Getestet haben wir den Viking Anaconda Light Boa GTX über drei Monate: Bei leichten Bergtouren, Trailrunning und als Approach Schuh. Nur auf eine Disziplin haben wir bewusst verzichtet: Lifestyle. Dafür ist dieser vielseitige Outdoorschuh zu schade.
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Es regnet. Wie ein grauer Vorhang hüllen die Milliarden Tropfen die Südtiroler Berge ein. Bei diesem Wetter schreiben die meisten Urlauber Postkarten (“Wetter ist schön, Berge sind hoch, das Essen ist gut!”), gehen in Hallen- oder Spaßbäder und suchen verzweifelt nach Aktivitäten außerhalb der Ferienwohnung oder des Hotelzimmers. Wir hatten auf Regen gewartet. Bei Sonnenschein hatten wir den Viking Anaconda Light Boa GTX bereits ausführlich getestet. Es fehlte ein anspruchsvoller Geländelauf, heute “Trailrunning” genannt, bei dem sich dieser multifunktionelle Schuh beweisen konnte. Zuerst ging es steil hinauf, 20% Gefälle stand auf dem Straßenschild, bis zum Waldrand. Dort in Serpentinen hinauf zum ersten Kofel. Der Weg hatte eine fiese Mischung aus Nadeln, Laub, glitschigen Wurzeln, Matsch und lockeren Steinchen. Hier spielt der Sportschuh eine seiner Stärken aus: Die Laufsohle. Ausgerüstet ist der Viking Anaconda Light Boa GTX mit dem Ultimate Grip Concept 2.0 (UGC® 2.0).
Für dieses Sohlenkonzept arbeitet die norwegische Schuhmarke mit dem Reifenspezialisten Michelin aus Frankreich zusammen. Gib Gummi! Ist das Motto von diesem Schuh. Hier ein Gemisch zum Einsatz, bei dem auch Kautschuk dabei ist. Beim Laufen, bergab oder bergauf, macht sich dies bemerkbar. Die Schuhe sind griffig und ich rutschte kein einziges Mal aus. Bei so einem Regenwetter im Bergwald ist es wichtig, dass im Profil kein Schmutz oder Steinchen hängen bleiben. Schroff ist der Weg und in den Felsen geschlagene Stufen fordern viel Kraft. Den Unebenheiten passt sich die Laufsohle an und gibt mir immer das Gefühl, jeden Schritt bergauf unter Kontrolle zu haben. Die letzten hundert Meter zum ersten Kofel dieser fünf Kilometer Runde führen über blankes Gestein. Nur wenige Flechten wachsen darauf. Bei Regenwetter eigentlich ein halsbrecherisches Unterfangen. Auch hier beweist der Viking Anaconda Light Boa GTX seine Klasse. Weiter geht es über einen schmalen Pfad. Links und rechts wächstd das Gras herein. Es regnet noch stärker. Auf zwei Holzplanken überquere ich den Bach. Gestern, bei strahlenden Sonnenschein, kroch der Bach als trauriges Rinnsal darunter. Jetzt fehlen nur noch wenige Zentimeter und sein Wasser überspült die Planken.
Viking Anaconda Light Boa GTX im Test: Alles dicht!
Wie bei der Laufsohle geht Viking bei dem Innenfutter keinen Kompromiss ein. Hier ist GORE-TEX verarbeitet und leistet ganze Arbeit. Auch im strömenden Regen kommt kein Wasser über die Schuhe an meine Füße. Am Tag zuvor, der Pfad ist trocken gewesen, sorgte die bewährte Membrane für ein ausgewogenes Fußklima. Bei Laufen im Gelände, wie beim Wandern, muss sich der Schuh dem Fuß anpassen. Und keinesfalls umgekehrt. Mit der exakten Schnürung steht und fällt der Halt in den Schuhen. Viking setzt dazu die Boa Disk. Einfach entsprechend an der kleinen Plastikscheibe drehen, bis der Viking Anaconda Light Boa GTX perfekt passt. Ein weiterer Pluspunkt: Herabhängende Schnürsenkel können sich beim Laufen über Stock und Stein nicht von selbst öffnen. Ein kleines Detail für alle die gerne extrem unterwegs sind: Auf dem Rist befindet sich ein D-Ring und darin lässt sich eine Gamasche einhängen. In den Monaten zuvor bewährte sich der Schuh bei leichten Touren im Allgäu und Tirol. Mit dem Kinderwagen schiebend gemütlich zu einer Alm aufsteigen oder mit der Kindertrage auf dem Rücken durch eine Klamm wandern. Dabei stellte sich auch die Schutzkappe an den Zehen als hilfreich heraus. Angenehm ist es mit dem Viking Anaconda Light Boa GTX zu wandern. Dieser Outdoorschuh rollt harmonisch ab und dämpft den Aufprallschock mit seiner ausgeklügelt konstruierten Sohle bei jedem Schritt.
Unsere Bewertung: Sechs von sechs möglichen Kompassen
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