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Der Almknigge – Richtiges Verhalten in den Bergen

Wer in den Alpen unterwegs ist, begegnet nicht nur majestätischen Gipfeln, klaren Bächen und saftigen Almwiesen – sondern auch Kühen, Kälbern und manchmal sogar Pferden. Damit die Begegnung zwischen Outdoorern und Weidevieh friedlich bleibt, gilt es ein paar einfache Regeln zu beachten. Der Almknigge zeigt, wie man respektvoll mit Tieren, Natur und anderen Bergsportlern umgeht.

🚶 Auf den Wegen bleiben

  • Immer auf den markierten Wanderwegen bleiben.
  • Abkürzungen zerstören Pflanzen, stören Tiere und können gefährlich sein.

🐄 Begegnung mit Weidevieh

  • Abstand halten: Kühe sind keine Kuscheltiere. Ausgewachsene Tiere wiegen 500–800 kg, Stiere sogar bis zu 1.200 kg.
  • Nicht füttern – Kühe haben ihre Almweide, zusätzliche Nahrung kann sie krank machen.
  • Im weiten Bogen vorbeigehen – Kühe erschrecken leicht, besonders von hinten.
  • Keine direkten Blicke in die Augen – wirkt für Kühe wie eine Drohgebärde.
  • Kälber nicht streicheln oder locken – Mutterkühe beschützen ihren Nachwuchs.
  • Achtung Drohgebärden: gesenkter Kopf, Scharren, Schnauben oder Brüllen → langsam und ruhig Abstand vergrößern.
  • Gatter und Zäune: immer so hinterlassen, wie man sie vorgefunden hat.
“Tourist? Dann drücken wir mal ein Auge zu!” Wer will sich schon gerne beim Trinken stören lassen? Lasst die Tiere in Ruhe und verhindert eine Kuhattacke. Foto (c) kinderoutdoor.de

🐕 Unterwegs mit Hund

  • Hunde gehören immer an die Leine.
  • Besonders heikel: Kühe mit Kälbern. Im Ernstfall Hund ableinen, damit er weglaufen kann – so schützt man sich selbst.
  • Wer auf Nummer sicher gehen will: Wanderwege meiden, die durch Weidegebiete führen.

🌲 Allgemeines Verhalten in den Bergen

  • Rücksicht auf Natur und Wildtiere: besonders in Dämmerung und Nacht.
  • Schutzgebiete respektieren.
  • Blumen und Kräuter bewundern, nicht pflücken – viele Arten sind geschützt.
  • Müll wieder mitnehmen: „Leave nothing but footprints“.
  • Zelten oder Biwakieren nur dort, wo es erlaubt ist.
  • Wanderer und Radfahrer: gegenseitig Rücksicht nehmen.
Auf der Schwarzachenalm geht es entspannt zu. Das gilt auch für die Kühe. foto (c) kinderoutdoor.de

FAQ: Häufige Fragen zum Almknigge

Was tun, wenn Kühe den Weg versperren?
→ Ruhig bleiben, großen Bogen machen, ggf. Rad schieben.

Wie erkenne ich, ob Kühe aggressiv werden?
→ Drohgebärden wie gesenkter Kopf, Schnauben oder Scharren sind ein Warnsignal. Abstand vergrößern!

Sind Kühe gefährlich für Kinder?
→ Ja, besonders Mutterkühe mit Kälbern. Kinder nah bei sich halten und nie zu Tieren laufen lassen.

Wie verhalte ich mich mit Hund in Kuhweiden?
→ Immer anleinen. Falls Gefahr droht: Hund ableinen, selbst ruhig zurückziehen.

Darf man Kühe streicheln oder füttern?
→ Nein. Kühe sind keine Streicheltiere und reagieren unberechenbar.