Schnitzen mit Kinder ist ideal, wenn Ihr mit der Familie unterwegs seid. Wenn die Kleinen bei einer Bergtour ein wenig schwächeln, dann ist es höchste Zeit mit den Kindern einen Wanderstock zu schnitzen. Setzt Euch mit den Kindern hin um zu pausieren und aus einem geraden Ast schnitzt Ihr den Trekkingstock nach alter Machart. Der gibt den Kleinen bergauf den nötigen Schub und sie wandern so leichtfüßig, wie sonst nur die Gemsen durch die Berge hüpfen.
Alpenstock. So hieß bereits im Mittelalter ein wichtiger Ausrüstungsgegenstand der Hirten, Jäger, Schmuggler und allen anderen die in den Bergen unterwegs gewesen sind. Im Gegensatz zu den heutigen Trekkingstöcken, die aus Hightechmaterialien wie Carbon oder Aluminium gefertigt sind, hatten die Leute damals nur das Holz. Bis zum Ersten Weltkrieg sind die Alpinisten mit dem Alpenstock unterwegs gewesen. Dieser hatte eine Länge, die einen erwachsenen Mann überragte. Etwa 1,90 bis zwei Meter ist dieses Gerät lang gewesen. So legten die frühen Bergsteiger die Stöcke über Fels- oder Gletscherspalten als “Brücken”. Ein Nervenkitzel, den wir uns heute kaum vorstellen können.Auch nahmen die Alpinisten vor über einhundert Jahren diesen Stock als “Kletterhilfe” her und zogen sich daran an schweren Felsenstufen hoch. Aus dem Alpenstock und einem Beil für die Küche entwickelte sich der heutige Eispickel. Lasst die Kinder entscheiden, ob sie einen klassischen Alpenstock schnitzen wollen oder einen deutlich kürzeren Wanderstock. Von der Länge her sollte dieser so sein, dass der Arm in einem rechten Winkel angewinkelt ist, wenn sie den Wanderstab in der Hand halten. An Material benötigt Ihr denkbar wenig:
- Gerader etwa daumendicker Ast
- Taschenmesser
- Buntstifte (wenn möglich)
- Schleifpapier
- Kordel oder Lederschnur (wenn Ihr wollt)
Schnitzen mit Kindern: Viel Stock auf wandern
Wichtig ist, dass Ihr bitte den Ast für den Wanderstock vom Boden aufhebt. Lasst das Holz bitte an den Bäumen und Sträuchern wachsen. Bevor Ihr zu schnitzen beginnt, testet mit den Kindern wie stabil der Ast ist. Nichts ist für die Knilche ärgerlicher, als wenn der mit dem Taschenmesser mühsam geschnitzte Wanderstock plötzlich abbricht. Der Ast hat noch Rinde dran. Die schnitzen die Kinder mit der großen Klinge vom Taschenmesser ab. Beginnen wir unsere Schnitzarbeit vom unteren Ende. Dort spitzen wir mit der großen Klinge vom Taschenmesser das dünnere Ende wie einen Bleistift spitz an. Bei den Alpenstöcken hatten die Spitzen einen Schutz aus Eisen. Soweit gehen wir nicht und kommen auch mit einer geschnitzten Spitze gut voran.
Im nächsten Arbeitsschritt rundet Ihr mit der großen Klinge das andere Ende vom Ast ab. Immer einen Schnitt an der Kante. Dreht wenige Millimeter den Stock in der Hand und schnitzt wieder ein wenig Holz von der Kante ab. So entsteht langsam eine Halbkugel.
Kommen wir zu einem meiner liebsten Werkzeuge vom Taschenmesser. Der Ahle. Auf der Rückseite vom Taschenmesser befindet sich dieser Stechdorn. Bohrt damit vorsichtig ein Loch durch die geschnitzte Halbkugel am Ende vom Wander- oder Alpenstock.
Die Basisversion von unserem Wanderstock ist eigentlich fertig. Doch die früheren Bergsteiger achteten sehr auf ihre Ausrüstung. Damit niemand unbeabsichtig den Alpenstock verwechselte, schnitzten sie Zeichen in das Holz. Jetzt kommt der Teil, an dem sich die kleinen Outdoorer kreativ austoben dürfen. Mit der kleinen Klinge vom Taschenmesser oder der Ahle schnitzen sie Muster und Symbole in das Holz. Ganz einfach sind parallel verlaufende Rillen die sich am Stock hochziehen. Toll finden es die Kinder, wenn Ihr ihnen den Namen oder die Anfangsbuchstaben davon in den Stock schnitzt. Optisch kommt ein Zickzack-Muster gut an. Die Kinder sollen ausprobieren und kommen so dem Werkzeug Taschenmesser näher.
Wenn der Wanderstock verziert ist, können ihn die Kinder mit Schmirgelpapier abschleifen (das geht natürlich nur,wenn Ihr zuhause seid).
Wer es bunt liebt, malt die Muster mit Farbstifte aus.
Zum Schluss ziehen wir die Kordel oder das Lederband durch das Loch am Ende vom Stock.
Mit deisem Wanderstock können die Kleinen los wandern.
(für die Links bekommen wir weder Geld noch Sachleistungen)