Schlittenfahren aber richtig und auf den langen Abfahrten in den Alpen, wie in Tirol oder Bayern, seid Ihr richtig flott auf den Kufenflitzern unterwegs. Anders als auf dem Schlittenhügel im Stadtpark, warten in den Bergen und Mittelgebirgen zum Teil enge Kurven auf Euch. Wer immer noch überzeugt ist, dass Rodeln etwas für kleine Kinder ist, der ändert seine Meinung wenn es plötzlich 10 Prozent oder steiler den verschneiten Hang hinunter geht. Danke an das Team der Tirol Werbung GmbH, die uns den Film über das richtige Schlittenfahren zur Verfügung stellten.
Sechstausendfünfhundert Meter ist die längste Rodelbahn Deutschlands lang. Sie führt vom Wallberg am Tegernsee hinunter. Dabei überwinden die Schlittenpiloten einen Höhenunterschied von 825 Metern. Wer halbwegs geübt ist, der benötigt etwa 30 Minuten für die flotte Fahrt. Mit den vier Sekunden Abfahrt im verschneiten Stadtpark hat das Ganze miteinander so viel zu tun, wie Island und der Export von Ananas. Die Rodelbahn am Wallberg zeigt Erwachsenen sehr schnell auf, wo deren fahrerischen Grenzen auf dem Schlitten sind. In steilen Passagen nehmen die Rodler immer schneller Fahrt auf und müssen rechtzeitig vor den scharfen Kurven abbremsen. Wer zu flott in eine Kehre hineinfährt, der verliert die Kontrolle über seinen Schlitten und unternimmt einen unfreiwilligen Ausflug in den Winterwald. Im besten Fall müssen sich die von der Bahn abgekommenen Rodler nur den Schnee von der Kleidung klopfen. Wenn es schlechter läuft, ist nicht nur das Holz vom Schlitten gebrochen.
Schlittenfahren aber richtig: Immer brav geradeaus und optimal gebremst
Beginnen wir mit der einfachsten Fahrübung: Geradeaus. Das ist Standard auf dem Schlittenhügel. Das hört sich einfach an, doch auch hier zeigt sich bereits der Unterschied zwischen Könner und Anfänger. “Wer möchte, dass sein Schlitten ruhig geradeaus fährt, der stützt die Hände auf dem Schlitten ab und zwar kurz vor dem Ende der Sitzbank!” erkärt mir ein ehemaliger Rodler aus Oberbayern und führt weiter aus “Die Füße komme vorne in die Kufen.” Was auch eine Möglichkeit ist, sich an der Zugschnur mit einer Hand festzuhalten. Wer sportlicher unterwegs sein will, der neigt seinen Oberkörper nach hinten. Eine Hand an der Zugschnur und die andere am Schlitten. Die Bauchmuskeln entscheiden wie weit die sportlichen Schlittenfahrer sich nach hinten lehnen können und wie lange sie diese Position können. Spätestens am nächsten Tag ist klar, an welchen Muskelgruppen es sich wieder zu trainieren lohnt. Was auf der Rodelbahn in den Bergen ebenso wichtig ist, wie im Stadtpark: Das gekonnte Bremsen. Plötzlich stürzt auf dem kleinen Hügel ein Kind vor dem eigenen Kufen. Jetzt schnell den Schlitten stoppen. Wenn die Passage flach ist und Ihr langsam unterwegs seid, reicht es wenn ihr mit dem Füßen abbremst. Brettert Ihr auf eienr steilen Bahn dahin und habt ein flottes Tempo, dann müsst Ihr den Schlitten anders bremsen. Stellt beide Füße in den Schnee und drückt mit der Ferse hinein. Zieht gleichzeitig den Schlitten an den Hörnern in Richtung Oberkörper zu Euch nach oben. So bremsen selbst die Rodler bei der Olympiade im Eiskanal. Durch diese Technik verkleinert Ihr die Auflagefläche der Kufen auf eine Minimum und nutzt das eigene Körpergewicht um zu bremsen. Übt doch das Ganze mit den Kindern.
Schlittenfahren aber richtig: Kurventheorie
Bei einer Kurve ist es wichtig, Ihr fahrt sie von außen an. Zuvor bremst Ihr den Schlitten und nehmt die Geschwindigkeit raus. Bremsend kommt Ihr auch gut um die Kurve. Für Autofahrer eigentlich was ganz Seltsames. Haltet Euch am Ende der Sitzbank mit beiden Händen fest. Bei einer Linkskurve nehmt Ihr den linken Fuß vom Schlitten und bremst damit vorsichtig ab. Wer hier zuviel Kraft einsetzt, der verursacht einen spektakulären Dreher. Beim Eiskunstlauf sieht so was elegant aus, auf der Schlittenbahn gibt es dafür keine positiven Haltungsnoten. Mit dem rechten Fuß könnt Ihr gegen den Holm vom Schlitten drücken und bringt das Gefährt so optimaler in die richtige Richtung.
Wenn Ihr die Technik, vor allem wie Ihr in den Kurven fahren sollt und das Abbremsen oft genug übt, dann wagt Euch an die längeren Schlittenbahnen in den Alpen. Ein weiterer Sicherheitsaspekt ist der Helm. Oben ohne kommt auf der Rodelbahn weniger gut.