Gleichaltrige beim Präparieren der Fossilien dabei sind. Profis behandeln zum Schluss die freigelegten Versteinerungen mit Sandstrahler und Säuren (z.B. Essigsäure) oder Laugen. Bei Euch reicht es, wenn Ihr nochmal mit einer groben Bürste, Lappen und Wasser die Fossilien reinigt. Fertig! Jetzt habt Ihr ein wunderbares Stück Erdgeschichte. Doch Moment mal! Warum finden sich eigentlich im oder auf dem Boden versteinerte Meeresbewohner wie Schnecken oder Muscheln? Am besten Ihr geht mit den Kindern in die Bücherei. Dort gibt es tolle Sachbücher, die den Outdoor Kids erklären, wie die Fossilien enstanden sind und Ihr lernt sicher auch was dazu…..