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Kinder klettern: Grundlegende Tipps!

Kinder klettern und gehen somit einen besonders intensiven Sport nach. Wenn die Kinder klettern schulen sie viele Muskelgruppen, die Fähigkeit ihre Bewegungen zu koordinieren und Ausdauer. Welche spezielle Arten zu Klettern es gibt, worauf Ihr achten solltet und viele Tipps aus der Kinderoutdoor Praxis könnt Ihr hier nachlesen.

Das Sportklettern feierte in der vergangenen Woche bei den Spielen in Tokio seine Premiere. In den Kletter-Disziplinen Bouldern, Lead und Speed konnten sich die Besten der Besten messen. Doch Klettern erfreut sich auch als Breitensport großer Beliebtheit. In Europa klettern mittlerweile mehr als 2 Millionen Menschen, in Deutschland etwa 750.000. Vor allem Bouldern, das Klettern in Absprunghöhe, hat in den letzten Jahren einen enormen Boom erlebt. Den meisten Kletterbegeisterten geht es dabei auch nicht um den Wettkampfgedanken. Klettern ist ein Gemeinschaftssport, bei dem das Alter keine Rolle spielt, im Mittelpunkt steht der gemeinsame Spaß an der Bewegung.

Spielarten der Vertikalen
Klettern ist aber nicht einfach Klettern: Es gibt zahlreiche Spielarten der Vertikalen, die es zu unterscheiden gilt. Man differenziert zwischen Freiklettern (free climbing) und Technischem Klettern, wobei das Freiklettern die beliebtere Form ist. Technische Hilfsmittel und Seil dienen hier ausschließlich der Sicherung, der Fels wird aus eigener Kraft bezwungen. Anbei die wichtigsten Kletterarten auf einen Blick:

Outdoor Kinder klettern an der Sonnenplatte Scharnitz (c) Olympiaregion Seefeld
 

1. Sportklettern
Wenn man in der Umgangssprache von „Klettern“ spricht, dann ist meist das Sportklettern gemeint, das an abgesicherten Routen erfolgt. Es geht um den Sport selbst und nicht unbedingt um das Erreichen eines Gipfels wie beim alpinen Klettern. Sportklettern ist in- oder outdoor, in Kletterhallen oder am Fels in Klettergärten möglich. Vergangene Woche konnte man die Profis erstmals bei den Spielen in Japan sehen.

2. Alpinklettern
Beim Alpinklettern geht es meist um das Erreichen eines Gipfels. Dabei müssen häufig mehrere Seillängen hohe Felswände erklommen werden. Der Kletterer legt seine Sicherung oft selbst.

3. Traditionelles Klettern
Beim Traditionellen Klettern wird komplett auf mögliche fixierte oder gebohrte Sicherungen im Fels verzichtet. Erst während des Aufstiegs werden die mobilen Sicherungen wie Cams und Friends in die bestehenden Risse und Löcher im Fels angebracht. Der Kletterer, der vorsteigt, sichert erst eine Seillänge ab, baut sich dann einen Standplatz, bevor der zweite Kletterer nachsteigt und die Sicherungen wieder aus dem Fels entfernt. Kletterer des traditionellen Stils hinterlassen somit keine bleibenden Spuren im Fels.

4. Bigwall-Klettern
An den richtig großen Wänden wie dem El Capitan im Yosemite Nationalpark können Bigwall-Kletterer schon mal tagelang für eine Tour benötigen. Gegessen, getrunken und geschlafen wird in der Wand.

Mit Kindern am Klettersteig: Ihr müsst hier optimal ausgerüstet sein und Euch sowie die Kinder sichern können.
foto (c) kinderoutdoor.de
 

5. Bouldern
Bouldern nennt man ungesichertes Klettern in Absprunghöhe. Weder Seil noch Gurt noch Partner werden benötigt. Ob am Fels oder an künstlichen Wänden, hier geht es darum, technisch anspruchsvolle Routen zu schaffen. Neben der richtigen Technik sind Kreativität und Fitness gefragt. In den vergangenen Jahren ist Bouldern zu einem regelrechten Trendsport avanciert, immer neue Boulderhallen schießen wie Pilze aus dem Boden.

6. Deep Water Soloing
Deep Water Soloing (DWS) ist das Klettern an Klippen – wie beim Bouldern ohne Sicherungsmaterial. Bei einem Sturz landet der Kletterer im Wasser. Besonders beliebte DWS Spots befinden sich auf Mallorca oder in Griechenland.

Kinder am Klettersteig in der Silvretta-Montafon. Ein Bergabenteuer der Extraklasse.
foto (c) kinderoutdoor.de

7. Klettersteig
Beim Klettersteiggehen bewegt sich der Outdoorer auf gesicherten Routen im alpinen Gelände. Es geht hier nicht um freies Klettern, sondern um das Emporarbeiten an permanenten Sicherungsmitteln wie Stahlseilen und Trittleitern. Neben Klettergurt und Helm wird ein spezielles Klettersteigset benötigt.

8. Eisklettern
Mit Hilfe von Steigeisen und Eisgeräten werden beim Eisklettern eingefrorene Wasserfälle und andere Eisformationen bestiegen. Wechseln sich Eis und Fels ab, spricht man vom sogenannten Mixed-Klettern.

 
Je nach Zugrichtung schlägt der Halbmastwurf um und bremst.
foto (c) kinderoutdoor.de

 

 

Faszination Klettern – was macht den Reiz aus?
Jeder von uns kann sich etwas unter dem Begriff Klettern vorstellen, immerhin verspüren wir alle schon als kleines Kind den Drang, überall hinaufzukraxeln. Und diese Begeisterung entflammt sofort, wenn man das erste Mal wieder am Klettern ist.

Kletterer lieben die Herausforderung, wollen die anvisierte Route bewältigen und sich von Mal zu Mal steigern. Da sie ihr Ziel höchst konzentriert verfolgen, tauchen sie in der Regel vollkommen in ihre Route ein, konzentrieren sich nur auf das Hier und Jetzt und auf die nächste Grifffolge. Perfekt, um den Kopf frei zu kriegen. Für den Erfolg einer Route ist die körperliche Fitness genauso entscheidend wie die mentale. Der Körper profitiert vom Klettersport also in mehrfacher Hinsicht: Kraft, Beweglichkeit und Balance werden trainiert. Die Muskulatur wird gestärkt. Und der Erfolg wirkt sich positiv auf die mentale Stabilität aus.

Am Einstiegsblock geht es über Trittbügel hinauf.
foto (c) kinderoutdoor.de

Klettern ist also ein wahres Ganzkörpertraining und der perfekte Ausgleich nach einem anstrengenden und bewegungsarmen Arbeitstag im Büro oder Homeoffice. Und damit nicht genug: Faszinierend ist auch das Miteinander beim Klettern. Selbst beim Bouldern, wo der Sportler alleine seine Route bezwingt, ist er in Gesellschaft. Meist geht es hier recht gesellig zu, der Austausch von Tipps und Feedback ist normal, bringt Fremde zusammen und hilft jedem Einzelnen, sich zu steigern und eine schöne Zeit zu verbringen. Der Zusammenhalt beim Klettern und Bouldern ist auch ein Grund für die stark wachsende Klettergemeinde und macht sie zu etwas Einzigartigem. Das Fazit: Klettern macht Spaß, ist vielfältig, gesellig und stärkt Körper und Geist – das Ausprobieren lohnt somit in mehrfacher Hinsicht. Kein Wunder also, dass Klettern und Bouldern als Trendsport boomt! 

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Outdoor Wissen Klettern mit Kindern

Outdoor Wissen erklärt Euch heute, worauf Ihr beim Klettern mit Kindern achten solltet. Anstatt sich irgendeine Ausrüstung zu kaufen ist es besser, zuvor einen Kurs zu belegen. Die Alpenvereine (OeAV, DAV, SAC usw.) bieten entsprechende Kurse mit gut ausgebildeten Übungsleitern an. Eine andere Option sind Bergschulen um das Klettern richtig zu erlernen. Worauf Ihr achten solltet wenn es an die Felswand, erklären wir Euch im Outdoor Wissen Klettern.

https://youtu.be/jghFRj0675o

Knoten sollten immer halten. Das gilt für die Schnürsenkel von den Schuhen, ebenso für die Taue und Leinen beim Segeln, aber ganz besonders für das Seil beim Klettern. Dieser faszinierende Sport lässt sich nicht digital erlernen. Wer glaubt ein paar Dutzend Youtube Videos über das Klettern reichen aus um sich richtig im Felsen zu bewegen, der irrt sich. Hier hilft nur eines: Raus mit Euch und lernt die Grundlagen vom Klettern. Wenn diese bei Kindern und Erwachsenen “sitzen”, kann es los gehen!

Outdoor Wissen Packliste Klettersteig mit Kindern: Viel Eisen ist gesund!

  • Klettergurt (Komplettgurt)
  • zugelassenes Klettersteigset (auch diese Teile haben irgendwann ihren Zenit überschritten und dann muss ein Neues her!) mit passenden Karabinern
  • Kletterhelm (bitte keinen Fahrrad- oder Skaterhelm. Ein spezieller Kletterhelm schützt am Klettersteig optimaler)
  • Rucksack (Das 80 l Monster ist dafür weniger geeignet)
  • Handschuhe für den Klettersteig (Fahrradhandschuhe sind dafür weniger geeignet, auch wenn sie wie Klettersteighandschuhe aussehen)
  • Bandschlingen
  • HMS Karabiner oder welche zum Schrauben um die Kinder zu sichern
  • ein kurzes Seil (etwa 20 bis 30 Meter)
  • Sicherungsgerät
  • Erste Hilfe Set
  • Verpflegung
  • Zustiegsschuhe
  • Wechselwäsche
  • Regenschutz
  • Mobiltelefon
  • Stirnlampe
  • Klettersteigführer
  • Karte und Kompass

Bevor Ihr mit den Kindern Euch in einen Klettersteig einklinkt, informiert Euch über diese Via Ferrata. Welcher Schwierigkeitsgrad erwartet Euch und wie lange braucht Ihr um durchzukommen. Ebenfalls wichtig ist es vor dem Abmarsch zum Klettersteig den Wetterbericht einzuholen. Regengüsse in den Bergen sind unangenehm, doch im Klettersteig, sind sie noch widriger und gefährlich.

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Outdoor Tipps: Erst klettern lernen, dann kraxeln!

Kinder klettern mit Sicherheit am besten, denn mit den richtigen Knoten und einer entsprechenden Ausrüstung mininiert sich das Risiko am Felsen. Eine wichtige Grundlage beim Klettern mit Kindern ist die Sicherungstechniken zu beherrschen. Dazu sollten Eltern und Kinder zu Kursen der Alpenvereine gehen oder Bergschulen besuchen. Hier zeigen erfahrene Übungsleiter und Bergführer worauf es beim Sichern sowie Klettern ankommt.Bitte lasst Euch von diesen Experten ausbilden und versucht es keinesfalls auf eigene Faust mithilfe von Büchern, Zeitschriften oder dem Internet. 

 

Klettern ist kein Sport für Einzelgänger. Wer nicht solo bouldert, der braucht immer jemanden der ihn sichert. Wichtiger als das Seil und die Sicherungsgeräte ist zwischen dem Kletterer sowie dem Sichernden das Vertrauen. Deshalb ist kraxeln auch ideal für Familien. Hier muss sich, ohne viel Worte, einer auf den anderen verlassen können. Dazu gehört, dass Ihr mit optimaler Ausrüstung unterwegs seid. Wie lauteten die letzten Worte von einem Starkstromelektriker “Blödsinn, auf der Leitung ist keine Spannung!” Wie lauteten die letzten Worte von dem Mann einer Giftmörderin “Du Schatzi, also der Kaffee schmeckt heute irgendwie ein wenig seltsam!” und wie lauteten die letzten Worte von einem nicht ausgebildeten Kletterer “Im Klettergarten brauche ich doch keinen Helm!” Auch Seile haben kein ewiges Leben. Die Hersteller geben eine Garantie von maximal zehn Jahren für ein Seil, doch wie lange dieses tatsächlich Sicherheit bietet, hängt davon ab wie Ihr es benutzt habt. Beim Topropen ist ein Seil stark beansprucht. Was auch noch zusetzt:

  • alte Karabiner mit Schrammen
  • Schmutz
  • Feuchtigkeit
  • UV-Licht
  • Magnesia
  • Stürze

Deshalb empfehlen auch Experten vor jedem Einsatz das Seil zu überprüfen: Ist der Mantel beschädigt? Gibt es Verdickungen oder Knickstellen? Sieht an manchen Stellen der Kern heraus? Auch kann es für die Kinder gefährlich sein, altes Material zu übernehmen. “Schau mal, die Mama/der Papa ist mit dem Klettergurt schon unterwegs gewesen!” Altes Material kann halten, doch das ist unsicher. Deshalb investiert in eine optimale Ausrüstung.

Kinder klettern mit Sicherheit am besten: Dann bringt mal einen Knoten rein!

Bei einem Kletterkurs wollen Kinder und Erwachsene nur eines: Sofort an die Wand und raufkraxeln. Doch plötzlich entpuppen sich die Übungsleiter oder Bergführer als Spaßbremsen: Die wollen den Kindern und Euch Knoten lernen. Vergleichbar ist das Ganze mit der Fahrschule: Endlich dürfen sich die fast erwachsenen Fahrschüler hinter´s Lenkrad setzen und drauf losfahren, da paukt der Fahrlehrer mit ihnen Theorie: Vorfahrt und so…..Doch das Knoten ist beim Klettern eine ganz wichtige Basis. Am Seil und den Knoten hängt die Sicherheit sowie das Leben der Kletterer. Das gilt für Extremsportler im Yosemite Valley genauso, wie für Anfänger im Klettergarten. Wer das Klettern von Bekannten oder Freunden lernt kann unter Umständen auch deren Fehler mit übernehmen. Deshalb ist es eine gute Entscheidung mit den Kindern zu einem Kurs vom Alpenverein oder eine Bergschule zu gehen. Dort steht auch das Knoten auf dem Lehrplan. Wichtig ist es den Gurt mit dem Seil zu verbinden. Das so genannte Einbinden. Auf diesen Knoten muss so Verlass sein, wie auf die Preiserhöhung der Bahn. Mit dem gesteckten Achterknoten oder den doppelten Bulin (doppelter Palstek) bekommt Ihr das hin. Zuerst bildet Ihr einen Achterknoten. Fädelt ein Seilende durch die Schlaufe am Klettergurt. Fahrt nun mit diesem Seilende den Achterknoten nach. Das hört sich einfacher an als es ist, deshalb ist es wichtig, dass Euch ein Experte dies zeigt.

Deutlich einfacher zu lösen ist der doppelte Bulin. Zuerst ein Seilende durch die Gurtschlaufe legen. Nun ein Auge bilden. Nun das zum Seilpartner führende Ende durch das Seilauge stecken und eine Schlaufe bilden. Den Verlauf vom Knoten zurückverfolgen. Am einfachsten ist der gesteckte Sackstich. Doch aus diesen solltet Ihr bei Profis erlernen.

Um dynamisch zu sichern solltet Ihr unbedingt den HMS  kennen.Der Halbmastwurf ist im Klettergarten wichtig, um den Seilpartner zu sichern. Auch wenn es sich um eine Route mit mehreren Seillängen handelt, ist der HMS wichtig. Doch die wenigsten Kinder klettern solche alpinen Routen. Auch wenn in den Kletterhallen die Masse der Sportler mit Abseilgeräten arbeitet, den Halbmastwurf solltet Ihr und die Kinder zum Klettern schon kennen. Von den Profis lernt Ihr auch, wie wichtig es ist, immer die Hände am Seil zu haben, wenn Ihr sichert und immer auf den Seilpartner zu schauen. Zuerst legt Ihr ein Auge mit dem Seil. Legt das andere Seilende doppelt auf das Auge. Dort wo das Seil doppelt ist, klinkt Ihr den Karabiner ein. Testet bitte ob der HMS richtig geknüpft ist. Zieht an einem Seilende. Der Knoten muss nun in diese Richtung umschlagen. Einfach das Seil durch den Karabiner zu legen und auf die eigenen Kräfte in den Armen zu vertrauen ist grob fahrlässig. Der Halbmastwurft bremst auch den Sturz, weil das Seil gegen sich selbst reibt. Ungebremst ist selbst ein ins Seil gestürztes Kind kaum abzufangen. Ein Sturz aus nur wenigen Metern Höhe kann fatale Folgen nach sich ziehen. Deshalb: Lernt erst die Knoten und dann klettern die Kinder.

Übt zuhause mit den Kindern vor dem Klettern an einem Stück Seil das Einbinden und Knoten. Die Kleinen haben meistens viel Freude daran. Erst wenn Ihr von einem Profi das OK bekommen habt und alle Knoten sowie Sicherungstechniken beherrscht,  klettert auf eigene Faust los. Wichtig ist, dass Ihr Euch absolut sicher seid im Umgang mit dem Seil und den Sicherungsgeräten. Wie geübt Ihr darin seid, zeigt sich erst, wenn es zu einem Sturz kommt. Oft sehe ich es beim Klettern, dass Eltern mit Sicherungsgeräten hantieren, mit denen sie noch nie gearbeitet haben. Spontan hat ein Freund oder guter Bekannter dieses neue Teil empfohlen und gleich probieren es die Eltern aus. Auch wenn viele der modernen Sicherungsgeräte zu konstruiert sind, dass eine fehlerhafte Bedienung kaum vorkommen kann, unterscheiden sie sich doch erheblich in der Handhabung. Deshalb ist es wichtig und richtig erst die Bedienung vom Sicherungsgerät zu üben und anschließend damit zu sichern. Kinder tun sich oft leichter mit dem Erlernen von Knoten als wir Erwachsene. Für die Knilche ist das alles ein wunderbares Spiel und sie sind auch dem Knoten gegenüber offen. Die Grundknoten muss die ganze Familie beherrschen und bevor ein Kinder klettert sich gegenseitig überprüfen: Halten die Knoten? Sind die korrekt geknüpft? Sind die Karabiner geschlossen? Ist der Klettergurt korrekt angelegt? und einiges mehr. Wenn alles passt können die Kinder klettern. Mit Sicherheit!

Outdoor Tipps und Tricks für kleine Kraxler

Klettern mit Kindern kann allen Spaß machen, wenn Ihr bestimmte Tipps und Tricks beachtet. Dann haben die Outdoorkids viel Spaß bei den ersten Seillängen im Felsen. Wir haben einen Bergführer aus Warth (Vorarlberg/Österreich) gefragt und hilfreiche Infos bekommen.

“Also dass war heute, das erste und letzte Mal! Mir Dir gehe ich nicht wieder zum Klettern!” mosert ein Vater drauf los und das Kind sieht ziemlich traurig drein. Dabei sollte Bergsport auch den Kleinen Spaß machen und der Papa hatte sicher die besten Absichten. Zu beleidigten Familien die zerstritten vom Felsen abziehen muss es keinesfalls kommen. Wir haben uns von einem Profi Tipps und Tricks geholt. Mathias Fritz leitet die Skischule Warth und ist Skilehrer, Bergführer, Canyoning- und Mountainbikeguide. Wir treffen ihn im Klettergarten Schrofenwies. Fritz erklärt einer Familie wie sie sich mit dem Seil richtig einbinden und worauf beim Sichern zu achten ist. Zuerst zeigt der Bergführer der Familie, sie steht im Halbkreis um ihn und hört konzentriert zu, wie sie einen gesteckten Achterknoten korrekt hinbekommen. Anschließend versucht jedes Kind und die Eltern sich mit diesem Knoten einzubinden. Bergführer Fritz verbessert und erklärt. Wer sich so einem Profi anvertraut lernt das Klettern von Grund auf richtig.

Tipp eins: Lasst die Kinder das Klettern bei Profis lernen

Von Bekannten in der Kletterhalle den Kindern das Klettern lernen lassen ist so eine Sache. Es ist besser Fachleute damit zu beauftragen. Es gibt Kletterkurse von den Alpenvereinen oder in Bergschulen. Hier sind Profis am Werk und gehen nach Lehrplänen vor, die sich bewährt haben. Beim Klettern, unabhängig ob in der Halle oder am Felsen, geht Sicherheit vor. Beim Einbinden oder dem Sichern geht es auch um die Gesundheit der Kraxler. Ein durchrutschendes Seil kann fatale Folgen haben.

Tipp zwei: Kurze Zustiege und die Kinder sind gut gelaunt

Um zu manchen Kletterrouten zu kommen, sind oft stundenlange Zustiege nötig. Das ist für Outdoorkids alles andere als optimal. Deshalb sucht Euch einen Klettergarten, der leicht zugänglich ist. Wichtig ist auch, dass die Kletterrouten im guten Zustand sind. Wichtig ist auch, dass es schattige Plätze für Pausen gibt und die Kinder nicht die ganze Zeit der prallen Sonne ausgesetzt sind. Das Gelände um den Klettergarten sollte keinesfalls abschüssig sein. Wunderbar ist es, wenn es hier einen Bach zum Spielen gibt.

Tipp drei: Kinder und Kletterrouten müssen zusammenpassen

Kennt Ihr das auch, wenn Ihr Euch beim Skifahren überschätzt habt und auf einer Piste unterwegs seid, die Euch völlig überfordert. Plötzlich habt Ihr nur noch einen Gedanken im Kopf: Auf keinen Fall stürzen. Die Freude am Skifahren ist völlig dahin und die Angst packt Euch. So geht es den Kindern im Klettergarten, wenn sie auf einer Route kraxeln, die über deren Niveau liegen. Deshalb erkundigt Euch zuvor, welche Routen für die Kleinen ideal sind.

Tipp vier: Die Ausrüstung muss optimal sein

Immer wieder sehe ich es, wenn Outdoorkids in Erwachsenengurten am Felsen unterwegs sind. Diese sind dann auf Anschlag eng eingestellt. Dabei gibt es doch spezielle Kinderklettergurte. Diese sitzen optimaler und sind der Anatomie der Kinder optimal angepasst. Erwachsene gehen auch nicht mit Wanderschuhen auf Tour, die etliche Nummern zu groß sind. Ebenfalls Standard ist ein Kletterhelm. Das ist keine übertriebene Vorsicht, sondern ein Muss. Das Gleiche gilt auch für die Kletterschuhe.

Tipp fünf: Keinen Druck beim Klettern ausüben

Die Kinder sollen am Felsen Spaß haben. Druck auf die Kleinen auszuüben ist der falsche Weg. Die Kinder sollen am Felsen lernen sich selbst und andere richtig zu sichern und beherrscht im Felsen unterwegs zu sein. Der Leistungsgedanke ist hier völlig fehl am Platz. Wenn ein Kinder an einer Route überfordert ist, dann ist es besser, das Ganze abzubrechen. An ein frustrierendes Erlebnis erinnern sich die Kinder noch lange.

Mit Kindern am Klettersteig: Darauf solltet Ihr achten!

Mit Kindern am Klettersteig unterwegs zu sein ist ein intensives alpines Erlebnis. Einfach ins fixe Stahlseil einklinken ohne erfahren zu sein, ist aber hoch riskant. Wir haben für Euch wichtige Tipps zusammengestellt, worauf Ihr achten solltet, wenn Ihr Euch mit den Kindern an einen Klettersteig wagt.

 

No risk, no fun. Das Motto vieler Sportler. Doch wenn Kinder mit dabei sind, geht Sicherheit klar vor. Besonders am Klettersteig muss dieser Aspekt ganz oben stehen. Damit Ihr sicher durch die Via Ferrata kommt, haben wir ein paar Tipps für Euch zusammengestellt.

Tipp Klettersteig mit Kindern: Erfahrung und Ausrüstung

Auch wenn es in manchen Magazinen zum Thema Outdoor so rüberkommt: Ein Klettersteig ist kein Spielplatz für Große. Es beginnt schon damit den Klettergurt richtig anzulegen und sich einzubinden. Der beste Bandfalldämpfer ist völlig nutzlos, wenn das ganze Set falsch angelegt ist. Die Folgen davon sind fatal. Besonders wenn Kinder mit auf der Tour dabei sind. Wer überhaupt keine Ahnung von einem Klettersteig hat, belegt bei einer Bergschule oder dem Alpenverein einen entsprechenden Kurs. Wichtig ist auch, dass Ihr dazu fähig seid, mit einem Seil die Outdoorkids zusätzlich zu sichern. Deshalb ist es für Anfänger vernünftig einen Bergführer zu engagieren. Von großer Bedeutung ist auch die Ausrüstung. Opas Klettersteigset braucht einen Platz, wo es andere bestaunen können: Im Museum! Wie bei Kletterseilen gilt auch bei diesen Sets, dass sie keinesfalls ewig halten. Je nachdem wie intensiv Ihr die Gurte nutzt, verkürzt sich deren Nutzungsdauer. Zur Ausrüstung gehört auch ein Kletterhelm. Lasst Euch am besten bei einem kompetenten Händler beraten und kauft dort das Material ein.

Tipp Klettersteig mit Kindern: Gut geplant ist halb geklettert

Einfach mal so zwischen Mittagessen und Kaffee eine Via Ferrata zu meistern ist Unfug. Bevor Ihr los geht, informiert Euch über den Schwierigkeitsgrad und wie lange ihr im Felsen unterwegs seid. Auch den Wetterbericht einzuholen ist wichtig, wenn Ihr und die Kinder nicht im strömenden Regen am Fixseil sein wollt.

Tipp Klettersteig mit Kindern: Was kann ich?

Die einfachsten Klettersteige sind mit dem Buchstaben A kategorisiert. Extrem schwere Eisenwege haben das E und sich Profis vorbehalten. Überschätzt Euch und die Kinder keinesfalls, wenn Ihr eine Tour am Fixseil plant. Wenn die Kinder überfordert sind, vergeht denen für lange Zeit der Spaß an den Bergen.

Tipp Klettersteig mit Kindern: Niemals bei einem drohenden Gewitter einsteigen

Wie fühlt sich wohl ein Blitzableiter an, wenn dort der Blitz einschlägt? Wer sich bei Gewitter mit den Kindern in einen Klettersteig einklinkt, hat gute Chancen diese einmalige Erfahrung zu sammeln. Wenn für Euere Bergregion Gewitter gemeldet sind oder Ihr an den Wolkenformationen erkennen könnt, dass sich was über Euch zusammenbraut: Steigt auf keinen Fall ein. Ihr bringt Euch und die Outdoorkids in größte Gefahr.

Tipp Klettersteig mit Kindern: Prüft nach!

Es ist unglaublich welches blinde Vertrauen manche Alpinisten in das Drahtseil und die Verankerungen haben. Dabei sind diese wichtigen Teile von einer Via Ferrata das ganze Jahr über dem extremen Wetter in den Bergen ausgesetzt. Das führt zu Schäden am Material. Deshalb zeigt es auch den Kindern, wie sich die Steiganlage immer wieder überprüfen lässt. Der Frost sprengt auch Teile vom Felsen und richtet so Schäden am Drahtseil oder den Verankerungen an.

Tipp Klettersteig mit Kindern: Ausrüstung überprüfen

Bevor die Karabiner zum ersten Mal zuschnappen, überprüft Ihr kritisch gegenseitig, ob die Helme optimal sitzen, die Gurte richtig angelegt und verschlossen sind. Erst dann kann es mit dem Kraxeln losgehen. Erklärt den Kindern warum es wichtig ist, dass Ihr noch einmal die Ausrüstung überprüft.

Tipp Klettersteig mit Kindern: Mit Abstand geht es am besten

Wenn Ihr in der Wand unterwegs seid, haltet Abstand zueinander. Als Faustregel gilt unter erfahrenen Bergsteigern, dass zwischen zwei Fixpunkten nur ein Alpinist unterwegs sein soll. Wenn Ihr jemanden überholt oder ein Klettersteiggeher an Euch vorbei will, sprecht Euch ab.

Tipp Klettersteig mit Kindern: Lieber einen Stein im Brett, als einen auf dem Kopf

Steinschlag in einer Via Ferrata kommt immer wieder vor. Alpinisten die vor Euch unterwegs sind, treten Gestein los und das saust aufgrund der Schwerkraft nach unten. Dort seid aber Ihr mit den Kindern unterwegs. Steigt behutsam und verhinder so einen Steinschlag. Wenn Ihr einen Stein lostretet und dies bemerkt, warnt sofort andere die nach Euch kommen.

Tipp Klettersteig mit Kindern: Die Natur hat Respekt verdient

Lernt den Kindern in den Bergen auch den Respekt vor der Natur. Dazu gehört auch, den Müll wieder mitzunehmen. Rupft bitte keine Gebirgsblumen aus. Ein Edelweiß, dass auch im Garten gedeiht, bekommt Ihr beim Gärtner.

Klettersteig für Kinder: Via Ferrata Bambini im Frankenjura

Klettersteig für Kinder, die meisten Eltern sehen sich bereits für eine längere Fahrt in die Berge packen. Dabei gibt es interesseante Klettersteige für die Familie in den Mittelgebirgen. Einen Klettersteig für Kinder findet Ihr im oberpfälzischen Hirschbachtal und die Macher von der Via Ferrata Bambini, wussten genau, worauf sie achten müssen.

Was haben ein Lokal von McDonald´s und der Kinderklettersteig Via Ferrata Bambini gemeinsam? Bei beiden ist alles auf die Größe der Kinder eingerichtet. In den Alpen gibt es einige Via Ferratas die für Familien eingerichtet sind, doch bei manchen sind die Griffe, Tritte und das fixe Stahlseil für Kinder kaum zu erreichen. Schnell tritt bei den kleinen Alpinisten Frust ein und ein Klettersteig ist ab dann für die Kinder so attraktiv wie Fencheltee. Anders gingen die Experten vor, als sie in der Hersbrucker Schweiz den speziellen Kindersteig anlegten. Von der Länge her und den Abständen kommen hier die Kleinen am Felsen sehr gut zurecht. Im Gegensatz zu den Alpen ist hier der “Zustieg” alles andere als beschwerlich. Das kommt den Kindern auf jeden Fall entgegen. Im Dorf Neutras, hier gibt es zwei urige Gasthöfe, geht es los. Ab hier ist der Weg zu den Felsen ausgeschildert. Folgt den Schildern “Höhenglücksteig”.

Rauf auf der Leiter! Auch das lernen die Kinder am Kinderklettersteig. foto (c) kinderoutdoor.de

Auch für die Via Ferrata Bambini gilt: Benutzt ihn nur, wenn ihr

  • optimal ausgerüstet seid (ein Kletterhelm gehört auch dazu!)
  • Euch und die Kinder sichern könnt

Die Via Ferrata Bambini ist zwar für Kinder angelegt, aber keinesfalls eine kindische Angelegenheit. Aufgeteilt ist sie in drei Sektoren:

  • Sektion 1: Hier lernen die Kinder auf Standhöhe die wichtigsten Techniken zum Sichern am Klettersteig
  • Sektion 2: Am Felsen können die Kinder ausprobieren, wie sie sich richtig in das fixe Stahlseil ein- oder aushängen und korrekt umhängen
  • Sektion 3: Hier lernen die Kinder wie sie sich an einer Leiter am Felsen richtig bewegen und wie sie die Trittstifte oder Bügel richtig nutzen.

Langeweile kommt hier nicht auf. Der Felsen ist optimal gestuft und Ketten erleichtern es, hier zu queren. Über eine Seilbrücke kommt Ihr in den Teil 2, dort sind Aluleitern am Felsen angebracht. Hier ist es wichtig darauf zu achten, dass die Kinder richtig ein- und aussteigen. Optimal ist es auch gelöst, dass die kleinen Bergfexe abbrechen können. Der letzte Teil der Via Ferrata Bamini mit der Burm-Brücke bereitet den Kindern einen großen Spaß. Unsere Bewertung:

Sechs von sechs möglichen Kompassen

Packliste Ausrüstung Klettersteig mit Kindern: Das solltet Ihr dabei haben

Klettersteig für Kinder: Bei der Via Ferrata Bambini geht es in der Sektion 1 los. foto (c) kinderoutdoor.de