Schlittenfahren ist für Kinder ein prickelndes Abenteuer. Außerdem bringt es auch Erwachsene zurück in ihre Kindheit. In vielen deutschen Großstädten gibt es kleine Rodelhügel, die nur wenige Sekunden Abfahrt bieten. Gleichzeitig existieren längere Strecken, die echtes Winterfeeling vermitteln. Deshalb haben wir uns vier Städte ausgesucht: Kiel, Hamburg, München und Berlin. Dort zeigen wir euch, wie abwechslungsreich das Schlittenfahren sein kann.
🛳️ Kiel: Rodeln mit Ostseeblick
Auf der Krusenkoppel treffen sich große und kleine Rodler. Während die Kinder den Hang hinunterfahren, ertönt im Hintergrund das Tuten einer Ostseefähre. Dadurch entsteht eine einmalige Kulisse.
Die Krusenkoppel liegt in Sichtweite zur Promenade Kiellinie und dem Landtag von Schleswig‑Holstein. Steil geht es den Hügel hinunter, und entsprechend wuselt es dort wie auf einem Ameisenhaufen. Eltern können entspannt zuschauen, denn ein kleiner Wall verhindert, dass die Schlittenfahrer auf die Straße gelangen.
Die Geschichte des Hügels reicht über 100 Jahre zurück. Heinrich Wilhelm Kruse vermachte der Stadt Kiel Land und Geld. Seitdem nutzen die Kieler das Gebiet als Naherholungsort. Außerdem finden dort jedes Jahr Veranstaltungen zur Kieler Woche statt. Im Winter jedoch ist die Krusenkoppel der Hotspot für alle, die gerne rodeln. Ein Rodelberg mit Blick auf Ostseefähren – das ist wirklich etwas Besonderes.

foto (c) kinderoutdoor.de
🌲 Hamburg: Tausend Meter Abfahrt im Wald
Hamburg bietet viele Parks mit kleineren Rodelhügeln. Dazu gehören der Hammer Park, Bolivar Park, Baurs Park und der Öjendorfer Park. Überall kommen die kleinen Schlittenpiloten auf ihre Kosten.
Doch eine Bahn sticht heraus: die einen Kilometer lange Rodelbahn im Bergedorfer Gehölz. Sie entstand in den 1930er Jahren am Doktorberg. Mit dem Bus 235 erreicht ihr die Strecke bequem, auch Parkplätze sind vorhanden.
Schon nach wenigen hundert Metern merkt man, wie steil das Gefälle ist. Deshalb sollten Anfänger vorsichtig sein. Etliche Kurven im dichten Mischwald mit alten Eichen fordern das fahrerische Können. Gleichzeitig sorgt die Länge der Strecke für echtes Abenteuer. Kein Wunder, dass die Hanseaten mit Respekt von dieser Bahn sprechen.
🏟️ München: Der Olympiaberg für alle Könnerstufen
In München gibt es im Olympiapark einen Berg, der für jedes Alter geeignet ist. Ältere Kinder suchen steilere Abfahrten, während jüngere Geschwister flachere Hänge bevorzugen. Der Olympiaberg bietet beides.
Am nördlichen Hang gibt es eine spezielle Strecke für Snowtubes. Dort sind die Kurven besonders steil und bieten Action pur. Gleichzeitig gibt es sanfte Abfahrten auf dem Hochplateau. Dadurch können Familien gemeinsam rodeln, ohne dass jemand überfordert ist.
Der Berg entstand zwischen 1947 und 1958 aus Schutt zerstörter Häuser. Heute ist er 56 Meter hoch und ein beliebter Treffpunkt. Außerdem fand dort 2011 ein Weltcup Parallelslalom statt. Der Olympiaberg ist somit ein Ort, der Geschichte und Freizeit perfekt verbindet.

🏔️ Berlin: Höllisch gut rodeln auf dem Teufelsberg
Ein Muss für alle, die Geschwindigkeit lieben, ist der Teufelsberg. Von 1963 bis 1972 gab es dort sogar einen Skilift. Markant ist der Gipfel mit der ehemaligen Abhörstation.
Der Berg entstand aus Kriegstrümmern und ist heute der populärste Rodelberg der Hauptstadt. Mit öffentlichen Verkehrsmitteln lässt er sich problemlos erreichen. Nach einem zehnminütigen Aufstieg erwartet euch ein genialer Rundblick über Berlin.
Die Abfahrt dauert etwa zwei Minuten und ist entsprechend flott. Außerdem gibt es in vielen Parks der Stadt weitere Rodelmöglichkeiten. Dadurch findet jeder die passende Strecke – vom Anfänger bis zum Profi.
🏁 Schlittenfahren in der Stadt – Abenteuer für alle
Ob Kiel mit Ostseeblick, Hamburg mit seiner langen Waldstrecke, München mit dem vielseitigen Olympiaberg oder Berlin mit dem legendären Teufelsberg – überall gibt es spannende Möglichkeiten. Außerdem sind die Strecken leicht erreichbar und familienfreundlich. Deshalb lohnt es sich, auch in der Stadt den Schlitten auszupacken.

