Immer mehr Menschen suchen im Winter besondere Erlebnisse abseits der Piste. Neben Spaziergängen, Schneeschuhwanderungen und Winterwanderungen hat sich das Skitourengehen als feste Größe etabliert. Rund vier Prozent der Gäste in Österreich unternehmen während ihres Winterurlaubs eine oder mehrere Skitouren.
🦌 Rücksicht im Winterwald: Schutz für Wildtiere
Skitourengeher genießen die verschneite Landschaft. Gleichzeitig wird der Wald für Wildtiere zum wichtigen Rückzugsort. Sobald die Temperaturen sinken, sparen Reh und Hirsch jede Energie. Dennoch zwingen Störungen sie zur Flucht. Dadurch verlieren die Tiere wertvolle Kraftreserven.
„Wer im winterlichen Wald unterwegs ist, bewegt sich in einem sensiblen Ökosystem. Schon kleine Störungen können große Wirkung haben – etwa für Wildtiere oder junge Pflanzen. Deshalb ist ein achtsamer Umgang mit der Natur entscheidend“, betont Andreas Gruber von den Österreichischen Bundesforsten.
🏔️ Respekt am Berg: Verantwortung für Natur und Mensch
Auch der Alpenverein appelliert an mehr Rücksicht. „Immer mehr Menschen erkennen den Wert unserer Naturräume. Das begrüßen wir. Gleichzeitig legen wir Wert darauf, dem Lebensraum Natur mit Respekt zu begegnen. Dazu gehört es, Spuren mit Bedacht zu wählen, Fütterungen zu umgehen, keinen Lärm zu verursachen und Touren in der Dämmerung zu vermeiden“, erklärt Präsident Wolfgang Schnabl.
Unter dem Motto „RespektAmBerg“ finden Wintersportler*innen auf der Alpenvereins‑Homepage weitere Informationen. Außerdem unterstützt das Tourenportal bei der Planung und zeigt relevante Schutzgebiete. Dadurch können Touren besser vorbereitet werden.
📋 Fair‑Play‑Regeln für naturverträgliche Skitouren
Damit Skitourengeher*innen die Natur genießen können, ohne sie zu belasten, gilt Folgendes:
- Bleiben Sie auf markierten Wegen und vermeiden Sie Lärm. Dadurch werden Wildtiere nicht unnötig aufgeschreckt.
- Verzichten Sie auf Touren bei Nacht – das ist die Zeit der Nahrungsaufnahme.
- Waldränder nur direkt durchqueren und schneefreie Flächen meiden. Dadurch bleiben Rückzugsorte erhalten.
- Abstand zu Wildtieren halten – Spuren nicht nachgehen, nur aus Distanz beobachten.
- Wildruhegebiete respektieren und Fütterungen meiden. Dadurch wird Stress vermieden.
- Hunde an die Leine nehmen, auch gut erzogene Tiere verursachen Fluchtstress.
- Schutzwälder schonen – sie sichern vor Lawinen und Naturgefahren.
- Jungwuchsflächen meiden – Schäden durch Skikanten sind gravierend.
- Alternative wählen – bei geringer Schneelage lieber im Tal wandern.
Dadurch bleibt das Miteinander von Mensch und Natur im Gleichgewicht.
🌲 #waldfairliebt – Bewusstsein schaffen
„Der Wald steht uns allen offen – gleichzeitig sind wir hier bei der Natur zu Gast. Darum setzen wir auf aktive Bewusstseinsbildung“, erklärt Georg Schöppl von den Österreichischen Bundesforsten. Mit der Kampagne #waldfairliebt sensibilisieren die Bundesforste Besucher*innen ganzjährig für ein rücksichtsvolles Verhalten. Dadurch wird das Erlebnis Wald für alle Seiten positiv gestaltet.
🧗 Sicher am Berg: Ausbildung für Wintersportler
Damit die Tourensaison unfallfrei verläuft, bietet der Alpenverein zahlreiche Kurse. Zusätzlich gibt es kostenlose Online‑Materialien, Lehrvideos und die Vortragstour „Winter Update“. Dadurch können Wintersportler ihr Wissen auffrischen. „Wir legen allen Bergsportler*innen eine fundierte Ausbildung ans Herz und laden sie ein, unsere Initiative ‚SicherAmBerg‘ zu nutzen“, so Schnabl.
🏁 Gemeinsam Verantwortung übernehmen
Skitouren sind ein wunderbares Wintererlebnis. Gleichzeitig erfordern sie Rücksicht auf Natur und Tiere. Mit klaren Regeln, Respekt und Bewusstsein bleibt das Erlebnis Bergwelt auch für kommende Generationen erhalten. Deshalb gilt: Fair unterwegs im Schnee – für Mensch und Natur.
