Schneehöhle bauen! Da fordern einige Outdoorkids im Winter. Im Gegensatz zu einem Iglu lässt sich die Schneehöhle deutlich schneller bauen und der Aufwand ist deutlich geringer. Alles was Ihr dazu benötigt ist eine Schnee- oder Lawinenschaufel und eine Menge Schnee. Was auch noch hinzukommt: Hier lässt sich ein einfaches Experiment durchführen.
Ist Euch schon mal aufgefallen wie gerne Kinder eine Höhle bauen? Eine Decke über zwei Stühle gelegt und schon haben die Kleinen Ihren Unterschlupf. Da stellt sich die Frage: Warum ist das eigentlich so? Wahrscheinlich ist in den Kindern dieses schützende Element einer Höhle, wie es unsere Vorfahren in der „Steinzeit“ hatten, noch ausgeprägter als bei uns Erwachsenen. Deshalb graben die Kinder auch gerne kleine Erdhöhlen oder wollen sich im Wald einen Unterstand erstellen. Im Winter ist das Ganze noch einfacher. Mit dem Schnee liegt eigentlich genügend Material herum, um daraus eine ansehnliche Höhle zu bauen. Der große Vorteil der Schneehöhle ist, dass sie deutlich schneller fertig ist als ein Iglu. Auch der Aufwand an Material ist deutlich geringer. Wer sich ein Schneehaus bauen will braucht Wissen, Zeit, Werkzeug , Geduld und Kraft. Vor allem die beiden letzteren Punkte fehlen den meisten Kindern. Für einen Iglu der aus Blöcken gebaut ist, brauchen auch Erwachsene einige Stunden, selbst wenn die Bedingungen optimal sind. Wer in kurzer Zeit einen abenteuerlichen Unterstand im Schnee haben möchte, der gräbt sich eine Schneehöhle.
Schneehöhle bauen: Immer nach nach Innen graben
Manche Bergsteiger müssen, geplant oder ungeplant, in einer Schneehöhle übernachten. Bei uns ist es etwas anderes, wir wollen uns eine solche Höhle bauen. Doch dazu müssen wir erst einmal auf die Suche gehen. Wir brauchen nämlich eine Schneewächte oder auch Schneeverwehung genannt. Diese entsteht an Kanten im Gelände. Hier bleiben die Schneekristalle hängen und verketten sich mit anderen. Wind und Schnee arbeiten hier wunderbar zusammen und stetig wächst die Schneeverwehung an. Die Bergsteiger sprechen von einer Wechte und bei ihnen sind diese gefürchtet, weil dieser abgelagerte Schnee abbrechen oder eine Lawine auslösen kann. Uns zieht es weniger ins Hochgebirge. Um kompakte Schneeablagerungen zu finden, in denen wir eine Schneehöhle graben könnt, reichen kleinere Hügel oder Geländekanten. Hier braucht Ihr keine Angst vor der Lawinengefahr zu haben.Habt Ihr eine solche ungefährliche Schneewechte gefunden, dann sollte sich auch genug Tiefe besitzen. Jetzt dürfen die Kinder mit dem Graben beginnen. Ideal ist dafür eine Lawinenschaufel. Die Kinder kommen damit deutlich besser zurecht, als mit einer schweren Schaufel, wie sie die Arbeiter am Bau verwenden. Der weitere Vorteil der Lawinenschaufel ist: Ihr könnt sie zerlegen und problemlos im Rucksack transportieren. Außerdem ist der Stiel deutlich kürzer als bei einer Gartenschaufel und das ist beim Arbeiten im Schnee vom Vorteil. Stecht einen “Rahmen” aus der etwa 1,50 Meter Seitenlänge hat. Dort grabt Ihr Euch einen Meter horizontal in die Schneewechte hinein. Wichtist ist, dass einer von Euch immer draußen bleibt. Sollte die Höhle in sich zusammenfallen, kann er sofort helfen. Innen drinnen höhlt Ihr die Schneewechte aus. Den anfallenden Schnee schippt Ihr raus. Klopft immer wieder die „Decke“ der Höhle mit der Rückseite vom Schaufelblatt fest. Wenn Ihr den Schnee so verdichtet, erhöht Ihr die Stabilität der Schneehöhle. Allerhöchste Zeit in die Tiefe und Breite zu graben. Je weiter Ihr Euch in die Schneeverwehung hinein arbeitet, umso fester ist der Schnee. Da kommen die Kinder schnell ins Schwitzen. Je nach Größe der Schneewehe könnt Ihr die Höhle ausbauen. Groß ist bei den Kindern die Freude, wenn sie sich in die eigene Schneehöhle hineinsetzen können. Ganz stolz sind die Outdoorkids, wenn die Schneehöhle fertig ist. Hier bietet sich ein simples Experiment an: Füllt ein Glas mit Wasser und stellt es hinein. Seltsamerweise ist das Wasser auch nach Stunden nicht gefroren. Wie geht das? Der Schnee isoliert sehr gut und in der Schneehöhle ist es deutlich wärmer als draußen.