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Winterwanderdorf Kartitsch: Das Erste mit Zertifikat

interwandern ist die vielleicht sanfteste Art und Weise, die verschneite Bergwelt Osttirols zu erleben – und ist darüber hinaus ausgesprochen umweltverträglich und sozial. Denn es ermöglicht jedem, seinen Winterurlaub aktiv zu gestalten. Unabhängig von sportlichem Können und teurer Ausrüstung.

Das sieht auch Bernhard Pichler, Erfinder und Projektverantwortlicher des ersten zertifizierten Winterwanderdorf Österreichs, so: „Winterwandern ist die Demokratisierung des Wintersports. Kaum eine Bevölkerungsschicht wird ausgeschlossen. Vorkenntnisse sind nicht erforderlich und das nötige Equipment – warme Kleidung und Wanderschuhe – haben die meisten sowieso zu Hause. Zudem entspricht diese Art eines sanften, klimaschonenden, vergleichsweise kostengünstigen Tourismus voll dem Zeitgeist“.

Kartitsch (1.356 m) liegt am oberen Ende des Tiroler Gailtals, einem der höchsten und exponiertesten Gebirgstäler Österreichs. Flankiert wird die schmucke 800-Seelen-Gemeinde von den Lienzer Dolomiten im Norden und den Karnischen Alpen im Süden. Im Winter bedeutet diese einzigartige Lage vor allem eines: Viel Schnee! Viel Platz! Viel Ruhe! Man muss also nicht zwingend immer auf der Piste oder Loipe sein, um den Winter aktiv zu erleben. Will man der weißen Pracht ganz unmittelbar begegnen, sie unverfälscht und pur erfahren, schnürt man am besten ganz einfach die Wanderschuhe und stapft los. In Kartitsch weiß man längst um die Magie dieser sanften Fortbewegung und hat sich daher dem Winterwandern voll und ganz verschrieben. Das Prädikat „Erstes Winterwanderdorf“ hat der Berggemeinde 2018 eine neue, touristisch nachhaltige Identität geschenkt und sie belebt. Bernhard Pichler als Projektverantwortlicher erschließt mit der Positionierung des Ortes auch eine Marktlücke, indem er einen aktiven Winterurlaub der Allgemeinheit zugänglich macht.

 

WINTERWONNE PUR: LAUTLOS DURCH DEN SCHNEE

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Das behutsame Wandern durch eine tief verschneite Winterlandschaft ist ein eindrückliches und wonniges Erlebnis. © TVB Osttirol/Berg im Bild

  

In der Tat ist das behutsame Wandern durch eine tief verschneite Winterlandschaft ein eindrückliches und wonniges Erlebnis, bei dem genug Zeit bleibt, die einzigartige Landschaft ringsum in sich aufzusaugen und zu genießen. Schritt für Schritt geht es auf geräumten Wanderwegen dem Ziel entgegen. Das Tempo bestimmt man dabei natürlich selbst. Und so stapft man mitunter völlig selbstvergessen durch die weiße, stille Pracht. Reduziert auf sich selbst und auf das Medium Schnee. Geräuschlos. Meditativ. Lediglich ein leises Knirschen ist zu hören. Intensiver und unmittelbarer kann man den Winter wohl nicht erleben. Neun unterschiedliche Winterwanderwege, zwischen zwei und zehn Kilometer lang, von leicht bis anspruchsvoll, stehen Erholungssuchenden in Kartitsch dabei zur Verfügung.

   

ABWECHSLUNG AM WEGESRAND

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An Rastplätzen entlang der Wege eröffnet sich ein sagenhaftes Panorama auf den Karnischen Kamm und den Ortler im Südwesten. © TVB Osttirol/Berg im Bild

   

Die weiße Winterlandschaft ist der Star. Die unverbrauchte Natur in und um Kartitsch benötigt keine große Zusatz-Inszenierung. Jedoch: An ausgewählten Punkten entlang der Wege hat man Rastplätze geschaffen. Kleine überdachte Jausenhütten und winterfeste Hollywoodschaukeln wurden errichtet, um bequeme Verschnaufpausen zu ermöglichen. An besonders aussichtsreichen Orten lenkt man Aufmerksamkeit zudem gezielt. Vom hölzernen Aussichtsbalkon auf dem Weitwanderweg Dorfberg etwa eröffnet sich ein sagenhaftes Panorama auf den Karnischen Kamm und den Ortler im Südwesten. Das interaktive Fernrohr am Hollbrucker Rundweg lässt Wanderer bis nach Lienz blicken und erklärt zudem die Namen aller umliegenden Berggipfel. Seit letztem Winter neu: Der „Oswald Kollreider“-Themenweg. Kollreider, 1921 als Sohn eines Bergbauern in Kartitsch geboren, avancierte nach seiner Ausbildung in Wien zu einem international anerkannten Maler. Auf dem ihm gewidmeten Weg erinnern sieben Tafelbilder sowie Wandfresken und Sgraffitis an sein Schaffen.

   

EUROPÄISCHE WINTERWANDERTAGE IN KARTITSCH

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Bei den Europäischen Wandertagen im März 2022, treffen wanderlustige Teilnehmer auf Gleichgesinnte und genießen unter anderem geführte Wandertouren durch Kartitsch. © TVB Osttirol/Berg im Bild

Von 10. bis 13. März 2022 finden in Kartitsch – unterstützt durch die Europäische Wandervereinigung und die Tirol Werbung – die „Europäischen Winterwandertage“ statt, bei denen wanderlustige Teilnehmer auf Gleichgesinnte treffen. Ein eigens dafür entwickeltes „Rundum-Sorglos-Paket“ beinhaltet eine ganze Menge: Unterkunft, tagsüber geführte Winterwandertouren, kostenloser Shuttleservice, abends eine gemeinsame Fackelwanderung (Freitag), sowie eine Rodelpartie (Samstag).
 
ältere Beiträge
 

Winterwandern mit Kindern in Tirol: Genussberge, Funkenflug

und Nature Watch

Winterwandern mit Kindern in Tirol und Ihr könnt den Vorsatz der Entschleunigung fürs neue Jahr konsequent umsetzen. Anstatt über die Pisten zu heizen, geht es mit den Outdoorkids gemütlich durch die verschneite Bergwelt Tirols dahin. Wir stellen Euch zehn lohnende Winterwanderungen vor.

Winterwandern mit Kindern in Tirol: Zu den Sonnenseiten der kalten Jahreszeit gehört das Kaisertal mit Blick auf den Wilden Kaiser. foto (c) Tirolwerbung

Stiefel, Stöcke, warme Kleidung, Mütze und Handschuhe. Los geht es zu unserer ersten Winterwanderung mit der Familie. In diesem Fall steigen wir hoch ein. Das Bergdorf Kartitsch auf 1.356 Metern im Osttiroler Gailtal ist der perfekte Ausgangspunkt für Winterwanderungen. Durch die hohe Ausgangslage müssen nicht viele Höhenmeter bewältigt werden, um den Panoramablick auf die Lienzer Dolomiten und die Karnischen Alpen zu genießen. 10 beschilderte Winterwanderwege führen durch die Osttiroler Bergwelt und qualitätsgeprüfte Winterwanderbetriebe sorgen für Genuss und Erholung. Hier findet sich auch die eine oder andere Tour mit den Kindern.

Winterwandern mit Kindern im Pillerseetal

Die geräumten Winterwanderwege von Fieberbrunn, Hochfilzen, St. Jakob, St. Ulrich und Waidring führen an gemütlichen Einkehrstationen und Gasthäusern vorbei. Besonders beeindruckend sind die dienstäglichen „Winter-Genuss-Momente“ mit einer nächtlichen Fackelwanderung, Feuerstellen, gemütlichen Sitzgelegenheiten und Essen unterm Sternenhimmel.

Familienfreundliche Winterwanderung in den Kitzbüheler Alpen

Mittwochs geht es von St. Johann in Tirol nach Erpfendorf. Von hier aus startet eine gemütliche Wanderung zum Hundsbichl, einem Hochplateau mit Blick auf den Wilden Kaiser. Nach einem Umtrunk gibt es ein feuriges Spektakel für die Winterwanderer. Gemeinsam werden Feuerbälle gebastelt und entzündet. Der Funkenflug ist auch für die Kleinen ein tolles Erlebnis.

Für Frühaufsteher-Familien: Winter-Sonnenaufgangswanderung

im Kufsteinerland

Zwischen Dezember und März startet eine Wandergruppe bei Vollmond frühmorgens ins Kaisertal, einem der schönsten Plätze Österreichs. Über den Kaiseraufstieg in Ebbs geht es bis zur Ritzau Alm, wo der Sonnenaufgang und ein Berg-Frühstück genossen werden. Spikes können gegen einen kleinen Unkostenbeitrag ausgeliehen werden.

Am Hinterthiersee kommen im Winter auch die Familien gerne zu einer gemütlichen Wanderung vorbei. Foto (c) Tirolwerbung

Winterwandern mit Kindern in Tirol: Tiere beobachten am Achensee

Auf den Spuren der Tierwelt ist man am Achensee mit Rangern des Naturparks Karwendel unterwegs. Jeden Freitag geht es von Achenkirch zur Falkenmoosalm, wo die Winterwanderer Interessantes über die Überlebensstrategie der Tiere erfahren. Die Wanderung ist sportlich und dauert ca. 6 Stunden. Darüber hinaus gibt es von Montag bis Freitag eine kürzere Wanderung, die vom Naturpark Karwendel angeboten wird.

Winter-Weitwanderweg Tirols in Seefeld

Auf einer 4-tägigen Winterwanderung geht es durch das Leutaschtal über das Landschaftsschutzgebiet Wildmoos bis nach Mösern. Auf den bestens präparierten Winterwanderwegen kann man Schritt für Schritt Aussichtspunkte, verschneite Wälder und einladende Hütten kennen lernen. Übernachtet wird in reservierten Unterkünften und der Transport des Gepäcks ist inklusive.

Nature Watch im Naturpark Karwendel

Bei einer Winterwanderung im größten Naturpark Österreichs werden Eichhörnchen, Gämsen, Rehen und vor allem den Eulen viel Aufmerksamkeit geschenkt. Die Winterwanderer werden dafür mit einem Fernglas von Swarovski Optik ausgestattet. Die Wanderung startet am Eingang zum Halltal und führt von Absam bis zum Thaurer Schlössl. Mit einer Länge von 6 Kilometern und wenigen Höhenmetern ist die Tour auch für Familien bestens geeignet.

Winterwandern mit Kindern am Genussberg Mutzkopf in Nauders

Nachdem der Liftbetrieb auf dem Mutzkopf stillgelegt wurde, haben Winterwanderer das Areal wieder „in Betrieb“ genommen. Jeweils am Mittwoch können sie die Liftanlage benutzen und auf einem ausgedehnten Netz an beschilderten Winterwanderrouten die Landschaft und herausragende Panoramen genießen. Besondere Highlights sind die Bergseen „Schwarzer See“ und „Grüner See“.

Eppas guats“ im Außerfern

Auf präparierten und ausgeschilderten Wegen führen Winterwanderungen zu gemütlichen Hütten in der Naturparkregion Reutte und im Lechtal. Nach der Wanderung freut man sich hier auf „Eppas Guats“ (= etwas Gutes), etwa Käsespätzle, hausgemachte Knödel oder Kaiserschmarren mit Apfelmus. Der Großteil der Hütten befindet sich abseits des Trubels auf den Skipisten. 

Genuss-Winterwanderweg“ am Mieminger Plateau

An neun ausgewählten Kulinarik-Stationen führt die aussichts- und sonnenreiche Genussroute zwischen Ober-, Unter- und Wildermieming vorbei. Bei den Stationen handelt es sich nicht um herkömmliche Jausenstationen, sondern um landwirtschaftliche „Ab-Hof-Verkauf-Betriebe“. Wie könnte man Tirols regionale Spezialitäten und ihre Produzenten besser kennenlernen?